Fernsehtipp

Heute abend auf ARTE 21.45 Uhr gibts (wieder einmal) eine Doku- und Infosendung zum Thema Impfungen “Impfen, Risiko mit Methode” – und es bleibt zu hoffen, dass diese nicht die Klischeezielgruppe der ARTE-Zuschauer (Lehrer und Waldorfabsolventen, böses Vorurteil) anvisiert und Impfungen zu kritisch sieht. Der Onlinetext lässt hoffen: “Sind Schutzimpfungen wirklich sinnvoll? Was spricht dagegen, […]

Thermodynamische Fußnoten: Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis bisheriger „Fußnoten“   Einführung Was ist Energie? Was ist Wärme? Was ist Reibung? [geplant] Was ist irreversible Wärme? [geplant] Was ist reversible Wärme? Ist Entropie Wärme? Arbeitet die Physik immer reduktionistisch? (Mikroskopische Bilder in der TD) [geplant] Was ist ein Fluid – oder: Warum E, T, S, P und V?   Wer noch eine gute grundsätzliche Frage hat, kann diese gerne diese stellen. (Ich verspreche allerdings nicht, dass jede Frage mit einem Beitrag beantwortet wird.)

AstroGeo Podcast: Rohstoffe

Der Mensch kommt nicht ohne sie aus. Menschliche Kultur ohne sie wäre undenkbar. Jeder ist auf sie angewiesen – aber niemand will die Industrie in seinem Vorgarten haben: Es geht um Rohstoffe. Ein weites Thema, das in dieser Folge von Gunnar Ries (Mineraloge) und Karl Urban (Geologe) ergründet wird, heruntergekocht und moderiert von Faldrian. Audio [iframe src=”http://podcast.pikarl.de/wp-content/podcast_alone/ag014.html” width=”100%” height=”540″] Download: MP3 / M4A / OGG Kommentare und weiterführende Links: auf der Sendungsseite. Grafiken Fakten 1970 förderten Bergwerke noch halb so viel Metalle 1999: Da waren es 9,6 Milliarden Tonnen [1] Energiebedarf des globalenweiter

Dimetrodon

Einer meiner Kindheitshelden hörte auf den schönen Namen Dimetrodon, was soviel wie „der mit den zwei unterschiedlich großen Zähnen“ heißt. Nicht, dass ich das als Kind schon wusste. Es war eigentlich auch egal. Mich faszinierte an dem Wesen etwas anderes. Zum einen, dass es ausgestorben ist. Und das schon sehr, sehr lange. Schon weit vor den Dinosauriern verschwand es von der Erde (obwohl mir das als Kind auch noch nicht ganz klar war, ich hielt ihn nämlich für einen Dinosaurier. Das er keiner war, lernte ich erst später).

War Sharing

Was ist eigentlich der Zweck einer Armee? Na, das Angreifen und Verteidigen, in Deutschland nur das Verteidigen. Es stellte sich in der letzten Zeit die Frage, ob uns die Bundeswehr überhaupt verteidigen kann. Die Antwort ist wohl: „Nein.“ Es ist herausgekommen: Die Waffen sind nicht einsatzbereit. Wahrscheinlich hat man aus Geldmangel keine Ersatzteile mehr kaufen können und bei jedem Defekt eben die Teile aus anderen Flugzeugen oder Hubschaubern entnommen. Dann sind manche der Waffen noch gebrauchsfertig, andere sind schon ganzweiter

Können wir Bilder gefahrlos ändern?

Nebenan in Graue Substanz hat Markus A. Dahlem eine Diskussion zum Karlsruher Physikkurs angestoßen, die Markus Pössel in Relativ Einfach aufgegriffen hat. Ich möchte hier kurz auf einen Aspekt eingehen, den ich bemerkenswert finde und der schon hin und wieder Thema in diesem Blog war. Wie finden wir eigentlich die richtigen Bilder um Physik zu erklären? Können wir diese Bilder gefahrlos ändern und gehören sie eigentlich zur Physik?

Health Angels

Ich liebe die Auto-Korrektur. Oder wie wird aus: Gibt an, von den Hells-Angels bedroht zu werden… Gibt an, von den Health-Angels bedroht zu werden… Also bei denen würde ich gerne Mitglied werden. Wir nehmen dann aber Fahrräder…Einsortiert unter:Psychiatrie

Ein wenig Statistik

Das hat mich mal interessiert und bin selbst beeindruckt über den Rückgang der Windpockenerkrankungen in meiner Praxis nach Einführung der Impfung (Pfeil). Nebenbei: Von den verbleibenden Infektionen der letzten Jahre kann ich mich nur an ein einziges Kind erinnern, das trotz der Windpockenimpfung dieselben bekam:   (Außerdem macht Numbers so schöne Grafiken)

Buchrezension: Ökonomie für Neugierige

Der Vorwurf an Ökonomen lautet oft, ihr Fach und ihr Denken seien eindimensional. Wie falsch diese Kritik ist, zeigt ein Buch mit Beiträgen von zwölf Wirtschaftsnobelpreisträgern. Autoren: Robert M. Solow & Janice Murray Titel: Economics for the Curious Verlag: Palgrave Macmillan Über Ökonomen wird zwar gerne gespottet, weil viele von ihnen die 2007 ihren Lauf […]

3D-Flug über die Marsoberfläche

Das sogenannte “Real Life” in Form von Job, Kindern und Haus hat mich seit den Sommerferien leider ziemlich im Griff, so dass der nächste längere Eintrag leider noch ein paar Tage warten muss. Doch dieses schöne Video wollte ich meinen Lesern nicht vorenthalten: Gezeigt wird das Terrain “Hydraotes Chaos” im Osten des Valles Marineris, dem größten Canyon unseres Sonnensystems. Wer eine hat, kann für noch beeindruckendere Bilder beim Anschauen seine blau-rote oder grün-rote 3D-Brille benutzen. Ansonsten findet sich hier eineweiter

Arbeitet die Physik immer reduktionistisch? Thermodynamische Fußnote

Man kann zwar in der klassischen Thermodynamik auf mikroskopische Begründungen zurückgreifen. Doch ist das keinesfalls notwendig. Auch Einstein führt „zur besonderen Beachtung der grundsätzlichen Skeptiker“ an, dass die Thermodynamik nicht durch mikroskopische Details revidiert werden kann. Entgegen der landläufigen Meinung, die Physik würde immer reduktionistisch arbeiten, ist die Thermodynamik keine reduktionistische Theorie. Dieser Behauptung kommen mindestens zwei Bedeutungen zu. Die moderne Thermodynamik (Nichtgleichgewichtsthermodynamik) steht vor dem Problem, dass makroskopische Phänomene keine reinen Epiphänomene der mikroskopischen Welt sind. In diesem Beitrag soll es aber umweiter

Auf Höhlentour mit Penelope Boston

In diesem Video werden wir von Penelope Boston in eine fremde und bizarre Welt entführt. Eine Welt, die uns auf den ersten Blick an ferne Planeten erinnern mag, und die uns dennoch regelrecht zu Füßen liegt. Höhlen. Ein extremer Lebensraum, in dem sich nur bestens angepasste Spezialisten tummeln können sie vielleicht trotzdem ein Schlüssel auch für mögliche Biotope auf fremden Planeten darstellen. Und selbst wenn man davon einmal absieht, sind Höhlen auch immer wunderschön und spannend.

14.10. Naturreichtum und Bevölkerungsarmut

In Andapa und später noch einmal in Sambava treffen wir auch Pieter Pietrowicz, der seit 1980 in der Entwicklungszusammenarbeit tätig ist, seit 1996 als Gutachter mit dem Schwerpunkt finanzielle Zusammenarbeit im Naturschutz für die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), die den finanziellen Teil der Entwicklungszusammenarbeit der Bundesregierung umsetzt. Pietrowicz berichtet vom Naturschutz in Madagaskar unter den wechselnden Präsidenten der Vergangenheit. Die meisten der heutigen Nationalparks seien bereits in der Kolonialzeit als Wald- und absolute Naturschutzgebiete ausgewiesen worden. Seit Anfang der 1990erweiter

Suni ist tot – einer der letzten seiner Art

Suni ist tot. Damit hat sich die Zahl jener noch zur Fortpflanzung fähigen Tiere der nördlichen Unterart der Breitmaulnashörner mit dem Männchen Sudan und den beiden Weibchen Fatu und Najin auf drei reduziert. Am Samstag fand ich die traurige Nachricht in meinem Postfach. Für den Newsletter der Ol Pejeta Conservancy hatte ich mich damals 2009 angemeldet, als die letzte große Anstrengung zur Rettung unternommen wurde. Unabhängig von der Art sind sämtliche Populationen der Nashörner weltweit durch Wilderei und den Verlustweiter

Fünf kleine Fotos täglich für mehr Dankbarkeit und Glück

Immer weniger Menschen in Deutschland können sich ein Leben ohne Smartphone und Co. vorstellen. Unzählige elektronische Helfer denken und dokumentieren für uns – wenn wir wollen rund um die Uhr und fast überall. Doch nicht jeden macht das glücklicher. Wie können wir es schaffen, trotz zunehmender Reizüberflutung und immer raffinierterer Technik achtsamer und damit glücklicher und gesünder durchs Leben zu gehen?

Pschyrembel in neuer Auflage erhältlich

Alle Jahre wieder…nein, noch ist nicht die Zeit für Weihnachten, auch wenn bereits Lebkuchen, Schoko-Nikoläuse und Co. Einzug in die Supermarktregale halten. Dafür aber trudelte verlässlich wie der Weihnachtsmann die jährlich aktualisierte Ausgabe des Pschyrembel in unserer Redaktion ein. Und auch die mittlerweile 266. Auflage des medizinischen Wörterbuchs wird uns wieder ein treuer, […]

AR2192: Ein richtig fetter Sonnenfleck

In den letzten Tagen haben wir alle zum Mars geschaut, aber auch der Blick zu Sonne lohnt sich: Dort schiebt sich eine Sonnenfleckengruppe von beeindruckender Größe über die sichtbare Scheibe. Diese war bereits der Ausgangspunkt für einen Flare der Klasse X und bietet das Potenzial für weitere solche Ausbrüche. Dieser Fleck sollte bei Sonnenuntergang schon ohne Teleskop sichtbar sein. Bitte achten Sie darauf, bei allen Beobachtungen Ihre Augen ausreichend zu schützen!

Bücher, soweit das Auge reicht ‒ Rückschau auf die Frankfurter Buchmesse 2014

3:00 Uhr morgens, der Wecker klingelt – nicht gerade die bevorzugte Zeit, aber heute geht es nach Frankfurt. Ja, es ist wieder soweit: Die Frankfurter Buchmesse öffnet zum 66. Mal ihre Tore. Diesmal sind dort neben den vielen Neuerscheinungen auch die jüngst von der Stiftung Gesundheit zertifizierten Ratgeber aus dem balance Verlag, von Klett Cotta, der Schlüterschen Verlagsgesellschaft und Schattauer vertreten. Eine gute Gelegenheit, um Kontakte zu pflegen und zu vertiefen, aber auch den Markt zu beobachten und Neues zu entdecken.

Als wir gegen 9:00 Uhr am Frankfurter Hauptbahnhof ankommen, finden wir uns im Gewimmel der Buchhändler und Verlagsmitarbeiter wieder und lassen uns von dem Strom per S-Bahn in Richtung der Messehallen treiben. Dort dreht sich dann einen Tag lang alles um Bücher, Bücher und Bücher. Zwischendurch gab es die wohl pappigste und teuerste Laugenstange, die wir jemals gegessen haben; kein Genuss aber der Körper verlangt nach Energie – auch das ist Messe…

Ein wenig geschichtslos

Wir haben ein Problem, mit unserer Vergangenheit umzugehen. Nach zwei Weltkriegen, die wir zum Teil oder ganz zu verantworten haben, ist das kein Wunder. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wollten wir Abstand haben. Keiner war Nazi – bis auf die paar, die in Nürnberg oder Jerusalem vor Gericht landeten. Lange war der gängige Mythos, dass ein Bande psychopathischer Krimineller die Macht übernommen und ein Volk unterjocht hatten.

Stasimedizin? Nein Danke!

Über 2,5 jahre habe ich hier im doc blog geschwiegen… weil keiner der “Versorgten”, “Versicherten” oder sich versorgt wähnenden was wissen wollte… aber das Thema hier ist brandheiss und fordert unser aller Abstimmung. Ich wiederhole: unser ALLER Abstimmung. Die reGIERenden in Berlin schaffen nämlich gerade unsere Gesundheit ab… deswegen BITTE DRINGEND ALLE BÜRGER*INNEN diese Petition […]

Mexikanische Bloggerin und Ärztin entführt und wahrscheinlich ermordet

María del Rosario Fuentes Rubio ist – man muss wohl sagen war – eine Ärztin und Bloggerin, die den Mut bewies, sich mit der Mafia anzulegen.
Dass so etwas eine verdammt gefährliche Sache ist, weiß man. Maria hat es trotzdem auf sich genommen und für ihre Zivilcourage mit dem Leben bezahlt.
Wer spanisch spricht:
Die Facebook-Seite Valor por Tamaulipas und der zugehörige Twitter-Account existieren noch.


Komet Siding Spring am Marshimmel?

Es sieht ganz so aus, als wäre der Marsrover Opportunity erfolgreich gewesen: Noch rohe Bilder, die von der Nasa heute verbreitet werden, zeigen einen deutlichen diffusen Lichtfleck, der Komet C/2013 A1 Siding Spring am marsianischen Himmel kein könnte. Was für ein toller Erfolg – an dem wir uns dank der Nasa ohne lange Wartezeit erfreuen können!

17.10. Schutz, Geld

Heute Vormittag haben wir einen Interviewtermin mit dem geschäftsführenden Direktor von Madagascar National Parks (MNP), Guy Suzon Ramangason, und seinem Stellvertreter Herijaona Randriamanantenasoa. Auf dem Weg zum MNP-Hauptsitz im Stadtteil Ambatobe passieren wir in unserem oldtimerhaften Peugeot-Taxi einen Marktstand mit Käfigen, darin Vasa-Papageien, Unzertrennliche (Agapornis) und ein Perlhuhn. Ein betrüblicher Auftakt. Wir treffen unsere Interviewpartner im Büro des Direktors. Beide erscheinen in Hemd und Anzug – nach dem Gespräch werden sie eine Pressekonferenz zu den Bilanzen und Perspektiven von Madagascarweiter

MEX lebt noch

Der ESA-Mars-Orbiter “Mars Express” erfreut sich nach der gestrigen Begegnung mit dem Kometen C/2013 A1 (Siding Spring) bester Gesundheit, ebenso die drei NASA-Orbiter. Das Flight Control Team von Mars Express hat gestern versucht, die Öffentlichkeit live teilhaben zu lassen, stieß dabei aber auf technische Probleme.

Paul Dirac. Zum dreißigsten Todestag des stillen Genies.

Sein wissenschaftliches Werk hat den Grundstein für die moderne Quantenphysik gelegt, seine Bücher sind noch heute Standardwerke und viele haben zumindest schon mal einen der nach ihm benannten Begriffe gehört. Aber der Mensch hinter den Begriffen ist weitgehend unbekannt. Wer war Paul Dirac? Zunächst einmal war er einer der jüngsten Nobelpreisträger – er teilte sich […]

Der Bahnstreik und der Horst

Der Horst freut sich.
Der Horst hat nämlich einen neuen Job.
Der ist zwar in Sankt Sowienoch, also genau fünfhundertsiebzehn Kilometer weit weg, aber was soll’s, Hauptsache Job, denn der Horst war lange genug arbeitslos.
Dieser Job ist meine Chance, denkt sich der Horst, vielleicht meine einzige, meine letzte Chance.
Also macht der Horst sich auf den Weg. Natürlich will er alles richtig machen. Die Fahrkarte nach Sankt Sowienoch hat er sich lange vorher besorgt, die Reise sorgfältig geplant und alles organisiert und dann steht er da am Bahnhof, der Horst.
“Könnense nicht bis Montag warten?” fragt die freundliche, aber völlig überlastete Dame am Info-Schalter. Die Dame am Info-Schalter muss sich eine Menge blöder Kommentare anhören, dabei kann sie nun wirklich nichts dafür, aber das ist eine andere Sache. Dem Horst helfen kann sie leider auch nicht.
“Könnende nicht mit dem Auto fahren?” Der Horst hat leider kein Auto. Kann er sich nicht leisten.
Fernbus? Alles ausgebucht!
Mitfahrzentrale? Nix zu machen!
Anrufen bei der neuen Firma? Geht keiner ran am Wochenende.
Also kommt der Horst erst am Montag Nachmittag in Sankt Sowienoch an.
Tja, das war’s dann wohl mit dem neuen Job! Gibt ja zum Glück genug andere Leute, die den machen wollen….


Der Bahnstreik – ein Resümee

Ja, ich bin beeindruckt.
Beeindruckt und positiv überrascht.
Positiv überrascht von dem effizienten Management der Deutschen Bahn, die ja in der letzten Zeit eine Menge Kritik einstecken musste… positiv überrascht auch von der erstaunlichen Disziplin der meisten Reisenden. Das befürchtete Chaos ist ausgeblieben.
Nicht beeindruckt bin ich von der Kaltschnäuzigkeit derer, die das Chaos verursacht haben. Lokführer mag der Traumberuf vieler kleiner Jungs sein und wir alle wissen, dass man damit nicht reich werden kann und dass die Arbeitsbedingungen vermutlich nicht viel besser sind als die von unseren Pflegekräften die übrigens, deren Gehalt übrigens, nebenbei gesagt, ziemlich bescheiden ist. Aber fangen wir vorne an:
Freitag Nachmittag. Nach einem ganz normalen Arbeitstag finde ich mich am Bahnhof Bad Dingenskirchen ein. Der Regionalexpress ist pünktlich. Ich nippe an dem Plastikbecherkaffee, den ich mir beim Bahnhofsbäcker geholt habe, schaue mir im Internet die neuesten Nachrichten an und…. falle fast in Ohnmacht.
Sie streiken also doch. Das ganze Wochenende lang. Aber erst ab Mitternacht, bleiben also noch sechs Stunden Zeit.
Beim Umsteigen in Sankt Anderswo habe ich genau fünf Minuten Zeit, um mich zu entscheiden: das lange geplante Wochende in Ganzweitwegstadt kurzfristig in den Wind zu schießen – also die bereits gezahlten Kosten für Bahnfahrt, Hotel und den teuren Fortbildungskurs einfach abzuschreiben – oder es halt doch drauf ankommen zu lassen. Die Hinfahrt dürfte kein Problem sein. Aber werde ich am Montag um acht wieder im Krankenhaus auf der Matte stehen können? Weil, wenn nicht, dann…. dann ganz großer Mist!
Ein Typ pöbelt eine blaurotbemützte Bahnangestellte an:
“Ey, wie soll ich jetzt am Sonntag wieder heimkommen?”
Sie reagiert erstaunlich professionell und erklärt ihm freundlich, dass sei es auch nicht weiß und heute Abend nach Ende ihrer Schicht selbst irgendwo gestrandet sein wird.
Mein Zug kommt und ich steige ein. Begebe mich in den Speisewagen.
“Ein großes Bier für den Herrn?” fragt der Kellner.
“Wenn Sie in der Gewerkschaft sind, dann geben Sie jetzt einen aus!” sagt irgendjemand hinter mir und ernted wiehernden Beifall.
Ein anderer Typ telefoniert mit einem Hotel, weil er das bereits stornierte Zimmer nun doch in Anspruch nehmen will. Er hat bereits heute mit Streik gerechnet. Eine junge Frau schaut mich mit Dackelblick an und borgt sich mein Handy-Ladegerät aus, dann kann sie ihrem Freund hocherfreut mitteilen, dass sie doch kommen wird.
Der Rest der Hinfahrt verläuft unspektakulär, den Samstag verbringe ich mit Zittern und Bangen und am Sonntag…. am Sonntag Nachmittag wird es dann ernst.
Mit düsteren Vorahnungen schleiche ich zum Bahnhof. Was erwartet mich da?
Blinkende Anzeigetafeln: “Zug fällt aus!” – “Bitte Ansagen beachten!” – “Informieren Sie sich auf unserer Webseite!”
Aber die Informationen auf der Webseite haben eher begrenzten Wert. Nach viel Herumklickerei erfährt man, dass es einen Ersatzfahrplan gibt, aber ob und wann welcher Zug jetzt genau wohin fährt, das kriegt man nur mit großer Mühe heraus. Die Dame am Informationsschalter hat ihre Tricks und drückt mir ein dreiseitiges Elaborat in die Hände. Die Quintessenz: Ja, ich komme heute nach Hause. Aber ich muss zweimal umsteigen und habe jeweils anderthalb Stunden Aufenthalt dazwischen. Aber gerne erklärt sie sich bereit, für mich herauszufinden, ob ich auch vielleicht mit Umweg über Sankt Sowienoch, dann müsste ich allerdings dreimal Umsteigen und…. nein danke, sage ich kleinlaut mit Blick auf die inzwischen eindrucksvoll lange Schlange hinter mir, ich komme schon zurecht.
Mein eigentlich geplanter Zug ist natürlich storniert worden und ich kann jetzt erstmal ein Stündchen Kaffee trinken gehen.
Der Ersatzzug ist zwar voll, aber nicht überfüllt und mit etwas Sucherei finde ich einen Sitzplatz. Die nächsten Stunden verlaufen unspektakulär, abgesehen davon dass wir einen kleinen Umweg über die Walachei nehmen, aber das hat eher etwas mit Bauarbeiten zu tun und nicht mit dem Streik.
Ja, und dann heißt es Umsteigen.
Ob ich meinen Anschlusszug erwischen werde? Anderthalb Stunden Aufenthalt habe ich, und ob der Zug wirklich fährt, konnte der Schaffner mir nicht sagen. Im Internet war der Zug mit einem gelben Punkt hinterlegt, was bedeutet, dass es keine Informationen gibt…
Mit schlimmer Vorahnung steige ich aus. Am Bahnsteig ist die Hölle los. Obwohl… an anderen Sonntagnachmittagen sieht es hier nicht anders aus.
Mein Blick fällt auf die Anzeigetafel. Neunzig Minuten Verspätung!
Das Herz rutscht mir in die Hose, obwohl….. das war ja der vorherige Zug. Die Leute, die hier so genervt herumstehen, die warten schon seit eineinhalb Stunden. Was nun für mich bedeutet…. dass schon wenige Minuten später ein Zug herangeschraddelt kommt.
Drinnen geht’s zu wie in einem Truppentransporter. Ich stolpere über in den Gängen sitzende Körper und Gepäck und kämpfe mich durch zum Speisewagen, wo ich ein ruhiges Plätzchen und ein großes Bier ergattern kann.
Der Schaffner verteilt Stempel für Verspätungsanträge. Die Formulare sind leider schon ausgegangen. Macht nichts, sagt die Frau neben mir, ich freue mich doch über die Verspätung, so konnte ich anderthalb Stunden in der Sonne spazieren gehen! Und überhaupt – ist es nicht eine enorme Leistung, dass die Bahn diesen Not-Fahrplan auf die Beine gestellt hat? Das sollte man doch honorieren und nicht glcich alles abkassieren, was man mitnehmen kann!
Ich trinke mein Bier aus und mache mich bereit fürs Nächste Umsteigen.
Wenn Sie anderthalb Stunden Aufenthalt haben, dann haben Sie ja Zeit genug, um sich das Erstattungsformular zu besorgen, gibt mir die Dame noch mit auf den Weg.
Ich steige aus.
Vor dem Informationsschalter ist eine lange Schlange. Ein junger Mann – gepflegtes Äußeres, Nickelbrille, politisch korrekte Outdoorjacke – diskutiert mit den Sicherheitsleuten. Das ist doch eine Unverschämtheit, eine Sauerei, das darf man sich doch nicht bieten lassen…
Ich bin der falsche Ansprechpartner, sagt der Sicherheitsmensch und schickt ihn freundlich, aber bestimmt zum Ende der Schlange.
Ich gehe in die Stadt und gönne mir ein Bierchen in einem netten Straßencafe. Im Fernseher laufen die Nachrichten: Bilder vom Streik. Ein Gewerkschaftsmensch bittet um Verständnis. So ein Idiot!
Als ich wieder am Bahnhof zurück bin, steht der Regionalexpress nach Bad Dingenskirchen schon bereit. Jetzt habe ich gewonnen! Mit zweieinhalb Stunden Verspätung erreiche ich das heimische Sofa.
Wie gesagt: Respekt habe ich vor den Bahn-Mitarbeitern, die unter hohem Druck hochprofessionell ihren Job getan haben – und vor der entspannten Einstellung meiner Mitreisenden.


Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie README.txt #2

Was gab es diese Woche im Biomedical Engineering? Psychiatrische Störungen rücken immer stärker in den Fokus der Neuroprothetik-Forschung. Um sowohl für invasive wie nicht-invasive Verfahren neue Ansatzpunkte zu finden, zielt eine neue Studie in PNAS auf den Netzwerkcharakter der Störungen. (Fox et al., PNAS, 2014) “[T]he ideal stimulation site for a given technique is often ambiguous, limiting optimization of the stimulation […]. Sites where DBS [deep brain stimulation] was effective were functionally connected to sites where noninvasive brain stimulation wasweiter