Desaster auf Wallops Island

Ob man das Cygnus-Raumschiff CRS ORB-3, das gestern auf der Startanlage von Wallops Island in einem spektakulären Feuerwerk endete, unbedingt nach dem verstorbenen Astronauten Deke Slayton (USS Deke Slayton) benennen musste, wurde schon im Vorfeld diskutiert. Zugegebenermaßen weder besonders hitzig, noch besonders ernsthaft. Eher mit mild-ironischem Hinterton. Slayton war während der bemannten Raumfahrtprogramme Mercury, Gemini, Apollo und Skylab der Chefastronaut der NASA. Er hat in dieser Funktion mehr Trägerraketen explodieren sehen als die meisten anderen Menschen auf diesem Planeten. Als er sich nach seiner NASA-Zeit selbst im Startbusiness versuchte, gab es mit seinem Satellitenträger Conestoga 1620 am 23. Oktober 1995 wenige Sekunden nach dem Start eine Explosion, die mindestens so spektakulär war, wie die von gestern. Und Slayton war raus aus dem Business, denn einen weiteren Start konnte er sich nicht leisten.

Welt-Psoriasis-Tag: Schuppenflechte? Trau Dich!

Schuppende, gerötete und entzündete Stellen auf der Haut – die unschönen Begleiterscheinungen einer Psoriasis, umgangssprachlich Schuppenflechte, sind unübersehbar. Betroffene stehen häufig unter einem großen Leidensdruck. Durch ihre auffälligen Hautveränderungen fühlen sie sich zum Teil ausgegrenzt und abgelehnt. Heute ist Welt-Psoriasis-Tag, Zeit über anhaltende Vorurteile der Erkrankung aufzuklären.

Wenn die Schuppen rieseln

„So, wie das aussieht, kann das doch nur ansteckend sein!“ Falsch, fest steht: Psoriasis ist nicht ansteckend. Richtig ist zwar auch, dass die chronisch-entzündliche Erkrankung nicht vollständig heilbar ist, doch mit der richtigen Behandlung lässt sie sich gut in den Griff bekommen. Falsch ist außerdem, dass Psoriasis durch mangelnde Körperpflege oder nur bei psychisch labilen Menschen auftritt. Bei der Erkrankung spielt ganz einfach die körpereigene Immunabwehr verrückt: Die Haut erneuert sich in rasendem Tempo. So schnell sie sich neu bildet, so schnell stirbt sie auch wieder ab.

freiwillige Todesstrafe?

“Angeklagter, erheben Sie sich! Im Namen es spelunkistanischen Volkes ergeht folgende Urteil:
Das Gericht erkennt Sie in allen Punkten für schuldig und verhängt deshalb eine lebenslange Freiheitsstrafe. Und lebenslänglich heißt bei uns lebenslänglich! Machen Sie sich keine Illusionen, Sie kommen da nicht mehr raus. Und Sie wissen: ein spelunkistanischer Knast ist kein Ponyhof! Machen Sie sich also darauf gefasst, für Ihre furchtbaren Verbrechen lange und schwer zu büßen!
Aus Gründen der Menschlichkeit läßt Ihnen das Gericht aber einen Ausweg: Nach Ablauf eines Jahres haben Sie die Möglichkeit, sich für eine freiwillige Deanimation zu entscheiden. Dieses Grundrecht steht jedem unserer Bürger zu und soll auch Ihnen nicht genommen werden. Das ist alles. Setzen Sie sich, Angeklagter!”
Die lange erwartete Urteilsverkündung gegen den Furchtbarsten aller spelunkistanischen Gangsterbosse wurde life im Fernsehen übertragen. Das ist so üblich in Spelunkistan.
Irgendwo in einer kleinen Provinzstadt starrt Oppa Kasuppke fassungslos auf die Mattscheibe. Er schüttelt den Kopf und schaltet die Glotze aus.
“Unfassbar!” sagt er, “Freiwillige Deanimation! Die lassen dem Kerl doch glatt die Möglichkeit, sich einfach so davon zu machen!”
“Lass Ihn doch!” sagt Omma Kasuppke und macht eine wegwerfende Handbewegung, “Hauptsache, der Kerl ist aus dem Verkehr gezogen!”
“Aber er doch muss büßen für das, was er angestellt hat!” sagt Oppa.
Omma lächelt.
“Sieh das mal von der anderen Seite,” sagt sie, “Was glaubst Du, was so ein Jahr im Gefängnis kostet! Wenn Du das auf seine zu erwartende Lebenszeit hochrechnest, kommen da ein paar hunderttausend Spelunki-Dollars zusammen. Das Geld fehlt anderswo. Zum Beispiel bei unserer Rente. Sei doch froh, wenn er freiwillig bereit ist, den Löffel abzugeben!”

….wieder so eine fiese Gedankenspielerei?
Nein, manchmal liegt Spelunkistan gleich um die Ecke!


Antares kurz nach Start explodiert

Eine Rakete der US-amerikanischen Firma Orbital Sciences vom Typ Antares ist in der vergangenen Nacht kurz nach ihrem Start auf Wallops Island an der amerikanischen Ostküste (Bundesstaat Virginia) explodiert. Zu Schaden ist dabei offenbar niemand gekommen, doch die Zerstörungen am Boden sind beachtlich. Die Rakete sollte eine unbemannte Raumfähre vom Typ Cygnus mit 2290 Kilogramm Fracht zur internationalen Raumstation ISS bringen.

Doch kein Doppelschlag!

Manchmal stellt man im Brustton der Überzeugung Behauptungen auf, die bei näherer Betrachtung so dann doch nicht haltbar sind. Denn oft stellen neue Erkenntnisse die alten in Frage. So zu Beispiel meine kühne Behauptung eines Doppeleinschlags bei den Clearwater Lake Kratern in Kanada.

Alles fließt. Über die optimale Leistungserfahrung und den Weg dahin

Michaela Brohm Alles fließt. Alles fließt. Fast könnte man glauben, Heraklit hätte eine glücksbringende, optimale Leistungserfahrung beschrieben. Eigentlich wollte ich hier jetzt die Wissenschaftsdoku “Tödliche Langeweile” kommentieren und über Langeweile (bzw. Boreout) und Stress (bzw. Burnout) schreiben. Und darüber, dass beides auf die Dauer oft zu ähnlichen Symptomen führt: zu physischen und psychischen Erkrankungen, insbesondere Depressionen. Aber in der Dokumentation wurden die Themen schon eingehend besprochen (http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=45606) und gerade finde ich es viel spannender, bei dem zu bleiben, was zwischenweiter

Mars begegnet Lagunennebel

Den Besuch von Komet C/2013 A1 Siding Spring habe ich wetterbedingt nicht selbst ablichten können (es wäre auch nichts Spektakuläres dabei herausgekommen), dafür gelang mir vorgestern Abend dieser Schnappschuss vom Roten Planeten und dem Lagunennebel M8. Leider verhinderten schnell aufziehende Wolken eine Bildserie, so dass es sich nur um ein Einzelbild handelt. Die Passage war gestern sogar noch enger, doch da geben die Wolken den Blick leider gar nicht erst frei.

Opa kriegt die Spritze: Sterbehilfe in Spelunkistan

Wir befinden uns immer noch in Spelunkistan. Genau genommen in einer schicken Arztpraxis im Zentrum einer großen Stadt. Der Herr Kollege ist übrigens kein Hausarzt, sondern ein Facharzt für Deanimation und Thanatologie. Also ein Experte auf dem Gebiet, um das es jetzt geht. Die Tür zum Sprechzimmer geht auf und ein Paar in den Fünfzigern kommt rein.
“Was kann ich für Sie tun?” fragt der Doktor.
Die beiden nehmen Platz und drucksen ein wenig herum.
“Wir wollen uns um Opa kümmern!” sagt der Mann schließlich.
“…also, es geht um meinen Vater!” fügt sie hinzu.
“Sie wollen also….?”
Der Doktor schaut sie aufmunternd an.
“Wir wollen, dass er….” die Frau räuspert sich, “…dass er in Frieden gehen kann!”
So, jetzt ist es endlich raus.
Der Arzt nickt sachlich-professionell.
“Sie haben die notwendigen Unterlagen dabei?”
Die Frau seufzt.
“Das ist es ja gerade!”
“Er hat also nicht unterschrieben? Es gibt keine Patientenverfügung?”
Die Frau schüttelt den Kopf.
“Nein. Als er noch fit genug war, hat er gesagt, das hat noch Zeit. Er hat sich um die Entscheidung gedrückt. Und jetzt ist er dement. Weiß gar nicht mehr, wo er ist, erkennt sogar seine eigenen Kinder nicht mehr und will ständig weglaufen!”
“Er hat doch keine Lebensqualität mehr!” fügt ihr Partner hinzu.
Der Arzt lehnt sich zurück, legt die Hände zusammen und schaut nachdenklich von Einem zum Anderen.
“Wenn er selbst nicht in der Lage ist, eine Entscheidung zu treffen, dann müssen Sie in seinem Sinne entscheiden!” sagt er.
Die Frau nickt heftig.
“Das wollen wir doch tun!”
“Er ist inkontinent und pflegebedürftig,” fügt ihr Partner hinzu, “und trotzdem will er ständig aufstehen und weglaufen. Dabei kann er gar nichts mehr. Er ist schon mehrfach gestürzt. Eigentlich muss man ihn ständig beaufsichtigen. Aber das können wir einfach nicht! Unsere eigenen Kinder sind gerade aus dem Haus, inzwischen haben wir zwei kleine Enkel, die wir jeden Tag betreuen weil unsere Tochter berufstätig ist…. wir schaffen es einfach nicht mehr!”
“…wir haben ja schon überlegt, ihn in ein Heim zu geben!” sagt die Frau, “Aber das ist ja wahnsinnig teuer. Das Geld haben wir einfach nicht.”
Ihr Partner seufzt.
“…und jetzt mal im Ernst: was hat Opa denn noch zu erwarten im Leben? Besser wird es doch nicht!”
Der Doktor nickt.
“Wenn die Demenz von fachärztlicher Seite bestätigt worden ist, werden Sie vom Amt eine entsprechende Bescheinigung bekommen. Dann dürfen Sie an seiner Stelle entscheiden. Das wird noch ein paar Tage dauern, aber wir können ja trotzdem schon einen Termin vereinbaren!”
Die Frau runzelt die Stirn.
“Die Deanimation muss in einer zugelassenen Einrichtung durchgeführt werden!” erklärt er Arzt und schaut auf seinen Computerbildschirm, “Warten Sie einen Moment…. hier, im ‘Haus Abendrot’ wäre noch etwas frei für Anfang nächster Woche… ein sehr schönes Haus, stilvoll und exklusiv, allerdings nicht ganz billig….”
Die Frau wirkt ein wenig irritiert.
“….aber ich sehe hier, im ‘Last Exit’ würde es auch gehen. Das ist etwas…. sagen wir, etwas rustikaler. vor allem preislich auch viel günstiger. Die Bestattungskosten entfallen ja sowieso, sofern Sie sich für eine nachhaltige Verwertung entscheiden!”
Die Beiden Angehörigen schauen sich an.
“…Sie brauchen keine Sorge zu haben,” fügt der Arzt leutselig hinzu, “das mit den grünen Keksen, das war nur ein blöder Film, das hat hat natürlich absolut nichts mit der Wirklichkeit zu tun!”


Mount Vinson 2014

Die großartigste Expedition aller Zeiten vom 17.11.-23.11.2014 … ich zähle auf Euch Artikel zum Thema passend:Die Antarktis ruft – Mount Vinson wir kommenWas ist eigentlich Zeit?Auf großer SucheChichén Itzá – das WeltwunderZeitreisen in die Vergangenheit sind unmöglich

Human Brain Project – erstes Jahr, erster Streit

Kann man ein menschliches Gehirn in einem Computer simulieren? Das Human Brain Project (HBP) möchte genau das herausfinden. Sein Initiator Henry Markram verspricht, dass er mit einer gemeinsamen Anstrengung von mehreren Hundert europäischen Wissenschaftlern bis 2023 dieses Wunder vollbracht haben wird. Aber jetzt gibt es erst einmal Streit. Die Auseinandersetzung wirft ein Schlaglicht auf die Regeln und Gepflogenheiten des internationalen Wissenschaftsbetriebs. Das HBP hat es 2012 tatsächlich geschafft, zu einem der beiden wissenschaftlichen Leuchtturmprojekte der EU gewählt zu werden. Jedenweiter

Fakten zum nasalen Grippeimpfstoff für Kinder – Update 2014

Zur Grippesaison 2014/2015 habe ich diesen Artikel nochmal hochgeholt, schließlich gibt es für Kinder einen deutlich besseren Grippeimpfstoff als die bisherigen: – Zugelassen ab 2 bis 18 Lebensjahre (18. Geburtstag!) – von der STIKO als Impfstoff der Wahl für 2- bis 6-jährige Risikopatienten (Asthmatiker usw.) empfohlen – Gut verträglich und gleichwertig dem klassischen Spritzen-Impfstoff, Update: […]

Gehirn und Geist von den Anfängen zur Kindesentwicklung – ein Interview mit Katja Gaschler

Hallo Katja, wie bist du zu „Gehirn und Geist“ (GuG) gekommen? Katja Gaschler: Eine Freundin schickte mir eine Stellenanzeige aus der ZEIT, gesucht wurde ein Redakteur mit dem Spezialgebiet Psychologie/Hirnforschung. Ich habe am nächsten Tag angerufen und hatte – das war Glück – gleich den damaligen Chefredakteur von Spektrum der Wissenschaft an der Strippe! Dass eine Zeitschrift namens „Gehirn und Geist“ geplant ist, hat er mir aber erst im Vorstellungsgespräch verraten. Also warst du von Anfang an mit dabei, zusammen mitweiter

Vier Tage Raumfahrt im hohen Norden

Zwischen dem 13. Und 15. November werden in diesem Jahr zum 30. Mal wieder die legendären Raumfahrttage in Neubrandenburg stattfinden. Sie sind eine unerreichte Mischung aus Familientreffen für Raumfahrtfans, Reminiszenzen an die Raumfahrtgeschichte (unter besonderer Berücksichtigung der Ost-Raumfahrt), Vorträgen über die neuesten Zukunftsaspekte, Diskussionsforen mit Fachleuten und Raumfahrern, Signierstunden, und vor allem auch dem persönlichen Kennenlernen von Astronauten und Kosmonauten.

Geben Sie mir doch die Spritze!

Neulich irgendwo in Spelunkistan: Es ist Montag Morgen und die Praxis unseres ungenannt bleibenden Hausarztkollegen brummt. Der Herr Doktor drückt von seinem Schreibtisch aus die Taste der Wechselsprechanlage

“Der Nächste bitte!”
Ein schmächtiges Männlein fortgeschrittenen Alters schlurft mühsam am Gehstock hinein ins Sprechzimmer.
“Was kann ich für Sie tun?” fragt der Doktor in gelangweiltem Ton.
Der Patient seufzt, setzt sich, seufzt noch einmal.
“Doktor, geben Sie mir die Spritze!”
“Äh…”
“Sie wissen schon, damit ich einschlafe!”
“Sie wollen ein Schlafmittel?”
“Zum Schlafen und nie wieder aufwachen!”
“Ah so… gut, jetzt weiß ich, was Sie meinen. Drücken Sie sich doch am besten gleich von Anfang an klar aus, das erspart uns dann lästige Kommunikationsprobleme. Ich darf annehmen, Sie haben die notwendigen Bescheinigungen dabei?”
“Sie meinen diesen Schrieb vom Psychologen?”
“Vom Psychiater, nicht Psychologe! Sie brauchen ein Attest, dass Sie im Vollbesitz Ihrer geistigen Kräfte und in der Lage sind, eine derart endgültige Entscheidung zu treffen. Und dann bräuchte ich noch die von Ihnen unterschriebene Erklärung, dass Sie diese Entscheidung aus freiem Willen treffen…”
Der Patient zieht ein paar zusammengefaltete Papiere aus seiner Brusttasche und legt sich vor dem Arzt auf den Schreibtisch. Der fasst die Formulare mit spitzen Fingern an, überfliegt sie kurz und runzelt die Stirn.
“Halt, Sie haben keinen Grund angekreuzt!”
“Ach, diese Schmerzen, Herr Doktor…”
Der Doktor nickt zufrieden.
“Sehr gut. Schmerzen sind immer gut. Damit werden wir schon keine Scherereien bekommen. Dann ist ja alles in Ordnung!”
Er macht das Kreuzchen an der entsprechenden Stelle und schaut auf.
“Sie haben alles Notwendige organisiert?”
“Sie meinen…. Testament und so?”
“Genau. Testament erstellt, Bestattungstermin vereinbart, Schulden beglichen, Verträge gekündigt…. ich weiß, es ist nicht meine Aufgabe, Sie darauf hinzuweisen und es geht mich auch gar nichts an, aber Sie würden Ihren Hinterbliebenen eine Menge Ärger ersparen!”
“Aber ich habe doch niemanden…”
“Noch besser. Sehr schön. Kein Problem also. Sie können dann gleich nebenan Platz nehmen, die Schwester kommt sofort. Aber jetzt müssen Sie mich kurz entschuldigen, ich muss dringend aufs Klo…. dauert zwar nicht lange, aber wenn ich fertig bin, dann sind Sie ja wahrscheinlich nicht mehr da. Also, dann ich verabschiede mich schonmal: machen Sie’s gut! Guten Abgang und… äh, ja, viel Erfolg im Jenseits, bei… hmm, also an was auch immer Sie glauben!”
Der Arzt springt auf und öffnet die Tür zum Nebenzimmer.
Bevor er zur Toilette entschwindet, drückt er den Knopf auf dem Schreibtisch.
“Der Nächste bitte!”


Soziales Frieren

Apple und Facebook zahlen den bei ihnen angestellten Frauen eine Operation, bei der Eizellen abgesaugt und eingefroren werden. Die Eizellen können dann zu einem späteren Zeitpunkt befruchtet und eingesetzt werden. Dieses Verfahren der Verwahrung von Eizellen ohne medizinische Indikation heißt „Sozial Freezing“. Diese Meldung hat in Deutschland eine enorme Reaktion hervorgerufen. Ich möchte die Diskussion hier nicht noch einmal durchkauen. Sie drehten sich mehr oder weniger im Kreis. Auch in den großen Zeitungen wie Zeit oder FAZ unterschied sich eigentlichweiter

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie README.txt #3

Was gab es diese Woche im Biomedical Engineering? Skepsis, denn der Placeboeffekt blieb aus. In der Zeitschrift “Journal of Neurology, Neurosurgy & Psychiatry” wurde im April berichtet, dass bei Parkinson das ausgeprägte Rumpfvorneigung beim Stehen und Gehen sich durch Magnetstimulation im Bereich der Wirbelsäule (repetitive transspinale Magnetstimulation, rTSMS) verbessern lässt. Allerdings kamen sogleich Zweifel auf, ob diese Studie korrekt Placebo-kontrolliert ist, weil in der Kontrollgruppe gar kein Effekt verzeichnet wurde. Einen Placeboeffekt hätte man erwarten müssen! Die Kritik wurde in einemweiter

Wie man Ebola besiegt – wenn man denn wirklich will

Nun gibt es also auch einen Ebola-Fall in New York. Freunde des Katastrophenfilms wissen: Erst wenn New York betroffen ist, geht es richtig los (mit Dank an @donalbain_de). Gut unterwegs ist allerdings schon die allgemeine Hysterie – allerdings nicht in Westafrika, wo man das nachvollziehen könnte, sondern in Europa und ganz besonders drüben in den USA. Dabei zeigen die bisherigen Erfahrungen mit diesem Ebola-Ausbruch, dass die Krankheit sehr wohl eingedämmt werden kann.

Die Freude am Lesen und Schreiben – Ein Dank und ein #Shelfie

Zwei befreundete, evangelische Pfarrerinnen hatten mich via Facebook “nominiert”, über etwas zu schreiben, was mich zuletzt sehr dankbar gemacht hat. An solchen Nominierungen beteilige ich mich eigentlich ungerne, aber diese führte zu einer Blog-Idee. Denn gerade heute hatte ich die Gelegenheit, einen Schatz meiner Kindheit weiter zu geben – meine Tochter erhielt heute den zerlesenen, ersten Band der “Chronik der Drachenlanze”. Wie viele glückliche Stunden hatte ich einst auf Krynn verbringen dürfen, was für Wunder liegen in Lesen und Fantasie!weiter

Monster zwischen Nebel und Wolken

Angeregt durch Michael Khans Beobachtungen habe ich selbst gestern direkt nach Auflockerung des dichten Nebels über Riedstadt einen Blick auf die Sonne geworfen. Zunächst nur mit der Sonnenschutzfolie ohne Vergrößerungshilfe. Und da war ich schon verblüfft, wie stark dieses Monster von Sonnenfleck schon aus der Sonnenscheibe hervorstach. Einen solch großen Sonnenfleck habe ich noch nicht gesehen. Danach habe ich ihn direkt mit dem Fernglas, das natürlich auch mit Sonnenschutzfolie gesichert war, beobachtet. Unglaublich, wie viele Details da schon beobachtbar waren!weiter

Die Dinge besprechen

K.O.-Gespräche bei der U3: – Vitamin D, macht das nicht den Schädel weich? – Sie impfen schon ab dem nächsten Monat, und dann gleich alles auf einmal? – Wir waren schon mal beim Osteopath, denn die Geburt war so traumatisch, sagt die Hebamme. – Wie stehen Sie denn zur Homöopathie? – Bekommen wir dann auch […]

neuer Fax: Bildband Doppelmayr 1742 – wow!

allmählich wird’s zur Gewohnheit, dass vom Albireo-Verlag Spitzenqualität kommt: NEU: der Atlas Coelestis von Johann G. Doppelmayr, 1730 Der äußere Einband ist zeitlos unscheinbar … historisch original (reproduziert) in unbeschriftetem und unbemaltem gemuscheltem Braun, die empfindlichen Stellen, d.h. die Ecken und der Rücken sind (auch in der Repro!!!) mit Leder verstärkt. Äußerlich also eher ein unscheinbares Buch, das lediglich durch seine unhandliche Größe – typisch für alte Kartenwerke – auffällt. Aber innen oho! Joh. Gabr. Doppelmayr brachte 1742 ein Buchweiter

Kurz & Knapp, KW 43/2014

Unter der Rubrik “Kurz & Knapp” finden sich Hinweise und Links auf Meldungen und Webseiten, die mir nebenbei auffallen, aber auf die Schnelle keinen eigenen Blogeintrag hier erhalten. Sei es, weil mir die Zeit fehlt, sei es, weil sie am besten für sich selbst stehen oder das Thema Raumfahrt eher am Rande betreffen: Isolation and hallucinations: the mental health challenges faced by astronauts – Ein Artikel des “Guardian” über eines der größten Probleme der bemannten Raumfahrt. http://www.theguardian.com/science/2014/oct/05/hallucinations-isolation-astronauts-mental-health-space-missions (mit Dank anweiter

Tuberkulöse Probleme

Und dann rief das unser externes Superlabor für Spezialaufträge an und eine Frau mit grabestiefer Stimme sagte: „Bei Ihrem Patienten Herrn Vozunkul haben wir in der Bakterienkultur säurefeste Stäbchen festgestellt. Wir wollten Ihnen nur schon mal Bescheid geben. Tschü..“ „HAAALT!“ unterbrach ich. Können sie uns das Ergebnis schicken?“ „Jop, ich faxe es.“ Klick und dann legte die Dame auf. Hm naja dachte ich dann kennt sie wohl die Faxnummer. 

Das Problem mit den säurefesten Stäbchen ist nun dieses: Es könnte sich um gemeingefährliche Tuberkulosebakterien handeln. Oder natürlich um irgendwelche anderen säurefesten Stäbchen. Aber so weit war das Labor noch nicht.

Herr Vozunkul war nun außerdem schon seit einem Monat entlassen worden (so eine Stäbchenkultur braucht Zeit) und von unserem netten, und freundlichen Praktikanten betreut gewesen. Ich sagte ihm also Bescheid und drei Stunden später fragte er verärgert warum ich denn bitte dem Labor unsere Faxnummer nicht gegeben hätte, der Befund wäre ja immer noch nicht da. Äh ja.
Auf jeden Fall wusste der Praktikant aber trotzdem nicht was er mit dem Befund anfangen sollte und gab ihn mir. Natürlich hatte ich auch keine Ahnung und fragte den Oberarzt. Der Oberarzt sagte etwas in die Richtung von: „Huä? WAS wollen sie von mir?“ und riet den Hygienebeauftragten oder alternativ den Chefarzt anzurufen.
So ein Hygienebeauftragter muss natürlich auch ab und zu Urlaub machen und das tat er dann auch gerade in dem Moment, in dem ich meine wichtige Stäbchen-und-was-jetzt-Frage loswerden wollte. Da ich keine Lust hatte als nächstes dem Chefarzt auf die Nerven zu gehen, rief ich nochmals im Superlabor für Spezialaufträge an, wo man erklärte, da ja gar nicht klar war WAS für säurefeste Stäbchen das denn waren, wäre es am besten erst mal abzuwarten. Ich beschloss also das Problem erst mal abwartend vor mir her auf später zu verschieben. Dann war vielleicht auch der Hygienebeauftragte wieder zurück.
Der Praktikant fand das aber eine blöde Idee und fragte heimlich den Chefarzt, was man denn jetzt machen solle mit dem Ergebnis: „Melden sie es dem Gesundheitsamt“, sagte der Chefarzt und ging weiter.
Und wer sollte nun das Melden übernehmen? Haha, ich natürlich.
Und wie genau, meldet man das? Hm, das wusste natürlich auch niemand. Doch dann oh glorreicher Zufall, erreichte ich die Vertretung des Hygienebeauftagten. Die Vertretung erklärte mir, dass es nicht mehr Gesundheitsamt sondern “Landratsamt, Fachbereich Gesundheit” heiße und gab mir die Durchwahl zur Tuberkulosebeauftragten.
Nachdem mich die Tuberkulosebeauftagte mit allen möglichen Detailfragen gelöchert hatte, auf die ich keinerlei Antwort hatte, sagte sie schließlich, es wäre ja noch nicht klar war WAS für säurefeste Stäbchen das denn waren und wir sollten am besten erst mal abzuwarten. Mahaha.

Unser Kaspersky-Desaster – Frust und die Bitte um Rat

Auch für mich bedeutete der Name “Kaspersky” immer ein Versprechen von Sicherheit, zumindest wenn es um Computerviren & Co. geht. Und weil wir davon überzeugt sind, das Leistung auch honoriert werden sollte, sind meine Frau und ich auch seit Jahren treu zahlende Kunden. Noch. Denn die Erfahrungen der letzten Monate hinterlassen bei mir einen bitteren Beigeschmack und zunehmend Wut. Wie jedes Jahr buchte Kaspersky von unserem Konto seine satte Jahresgebühr ab. Nur: Der Aktualisierungscode funktionierte nicht (mehr). Geld abgebucht, aberweiter

Die gefährlichsten radioaktiven Substanzen

Es gibt eine Vielzahl radioaktiver Substanzen. Einige verbreiten sich bei Unglücken aber besonders schnell oder werden vom Körper bevorzugt aufgenommen. Zu den bekanntesten Gefahrstoffen zählen die Radionuklide Jod-131, Strontium-90, Cäsium-137 und Plutonium-239. Aber auch zahlreiche weitere radioaktive Substanzen mit jeweils eigenem Gefährdungspotenzial sind im Atommüll enthalten. Jod-131 ist leicht flüchtig und kann sich schnell über große Gebiete ausbreiten. Aufgrund seiner kurzen Halbwertszeit von nur acht Tagen ist es nach wenigen Monaten praktisch vollständig zerfallen. In dieser Zeit kann es aufgrundweiter

zaps als Absetzerscheinung von SSRI

Beim Absetzen von serotonergen Antidepressiva wie Citalopram oder Duloxetin kann es sehr wohl zu Absetzerscheinungen kommen. Interessant ist, dass viele Psychiater diese Absetzerscheinungen nicht kennen, vielleicht, weil sie nicht so häufig auftreten, vielleicht auch, weil die Psychiater nicht oft genug danach fragen. In den entsprechenden Foren wird jedoch recht häufig von Absetzerscheinungen berichtet. Besonders häufig […]

Die Sonne am 24.10.2014

Die riesige Fleckengruppe 2192 ist mittlerweile über den Zentralmeridian hinaus gewandert. Ihr Aussehen hat sich gegenüber gestern erheblich verändert. Die Fleckengruppe hat sich mittlerweile in zwei deutlich getrennte Gebiete aufgespalten, die auseinander zu driften scheinen. Die Aktivität und die Wahrscheinlichkeit eines großen Flare aus dieser Region bleiben hoch.

Zuweisung gegen Entgelt – Grenzbereich zwischen Kooperation und Korruption

Zuweisung gegen Entgelt – dieser Satz schürt Ängste – vor allem beim Patienten. Der Gesetzgeber agiert. Ist dies gerechtfertigt? Werden unnötige Leistungen verordnet, nur weil der Arzt dadurch einen finanziellen Vorteil hat? Schränkt der Arzt die freie Erbringerwahl ein, um dem Patienten die beste Behandlung zu empfehlen oder will er sich nur zusätzliches Einkommen generieren? Bestimmte Kooperationen sind erwünscht, ja werden sogar gefördert. Was ist nun erlaubt und was nicht? Wo endet Kooperation und wo beginnt die unzulässige Zuweisung gegen Entgelt – und wie breit ist die Grauzone? Wie kann man Korruption erkennen und wie lässt sie sich ahnden? Viele Fragen. Viele Fragen zeigen, dass die derzeit bestehenden Regelungen nicht transparent sind. Regelungen bestehen – und es werden ständig mehr.

Personalisierte Medizin verändert den Blick auf Krankheiten – und auf uns selbst

Wer heute eine Krebsdiagnose erhält, erwartet selbstverständlich die bestmögliche Behandlung. Dafür wird häufig das Genom des Tumors bestimmt, außerdem wird die Zelloberfläche samt Rezeptoren erforscht, um festzustellen, ob sich dieser Tumor für eine Antikörpertherapie eignet. Noch vor wenigen Jahrzehnten gab es für jede Krebsart eine Standardbehandlung – für manche Patienten war diese „eine Behandlung für […]

Siding Spring und Mars von Hubble

Dieses Komposit aus Aufnahmen des Hubble Space Telecope zeigt, wie sich der Vorbeiflug des Kometen C/2013 A1 (Siding Spring) am Mars von der Erde aus darstellte, wenn man genügend Apertur hatte und keine störende Atmosphäre dazwischen lag. Nur durch die Zusammensetzung aus Bildern mit unterschiedlichen Belichtungszeiten lassen sich die gewaltigen Helligkeitsunterschiede der Objekte im Bild meistern.