Wir sind Generaldirektor!

Nach langer Zeit wird wieder ein Deutscher zum Generaldirektor der europäischen Weltraumagentur ESA: Johann-Dietrich Wörner, studierter Bauingenieur und aktueller Direktor des DLR. Wörners Amtszeit wird am 1. Juli 2015 beginnen. Er wird eine Menge zu tun bekommen – da warten genug Baustellen.

2014 wärmstes Jahr in Europa seit mindestens 500 Jahren

Auch wenn das Jahr noch nicht ganz vorbei ist: 2014 liegt in Europa uneinholbar über dem bisherigen Wärmerekord von 2007. Das Bild zeigt eine Karte der Temperaturanomalien von Januar-November, relativ zum Vergleichszeitraum 1981-2010 (der ja auch bereits stark vom Erwärmungstrend geprägt ist). Die Auswertung stammt vom niederländischen Wetterdienst KNMI und wurde von der US Klimaplattform Climate Central verbreitet, von der die gezeigten Grafiken stammen.Die Zeitreihe ab 1950 sieht wie folgt aus; danach wird 2014 um 0,3 °C über dem Rekordweiter

Guten Morgen, liebe Sorgen

Sorgen begleiten unser Leben. Was bringt uns das Morgen? Wir sorgen uns um unsere Sicherheit, unsere Gesundheit, unsere berufliche Situation, unsere sozialen Beziehungen und vor allem um unsere Kinder. Klimawandel, Krisenherde, Arbeitslosigkeit, steigende Staatsschulden, unsichere Renten, Kriminalität nehmen wir als Bedrohungen unserer Sicherheit und Gesundheit wahr. Für Grübeleien gibt es ebenfalls reichlich Anlass: falsche Entscheidungen, verpasste Gelegenheiten, ungelöste Konflikte oder wie andere uns sehen und bewerten – all diese Dinge können unser alltägliches Leben beeinflussen. Man braucht eine große innereweiter

Wichtelterror

Jetzt steh ich da, ich armer Tor und….
….nee, das muss wirklich nicht sein. Warum habe ich da bloß mitgemacht? Es ist doch jedes Mal das Gleiche. Jedenfalls befinde ich mich gerade im Supermarkt meines Vertrauens – also der bekannte Discounter von den toten Brüdern, da wo alles schön billig ist – habe alles eingekauft, was ich brauche und jetzt muss ich unbedingt noch zehn Euro ausgeben.
Zehn Euro!
Kann mir mal jemand sagen, was es hier in diesem Laden für zehn Euro gibt?
Die auf edel gemachten Pralinen kosten nur Dreineunundneunzig. Eine Packung gemischten Weihnachtssüßkram gibt es für Zweineunundneunzig. Die Weihnachtsbaumlichterkette würde neunzehn neunundneunzig kosten, das sprengt das Budget. Einen Fuselwhisky gibt es für Acht neunundneunzig, aber ich nehme mal an, dass die Ayse sowas nicht anrühren wird. Obwohl… dann kann sie es ja vielleicht weiterverschenken. Tu ich ja auch immer. Am Besten gleich originalverpackt, dann hat man noch weniger Arbeit. Bloß jetzt gerade habe ich nichts passendes im Schrank. Also so zwei oder drei Flaschen Wein vielleicht, aber… warum auch musste ich bloß die Ayse ziehen? Die kenne ich ja nun absolut nicht.
Ayse ist eine von den neuen Schwestern bei uns. Genauso wie die Nathalie. Nathalie hat schöne braune Locken, eine ordentliche Oberweite, ist ein bisschen speckig gebaut und von ihrer Art her ein wenig wie Jenny vor fünf Jahren. Also quirlig, fröhlich und mit Strahleaugen und vorletzte Woche hat sie mir einen Korb unter die Nase gehalten mit der unmissverständlichen Aufforderung: “Hey, Doktor, Sie ziehen jetzt auch eine!”
Ja, und da hab ich die Ayse gezogen. Und morgen ist Abgabegeschluss. Weil Übermorgen ist Weihnachtsfeier. Und dann kriege ich vermutlich eine Flasche Schnaps, den ich nicht trinke oder ein paar furchtbare Weihnachtssüßigkeiten, die ich nicht esse oder irgendein Duschgelzeugskram, das ich niemals verwenden werde. Und die Ayse kriegt…. das weiß ich noch nicht.
Zwei Packungen Slip-Einlagen für einsneunundneunzig?
Eine nachgemachte Rolex-Kopie für vierzehn Neunundneunzig? Würde wieder mal das Budget sprengen, aber…. gibt’s eh nur noch in der Herrenausführung. Herrenhemden für neun neunundneunzig würde es auch noch geben. Und diese Blümchen im Porzellan-Nikolaus-Made-in-China-Blumentopf… was kosten die? Keine Ahnung. Okay, dann nehme ich halt noch eine Packung Einsneunundneunzig-Pralinen dazu, und dann passt das schon. Erleichtert schiebe ich meinen Wagen zur Kasse.
Vor mir nölt etwas.
“Oma, will ein Brötchen, Oma, Brötchen!” nölt es aus der einen Richtung.
“Schokolade!” nölt es von knapp daneben.
Oma dreht sich um und….
“Hey, Herr Doktor, Sie auch hier?”
Schwester Paula strahlt mich über ihren vollgepackten Einkaufswagen und ihre zwei Enkelkinder hinweg an. Sie ist nämlich letztens Oma geworden, die Schwester Paula. Und die Enkelkinder habe ich sozusagen aufwachsen sehen, auf herumgezeigten Photos im Verlauf der letzten drei Jahren.
“Na, Herr Doktor, kaufenseaucheinfürdiefeiertage?”
Schwester Paula mustert misstrauisch mein Sixpack Dosenbier, die Flasche Billigfuselrum Marke “Captain Jack”, drei Tüten Chips und zehn Packungen Erdnüsse. Erdnüsse sind billig und nahrhaft.
“Waswollense denn damit?” fragt sie und deutet auf den Porzellan-Nikolaus-Made-in-China.
Aber dann nölt Enkel Nummer eins zum Glück wieder und sie muss sich umdrehen.
Unter den Bergen von Backzutaten und Putzmitteln sehe ich eine Geschenkpackung Männerduschzeugkram hervorleuchten.


Web-Interview mit Dr. Tubanur Yesilhark-Oezkan zur Theodizee-Frage im Islam

Neulich gab es hier auf dem Blog eine rege Debatte zu Theodizee und Anthropodizee und eine weitere zur Frage, ob und welche Grenzen religiöse Kleidung haben soll. Zu beiden Fragen fiel mir Tubanur ein – eine gute Freundin aus Jugendtagen, die zum Thema Theodizee im Islam promoviert hat und in Lebensführung und Gelehrsamkeit die Klischees vermeintlich generell unterdrückter Musliminnen eindrucksvoll widerlegt. Also kontaktierte ich sie und freue mich, Ihnen hiermit ein Web-Interview mit ihr vorstellen zu können. In den nächsten Tagen steht sieweiter

Adventskalender, Türchen 18

Es gibt ja immer noch Wissenschaftler, die gegen die Existenz von Schwarzen Löchern in ihrer klassischen (Kerr/SChwarzschild-) Formulierung argumentieren. Währenddessen werden die Computersimulationen dieser Objekte immer detaillierter und eindrucksvoller. Hier sehen wir die Verschmelzung zweier schwarzer Löcher samt resultierendem Magnetfeld und Gravitationswellen. Hübsch.

Das Versorgungsstärkungsgesetz

Jetzt ist es durch das Kabinett gegangen: Das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz. Es soll – so vermittelt es die Politik – die Ärzteversorgung auf dem Land und strukturschwachen Regionen verbessern, da sich immer noch zuviele Niederlassungswillige in den Städten sammeln. Bisher konnten daher die Kassenärztliche Vereinigungen Arztsitze aufkaufen, damit diese in den Städten vom Markt “verschwinden” – das […]

Also doch – Kurzfristige, lokale Methanzyklen auf dem Mars

Um im Weltall wissenschaftliche Rätsel zu finden, muss man nicht sehr weit weg gehen. Schon an unserem Nachbarplaneten Mars wird man fündig. Hauptakteur ist das Methan, eine Verbindung von einem Kohlenstoff- und drei Wasserstoffatomen. Das war die einhellige Meinung der Teilnehmer an einem Workshop zum Thema “Methan auf dem Mars” im November 2009, und daran hat sich bis heute nicht viel geändert.

Nachhaltigkeit ist alles

Nachhaltigkeit ist immer und überall – in Pressemitteilungen, in der Wissenschaft, in den Medien. Es ist ein Buzzword geworden. Grundsätzlich ist das natürlich eine sehr wichtige Sache. Der seit einiger Zeit inflationäre Einsatz dieses Wortes schadet dessen Relevanz allerdings und verwäscht das Verständnis. Ebenfalls ein Problem: es gibt verschiedene Blickwinkel, praktisch kann jede Form der Landwirtschaft für nachhaltig erklärt werden oder es sogar sein – Zeit für einen kleinen Abriss. The word “sustainable” is unsustainable: (1) Ich bin fast geneigt,weiter

Buchtipp: Ganzheitliche Verhaltenstherapie bei Hund und Katze

Viele Hunde- und Katzenbesitzer klagen über Verhaltensauffälligkeiten ihrer lieben Vierbeiner. Da beißt ein an sich friedlicher Stubentiger plötzlich zu und mutiert zur Kratzbürste oder ein Hund bellt ohne ersichtlichen Grund Fahrradfahrer an.
Vielen Heimtierhaltern ist häufig nicht bewusst, dass solche Verhaltensstörungen tiefliegende Ursachen haben können. Bei schwerwiegenden Problemen – wenn etwa das Leben von Mensch und […]

Adventskalendertürchen 17. Dezember

Nochmal “geographisch” – eine Reise durch meinen Blog: Addiere folgende Zahlen: – Anzahl der mit “Homöopathie” getaggten Einträge (Tipp: Die Wolke hilft…) – Anzahl der im Dezember 2013 geschriebenen Einträge – Anzahl der Kommentare des meist kommentierten Postings, Stand heute – Anzahl der “Kinderärzte aus einer anderen Welt”, so far Aus dieser Summe bildet Ihr […]

Drucksondier-LKW – Besuch bei FUGRO

Neulich hatte ich das Glück, im Rahmen eines Treffens des Arbeitskreises Umweltgeologie die Fugro Consult GmbH in Lilienthal besuchen zu können. Die Fugro Consult GmbH bietet ingenieurtechnische Dienstleistungen im Bereich der geophysikalischen und geotechnischen Untergrunderkundung an. Der Standort Lilienthal ist dabei hauptsächlich auf die Baugrunduntersuchung mit Hilfe von Drucksondierungen spezialisiert.

Wir sind dann mal weg!

Ein Jahr Auszeit nehmen. Mal ganz was anderes machen. „Ja, das wär’s doch“, sagen viele – und machen es doch nie. Bei uns steht das “Sabbatical” unmittelbar bevor. Im Januar geht’s los, aber bis dahin ist noch so viel zu erledigen. Mit schwirrt der Kopf. Unbändige Vorfreude und tiefsitzende Existenzängste geben sich die Klinke in die Hand. „Na, da kannst du locker drei Jahre einplanen”. Fragend starre ich eine Freundin zu Beginn dieses Jahres an. Gerade habe ich ihr erzählt,weiter

Adventskalendertürchen 16. Dezember

Eine Impffrage: Im aktuellen Plan der empfohlenen STIKO-Empfehlungen gibt es eine Impfung, die nur einmal gegeben wird. Alle anderen benötigen wenigstens zwei Impfgaben, um ihre Wirkung zu entfalten. Manche müssen aufgefrischt werden, etc. Der Erreger, gegen den diese Impfung verabreicht wird, ist mit einem Buchstaben gekennzeichnet und unterscheidet ihn damit von anderen ähnlichen. Diesen Buchstaben […]

Adventskalender 2014, Türchen 15

Die Beziehung zwischen der Länge eines Pendels und seiner Schwingungsperiode gehört – unter anderem wegen ihrer Bedeutung für die Zeitmessung – zu den grundlegendsten Erkenntnissen der modernen Physik. In diesem Video sehen wir 16 Pendel unterschiedlicher Länge – das vorderste schwingt am langsamsten, das hinterste am schnellsten.

Größere Kräfte am Werk

Die 20. Weltklimakonferenz in Lima wäre beinahe zu einem Desaster geworden. Erst in der zweiten Verlängerung wurde ein Verhandlungstext gefunden, dem 189 Staaten zustimmen konnten. Der aber ist im Kern so entleert, dass viele Beobachter verzweifelt von einem vertanen Gipfel sprechen. Ich bleibe optimistisch. Es waren größere Kräfte am Werk, als sie im Klein-Klein des Verhandlungsgeschehens der letzten Woche zum Ausdruck kommen. Stark gestartet in der ersten Woche endete die Lima-Runde internationaler Klimakonferenzen in einem äußerst schwachen Ergebnispapier, in demweiter

Buchtipp: Herold – Innere Medizin 2015

Die alte Ausgabe ist mittlerweile völlig zerfleddert, die Seiten fliegen lose herum, so mancher Kaffeefleck ziert den Einband – zum Glück erschien vor kurzen die aktuelle Auflage des „Herold – Innere Medizin 2015“. Und auch dieses Exemplar hat nach nicht einmal einer Woche bereits die ersten Eselsohren davongetragen – dies ist keineswegs Kritik an […]

Der furchtbarste Gottesstaat der Geschichte

Dieser Beitrag ist off topic, es geht also nicht, wie sonst, um mein eigentliches Thema „Landschaft und Ökologie“ und auch nicht um den Naturalismus. Ich weiche aus gebotenem Anlaß davon ab. Zur Zeit geht eine Welle der Islamfeindlichkeit durch das Land, auf den Straßen tobt ein – zahlenmäßig bisher glücklicherweise sehr kleiner – Mob und im Internet ein weit größerer, der den Islam als Religion des Krieges und des Terrors darstellt, der unser friedliches, zivilisiertes christliches Abendland überrollt und hierweiter

Adventskalendertürchen 15. Dezember

Heute wirds geographisch. Ihr solltet Euch eine Landkarte holen. Ausgangspunkt ist ein Ort, der ähnlich weit entfernt liegt von den Städten Offenbach, Heilbronn und Erlangen. Von hier fahrt Ihr die A7 gen Norden, bis zu einer Stadt, die wiederholt ein “Museum” beherbergt, welches dann nur “100 Tage” existiert. Von dort fahrt Ihr die nächste Autobahn […]

Wissenschafts-Adventskalender 2014, Türchen 15

Whenn Worlds Collide… So groß die leeren Räume zwischen den Galaxien auch sind, dass zwei der Welteninseln zusammenstoßen ist gar nicht so selten. Die meisten dieser Kollisionen allerdings sind zwischen Großen Galaxien wie unserer Milchstraße und den kleinen Kugelsternhaufen ihres Halos, die dabei umstandslos zerpflückt werden. Treffen dagegen zwei ausgewachsene Spiralgalaxien aufeinander, zerrupfen und verzerren sie einander zu bizarren Formen, bevor sie schließlich zu einer großen Spiralgalaxie verschmelzen.

Roboter für die Altenpflege?

Es gibt gute und es gibt schlechte Nachrichten.
Zu den guten Nachrichten gehört die Tatsache, dass wir – unsere Generation – eine gute Chance haben, älter zu werden als alle Generationen vor uns (wenn auch nicht so alt wie unsere Kinder). Zu den schlechten Nachrichten gehört die Tatsache, dass ein großer Teil von uns dann vermutlich pflegebedürftig sein wird. Und wer pflegt uns dann?
Auf unsere Kinder können wir nicht mehr zählen. Erstens gibt es davon immer weniger und zweitens haben die genügend andere Dinge zu tun. Mit immer größer werdender Wahrscheinlichkeit werden die nämlich nicht dort leben, wo Mama und Papa ihr Einfamilienhäuschen (mit Einliegerwohnung) gebaut haben, sondern dort, wo sie auf dem globalisierten Arbeitsmarkt ihren Traumjob gefunden haben. Außerdem müssen sie sich zunächst um ihre eigenen Kinder kümmern. Für die Pflege von Eltern, Großeltern und Urgroßeltern wird ihnen schlicht und einfach die Zeit fehlen.
Was tun also?
Man kann Pflegekräfte aus Polen importieren. Nun haben auch junge Polinen Familie und wollen sich lieber um ihre eigenen Kinder, Eltern und Großeltern kümmern, wenn sie genügend Geld verdient haben. Sobald die Wirtschaft in ihrem Heimatland in Schwung gekommen ist, haben sie keinen Anreiz mehr, in den Westen zu reisen. Nun gut, wenn es keine Polinnen mehr auf dem Markt gibt, dann können wir ja weiter im Osten oder Süden rekrutieren…. aber was machen wir, wenn sich auch in Kambodscha oder Vietnam keine Pflegerinnen mehr anwerben lassen wollen?
Science-Fiction-Autoren haben schon seit Langem eine Lösung gefunden:
Roboter sollen es richten.
Und jetzt gibt es einen Prototyp:
Frau Chihara sieht aus wie eine zarte, hübsche junge Japanerin. Ihre Bewegungen wirken noch ein wenig blechern (siehe Video), aber bis 2020 soll sie soweit sein, bei den Olympischen Spielen in Tokio Besucher zu betreuen und später soll sie dann auch in der Pflege arbeiten…
Was die Patienten wohl davon halten werden?


Die Feuer der Sonne

Vielen Himmelsbeobachtern ist klar; Man kann sich nicht nur Nachts mit dem Himmel beschäftigen, sondern auch Tagsüber. Hier ist natürlich unsere Sonne das Beobachtungsziel. Dabei ist wichtig: NIEMALS OHNE SCHUTZ IN DIE SONNE SCHAUEN !!! Es gibt viele verschiedene Methoden sich die Sonne anzuschauen, die alle mehr oder weniger ähnlich funktionieren. Aber im Prinzip unterscheidet man zwei Arten. Die Beobachtung im “Weißlicht/Kontinuum” und “H-alpha”. Bei der Weißlichtbeobachtung schaut man sicht die Photosphäre der Sonne an. Also die Schicht, aus derweiter

Klimakonferenz in Lima: Scheitern mit Ansage

Das Abschlussdokument der aktuellen Klimakonferenz in Lima geriet zu einem Meisterwerk der Diplomatie. Die Konferenzleitung sah sich folgender Aufgabe gegenüber: Wie schaffen wir ein für alle annehmbares Schlussprotokoll, wenn die Staaten völlig zerstritten sind. Die geniale Lösung: ein optimistisch klingendes und zugleich völlig nichtssagendes Dokument, niemandem auf die Füße tritt. Alle hatten ihr Gesicht gewahrt und konnten zufrieden nach Hause fliegen. Aber das ist auch die einzige gute Nachricht. Denn realistisch betrachtet ist die Konferenz gescheitert. Wir brauchen technische Lösungenweiter

Digital Detox

Ein neuer Hashtag bahnt sich seinen Weg durch die Netzwelt: #Digital Detox. Und der liegt voll im Trend. Er beschreibt das Bedürfnis, mal ganz frei von Internet, Email, Telefon, Twitter, Facebook und allem Digitalen sein zu wollen. Und er suggeriert, dass all diese Techniken im Übermaß genossen toxisch seien und man sich daher erst mal unter schweren […]

Adventskalendertürchen 14. Dezember

Und noch ein Bild zum heutigen Rätsel: Die erste Herausforderung dürfte darin bestehen zu erkennen, was das da überhaupt darstellt. Wenn Ihr Euch soweit orientiert habt, hier die Frage: Wie bezeichnet man diese “Position”? Es gibt strenggenommen zwei Synonyme, ich hätte gerne den längeren Begriff 😛 und davon den zweiten Buchstaben (bzw. vom anderen Begriff […]

Wissenschafts-Adventskalender 2014, Türchen 14

Die Pilzkorallen sind etwas anders als man sich Korallen gemeinhin vorstellt. Nur in ihrer Jugend sind sie auf hartem Untergrund festgewachsen. Irgendwann bricht ihr Stiel ab und sie leben frei auf sandigem Meeresboden. Da sie dort leicht mal umgedreht oder überspült werden, sind diese Nesseltiere sehr agil und können sich zum Beispiel selbst wieder ausbuddeln, wie man in diesem Zeitraffervideo am Anfang sieht.

Der erste gestorbene Patient

Dann lief ich an der Schwester vorbei und die sagte: „Zrrrhhggrrhhzz“ „Hmhm“, sagte ich und ging weiter. Dann dreht ich mich um und kam zurück: „Moment, wer ist tot?“
„Jop. Die Frau Brunhild ist gestorben. Musst du hingehen und den Tod bestätigen“, murmelte die Schwester und grub zwischen einem Berg Formularen herum.
Da war es also. Mein erster toter Patient. Und das sollte ich auch gleich mal bestätigen. Vermutlich hatten die Schwestern hier mehr Erfahrung
Ich ging also die Patientin suchen um professionell den Tod festzustellen.
„Im Abschiedszimmer“, brüllte mir die Schwester hinterher. „Abschiedszimmer?!“ dachte ich. Die Station war voller Patientenzimmer, wo in aller Welt sollte da das Abschiedszimmer sein? „Rechts“, schrie die Schwester jetzt. Ähnlich wie bei Harry Potter tat sich eine Tür neben dem Lagerraum auf, die ich irgendwie noch nie gesehen hatte.
Ich klopfte vorsichtshalber und betrat ein winziges, fensterloses Zimmer. Es herrschte gedämpftes Abschiedslicht und eine Abschiedslaterne stand auch da. Außerdem war noch das Bett reingequetscht. Jemand hatte eine Decke schwungvoll drübergeworfen, so dass man nicht erkennen konnte ob überhaupt eine Person darunter lag. 

„Wehe es springt gleich jemand aus diesem Bett“, dachte ich und dass ich dann vielleicht schreiend rausrennen könnte.
Unter der Decke lag aber nur die freundliche Frau Brunhild, die sehr tot war. Dies bestätigte ich nochmals mit meiner brillianten Arztuntersuchung, welche ich viermal wiederholte um wirklich sicher zu sein, die Patientin nicht aus Versehen fälschlicherweise als verstorben zu bezeichnen.
Am Ende deckte ich Frau Brunhild wieder ordentlich zu.
„Hier“, sagte die Schwester und drückte mir einen riesen Stapel an Todes-Formularen in die Hand, „musst du alles ausfüllen.“

Kleine Substanzanalyse: Meine ersten Eindrücke vom neuen digitalen Wissenschaftsmagazin

Als jemand, der Wissenschaft von Berufs wegen in die Öffentlichkeit bringt, bin ich nicht nur ein Konsument von Wissenschaftsjournalismus, sondern auch daran interessiert, wie sich diese Sparte weiterentwickelt – da gab es ja im Sommer diesen Jahres einiges an Diskussionen, was Wissenschaftskommunikation, Wissenschaftsjournalismus, deren Wechselbeziehung und die Frage angeht, wie sich die Rahmenbedingungen in der heutigen Online-Welt geändert haben (einiges von mir dazu: hier, hier, hier). Die Online-Möglichkeiten bedeuten für den Journalismus ja zum einen Konkurrenz (Blogger etc.), zum anderenweiter

Adventskalendertürchen 13. Dezember

Psscht! In diesem schönen Video meiner Kinderzeit… … kommt ein Tier vor. Genau! Davon hätte ich gerne den ersten Buchstaben. An welcher Stelle des Lösungswortes der Buchstabe steht, erfahrt Ihr erst am 24.12. Genau!!! (Damit keiner spicken kann, sind die Kommentare moderiert. Genauere Hinweise zum Ablauf finden sich im Posting vom 30.11. – auch die Preise)

Wissenschafts-Adventskalender 2014, Türchen 13

Für die Abergläubischen unter euch hab ich diesmal eine Reaktion ausgesucht, die tatsächlich ziemlich übel ausgehen kann – wenn man zum falschen Zeitpunkt den Finger in den Mund steckt. Quecksilber(II)salze sind nicht so lecker. Außerdem entsteht aus Hg(SCN)2 unter Hitzeeinwirkung ein organisch wirkendes Gestrüpp, das mehr so nach ner Kulisse eines billigen Alien-Horrorstreifens aussieht als nach Weihnachten. Hier gilt mal wieder: Kids, don’t try this at home.

ROSETTA: Ein OSIRIS-Bild, aber …

Jetzt gibt es doch tatsächlich ein Lebenszeichen des Teams der OSIRIS-Wissenschaftskamera auf der ESA-Kometensonde ROSETTA: Die haben nämlich heute nach langer Zeit wieder ein Bild veröffentlicht, und zwar ein Farbbild. Man sieht: Der Komet ist nicht sehr bunt.

Wie kann man außergewöhnliche Behauptungen hinterfragen?

Wenn man mit einigermaßen offenen Augen durch die Welt geht, stößt man früher oder später auf jemanden, der eine  (mehr oder weniger) außergewöhnliche Behauptung in den Raum stellt. Nun steht man schnell vor dem Problem, hier die Spreu vom Weizen zu trennen, wenn man nicht als vollkommen ignorant auf der einen oder leichtgläubig auf der anderen Seite sein will.