Christiane Nüsslein-Volhard – Grande Dame der Entwicklungsbiologie

2015 jährt sich die Vergabe des Medizin-Nobelpreises an Christiane Nüsslein-Volhard zum zwanzigsten Mal. Deutschlands bekannteste Biologin hat mit der Erforschung der genetischen Steuerung in der Embryonalentwicklung wissenschaftliche Meilensteine gesetzt. Christiane Nüsslein-Volhard taugt für Superlative: Wissenschaftsjournalisten wählten sie im Jahr 2000 zum „Deutschen Naturwissenschaftler des Jahrzehnts“. Dabei kam es nicht nur auf die wissenschaftliche Exzellenz an, […]

Linienfilter und ein Leserbrief

In der aktuellen “Sterne und Weltraum” 2/2015 findet sich auf Seite 6 ein Leserbrief, in dem ein Kölner Amateurastronom Bezug nimmt auf einen Aspekt im vierten Teil meiner insgesamt fünfteiligen Artikelserie “Deep-Sky-Objekte visuell”. In dieser vierten Folge, die in SuW 11/2014 erschienen ist, beleuchte ich technische Aspekte visueller Himmelsbeobachtung – unter anderem den Einsatz von Interferenzfiltern. Und über einen Typ dieser Filter, die “Linienfilter” geht es in dem Leserbrief. Da ich keine Möglichkeit hatte, vor dem Abdruck dieses Leserbriefes Stellungweiter

Kurze Anleitung

Der kleine Vertretungspatient hat eine dicke Bronchitis. Ich: “Das ist ein Aero.chamber, ein praktisches Hilfsmittel für Kleinkinder, um Medikamente direkt zu inhalieren, ohne dabei großartig auf Ein- und Ausatmen zu achten. Sehen Sie, hier ist eine Maske, da atmet das Kind hinein und -aus, und hier hinten, das ist das Reservoir, aus dem das Kind […]

Alltag in Defihausen

Sodele, liebe Leser. Ich bin nun wieder daheim in meinem geliebten Defihausen. Na ja, eigentlich ist es eher eine Hassliebe. Denn ihr wisst ja, was hier so alles passierte. Kein Stein blieb auf dem anderen. Explosionen, Entführungen, Verfolgungsjagden, Sprengungen, Mord und Totschlag … alles war dabei. Doch das soll sich nun alles ändern. Ich habe […]

AstroGeo Podcast: Methan und organisches Material

Der Mars und die Erde sind keine Zwillinge. Während es dort nur trockene Wüsten und eine ungewöhnliche dünne Atmosphäre gibt, ist die Erde bewohnbar. Umso erstaunlicher war der Fund von Methangas in der Atmosphäre des Mars, der gerade zehn Jahre alt ist. Immerhin entweicht Methan auf der Erde neben Vulkanen auch vielen Mikroorganismen, Tieren und sogar Pflanzen. Wo genau das Marsmethan herstammt, ist bislang noch umstritten. Ein neuer Fund hat die Diskussion allerdings gerade weiter angeheizt: Der NASA-Rover Curiosity beobachtete einen rasanten Anstiegweiter

Noch zwei Iridium Satelliten von Weltraumschrott getroffen?

Es gibt Anzeichen dafür, dass zwei Kommunikationssatelliten des Iridium-Systems im Laufe des letzten Jahres von Weltraumschrott getroffen worden sind. Allerdings führten diese Treffer, wenn es sich darum handelte, nicht zur Zerstörung der Satelliten, anders als bei der Kollision von Iridium 33 mit Kosmos 2251 vor fast sechs Jahren. (Artikel auf spaceflightnow.com vom 22.1.2015)

Wir schreiben Newsletter-Geschichte: 18 Jahre Stiftungsbrief

Die druckfrische Print-Ausgabe unseres Stiftungsbriefs ist da! Und damit eine ganz besondere Ausgabe. Denn mit diesem Jahrgang feiert unser Stiftungsbrief seinen 18. Geburtstag! Mit Stolz kann unser Newsletter auf sein 18-jähriges Bestehen zurückblicken, denn kaum ein Print-Medium kann die Volljährigkeit vorweisen. Spätestens mit der kostengünstigeren Möglichkeit, News per E-Mail zu verschicken, wurden viele Papier-Newsletter eingestampft. […]

Einzelzellanalyse: Technologie der Zukunft

Ein erwachsener menschlicher Organismus besteht aus circa 37,2 Billionen oder 37.000 Milliarden oder 37.200.000.000.000 Zellen. Was wäre wenn einige dieser Zellen ein mutiertes Gen tragen würden, welches diese Zellen dazu veranlasst, sich zu einem bestimmten Zeitpunkt unaufhörliche zu teilen? Genau wäre der Ausgangspunkt eines Krebsgeschwürs. Wären wir nicht alle daran interessiert, diese tickende Zeitbombe rechtzeitig zu entschärfen? Hierfür müsste man so früh wie möglich wissen, dass man Träger solch mutierter Zellen ist. Nur dann könnten Ärzte vorsorglich und effektiv gegenweiter

Die Erde von oben

Es gibt den schönen Aphorismus “Klar sieht, wer von Ferne sieht, nebelhaft, wer Anteil nimmt.” (1) Dieser Satz war mir gestern Abend präsent, als ich mir beim WDR (2) die Folge “Quarks & Co” anschaute. Zu Gast bei Rangar Yogeshwar war Alexander Gerst, der über seinen fünfmonatigen Aufenthalt auf der ISS berichtete. Eine spannende Sendung, die am kommenden Samstag nochmal auf WDR ausgestrahlt werden wird (3). Ich möchte an dieser Stelle einen Aspekt betrachten: Seit vielen Jahren sammel ich Zitateweiter

Obamas “State of the Union” zum Klima

Ich habe heute morgen zwar Manches in den Medien zu Obamas Rede gesehen – allerdings nicht dazu, was er als die “größte Bedrohung für künftige Generationen” genannt hat. Für alle die es interessiert, hier ist das Video mit den Passagen zum Klimawandel: (Die Einblendung rechts ist original vom Weißen Haus – die Aussage zum Meeresspiegel kommt übrigens von dieser Studie.) Und hier der Text dazu zum Nachlesen: And no challenge — no challenge — poses a greater threat to future generations than climate change.weiter

18 Nobelpreisträger setzen sich für Raif Badawi ein

Sie schrieben einen offenen Brief an den französischen Universitätspräsidenten der saudi-arabischen KAUST-Universität, um den verurteilten Blogger zu unterstützen. Diese 18 Nobelpreisträger haben sicherlich intensiv diskutiert, an wen sie ihren Appell richten wollen. Ihre Wahl fiel auf Jean-Lou Chameau, Universitätspräsident an der King Abdullah University of Science and Technology in Dschidda. Sie schreiben, dass „das Gefüge […]

Optimale Wahl des Mottos für das Jahr 2015

Wenn ein neues Jahr beginnt, ist es wichtig, einen Leitspruch zu kreieren, der die Mitarbeiter eines Unternehmens seelisch im Geiste zusammenschweißt. Am besten ist es, dieses Motto 2015 gleich beim Januar-Kickoff des Unternehmens zu dessen Selbstfindung thematisch durch alle Begeisterungsreden zu ziehen, damit sich die Redner nicht zu viel selbst ausdenken müssen. Da das Motto sehr wichtig ist, muss es ja wieder und wieder im Stakkato ausposaunt werden. Deshalb ist es ganz okay, wenn alle Redner dasselbe evozieren: Motto! Motto!weiter

Wer kennt die KhanAcademy?

Ich hatte schon mal was über die KhanAcademy gehört, aber bislang noch nicht darin gestöbert. Im entsprechenden Wikipedia-Artikel kann man nachlesen, dass Salman Khan, der Gründer der Organisation, Ende 2004 begann, seiner Cousine Nadia mithilfe des Doodle Notepads von Yahoo! Nachhilfe in Mathematik zu geben. Daraus sind inzwischen über 4000 Lehrvideos von sehr viel mehr Lehrern zu allen möglichen […]

Tricky Mathie

Die Glaubulistory wurde hier en detail auf Deutsch aufbereitet: Tricky Mathie – Betrug oder Datenkosmetik?

Komet Lovejoy in der Nacht vom 20. auf den 21.1.

Heute ist Neumond, allerdings haben wir auch dünnen Hochnebel oder Zirren. So richtig doll ist das mit der Kometenbeobachtung also nicht, aber lange nicht so schlecht wie bei meiner Sichtung am 2. Januar. Den Schweif (nach links oben) erahnt man durchs Fernglas mehr als man ihn sieht – der ist das erste, was dem dazwischenliegenden Dunst zum Opfer fällt.

Gneis – Das Gestein des Jahres 2015

Unter Geologiestudenten, besonders in Kursen zur Gesteinsbestimmung, gibt es den Spruch: was ich nicht weiß ist Gneis. Das liegt zum einen sicher daran, dass die Gneise eine sehr vielgestaltige Gesteinsfamilie darstellen. Zum anderen aber auch daran, dass sie als metamorphes Gestein natürlich vielfältige Übergänge von ihren Ausgangsgesteinen zeigen, was die Vielfalt noch einmal deutlich erhöhen kann. Und ausgerechnet dieses Gestein ist jetzt das Gestein des Jahres 2015.

Nachgefragt – Tierwohl für das Frosta-Geflügel

Irgendwas mit Hähnchen und einer Menge Tierwohl in Thailand – wie genau ich darauf kam, weiß ich nicht mehr. Aber Leser CaptOrwell spielte eine gewichtige Rolle. Mein Interesse war geweckt. Von einem Haltungsstandard, den es so in Deutschland nicht gäbe, war die Rede. Vor allem werde den Tieren mehr Platz eingeräumt. Es geht um Frosta, genauer gesagt um die Bezugsquelle ihres Hähnchenfleisches. Ich habe mal nachgefragt und gebe die Infos, die man mir freundlicherweise zur verfügung stellte, erst einmal wieder.weiter

Die Privatadresse von Klinikärzten muss im Klageverfahren nicht genannt werden

Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass ein Patient, der einen im Krankenhaus angestellten Arzt wegen eines möglichen Behandlungsfehlers verklagt, kein Anrecht darauf hat, die Privatadresse des verklagten Arztes zu erfahren (Kurzmittelung hier: (Az.: VI ZR 137/14)).  Im in der Rede stehenden Prozeß hatte ein Patient eine Klage zunächst nicht zustellen können, da er den Namen des Arztes nicht richtig […]

Meuterei im Mikrobiom? Warum man mit fortschreitendem Alter öfter krank wird

Je älter wir werden, desto anfälliger werden wir für Infektionskrankheiten – diese unerfreuliche Tatsache führt man bisher darauf zurück, dass auch das Immunsystem mit dem Alter nachlässt, etwa wie die Sehschärfe oder die Elastizität der Haut. Carl Zimmer stellt in seinem Blog jetzt eine andere Hypothese vor, die drei ungarische Forscher gerade publiziert haben. Demnach wenden sich die bisher harmlosen Mikroorganismen im Körper zunehmend gegen ihren menschlichen Wirt – weil sie seine Schwäche wittern.

Ist das WissZeitVG jetzt tot? Ich denke: Es ändert sich wenig!

Auf den Tag genau heute vor zwei Jahren schrieb ich den Beitrag “WissZeitVG: Immer krank und nicht einmal tot”. Das Thema ist seit gestern wieder massiv in der Presse und man fragt sich vielleicht: Ist es jetzt vielleicht soweit? Stirbt das WissZeitVG? Und wird sich was danach ändern? Nein. Ich habe bei letzterem meine Zweifel. An der Situation ändern wird sich wenig. Aus zwei Gründen. Zum einen haben die Kollegen Brembs und Brennicke in der FAZ Anfang des Jahres präzise dieweiter

Destination: Moon

Schön gemacht, informativ und erfreulich unaufgeregt – eine neue Doku-Animation der ESA, die die geologische Historie des Mondes, seine aktuelle Situation, seine Besonderheiten und die Zukunft seiner Erforschung durch den Menschen in acht Minuten zusammenfasst.

Nachgefragt: Was steht an im Monat Januar? Teil 2

Auch diesen Monat haben wir uns wieder für ein “Duett-Interview” entschieden. Diesmal mit einem Professor und einem Doktoranden. Hier die Antworten des frisch promovierten Nachwuchsforschers: 1. I am… A PhD student of Computational Neuroscience at the Bernstein Center Freiburg. I study sensory processing in brain networks. 2. This month I want to concentrate on Defending my PhD thesis. I started my PhD more than four years ago, and I am now concluding the scientific research I did during this period.weiter

Gefährliche Strandfunde: Weißer Phosphor statt Bernstein (Repost)

Wer an den Stränden von Nord- und Ostsee Strandfunde sammelt, der sollte ganz besonders aufpassen, dass er nicht statt eines besonderen Fundes auf gefährliche Hinterlassenschaften des 2. Weltkrieges stößt. Denn auch rund 70 Jahre nach dessen Ende tauchen noch immer viele alte Munitionsreste  am Strand auf und werden gerne mit harmlosen Bernstein verwechselt.   Wer am Strand spazieren geht, der sich sicher auch gerne nach besonderen Funden bücken. Dazu zählt natürlich auch Bernstein. Der ist doch eine schöne Urlaubserinnerung, oder?weiter

1000 Tode schreiben

Auch wenn der Kinderarzt sich meist nicht mit diesem Sujet beschäftigen muß, beschäftigt es umso mehr, wenn damit konfrontiert: Der Tod eines Patienten, eines Angehörigen, eines nahen Bekannten. Unsere Gesellschaft tut sich schwer mit der Auseinandersetzung damit, unsere Sozialisierung versteht den Tod als Gefahr, als Übergang in eine dunklere Zeit, geprägt von Angst vor dem […]

Weiteres Schizophrenie-Gen entdeckt

Wie das Ärzteblatt hier berichtet, ist ein weiteres Gen identifiziert worden, das, wenn es in einer mutierten Form vorliegt, das Risiko, an einer Schizophrenie zu erkranken, erhöht. Die Studie wurde in der zur Nature-Gruppe gehörenden Zeitschrift Molecular Psychiatry veröffentlicht und kann kostenlos unter diesem link geladen werden. Eine Heidelberger Forschergruppe identifizierte das Gen, das für ein […]

Vernünftige Angst und Umgang mit Risiken

In meinem letzten Artikel zur Angst vor Technik habe ich diese Angst als irrational dargestellt. Das wurde in den Kommentaren zurecht kritisiert. Ich möchte deshalb ein paar Zeilen zur Vernunft der Angst schreiben. Nicht nur evolutionär ist Angst in Form von angeborenen Fluchtreaktionen vorteilhaft. Es kann auch nach längerem Nachdenken vernünftig erscheinen der Angst nachzugeben. Doch wie gehen wir damit um, wenn der berechtigten Angst ein Nutzen entgegensteht? Wie bewerten wir Technik, bei der Nutzen und Schaden nicht dieselben Menschen treffen?

Das Potential der Arzt-Auskunft Professional – Rückschau zweier Schulungsreisender

Arzt-Auskunft Professional – was war das nochmal gleich? Genau, das Strukturverzeichnis der ärztlichen Versorgung in ganz Deutschland, das von diversen Institutionen, wie gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen (GKVen und PKVen) und deren Dienstleistern, Beratungseinrichtungen sowie Bundesbehörden, genutzt wird. In der Summe versorgt die Stiftung Gesundheit damit GKVen und PKVen, bei denen rund 75 der 81 Millionen Menschen versichert sind. Aber was steckt da eigentlich alles drin?

Der Generaldirektor zu den ESA-Rechten an Daten

“Die ESA” sitzt auf “ihren Daten”. Ich weiß nicht, wie oft ich diese Behauptung schon hören oder lesen musste. Früher im Usenet, heute in Blogs. In der Presse, dort zumeist in Leitartikeln. Leider auch in Publikationen wissenschaftlichen Charakters. Und in vielen, vielen Kommentaren, immer und immer wieder.

Schrift als Voraussetzung für Geschichtswissenschaft?

Wer sich für Geschichte interessiert, dem fällt auf: Geschichtswissen ist konserviertes Wissen. Damit Geschichte konserviert werden kann, ist Schriftlichkeit notwenig. Die Theorie der ‚Oral History‘ zeigt, dass eine mündliche Wissenskonservierung wahrheitsnah maximal über drei Generationen erfolgt. Dies entspricht einer maximalen Überlieferungsdauer von 80 Jahren.[1] Die Konservierung von Wissen durch Schrift, abhängig vom verwendeten Medium, hat eine unbegrenztere Überlieferungsdauer. Der älteste datierbare Nachweis für Alphabetschrift im antiken Griechenland ist der Nestorbecher. Der Nestorbecher entstammt der spätgeometrischen Zeit und wurde zwischen 735weiter

Ein neuer Blog

Herzlich Willkommen auf meinem Blog Wissenschaft heißt für mich Kommunikation: Auf Konferenzen, durch Bücher, in Fachartikeln oder während Seminaren, ohne Kommunikation gibt es keine Wissenschaft. Das Internet ist ein noch immer unterschätztes Kommunikationsmedium. Von Overhead zu Powerpoint, von Kopie zu Digitalisat, von Buch zu Blog, der Weg ist lang, aber sinnvoll. ‚Antikes Wissen‘ soll die Vielfalt der Geschichte unterstreichen, zum Nachdenken anregen und zur Diskussion führen. Erst durch Kommunikation entstehen neue Perspektiven und Ideen. Forschung ist ein Prozess, kein Absolut.weiter

Nachgefragt: Was steht an im Monat Januar?

1. Ich bin… theoretischer Neurowissenschaftler. Mich interessiert generell wie das Gehirn Informationen aus der Umwelt extrahiert, repräsentiert und verarbeitet, Vorgänge die sich mathematisch beschreiben lassen, und in welcher Form diese neuronalen Informationsverarbeitungsvorgänge bei psychiatrischen Erkrankungen gestört sind. 2. Diesen Monat möchte ich mich darauf konzentrieren, einige dringliche Publikationen fertigzustellen. 3. Das ist ein aktuelles wissenschaftliches Highlight für mich Von einem neuen statistischen Verfahren, das wir im Wesentlichen im letzten Jahr entwickelt und validiert haben, haben wir im Januar zum erstenweiter