Wichtige Ergänzung zur Petition.

Die Petition: Erste Hilfe und Lebensrettende Sofortmaßnahmen in den Schulunterricht! muß ich noch wie folgt erläutern:

Eingereicht habe ich sie online beim Bundestag. Da Bildung Ländersache ist, wurde sie an den Landtag Nordrhein-Westfalen weitergeleitet. Ich habe deshalb in dem Artikel auch die anderen Petitionsausschüsse verlinkt, damit Ihr dort hinschreiben könnt. Teilweise geht das online, teilweise muß man eine Briefmarke opfern.

Mitzeichnen scheint nicht zu gehen, deshalb würde ich die Landtage mit Petitionen diesbezüglich beglücken.

tags:

Nachts, wenn es dunkel ist.

Mittlerweile arbeite ich nicht ungern nachts.

Lange war es so, daß ich Nachtwachen wegen der Auswirkungen auf den Biorhythmus gehaßt habe. Außerdem wurde ich früher nachts immer depressiv.
Vor etwa einem Jahr teilte ich nach meiner langen, langen Krankheits- und Wiedereingliederungsphase meiner Chefin mit, sie möge mich wieder normal verplanen. Ich machte meine Nächte zwar nicht wirklich gern, doch sie waren ein Stück normalen Arbeitslebens für mich, ein Zeichen, daß ich wieder voll dabei bin.

Und nun? Ich habe für mich entdeckt, daß Nächte auch Vorteile haben können. Nachts muß ich nicht um 8:37 mit Patient X in Abteilung A sein und 8:38 mit Patientin Y in Abteilung B. Zwar bin ich alleine. Aber das bin ich immer nachts, ob nun mal wieder ein oder mehrere KollegInnen krank sind. Ich habe weniger Hektik und Streß, die Sparmaßnahmen treffen mich dort nicht. Tagsüber ist viel mehr los, und je mehr fehlen, je mehr krank sind, je mehr Stellen nicht besetzt sind, desto mehr macht sich das bemerkbar.

Selbst wenn in der Nacht die Station unruhig ist- nie ist sie so unruhig wie am Tage. Das kann ich mittlerweile recht gut genießen.

Fragt mich nicht nach dem Grund des hohen Krankenstandes– das ist überall in der Pflege so. Denkt mal selbst nach, was wir Pflegekräfte im Besonderen und die Gesundheitsversorgung samt Krankenhäusern den Politikern wert sind.

Übrigens habe ich mir gerade einen Riesenpickel an der Hüfte ausgedrückt.

tags:

Gebt mir Euer Geld!

Auch wenn dieses Weblog unkommerziell sein soll: Es kostet mich Geld. Und zur Zeit habe ich keines. Weniger als keines. Deshalb habe ich mich erdreistet, Werbung zu schalten und einen Spendenbutton einzubauen. Vielleicht kommt ja ein wenig wieder herein. Keine Angst: am Inhalt wird sich nichts ändern, ich werde nicht nach Klicks, PIs und ähnlichem geiern. Seht es mir ein wenig nach….


tags:

Ausbruch. Umbruch. Abbruch. Ehebruch.

Die Noroviren sind mal wieder unterwegs. Was wir auf unserer Station schon vor mehr als zwei Wochen wußten, hat nunmehr auch das größte münsteraner Käseblatt "Westfälische Nachrichten" erfahren. Vielleicht sollten die sich ihre Nachrichten nicht mehr vom Kiepenkerl bringen lassen, sondern von einer Presseagentur. Aber dafür braucht man einen Computer.

Schneller geht die Verbreitung von Gerüchten, wie ein "aktueller Artikel" über irgendein Paar von Hollywoodschauspielern bzw. deren Entpaarung zeigt. Für solches ist doch eigentlich die Regenbogenpresse da? Ich weiß schon, warum ich nicht abonniere.

tags:

Skandal: Schrumpfhirn über ein Jahrzehnt falsch behandelt!

ADHS. Vier Buchstaben, die ihr Leben erheblich verändert haben. Eine schweizer Psychiaterin bearbeitete sie mehr als zehn Jahre auf Angst und Panik (F41.0, F41.1), Hypochondrie (F45.2) und sogar Borderline-Persönlichkeitsstörung (F60.31). Letzteres ist wirklich völlig absurd. So gut kenne ich mich dann doch noch aus.

Sie zog zu mir in teutsche Lande, sie ging dann zu meinem Psychiater. Er sagte lächelnd: "Ich habe da einen Verdacht…" und gab ihr ein paar Fragebögen.

Zu Hause. Sie schob mir während des Ausfüllens einen herüber. "Sag mal, testet der mich auf ADHS?!?"

In der Tat. Die Fragebögen waren eindeutig. Die Ergebnisse auch. Und auf einmal bekam alles einen Sinn: Die psychomotorische Unruhe manchmal, die Stimmungsschwankungen, die Ungeduld, der Rededrang und vieles mehr. Das Ausgegrenztwerden in der Kindheit. Warum unsere Mitreisenden irgendwann die Augen verdrehen…. biggrin

Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom.

Neues Spiel, neue Medikamente, neues Glück. Methyphenidat. Konzentrierter, ausgeglichener, ruhiger.

tags:

Petition: Erste Hilfe und Lebensrettende Sofortmaßnahmen in den Schulunterricht!

Text der Petition
Der Nordrhein-Westfälische Landtag möge beschließen, daß Schülerinnen und Schüler frühzeitig, jährlich und altersangepaßt in Erster Hilfe und lebensrettenden Sofortmaßnahmen unterwiesen werden. Dies schließt auch das Erkennen von Notfall- und vergleichbaren Situationen ein. Die Fertigkeiten werden von Jahr zu Jahr wiederholt und ausgebaut, bis ab etwa der 10. Klasse auch Herz-Lungen-Wiederbelebung behandelt wird.

Begründung
Es gibt zu wenig Ersthelfer. Viele Menschen sterben allein deshalb, weil zu wenig Erste Hilfe geleistet wird, ob aus Schaulust, Angst oder Unvermögen. Selbst Autofahrer, die zur Erlangung der Fahrerlaubnis einen derartigen Kurs nachweisen müssen, sind dazu selten in der Lage. Mit frühzeitiger und altersgemäßer und wiederholter Heranführung an die Kompetenzen, Notfälle zu erkennen und seinen Fähigkeiten entsprechend zu handeln, würde die Selbstverständlichkeit Erster Hilfe verinnerlicht. Zudem würde dadurch der Inhalt im Ernstfall besser abrufbar.

(Wenn Ihr ähnliche Eingaben machen würdet, fände ich das ziemlich gut! Weiterverbreitung erwünscht!)

tags:

Das Leben ist kein Ponyhof, deshalb: Wünsch Dir was!

Mir gehen zwar weder die Themen aus noch ist das Leben ein Wunschkonzert oder ein Ponyhof. Dennoch möchte ich Euch die Gelegenheit geben, Euch ein Thema zu wünschen, über das ich bloggen soll.

LeserInnen, die mir mehr oder weniger bekannt sind, haben natürlich einen gewissen Vorteil. Die Chancen verbessern könnt Ihr auch, indem Ihr Euren Wunsch begründet. Oder Tips gebt, wo ich Material oder Blogartikel zu eben diesem Thema finde.

Schreibt einfach Euren Themenwunsch als Kommentar zu diesem Artikel.

Fragen beantworte ich jedoch nicht.

tags:

Ob sich der Alkokoltest dafür wirklich interessiert?

Alkowohl killt jede Alkoholfahne in fünf Sekunden? Aber nur die Fahne, im Blut wird sich wohl wenig ändern. Und da sich der Püsterich recht simpel beeinflussen läßt, wird bei interessantem Fahrverhalten sowieso die unbestechliche Blutprobe herhalten müssen. Oder kann man das Zeug eventuell auch spritzen?

tags:

Ob sich der Alkoholtest dafür wirklich interessiert?

Alkowohl killt jede Alkoholfahne in fünf Sekunden? Aber nur die Fahne, im Blut wird sich wohl wenig ändern. Und da sich der Püsterich recht simpel beeinflussen läßt, wird bei interessantem Fahrverhalten sowieso die unbestechliche Blutprobe herhalten müssen. Oder kann man das Zeug eventuell auch spritzen?

tags:

Tanz der Teufel! Teil II: Abgetanzt.

Flurtoilette im Splendid-HotelDas Hotel Splendid hatte eine Bar- die wir sogar vor einem halben Jahr schon einmal besucht hatten! Dort gab es einen singenden Unterhalter namens Valentine mit einem Klavier und einer elektronischen Musikergänzungskiste. Wir saßen an einem sehr internationalen Tisch: Ein eingewanderter Österreicher mit seiner eingewanderten persischen Freundin, eine ausgewanderte echte Schweizerin und ein deutscher Deutscher und hatten eine Menge Spaß, vor allem, weil wir beobachten konnten, wie drei ziemlich aufgebrezelte "Damen" sich von einem offensichtlich wohlhabenden alten Knacker aushalten ließen. Die beiden jungen Mädels sagten nichts, während die ältere, die ganz offensichtlich nicht verwandt mit ihnen war, mit dem Greis parlierte. Die Zusammenstellung sah ziemlich nach Professionalität aus. Ich hoffe nur, der arme Alte hat nicht auf einem der Mädels einen Herzinfarkt bekommen.

Irgendwann trauten wir uns dann was: Weder mein geliebtes Krokofantilein noch ich konnten bisher tanzen. Sie ging zur Bar mit einem Zettel mit unserem Musikwunsch: My Way von Frank Sinatra (lINK) und ließ es mit einem Glas Orang-Utan-Saft Valentine servieren. Ich weiß, eigentlich nimmt man dafür Bier, aber wenn Valentine trockener Alkoholiker ist? Nicht gut.

Und trauten uns sogar tatsächlich zu tanzen. Vielleicht nicht sehr gut, doch es hat Spaß gemacht. Spät in der Nacht gingen wir an der Telephonanlage vorbei über die abgewetzte Treppe ins Bett.

tags:

Tanz der Teufel. Teil I: Angetanzt.

…denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Lukas 2:7

Montag abend trafen wir in Winterthur ein und betraten nach mehrstündiger Reise uns nach dem Bette sehnend unser Hotel, welches wir gebucht hatten. Eine grenzwertig sympathische Empfangsdame begrüßte uns leidlich höflich an der Rezeption der Absteige, die den Charme eines alten Ostblock-Krankenhauses versprühte. Wir sollten natürlich sofort bezahlen, und ich zückte meine Kreditkarte. Damit geht so etwas immer am Besten, dachten wir. Dachten. Denn irgendetwas funktionierte nicht so wirklich dabei, denn das Lesegerät akzeptierte eine der meistverbreiteten Kreditkarten Europas nicht. Sie wurde spürbar genervter, obgleich wir dachten, das ginge gar nicht mehr. Ich bot mehrere Bezahlungsalternativen an, doch das akzeptierte die Frontfrau des Hotel Zentrum Töss, welches wir nicht empfehlen können, nicht. Wir baten sie, sich mit dem Chef kurzzuschließen, also verschwand sie kurz. Und kam nach kurzer Zeit wieder. So kurz, daß wir daran zweifeln, daß sie in dieser Zeit auch nur einen Satz gesagt haben konnte.

Telephon im Hotel SplendidWas sollten wir nun tun? Krokofantilein rief kurzerhand ihre Schwester an, bei der wir dann auf dem Sofa erstmal unterkamen. Das war eine Erleichterung, irgendwo anzukommen und willkommen zu sein. Von dort fanden wir dann eine Alternative in Zürich. Uralt, Vierzigerjahrestil, und außerdem mit freundlichem Personal. Ich gab ihnen meine Karte. Fertig. Sie funktionierte.

Fortsetzung folgt.

Tanz der Teufel. Teil I:

Montag abend trafen wir in Winterthur ein und betraten nach mehrstündiger Reise uns nach dem Bette sehnend unser Hotel, welches wir gebucht hatten. Eine grenzwertig sympathische Empfangsdame begrüßte uns leidlich höflich an der Rezeption der Absteige, die den Charme eines alten Ostblock-Krankenhauses versprühte. Wir sollten natürlich sofort bezahlen, und ich zückte meine Kreditkarte. Damit geht so etwas immer am Besten, dachten wir. Dachten. Denn irgendetwas funktionierte nicht so wirklich dabei, denn das Lesegerät akzeptierte eine der meistverbreiteten Kreditkarten Europas nicht. Sie wurde spürbar genervter, obgleich wir dachten, das ginge gar nicht mehr. Ich bot mehrere Bezahlungsalternativen an, doch das akzeptierte die Frontfrau des Hotel Zentrum Töss, welches wir nicht empfehlen können, nicht. Wir baten sie, sich mit dem Chef kurzzuschließen, also verschwand sie kurz. Und kam nach kurzer Zeit wieder. So kurz, daß wir daran zweifeln, daß sie in dieser Zeit auch nur einen Satz gesagt haben konnte.

Telephon im Hotel SplendidWas sollten wir nun tun? Krokofantilein rief kurzerhand ihre Schwester an, bei der wir dann auf dem Sofa erstmal unterkamen. Das war eine Erleichterung, irgendwo anzukommen und willkommen zu sein. Von dort fanden wir dann eine Alternative in Zürich. Uralt, Vierzigerjahrestil, und außerdem mit freundlichem Personal. Ich gab ihnen meine Karte. Fertig. Sie funktionierte.

Fortsetzung folgt.

Ich könnte ein Pferd auffressen!

Warum sollte ich es also nicht tun?

Wir waren im Schürhof zu Brüttisellen mit etwas schweizer Familie eingekehrt. Da fand ich mein Pferd.

Ich bin ja durchaus neugierig und schrecke auch nicht vor Schrecken zurück. Mit enzymatisch denaturiertem und mit Schimmel und manchmal gar Maden (Link Madenkäse!) vergammeltem ("gereiftem&quot wink Eutersekret, auch Käse genannt, habe ich zwar Probleme, aber sonst habe ich vieles probiert, auch wenn es mir dann nicht geschmeckt hat.

Pferde zu essen ist in Deutschland nicht gerade stylish, eher verpönt. Auf deutschen Speisekarten fand ich durchaus Straß, Känguru und Krokodil (sehr zum Leidwesen meines geliebten Krokofantileins), aber Pferd?

Auf dem münsteraner Wochenmarkt gibt es zwar einen Stand mit zerlegten Pferdeleichen, doch zum Probieren lasse ich lieber jemanden kochen, der damit Erfahrung hat.

Hier also gab es Pferdesteak.
Alle, die ich gefragt hatte, ob sie wüßten, wie Pferd denn wohl schmeckt, waren entrüstet und angeekelt.

Fleisch ist Fleisch, dachte ich, und bestellte. Und wie schmeckt es denn nun?

Einfach ausgezeichnet!

Nahtod durch Zitrone!

Wir befinden uns in Zürich in der 01 Bar bei Kaffee und Wasser nach dem Essen (ausgezeichnet und liebevoll dekoriert!). Doch beinahe hätte mich hier der vorzeitige Tod durch Ersticken, Aspirationspneumonie oder zu starken Vagusreiz ereilt:

Ich esse immer die Zitronenschnitze auf. Diesen Brocken bekam ich gerade noch so eben ohne professionelle Hilfe aus der Trachea heraus.

tags:

Düsentrieb in Zürich.

Wir waren heute im Flughafen Zürich. In Zürich gibt es übrigens auffallend viele Schweizer…

Da haben die wirklich alles. Sogar extra Raucherräume für Kamele!

Dort wurde auch das derzeit größte Verkehrsflugzeug der Welt, der Airbus A-380, vorgestellt, ehe er morgen früh nach Singapur ingurkt, wo man ausgepeitscht wird, wenn man Kaugummi ausspuckt oder so.

Anschließend haben die gefräßigen Schweizer das Ding eingeschmolzen und aufgefuttert:

tags:

Ich bin verstrahlt.

Zentralklinikum Münster, Turm Ost2003 war ich gerade in der Vorbereitung für den Berlinmarathon. Da trat mein bester Freund (von dem ich ja neulich erwähnte, daß er Nuklearmediziner ist) an mich heran. Er brauchte mich für wissenschaftliche Experimente!

Das einzig schlimme daran war: Keinen Kaffee vorher. Den durfte ich dann nachher im Aufenthaltsraum mit die anderen Strahlendokters und den Radiologieassistentinnen zu mir nehmen. Leider schmeckte er nicht gut.

Er holte mich am Osteingang des Zentralklinikums ab, weil klar war, daß ich von alleine niemals den Atombunker finden würde. Immer tiefer stiegen wir in die Untergeschosse des haßgeliebten Wahrzeichens Münsters hinab. Hinter tausenden von Stahltüren empfing mich ein Höllenlärm: Dort wurde unmgebaut. Und alles war aus Beton. Er hatte mir wegen der Dauer der Untersuchung einen Walkman mitzunehmen geraten, doch dies wäre wohl sinnlos gewesen. Drum stellte ich mir vor, ich sei auf einem Konzert der Einstürzenden Neubauten. Er legte mir einen venösen Zugang. Dann kam ich in die Röhre eines Positronenemissionscomputertomographen. Durch einen Schlauch war ich mit dem Teilchenbeschleuniger eine Etage tiefer verbunden, von wo radioaktiv markiertes Wasser in mich strömte. Gelegentlich bekam ich Eisbeutel auf die Arme, ansonsten pennte ich trotz des Lärms. Nach einer Stunde war es vorbei, und ich wurde geweckt. Und bekam endlich Kaffee, nachdem wir aus dem Bunker heraus waren.

Danach gab es erstmal 16.000 Meter Intervalltraining für mich.

Meine Meßergebnisse liegen in irgendeiner Schublade. Mein Freund hatte sie mir erklärt, auch was das für eine Studie war. Ich habs vergessen. Ich werde alt.

tags:

Eine ganz gewöhnliche Nacht in einem ganz gewöhnlichen Krankenhaus: Arschwischen.

"Ich bewundere, daß Du das kannst! Ich könnte das nicht, anderen Leuten den Hintern abwischen!"

Ne, is klar. Das ist auch meine Hauptbeschäftigung, Ärsche abzuputzen. Wenn es danach ginge, müßte auch jeder bewundert werden, der sich selbst das Gesäß nach dem Kacken reinigt.

Von mir aus bewundert mich, aber nicht dafür. Für mich ist Kot Kot, ob es nun meiner ist oder ein fremder. Auch der Papst muß mal kacken, und das riecht sicher auch nicht nach Weihrauch. Und von hinten sehen alle gleich aus, ob Banker oder Penner.

Vergangene Nacht habe ich exakt einen Arsch abgeputzt und zweimal jemandes Stuhlgang bewundert, ob und wieviel Blut darinnen sei. Waren etwa ein und drei Eßlöffel, falls es jemanden interessiert. Mehr hatte ich mit Arsch und Stuhlgang nicht zu tun.

Gegen viertel nach zwei meldete sich Herr C., ein schwer krebskranker Patient, wegen starker Schmerzen. Das läßt sich beheben, und er bekam entsprechende Medikamente. Und sagte: "Wenn ich jetzt zu Hause wäre, ich würde mich erschießen. Vor zwei Wochen war ich schonmal kurz davor." – Ziemlicher Tobak. Klang ernstgemeint. Die Existenz entsprechender Waffen bestätigte er. Nein, hätte er keine Schmerzen, würde er auch nicht so denken, antwortete er auf meine Frage. "Dann wäre es sicherlich sinniger, Sie von Ihren Schmerzen zu befreien, oder?" – Es dauerte etwas, bis ich ihn soweit hatte, daß ich entspannt gehen konnte. Es war nicht einfach gewesen, ihn zu überzeugen, daß es keinen Sinn macht, sich abzumurksen, solange es noch Möglichkeiten gibt.

Gegen halb vier hatte ich dann Herrn O. (mtastasierender Blasenkrebs -blutend, daher mit Spülkatheter-, COPD und weiteren Unerfreulichkeiten, ausgemergelt, bettlägerig) endlich überzeugt: Er klingelte nur für die Erneuerung der Spüllösung oder wenn der Katheter verstopft war. Irgendwann hatte ich ihm gesagt, er wäre mir zu bescheiden, er solle sich gefälligst auch mal für seine anderen Bedürfnisse melden. Und wenn es für ein Gespräch sei.

Tat er irgendwann dann auch:
"Erst kam der Krebs. Und dann die Metastasen…"
"Das war schwer für Sie, als Sie das erfahren haben, denke ich?"
"Oh ja…"
"Ihnen geht es jetzt auch ziemlich schlecht. Kann ich etwas für Sie tun?"
"Ich weiß nicht recht…"
"Wie meinen Sie denn, wie es weitergehen soll?"
"Ich will sterben."
"Sind Sie sich sicher?"
"Absolut… Ich denke, einen Monat habe ich noch."
"Hm. Sie verstehen, daß ich das nicht beeiflussen kann. Ich kann auch nicht sagen, ob Sie recht haben damit, WIE lange das dauert. Was ich machen kann ist, Ihnen die Zeit, die Ihnen noch bleibt, etwas zu erleichtern."
"Ja…"
"Sie haben mehr Luftnot als vorhin, wie ich das sehe. Stimmts oder hab ich Recht? Dafür zum Beispiel dürfen Sie sich auch gerne melden. Luftnot ist widerlich, ich hab das einmal gehabt, das hat gereicht. Soll ich mal was dagegen tun?"
"Ja, bitte…"
Ich zog fünf Milligramm Morphin auf.
"Morphin ist ja eigentlich ein Schmerzmittel, wie Sie wissen. Aaaaaaber, das Zeug kann noch mehr: Es dämpft zum einen das Atemzentrum und außerdem senkt es auch noch den Sauerstoffbedarf." (Und es entspannt und euphorisiert etwas)

Eine halbe Stunde später atmete er wesentlich entspannter und war sichtlich zufrieden.

Eine ganz gewöhnliche Nacht in einem ganz gewöhnlichen Krankenhaus.

Natürlich wische ich auch mal Ärsche ab.

tags:

Die Arschwischerkampagne.

An alle bloggenden Pflegekräfte, egal welche Branche, Fachrichtung, Status, Examen oder nicht: Wir werden noch zu oft auf das Abputzen des Gesäßes reduziert. Dies sollte anders werden, und dazu dient diese Kampagne: Bloggt Dinge, die Ihr tut für die PatientInnen. Ereignisse, Gespräche, Erlebnisse, was Ihr wollt. Dinge, von denen Ihr meint, daß sie PFLEGE ausmachen. Vielleicht mit dem Vermerk, daß Pflege weit mehr ist als Leute zu waschen, zu füttern (Ausdrück ist bewußt gewählt!) und sie aus der Scheiße zu ziehen. Verbreitet bzw bloggt diesen Aufruf, schreibt einen passenden Artikel und trackbackt diesen Artikel oder hinterlaßt den Link im Kommentarfeld!

Wider das verzerrte Bild von uns!

tags:

Rüssel. Heini.

Ich erinnere mich noch gut an meinen allerersten Patienten, damals noch als Zuvieldienstleistender im Sommer 1991. Er hatte einen etwas größeren Schlaganfall gehabt, wodurch die eine Körperseite gelähmt war. Und er konnte deswegen zunächst nicht richtig schlucken, das Essen wäre in der Lunge gelandet und hätte eine schwere Lungenentzündung (Aspirationspneumonie) verursacht. Daher hatte er eine Magensonde zur Ernährung bekommen, einen Schlauch durch die Nase in den Magen. Zumindest, bis er wieder ausreichend normal essen konnte.

Dies ging dann auch immer besser. Zwar hatte der Schlaganfall mehr als nur die Motorik beeinflußt, manchmal war er etwas, äh, sonderbar. Jedenfalls pflaumte er mich mal an: "Blöder Heini!" und ähnliches.

Jedenfalls klappte das Schlucken immer besser. Nur war ein Arm noch gelähmt und mit dem anderen kam er erst noch nicht so gut zurecht, weshalb ich ihm noch eine Weile beim Essen helfen mußte (das nennt man NICHT "füttern"!). Die Magensonde war zu Sicherheit noch drin, aber mit einem Stöpsel verschlossen, und baumelte wie ein dünner Rüssel aus seinem linken Nasenloch. Und störte ihn erheblich, als er wieder selbst zu essen begann. Ständig hing das Teil auf Löffel oder Stulle, einmal landete es sogar in seinem Mund. Verdrossen schuf er seine eigene Lösung: Er steckte das Ende des Schlauches samt Stöpsel kurzerhand in das andere Nasenloch.

Gewußt wie.

(Eigentlich hätte man das ja auch an der Wange festkleben können…)

tags:

Kollektive Trauer: Schürmann. Und auch jemand unbekanntes.

Petra Schürmann ist tot. Bis dahin konnte ich mit dem Namen nicht viel anfangen, da ich nicht fern gucke. Jetzt trauert ganz Deutschland, die deutsche Blogosphäre und die Twitterer, die Zeitungen, das Fernsehen.

Etwa zeitgleich verstarb bei uns eine Patientin, viele Jahre jünger, an langjährigem Krebsleiden. Die Familie trauert. Sonst niemand.

Warum aber fließen bei Menschen Tränen um jemanden, den sie gar nicht persönlich kennen? Deren Lebens- und Leidensweg sie nicht hautnah miterlebt haben?

Frau A. starb nicht allein und gut betreut. Über ein halbes Jahr haben wir sie begleitet. Auch wenn dieses Verhältnis ein professionelles war, bewegt mich ihr Tod mehr als der von Frau Schürmann. Denn sie habe ich gekannt. Mit ihr gesprochen, wenn sie es brauchte.

Mit Frau Schürmann mag es ähnlich abgelaufen sein. Doch das interessiert mich nicht.

tags:

Mein Vetter, das Monchichi und ich.

Exemplar eines gewöhnlichen Monchichi in gesundem Zustand.Mein Vetter, bei welchem ich oft die Ferien verbrachte, besaß ein riesiges, grünes Stoffmonchichi. Seine älteren Geschwister hatten es auf einem Jahrmarkt geschossen (nein, es war nicht voller Schrot und Löcher), in einer Schießbude oder einem vergleichbaren Fahrgeschäft. Das Gesicht (oder was das darstellen sollte) war nicht wie sonst aus Plastik. Aufgrund dessen und seiner Größe war es für unser Plaisier bestens geeignet:

Wenn wir in seinem Mund pulten, konnten wir ihn umstülpen. Zunge raus? Ein Affront! Zur Strafe wurde es dann verprügelt. Üblicherweise begann dies damit, das Vieh an der rudimentär vorhandenen Gurgel zu packen und dann erstmal eine schnelle Folge von Faustschlägen in die häßliche Fratze zu geben. Über alles weitere decke ich gnädig den Mantel des Schweigens.

Diese Mißhandlungen trugen jedoch nicht an dessen sozialverträglichem Frühableben vorbei.
Als selbsternannte Chirurgen befanden wir die Implantation einer Zigarettenschachtel meines Onkels für unbedingt erforderlich. Nach Eröffnen der Flanke des Patienten platzierten wir diese bei vorerst unkomplizierten Operationsverlauf retroperitoneal. Jedoch verstarb es kurze Zeit später an den Folgen einer therapieresistenten Nahtisuffizienz.

tags:

You porn! Cumshot! Aber sowas von!

Krankenschwestern-Pornos sind beliebt. Filme wie "Nacktschwester Stefanie" mit Gina Zahm oder Tiramisu oder wie die Stars der Branche heißen. Sowas kann ich mir nicht leisten. Deshalb habe ich einen Film ganz ohne DarstellerInnen gedreht. Aus dem Afghanischen synchronisiert: CUMSHOT!

Noch ein Porno von mir: Ruf jetzt an! Erfahrene Krankenpfleger machen es Dir!

tags:

Ich bin kein Alphatier.

Heutzutage muß man ja "in" sein. Und um "in" zu sein taugt das Dasein als ABlogger, auch Alpha– oder αBlogger sehr gut. Ich habe die Kriterien allerdings nie verstanden. Scheint so, als wäre man A-Blogger, wenn man auf eines A-Bloggers Blogroll steht. Sozusagen virtueller Inzest oder was auch immer da herauskommen mag. Manche schreiben auch nicht besser als ich, und die meisten bedienen irgendwie den Markt. Wie auch immer das gehen soll. Das ist mir zu kompliziert. Und da ich mit dem Bloggen kein Geld verdiene (im Gegenteil) kann es mir eh egal sein. Ich will keinen Markt bedienen, ich will meinen Senf schreiben. Wer den liest ist selber schuld.

Letztens twitterte jemand die Frage nach dem Grund, warum er blogge. Ja, warum? Es macht Spaß. Mir jedenfalls. Weil ich kein Geld verdienen will, sondern lieber schriftlich masturbieren. Oder so ähnlich.

Es kostet Geld. Es kostet Zeit. Zeit zu schreiben. Aber auch Zeit, zu lesen, Stoff zu sammeln, zu verlinken, Spaß zu haben. Mich um Suchmaschinenoptimierung zu kümmern habe ich gar keine Lust. Scheiß der Hund drauf. Hauptsache, mein Hirn kann wichsen.

tags:

Krankenverunsicherung und Amtsschimmel.

Nun dachten wir, in eine gesetzliche Krankenkasse einzutreten sei nach der Einwanderung meiner Liebsten kein Problem.

Ist es aber. Ihre schweizer Versicherung war wohl nicht wirklich eine gesetzliche Kasse oder auf jedenfall nicht gesetzlich genug für die hiesigen, und die gesetzlichen Kassen dürfen einen nur versichern, wenn man vorher gesetzlich versichert war. So ist das Gesetz. Auch wenn ich das irgendwie weder logisch noch anständig finde. Ein paar Versicherungsfritzen, die uns abweisen mußten, taten dies zwar freundlich und gaben hilfreiche Informationen, jedoch bei der Kasse, wo wir zuerst waren (fängt mit B an, hört mit R auf, und drin sind noch ein R, ein M, ein A und ein E) wurden wir derart unfreundlich abgefertigt ohne hilfreiche Informationen, daß meiner Liebsten die Tränen kamen. Toller Service, netter Mitarbeiter. :-@

So bleibt wohl erstmal das Sozialamt. Denn Privat ist zu teuer.

Zumindest so lange, bis sie dann über mich versichert ist. Aber das geht auch nicht von heute auf morgen.

tags:

So wirst Du Deinen Atommüll los.


Vor ein paar Jahren erzählte mein bester Freund, Oberarzt in der Nuklearmedizin, daß er mal mitten in der Nacht aus dem Bett geholt wurde. Ein Rentner aus Gelsenkirchen hatte seine überzählige Rasenwalze mit der Flex zerlegt, als ihm die Funken seltsam vorkamen. Die Walze hatte er auf dem Flohmarkt erworben. Der Kern der Walze entpuppte sich als abgereichertes Uran. Und er als hintergrunddiensthabender Oberarzt mußte er dann raus und untersuchen, ob er davon etwas inkorporiert (also intus) hatte. Es taugt also nicht nur zur Beschwerung von amerikanischer Munition.

Mao-B schlägt hingegen vor, radioaktive Abfälle im Straßenbau zu verwenden. Durch die Abwärme wäre alles eisfrei.

Der Vorschlag wäre prima- was da alles an Streumaterial eingespart würde! Und an Unfällen! Die Arbeit könnten ja Hartz-IV-Empfänger und Sträflinge übernehmen, zwecks sozialverträglichem Frühableben.

tags:

Böse Buben und Muttersöhnchen.

Ich amüsiere mich ja gerne über böse Buben. Zum Beispiel Sido, der mit seinem "Arschficksong" eine ähnliche Zielgruppe bedient wie einst die Ärzte mit ihrer Platte "Ab 18" und vor allem dem Lied "Geschwisterliebe". Vorpubertäre Texte über irgendwelche mit einem Tabu belegten Sexpraktiken, die am liebsten von vorpubertären Jungs gehört werden.

Als ich mal wieder in der Klapse war (Anfang 2007) wollte ein zwanzigjähriger Mitpatient unbedingt auf MTV Sidos neuesten Schrott Hit nicht verpassen… Ich frug ihn, ob das nicht Musik sei, mit der kleine Jungs ihre Muttis erschrecken. Diese Frage verstand er jedoch nicht richtig.

Bushido ist auch so einer. Eine Praktikantin, deren Freund bei einer Konzertorganiserungsfirma schaffte, berichtete, daß dieser ziemlich doof sei und vor allem sein Image pflege, unter anderem indem er über die Groupies die gesamte Besatzung des Tourbusses rutschen ließe. Angeblich jedenfalls. Wers glauben mag…

Seine Fans lieben ihn anscheinend dafür, weil das so schön unanständig ist. Dabei wohnt der Bösewicht sogar noch bei Mutti!

Wieviel Grips die Fans im Schädel haben, sieht man bei Pepino.

Mal schaun, wann die ersten Deppen die Kommentare hier zumüllen :-D

tags:

Cerebrale Koprostase.

Wenn den Menschen sonst nichts einfällt, sind sie krank. Und wenn es gar keinen Grund dazu gibt, kommt die Krankheit eben aus dem Darm. Dieser ist nämlich die Ursache allen Übels und aller Krankheit, selbst wenn man keine hat. Außer vielleicht einer cerebroanalen Fistel oder ähnlichem. Ohnehin ist verwunderlich, wie sämtliches mehrzelliges Leben auf dieser Erde mit diesem todbringenden Organ nicht nur überleben, sondern sich auch noch weiterentwickeln konnte. Denn auch die Dinosaurier sind nicht an diesem bei ihnen wohl reichlich vorhandenen Todesorgan eingegangen, sondern an einem Meteoriteneinschlag. Oder war dies doch ein tödlicher, kosmischer Furz?

Heilversprechend sind:
Die Colon-Hydro-Therapie (normalerweise schlicht EINLAUF genannt)
Man bekommt nach Franz Xaver Mayr immerzu und unentwegt Darmeinläufe. Wie die Natur vorgesehen hat. Dazu gibt es Milch und trockenes Brot (wie im Knast). Und das ganze für sehr viel Geld. Nichts zu essen und dabei ständig den Arsch aufgerissen zu bekommen ist teurer als ein Michelin-Sterne-Menu.

Heilfasten ist auch jovel.
Hier bekommt man den Einlauf nicht von unten, sondern von oben. Und zwar mit Kackwasser, d.h. Glaubersalzlösung, welche sehr gesund sein muß, so daß der Körper sie schleunigst wieder loswerden will. Das bedeutet: Dünnschiß. Flitzkacke. Flotter Otto. Bis einem vom Abputzen die Rosette brennt und die Haemorrhoiden stiften gehen.
Die Ernährung ist ähnlich wie oben, nur daß nicht Milch, sondern Gemüsesäfte (IGITT!) und Gemüsebrühe statt Brot (auch nicht sehr nahrhaft) teuer verkauft werden.
Das kann man auch gut zu Hause machen, doch wer auf sich hält, macht eine Kur. Preis siehe oben.

Meine PatientInnen stehen eher weniger auf derartige Maßnahmen, auch wenn ein Bett bei uns auch nicht billig ist (naja, bezahlt ja die Kasse). Zwei Liter Abführgesöff, welches meist Mühe hat, den richtigen Weg, also den nach unten, zu finden (bedeutet: wird gerne wieder ausgekotzt), sind kein Geschenk. Ich habe einen Liter probiert. Zum weglaufen. Aber nicht zu weit weg, denn das Klo ruft. Man scheißt sich halbtot, und diese Vorbereitung finden die PatientInnen sehr viel schlimmer als die eigentliche Darmspiegelung.

Ein Einlauf… naja, ich hatte mal einen Patienten, dem ist dabei fast einer abgegangen, aber das ist eher selten. Fast alle finden das entsetzlich.

Irgendwie scheinen diejenigen, die keine echten Krankheiten zu befürchten haben, leiden zu wollen. Dann haben sie es auch nicht anders verdient.

Ich sollte mich wirklich endlich selbständig machen mit einer Art Bringdienst für Einläufe. Ulfs Abführtaxi oder so. Nur fehlt mir leider der moralische defekt, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

tags: