Danke – Bitte!

Der Ärztin auf den Anrufbeantworter gesprochen, damit sie zurückruft wegen einer Frage zu einem Rezept.

Sie ruft zurück.

Ärztin: “Habe ich vergessen die Dosierung aufzuschreiben?”

Pharmama: “Nein, aber Sie haben geschrieben eine Tablette morgens – und im Kompendium steht abends sei besser, weil das müde machen kann.”

Ärztin: “Ah, nein, morgens ist gut bei dem Patienten. Aber: sehr aufmerksam. Danke!”

Pharmama (total überrascht – sollte ich nicht sein, aber …): “Oh, Bitte!”

Ich find’s schön, wenn man höflich miteinander umgeht 🙂

Apotheken aus aller Welt, 424: Sarp, Türkei

und nochmal die (bisher) stille Mitleserin:

Apotheken aus aller Welt, 424: Sarp, Türkei

Außerdem sende ich noch das Bild einer türkischen Apotheke zu der es noch eine kleine Geschichte gibt:
Leider musste ich (zwei Tage) nach meinem Unfall zum Arzt gehen, da mein Knie nicht abschwellen wollte.
An einem Freitagnachmittag sind wir in Sarp angekommen und direkt zum Arzt gegangen. In der Praxis gab es für uns keine ersichtliche Anmeldung, weshalb wir umher schauten und uns auf Deutsch unterhielten. Direkt haben uns freundliche Patienten angesprochen und uns dann die Richtung gezeigt, da wir kein Türkisch sprachen.
Wir sind direkt ins Behandlungszimmer gekommen und der Arzt hat mein Knie untersucht und wir haben uns auf Englisch unterhalten. Ich vermute er hätte auch mit mir geschimpft, das ich noch zwei Tage Motorrad gefahren bin, aber Sprachbarrieren können auch mal gut sein. 😉 Nach der Untersuchung sind wir mit einem anderen Mann (vielleicht einem Kollegen?) und meinem Rezept zur Apotheke gegangen. Dort hat der Kollege mit dem Apotheker gesprochen und dieser hat mit eine Salbe und Tabletten gegeben, selbstverständlich mit Dosieranleitung.
Dann sind wir aus der Apotheke komplimentiert worden und der Kollege hat sich verabschiedet. Wir standen ziemlich perplex vor der Apotheke und waren ziemlich durcheinander, da wir werder beim Arzt noch beim Apotheker irgendetwas bezahlt hatten. Wir hatten es beim Apotheker zwar versucht, aber alle haben den Kopf geschüttelt. Wir dachten dann noch, wir gehen bestimmt zurück zum Arzt und zahlen da dann alles, aber nein. Leider kam uns das Wochenende dazwischen und wir konnten es nicht wieder gut machen.

Come-back

Der Arzt hat dem Patienten, der neu zu uns kommt Atorvastatin Sandoz 80mg verschrieben – die haben wir noch nicht Lager – tatsächlich gar keine von den 80mg, also bestellt meine Kollegin ihm die auf den nächsten Tag, einen Samstag.

Am nächsten Tag kommen sie. Beim kontrollieren der Bestellung sehe ich, dass die Dosierung ½ Tablette am Morgen ist (was man noch gelegentlich macht, um Geld zu sparen) – aber gerade die von Sandoz haben offenbar bei den 80mg keine Bruchrille.

Doof.

Der Patient ist nicht erreichbar, also bestelle ich auf den Nachmittag 80mg von einer anderen Firma MIT Bruchrille – und schreibe eine Erklärung auf den Bestellzettel. Das Medikament lasse ich aber für den Fall, dass er vorher kommt und zum zeigen noch hier.

Der Patient kommt auch prompt um die Mittagszeit und meine PA versucht ihm das zu erklären. Es kommt nicht gut an – keine Ahnung, wie sie es formuliert hat, oder ob es hier an der Sprachbarriere lag: er fängt an sich merklich aufzuregen von wegen “Mein richtiges Medikament ist nicht da? Sie haben es mir auf heute versprochen! Schlechter Service! Ich gehe wieder in die XY Apotheke zurück, da ..!”

Ich greife ein.

“Hallo Herr … ich bin die Apothekerin. Ich habe hier ihr Medikament …” – zeige ihm nochmal die Schachtel. “Das ist genau das, was der Arzt ihnen verschrieben hat. Wir haben es hier. Sie können es haben. ABER … ich habe gesehen, dass sie je ½ Tablette nehmen müssen. Diese hier” (zeige) “haben keine Bruchrille. Ich habe ihnen – wenn sie das möchten – eine Packung mit Bruchrille bestellt – die ist ab 4 Uhr hier. Sie dürfen diese hier nehmen – ABER – die anderen sind einfacher und genauer zu teilen.”

Patient: “Ah. Okay, ich komme heute mittag wieder.”

… Na dann!

 

Nachtrag: Er hat das Medikament mit der Bruchrille abgeholt.

Am Montag kommt er wieder und fragt: “Wo ist mein anderes Medikament?”

Pharmama: “Welches andere?”

Patient: “Was noch auf dem Rezept stand – nicht das Atorvastatin, das Blutdruckmittel!”

Pharmama: “Da stand nichts anderes mehr auf dem Rezept.” Ich suche es heraus und zeige es ihm (nochmals).

Patient: “Da sollte aber noch etwas stehen: … Amlodipin.”

Pharmama: “Sollen wir beim Arzt nachfragen?”

Patient: “Ja.”

Stellt sich heraus: der Arzt hat es vergessen aufzuschreiben. Ich bestelle ein neues Rezept und der Patient bekommt (schon jetzt) sein Blutdruckmittel.

 

Oh – und es ist damit immer noch nicht fertig: Etwa 1 Woche später kommt er wieder mit seiner Packung Atorvastatin zurück und sagt:

“Die habe ich im Normalfall aber immer am Abend genommen!”

Und richtig: Da steht neu drauf ½ am Morgen. – so wie der Arzt das aufgeschrieben hat.

Was ich ihm auf dem Rezept auch nochmals zeigen muss. Nur inzwischen auf dem Scan im Computer und nicht mehr auf dem Original, da es inzwischen eingeschickt wurde.

Ich zeige ihm das also und bestätige, dass er es problemlos auch am Abend nehmen kann … und er geht wieder.

War es das jetzt, oder kommt er noch mit einer Frage wegen dem Amlodipin zurück?

Buch-Besprechungen

Das ist ja ein seltsames Gefühl, wenn man sein Buch auf Youtube sieht:

Ich hab’ ein Kind, nicht zwei – aber okay: Detail.

Danke für die süsse Rezension – lustig jemandem zuzusehen, der (die) über mein “Geschreibsel” redet. Ich finde es auch immer spannend zu hören, *wo* man mein Buch denn so findet. Anscheinend ist es auch auf dem Flughafen in Zürich zu kaufen 😮

Grundtenor: “Es war wirklich okay – kann man nicht viel mehr dazu sagen, weil es anders ist als die anderen Bücher.”

Hmmm – stimmt sicher, wenn das meiste, das sie liest in Form von Romanen oder Novellen ist.

Ihr Lieblingskapitel (das wicht.. äh …witzigste 🙂 ): Sex and More: Schwangerschaftstests …

Mehr über mein Buch hier. *klick*

Geister-Apotheker

Darauf bin ich zufällig gestossen – ich wusste dass es das gibt in manchen Ländern, aber dass das *so* ein Problem ist?

Es gehört zum Berufsbild des Offizin Apothekers die Abgabe der Medikamente zu überwachen und die Patienten nach bestem Wissen und Gewissen über Medikamente und Gesundheitsprobleme zu beraten.

Dafür hat er in der Apotheke anwesend zu sein. So sagt das Gesetz – nicht nur bei uns in der Schweiz, sondern auch in anderen Ländern. Tatsächlich ist es so, dass eine Apotheke die keinen Apotheker anwesend hat schliessen muss. Und der Apotheker selber, der es wagt während der Öffnungszeit einen Ausflug von mehr als ein paar Minuten zu machen -und auch noch dabei erwischt wird -bekommt einen unschönen Eintrag in sein Leumundszeugnis und eine Strafe. Womöglich verliert man die Berufsbewilligung.

Alles schon passiert.

Trotzdem gibt es Länder, die das offensichtlich etwas lasch handhaben – weil da kaum kontrolliert wird. Die Philippinen zum Beispiel.

Der Apotheker ist dort in der Apotheke wohl angestellt – er stellt sein Diplom zur Verfügung für die nötigen Betriebsbewilligungen etc. … (und wird dafür bezahlt) und ist dann gar nicht dort. Nicht nur der Verwalter der Apotheke, sondern auch sonst kein angestellten Apotheker. Das sind Geister-Apotheker.

Nach einer neusten Untersuchung (vom April diesem Jahr) und einer Umfrage hatten dort 70 Prozent der Apotheken keinen Apotheker anwesend zu dem Zeitpunkt, als die Apotheke besucht wurde. Aber 100 Prozent hatten ein “Zertifikat” anhand dessen ein Apotheker dort arbeitet und die Verantwortung übernimmt.

Hoppla.

Man trifft also durchschnittlich in den Philippinen nur in jeder Dritten Apotheke auf einen Apotheker?

Dabei wird das auch dort bestraft: mit bis zu 4000 Philippinischen Pesos oder einer Haftstrafe nicht unter 6 Monaten bis maximal 4 Jahre.

Okay – 85 Franken Strafe sind nicht gerade viel … die Haftstrafe dagegen kann heftig sein. Aber da muss mehr kontrolliert werden, wenn da etwas ändern soll.

Es gibt dort 20’000 Drug Stores (die nicht lizensierten ausgenommen) aber nur 12’600 registrierte Mitglieder der Philippinischen Pharmacist Association … da gibt es wirklich ein Problem!

Quelle: http://newsinfo.inquirer.net/391941/public-warned-on-ghost-pharmacists

http://rxistsource.blogspot.ch/2013/07/wanted-ghost-pharmacists.html#.UnQL4KXuPfb

Beim googeln bin ich dann auch noch auf das gestossen: Da bietet eine (pensionierte) Apothekerin in Makati City, Manila ganz offen ihre Lizenz an – zum mieten. Quelle. Sie will dafür 7000 PhP pro Monat. Lohnt sich.

WTF!

Geister-Apotheker