(BREMERHAVEN) Mangelnde Konfliktfähigkeit kann man Erwin Böhm sicher nicht vorwerfen: bereits als junger Krankenpfleger hat er sich von Disziplinarverfahren nicht schrecken lassen und seine eigenen Vorstellungen von Pflege in der Psychiatrie konsequent umgesetzt. Heute ist sein Name unlöslich mit dem psychobiografischen Pflegemodell verbunden. Jüngst stand Erwin Böhm, der zur Zeit in Deutschland weilt, in Bremerhaven für ein Interview zur Verfügung und hat es mal wieder richtig krachen lassen. In einem rundum Schlag zeiht er Patienten der Duckmäuserei und findet es paradox, wenn er als älterer Mensch von einer jungen Pflegerin betreut wird. Am Ende des Interviews sieht er gar die Entscheidung zum Pflegeberuf als Ausdruck eines Defizits – viele Pfleger hätten Schwierigkeit mit ihrer eigenen Biografie und eine gesunder Mensch werde eben Reporter oder Mechaniker, so Böhm. Vielleicht ist diese Sichtweise ja Ergebnis der Selbstreflexion. (Zi)
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