Als ich vor zwei Jahren aus den Reihen der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft um einen Beitrag zu einer “Zusammenstellung der Hauptwerke der Unfreiheit” gebeten wurde, stand meine Wahl schnell fest: Die gefälschten “Protokolle der Weisen von Zion” hielt und halte ich für eine der verhängnisvollsten Schriften der Weltgeschichte, die alte und neue Verschwörungsmythen zu einem umfassenden Verschwörungsglauben verbanden. So trugen sie direkt zu Hass und Verleumdungen und schließlich zu Gewalt und Schoah bei, indirekt aber auch zu einer generellen Schwächung von Liberalismus und Demokratie. Denn wer an eine weltweite Superverschwörung glaubt, wird die Ideen von Freiheitsrechten, vernünftigen Diskursen und Gewaltenteilung als naiv oder sogar selbst verschwörerisch zurückweisen. Viele Liberale und Libertäre haben es noch immer nicht verstanden: Man kann nicht gleichzeitig freiheitlich und verschwörungsgläubig sein! Der sich ausbreitende Rechtspopulismus von Trump über Le Pen bis zum schnell erstarkenden, rechten AfD-Flügel ist zutiefst freiheitsfeindlich. Das fazbuch “Verlockungen zur Unfreiheit”, herausgegeben 2015 von Karen Horn. Mein darin enthaltener Beitrag über die gefälschten “Protokolle der Weisen von Zion” findet sich auf S. 375 – 378 So heißt es in den “Protokollen” auch ganz direkt: Politische Freiheit ist ein Gedanke, aber keine Tatsache. […] Diese Aufgabe ist leichter zu lösen, wenn der Gegner sich selbst schon mit der Idee der Freiheit angesteckt hat, dem sog. Liberalismus, und wegen dieser Idee geneigt ist, etwas von seiner Macht abzugeben.
Related Posts
Smartphone statt Geigerzähler
Diese Apps sind ernstgemeint, und eine funktioniert tatsächlich
Wiege moderner Demokratie: Athen?
Was ist Demokratie? Gibt es eine ‚richtige‘ Demokratie? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es zwischen der heutigen und der athenischen Demokratie vor etwa 2500 Jahren? Die athenische Polis entwickelte ab dem 7. Jahrhundert v.Chr. ein neues gesellschaftliches Ordnungssystem. Höhepunkt der Neuordnung war das 5. Jahrhundert v.Chr., das auch als ‚klassisches Zeitalter‘ oder griechische ‚Blütezeit‘ bezeichnet wird. Die athenische Form der demokratischen Neuordnung war einmalig in Griechenland. In keiner anderen Polis gab es eine so breite, ‚bürgerliche‘ Mitbestimmung. Demokratie ist in… weiter
Marketing-Tipps: Zielgruppe Patienten
Mittelpunkt aller Marketing-Maßnahmen sind die Kunden – in Ihrem Fall: die Patienten. Deswegen sollten Sie ihnen auch einen bedeutsamen Platz in der Bestandsaufnahme reservieren. Wer sind eigentlich Ihre Patienten? Hier gilt es zunächst zu unterscheiden zwischen den Patienten, die bereits in Ihre Praxis kommen, und denen, die den Weg zu Ihnen (noch) nicht gefunden haben.
Beginnen Sie mit den bestehenden Patienten. Listen Sie auf, wie sich Ihre Patientenschaft zusammensetzt, und erstellen Sie eine Statistik. Folgende Punkte sollten Sie aufnehmen:
Wie sieht Ihre Patientenschaft aus?
Ermitteln Sie, welche Altersgruppen Ihre Praxis besuchen. Achten Sie hierbei auch auf ungewöhnliche Verteilungen: Für welche Zielgruppe sind Sie besonders attraktiv?