Wohl zum letzten Mal besuchte Barack Obama als US-Präsident die Bundesrepublik Deutschland. Dabei hielt er in Hannover auch eine Art “Abschiedsrede”, die neben Danksagungen an Angela Merkel vor allem den Wert und die Bedeutung der Europäischen Union im Angesicht neo-nationalistischer Strömungen unterstrich. (Und die Hoffnung, einmal als Nicht-mehr-Präsident das Oktoberfest besuchen zu dürfen.) Es ist eine durchaus bemerkenswerte Rede und ich hatte auch kurz mit dem Gedanken gespielt, sie (wie eine frühere) zu übersetzen. Ich kann sie nur empfehlen. Doch ein Kommentar des SPIEGEL-(Mit)Erben und SPIEGEL-Online-Kolumnisten Jakob Augstein erinnerte mich an die zivilreligiöse Einsetzungsfeier in Washington 2009 und das breite und wichtige Thema Zivilreligion – den religiösen Überbau aus Mythen, Symbolen und Ritualen, den alle aktiven politische Körperschaften entwickeln (müssen). Augstein schrieb: Barack Obama war in Deutschland. Abschiedstournee eines Mannes, der einmal der Messias war. “Die Deutschen” hätten – so Augstein – Obama zunächst als “Messias” geglaubt und gefeiert. Und sich selbst einbeziehend urteilt er:
Related Posts
Kummer
Heute war wieder eine da…eine etwa 50 jährige Patientin von der Elfenbeinküste, die aber schon lange in Deutschland lebt. In …
![]()
Diskussion am Freitag#19
Hallo zusammen in der gemütlichen Freitagabendrunde. Zeit für eine kleine Diskussion. Heute spreche ich mal alle Soziale-Netzwerk-Geschädigten an (also 95% aller Leser?). Fakt ist es doch, dass sich Blogger, Twitterer, Surfer, Chatter, Facebooker und stille Beobachter viele Stunden täglich im Netz aufhalten. Doch das soll nicht das Thema sein. Wer übrigens wissen will, ob er […]
Artikel von: Monsterdoc
Ida Valeton (1922 – 2016) – eine Geowissenschaftlerin im 20. Jahrhundert
Manchmal liegen Freude und Trauer ja sehr dicht beieinander. Es war auf der Rückfahrt von unserem Bloggertreffen im April, als mir in der Bahn eine Todesanzeige auffiel. Sie besagte, dass Frau Prof. Dr. Ida Valeton im Alter von 94 Jahren verstorben war. Frau Valeton war, wenn man das so sagen kann, die Begründerin der Sedimentpetrographie in Hamburg und eine der großen Kennerinnen der lateritischen Verwitterung. Eines ihrer Hauptarbeitsgebiete war die Geologie der Bauxite, bedeutender Aluminiumlagerstätten. Ich gehe vermutlich nicht zu weit, wenn ich behaupte, dass jedes mal, wenn jemand auf der Welt einen Gegenstand aus Aluminium in der Hand hält, dies auch zum Teil auf ihre Arbeit zurück geht. Meine persönliche Geschichte mit Frau Valeton ist etwas kompliziert. Nein, eigentlich ist sie das nicht. Als ich mit mit dem Studium die Bühne der Uni Hamburg betrat, war Frau Valeton schon seit längerer Zeit pensioniert und betreute ihre letzte Dissertation. Wir haben uns also um einige Zeit verpasst. Zumindest in direkter Linie. Denn ihr letzter Doktorand, Andreas Schumann, wurde mein Mentor und Lehrer in Uganda. Und mein tansanischer Lehrer, Prof. Mutakyahwa, war ebenfalls ihr Schüler, von seiner Master-Thesis bis zu seiner Dissertation. Ich möchte mich daher ein wenig als ihr wissenschaftlicher Enkel bezeichnen.