Jede Wissenschaftlerin und jeder Wissenschaftler kennt das Problem: Auch dann, wenn Erkenntnisse mehrfach überprüft und interdisziplinär (weitgehend) abgesichert sind, bedeutet das noch lange nicht, dass sich diese dann auch in Gesellschaft und Politik durchsetzen würden. Und eine Öffentlichkeit, die unkritisch jedem wissenschaftlichen Trend hinterherläuft, kann ja auch niemand wollen. Und doch empfinde ich es als ärgerlich und frustrierend, wie langsam sich die interdisziplinären (biologischen, psychologischen, pädagogischen usw.) Befunde der Chronobiologie in unseren Konzepten von Jugend & Schule durchsetzen. Auch in der aktuellen (August 2015-)Ausgabe von Gehirn & Geist findet sich ein hervorragender Überblicksartikel von Stefanie Reinsberger “Acht Uhr ist zu früh zum Lernen”. Screenshot zum lesenswerten Chronobiologie-Artikel der Gehirn & Geist-Ausgabe August 2015. Die promovierte Biologin und Wissenschaftsjournalistin stellt darin den schon klassischen Befund dar, nach dem Menschen zu unterschiedlichen Schlaftypen veranlagt sind – den eher frühschlafenden und -aufstehenden “Lerchen” und den eher spätschlafenden und -aufstehenden “Eulen”. Darüber hinaus zeigt sie auf, wie sich die Schlafzyklen im Lebenslauf (durchschnittlich) verändern – gerade im Jugendalter werden Menschen (und auch verwandte Jungprimaten!) deutlich “euliger”, finden also erst später in den Schlaf und morgens schwerer aus den Federn. Das ist ein auch (chrono-)biologisch veranlagtes Verhalten, das also nicht einfach durch “ein bißchen guten Willen” ausgeglichen werden kann!
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P wie Psychosomatisch
Psychosomatisch. „Die Schmerzen sind psychosomatisch.“ Wenn diese Diagnose gestellt wird, löst das schon einmal Reaktionen aus wie: „Jetzt wird alles auf die Psyche geschoben, als ob mein Kind nichts hätte“ oder „Aha, das ist also nichts Schlimmes, dann soll sich mein Kind also nicht so anstellen?“. Oft wird das Wort „psychosomatisch“ schon nicht mehr verwendet, […]
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Lösen Düfte, Geschmäcker und Weihnachtsschmuck Migräne aus? Heute: Lebkuchen
Entgegen lang gehegter Vorurteile gibt es keine pauschale Migräne-Diät. Unter den Leckereien zu Weihnachten ist der Lebkuchen. Ein typisches Weihnachtsgebäck. Mit unüberschaubaren Zutaten. Immerhin, knapp 50% des Lebkuchens sind Kohlenhydrate. Regelmäßig und kohlenhydratreich zu Essen, gilt als einer der Ernährungstipps für Migräneerkrankte. Hinzu kommen die vielen Lebkuchengewürze. Sie kennen wir schon aus dem vorangegangen Beitrag, denn sie sind auch im Glühwein: Zimt, Sternanis, Ingwer, Fenchel, Kardamom, Koriander, Anis, Gewürznelken, Muskatnuss und weiteres mehr. Zimt – Gefahr oder Medikament im Lebkuchen Cassia-Zimt oder Ceylon-Zimt? Letzterer enthält… weiter
Wahnsinnswoche 2022:34
In dieser Woche 132 Patientenkontakte und 15 Terminausfälle.
Sie erreichen mich telefonisch am Montag und am Donnerstag zwischen 14:30 und 15 Uhr. Da ich keine Psychotherapie anbiete und in den nächsten 12-16 Wochen ausgebucht bin, bitte ich von Terminanfragen abzusehen.
Nur wenn Sie in Wuppertal wohnen, können Sie in dringenden Notfällen derzeit noch ohne Terminvereinbarung in die offene Sprechstunde kommen – bei anhaltender Überlastung behalte ich mir aber vor, diesen Service in den nächsten Wochen einzuschränken.
Die Verhandlungen zwischen der KBV und den Vertretern der gesetzlichen Krankenkassen sind auch in der zweiten Runde gescheitert. Die Kassen bieten doch tatsächlich eine Nullrunde an – so viel zur Wertschätzung ärztlicher Arbeit. In anderen Branchen würde man jetzt über einen Streik abstimmen…
Datenschutzprobleme in der Telematik-Infrastruktur? Undenkbar!
Leider schafft es die zuständige Gematik nicht einmal, eine datenschutzkonforme Website aufzusetzen:
Auf einer Website, zu dessen Gesellschaftern unter anderem das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zählt und die im Kern die Aufgabe hat, für Vertrauen und Sicherheit zu sorgen, ist (der Einsatz von Google Analytics) schlichtweg indiskutabel.
E-Rezept: Website trackt mit Google Analytics – Widerspruch wirkungslos. Kuketz Blog 24.8.2022
Passend dazu:
Die Kritik der Datenschützerin aus Schleswig-Holstein hat nicht nur den Roll-out des E-Rezepts ausgebremst, sondern auch eine massive Schwachstelle offenbart. Denn offenbar kann der DataMatrix- oder QR-Code genutzt werden, um Gesundheitsdaten fremder Personen auszulesen.
E-Rezept: Versender als Schwachstelle. apotheke adhoc 25.8.2022
Dabei soll das E-Rezept gerade für ältere Menschen ein Gewinn sein. Leider funktioniert das nicht. Gerade ältere Menschen haben nicht das dafür nötige Smartphone…
Und wer soll für Probleme haftbar gemacht werden? Kommen Sie nie drauf:
Praxen sind offenbar auch bei unverschuldeten Sicherheitslücken für Datenschutzverletzungen verantwortlich.
Nein, danke. Ich will auch keine “ausländischen Tech-Giganten” Daten aus meiner Praxis absaugen lassen. Da verschreibe ich doch lieber Energiekostenzuschüsse auf Rezept… facepalm.
Was sagt eigentlich Gesundheitsminister Lauterbach (SPD) dazu?
„Wir müssen das jetzt schnell ausrollen.“
Wahrscheinlich will er die Arbeit in den Praxen lahmlegen, denn es “werden die Arbeitsabläufe in den Praxen nicht erleichtert, sondern sie nehmen deutlich mehr Zeit als vorher in Anspruch”. Passt gut zu seinem Ansinnen, die Neupatientenregelung wieder zu kassieren.
Mal was ganz anderes: So klingt übrigens ein Schwarzes Loch:
The misconception that there is no sound in space originates because most space is a ~vacuum, providing no way for sound waves to travel. A galaxy cluster has so much gas that we’ve picked up actual sound. Here it’s amplified, and mixed with other data, to hear a black hole! pic.twitter.com/RobcZs7F9e
— NASA Exoplanets (@NASAExoplanets) August 21, 2022
In diesem Sinne:
Soulfood: Public Service Broadcasting – People, Let’s Dance [ft. EERA]