Bei Spektrum hatte ich heute eine kleine Affäre um den Laborbedarf-aka-Versuchstier-Hersteller Cyagen kurz zusammengefasst. Allerdings gibt es zwischenzeitlich ein paar Stellungnahmen aus der betroffenen Branche, deren Essenz ich euch nicht vorenthalten möchte. Der Kern der Geschichte ist schnell erzählt: In einer Rundmail an die geschätzte Kundschaft hat das Unternehmen im Juni eine Belohnung für Erwähnungen ausgelobt. Für Veröffentlichungen, in denen das Unternehmen namentlich genannt ist, gab es Einkaufsgutscheine über bis zu einige tausend Dollar (Cyagen hat die Summen seitdem auf einen Pauschalbetrag gesenkt). Das hat einige Leute ein bisschen auf die Palme gebracht, denn der Verdacht liegt nahe, dass das Unternehmen damit versucht, den Inhalt von wissenschaftlichen Papers zu beeinflussen. Es hat natürlich einen erheblichen Werbewert, das eigene Produkt in einer vielzitierten Veröffentlichung zu finden. Von der Arbeitsgruppe direkt nach Veröffentlichung benachrichtigt zu werden, ist auch sehr praktisch. Tatsächlich haben Dutzende ähnliche Firmen solche Programme, die für solche Erwähnungen Gutscheine oder Geschenke versprechen. Eine ganze Branche versucht sich da, in Veröffentlichungen einzukaufen. Oder?
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die Kirche und Winnenden
Das hatte mich zwar sehr enttäuscht, aber leider nicht überrascht.
Bei der Trauerfeier für die Opfer von Winnenden brannte in der Kirche keine Kerze für den Amokschützen. In einer christlichen Kirche.
Irre ich mich so sehr? Mir kommt das falsch vor. Von einer christlichen Kirche hatte ich als Kind noch geglaubt, dass niemand vergessen wird.
Vergessen wurde der Amokläufer nicht, er wurde wohl erwähnt. Aber warum wurde er symbolisch ausgegrenzt, durch die eine offensichtlich fehlende Kerze?
Nobelpreis 2015: Der Kampf gegen tropische Parasiten
The Lindau Nobel Laureate MeetingsIrland, Japan und China teilen sich den Preis dieses Jahr. Alle drei ausgezeichneten Forscher haben sich dem Kampf gegen Parasiten-Krankheiten verschrieben.
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ADHS – Umwelt oder Gene?
Die Diagnose “Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom” (ADHS) wurde 2001 erstmals im Deutschen Ärzteblatt erwähnt. Seither ist eine fruchtbare Diskussion über psychische Erkrankungen in Gang gekommen. Dabei wird deutlich, dass es “die eine Diagnose” oft nicht gibt. ADHS ist eine beschreibende Diagnose. Die Beschreibung
lautet: Ein Kind ist impulsiv, unruhig und kann sich schlecht konzentrieren. Die Diagnsoe “ADHS” dient dazu, dass sich Fachleute und Patienten verständigen können und wissen, welche Symptome ein Kind zeigt, das an ADHS leidet. Die Ursachen der Unruhe können jedoch ganz unterschiedlich sein – das ist auch der Grund für die vielen Kontroversen. Klick auf Überschrift für mehr.