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Wahnsinnswoche 2020:28
In dieser Woche 151 Patientenkontakte und 13 Terminausfälle. Erst in 8-12 Wochen habe ich wieder freie Termine.
Im Gefolge der Corona-Pandemie sind gehäuft psychische Erkrankungen zu erwarten. This Is Not a Normal Mental-Health Disaster; The Atlantic 7.7.2020
Researchers have known since at least 1919 that masks, when constructed properly and used appropriately, protect people from respiratory infections.
Droplet Infection and Its Prevention by the Face Mask. The Journal of Infectious Diseases Vol. 24, No. 3 (Mar., 1919), pp. 218-230 (13 pages)
Die mächtige Ärztelobby spricht: “Vertragsärzte sind ab 2021 verpflichtet, elektronische AUs auszustellen, daran lässt sich auch nicht rütteln“, heißt es von Seiten der KBV. Wenn ein Arzt dieser Pflicht nicht nachkomme, dann könne er eben keine Kassenpatienten mehr behandeln. aend 29.6.2020
Tja. Wenn das so ist, dann kann ich wohl ab Januar keine Kassenpatienten mehr behandeln. Aber bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein runter…
Und vielleicht kriegt die Gematik bis dahin ja auch den technischen Defekt, der sie seit Wochen plagt, in den Griff:
Und liefert endlich die fehlende Datenschutzfolgeabschätzung…
Ein Thread in 18 Tweets aus der Perspektive eines Menschen mit chronischen Depressionen.
Soulfood: DJ Shadow – Nobody Speak feat. Run The Jewels (Official Video)
Tunguska. Mars. Dann halt eben nicht…
Mal wieder ein Jahrestag vorbeigedonnert (wenn auch kein gerader). Tunguska, wir erinnern uns. Im Jahre des Herrn 1908, und zwar am 30. Juni, passierte im allerhintersten Sibirien etwas, das noch in 60 Kilometern Entfernung Leute durch die Luft segeln lies. Über dem namensgebenden Fluss Tunguska expolodierte in 5-10 km Höhe etwas, und zwar ordentlich: die Energie entsprach (grob geschätzt) einer halben Megatonne – laut diesem schön bebilderten Artikel von Großmeister Hartmann hier (der auch alles Wesentliche enthält). Andere Schätzungen gehen von mehreren Megatonnen… weiter
Akute Dyspnoe bei Tumorpatienten – klare Kiste,oder?
Kürzlich habe ich einen sehr interessanten Patienten aus der ZNA zur weiteren Diagnsotik auf der Intensivstation betreut und viel dabei gelernt, weshalb ich den Fall hier einmal kurz präsentieren
möchte.
Leitsymptom Akute Dyspnoe
72-jähriger Mann, mit seit dem Morgen akut aufgetretener maximaler Ruhedysnoe, keine AP, keine Palpitationen, keine weiteren relevanten Symptome
Untersuchungsbefund
Patient in akut reduziertem, chronisch allenfalls leicht reduziertem AZ und normalem EZ, Pulmo mit normalem AG, keine RG´s, tachykard um 130/min, rhythmisch, Abdomen unauffällig, keine relevanten
US-Ödeme, leicht prominente Jugularvenen, neurologischer befund unauffällig, Pat spricht kurze Sätze
Vitalwerte: HF 130/min, rhythmisch, RR 90/65, SO2 unter Raumluft 82%!!, Temp 37.3°C, GCS 15/15
Klar, erste Therapie: O2 mittels Maske: 15l O2 via Maske mit Reservoir: Resultat ist SO2 von 89%
Erste Diagnostik: Rö-Thx:
Dieser Thorax haut einen nicht vom Hocker, oder?
Mal systematisch: Knöchern soweit nix relevantes zu sehen, pulmonal keine Riesenergüsse, keine Infiltrate, Herzgrösse mit Vorsicht zu geniessen, da Liegendaufnahme…
gut, einzig das rechte Herz wirkt etwas prominent.
Nun weitere Anamnese mit Patient und Sohn des Patienten:
Vor 5 Monaten Erstdiagnose eines Harnblasen-CA in lokal fortgeschrittenem Stadium, Harnblasenentfernung und Ileumconduit, zuletzt vor 1 Monat V.a. hepatische Metastasierung. Pat bis vor 10 d noch
fit, fahrradfahrend und ohne Dyspnoe, seit 10 d dann minimale Dyspnoe, seit dem Morgen fulminant. Ansonsten kardial und pulmonal keine Vorgeschichte, keine Medikamente.
Mit dieser Anamnese und dem folgenden Echo sollte das Ganze nun klarer werden: ein massiv dilatierter rechter Ventrikel bei schmalem hyperkontraktilem LV, kein Perikarderguss und
keine Pleuraergüsse, keine regionalen Wandbewegungsstörungen. Es finden sich keine EKG-Auffälligkeiten bis auf die Sinustachykardie um 130/min, der Trop beträgt 250 ng/ml (also deutlich
erhöht, aber nicht fulminant), Hb und pCO2 sind normal, es passt alles zu:
Richtig, einer LUNGENEMBOLIE. Hier könnte die Geschichte zu Ende sein, ist sie aber nicht.
Mittlerweile hat sich der Patient etwas von der BGA stabilisiert,zeigt klinisch aber zunehmend Zeichen der respiratorischen Erschöpfung. Da uns von den behandelnden Onkologen zu diesem Zeitpunkt
eine Lebenserwartung von 4-5 Monaten bei der Grunderkrankung alleine in Aussicht gestellt wurde, sind wir mit einer invasiven Beatmung zurückhaltend.
Da der Patient als nicht transportfähig eingeschätzt wird, erfolgt nach ausführlicher Beratung mit Patient und Angehörigen eine Lysetherapie mit 100 mg r-TPA über 2 h mit akzelerierter Bolusgabe
unter dem Verdacht einer tumorassoziierten fulminanten Lungenembolie (ohne weitere Bildgebung bei radiologisch unauffällig befundetem RöThx).
Leider zeigt sich in den folgenden Stunden klinisch überhaupt keinerlei Besserung, im Gegenteil: Mittlerweile ist eine NIV mit einem FiO2 von 1,0 und einem PEEP von 8 notwendig um eine adäquate
Oxygenierung zu erreichen…
Fortsetzung folgt, habt ihr eine Idee?