de.engadget.com: Die schottische Firma Touch Bionics hat ihre Handprothese i-limb weiter verbessert: Ein rotierender Daumen erhöht ihre Fingerfertigkeit, und sie lässt sich jetzt auch über eine Smartphone-App steuern. Damit ist die neue Version “i-limb ultra revolution” laut Touch Bionics die erste Prothese für die oberen Gliedmaßen, die über eine mobile App kontrolliert werden kann. Die App bietet Zugang auf 24 unterschiedliche Griffmuster. Natürlich steuert der Träger dieProthese nicht alleine über das Telefon, sondern wie bei den Vorgängermodelle auch über Elektroden, welche in den Muskeln erzeugte elektrische Spannung an sie weiterleiten.
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Was „Raucher-Apps“ können und was nicht: Screening 12/2014
In Deutschland raucht noch immer jeder dritte Erwachsene und jeder achte Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren (1, 2). Tabakkonsum verursacht jährliche Kosten von bis zu 21 Milliarden Euro bedingt durch Erkrankungen und Todesfälle, zwei Drittel davon sind indirekte Kosten, z. B. durch Frühverrentung oder Arbeitsausfälle (3). Interventionen zur Tabakentwöhnung haben daher eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung. Große Hoffnungen liegen in jüngster Zeit auf innovativen Ansätzen, auf Gesundheits-Apps, die Rauchern individualisiert und kostengünstig beim Ausstieg aus der Sucht helfen können.
Die Initiative Präventionspartner hat 29 Apps zur Raucherentwöhnung untersucht und geprüft, welche Unterstützungsfunktionen diese Apps derzeit bieten:
- Viele Apps legen den Schwerpunkt auf der interaktiven Vermittlung von Informationen. 26 von 29 Apps (90 %) sensibilisieren den Nutzer mit Rechner- und Kalenderfunktionen für die negativen Folgen des Rauchens bzw. geben Anreize zum Durchhalten (Berechnung der bereits bewältigten Zeitspanne als Nichtraucher, Kosteneinsparung, Verminderung der gesundheitlichen Belastung, z. B. des Teergehaltes in der Lunge).
- Rauchertagebuch begleitet den Entwöhnungsprozess: Mehr als jede zweite App (59 %) gibt dem Nutzer die Möglichkeit z. B. seine aktuelle Befindlichkeit, die gerauchten Zigaretten oder die Gründe für den Rauchausstieg zu dokumentieren.
- Motivationsanreize sollen beim Durchhalten unterstützen: 21 der 29 Apps (72 %) zeigen mit Medaillen oder Pokalen das Erreichen persönlicher Meilensteine auf, z. B. 50 Zigaretten nicht geraucht, 100 Euro eingespart, Herzinfarktrisiko gesenkt etc.
- Unterstützung durch das soziale Umfeld: 10 Apps (34 %) helfen dem Raucher dabei, seine Tagebucheinträge oder das Erreichen wichtiger Meilensteine mit Freunden, Angehörigen oder z. B. auch mit dem behandelnden Arzt zu teilen, via Facebook, Twitter oder per E-Mail.
- Video- & Audioanleitungen: Hilfestellung bei der Durchführung von Entspannungsübungen bzw. Anleitungen zur Ablenkung bei Nervosität oder großem Verlangen nach Zigaretten bieten 4 Apps (14 %), z. B. Anleitung zur Massage von Akupressurpunkten.
- Erinnerung an Einträge ins Rauchertagebuch: Um sich die Verhaltensänderung nachhaltig bewusst zu machen, erinnert jede 10. App (10 %) den Ex-Raucher daran, die täglich gerauchten oder eingesparten Zigaretten zu dokumentieren
- Spielerische Anreize bieten 2 der 29 Apps (7 %): Der Nutzer soll animiert werden, sich mit seinem Raucherverhalten auseinanderzusetzen bzw. abgelenkt werden vom Wunsch, eine Zigarette zu rauchen.
FAZIT: Die Analyse der kostenlosen, deutschsprachigen Apps zur Raucherentwöhnung zeigt, dass wenige Apps umfassende Unterstützung bieten, viele beschränken sich auf Rechner- und Kalenderfunktionen, individualisiertes Feedback, orientiert an der Situation des Rauchers im Entwöhnungsprozess, bietet keine der untersuchten Apps.
Wie die getesteten Apps in Punkto Qualität und Transparenz der gesundheitsbezogenen Informationen abschneiden, dazu lesen Sie in Kürze einen Blogbeitrag auf dieser Website.
Zum Download der Testübersicht mit 29 Apps zur Raucherentwöhnung
Zur Methodik des App-Screenings
Quellen
(1) Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)
(2) BZgA Repräsentativerhebungen zum Raucherverhalten 2012
(3) Direkte und indirekte Krankheitskosten durch Rauchen: Neubauer, S.; Welte, R.; Beiche, A. et al. (2006): Mortality, morbidity and costs attributable to smoking in Germany: update and a 10-year comparison. Tobacco Control 15: 464-471.
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