Unschön: Wenn die inkontinente Kundin die Tena Einlagen in die Packung zurückstopft und die in der (öffentlichen) Abfalltonne vor der Apotheke versenkt – jedes Mal, wenn sie eine neue Packung holen kommt.
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Doofe Werbung
Keine Ahnung, was ich gemacht habe, damit Facebook mich mit Werbung für Abnehm-Produkte bombardiert. Aber es nervt.
Speziell derartiges nervt:
Ich weiss gar nicht, wo ich da anfangen soll:
Bei den unglaubwürdigen “Versprechen” von 15 Kilo innert 2 Wochen? Das wäre selbst mit Nulldiät kaum zu erreichen – und selbst dann ungesund, Un-gesund!
Oder die Angaben über die “Wirkungsweise”: Zwingt Körperfett aus Ihren Fettpolstern abzusaugen!
Wirklich? Wirklich?! Wie bitte soll das denn gehen? Mittels direkter Fettabsaugung? Ich dachte, wir lesen hier über ein Mittel zum einnehmen.
Das ich nicht kenne – von wegen Top Seller der Schweiz. Pah.
Es ist auch nicht nötige die Seite zu besuchen. Tatsächlich handelt es sich um Feigenkaktus Tabletten. Wenn ich das richtig interpretiere ein weiteres Mittel, das behauptet via Ballaststoffe und Nahrungsfasern Fett im Darm an sich zu binden. Das wird dann weniger aufgenommen … und kann dementsprechend nicht in die Fettzellen eingelagert werden, die daraufhin ihr eigenes Fett vermehrt abbauen sollen. SOLLEN.
Sag das mal den Fettzellen. Bis die Methode greift, müsste man sich ziemlich aushungern.
Auf der Seite steht aber:
Sie nehmen gesund und schnell an ihren Fettpolstern ab. Und zwar für immer, ohne jojo-Effekt. Sie werden plötzlich wieder schlank, vor allem an den typischen Fett-Problemzonen wie am Gesäss, an den Hüften, den Schenkeln, am Bauch und an den Beinen.
Ja, man nimmt natürlich zuerst an den Stellen ab, wo man das am liebsten hätte: Am Po, an den Hüften am Bauch …
schön wär’s.
Und wie einfach das geht: nur ein paar Kapseln mit jeder Mahlzeit.
Und essen darf ich weiterhin alles, was und wieviel ich will?
Ja, alles was Sie möchten, aber einfach bewusster!…dabei helfen Ihnen Feigen-Kaktus-Tabletten sehr. Das Ziel ist ist eine ausgewogene Ernährung!
Toll nicht?
Blödsinn.
Ganz klar ist das Ziel eine ausgewogene Ernährung. Dazu gehört gelegentlich aber (je nach bisherigen Essgewohnheiten) auch eben NICHT alles zu essen, was man will – oder wieviel man will.
Und ganz toll auch dies: Wo bekomme ich das Wundermittel?
Zur Zeit sind Sie nur direkt beim Vertreiber erhältlich, später auch in allen Drogerien und Apotheken.
– ich denke nicht.
Das verdächtige Rezept
Zum Rezept von gestern. Nochmals die Situation:
Freitag abend, nach 17 Uhr.
2 junge Männer kommen mit obigem Rezept in die Apotheke. Der eine hält sich dezent im Hintergrund.
Das Rezept selber… Oben: alles okay … dass die Mengen nicht genau angegeben sind ist nicht sehr ungewöhnlich. Wenn nichts aufgeschrieben wird, gilt: die kleinste erhältliche Packungsgrösse, ausser die Behandlungsdauer suggeriert etwas anderes. Das ist hier nicht der Fall.
Es ist auch erlaubt auf ausgedruckte Rezepte noch etwas anzuhängen, wenn man es vergessen hat. Wie das hier mit passiert ist.
Nur finde ich das hier etwas verdächtig.
Nicht das Verbandsmaterial. (Jelonet, Mefix, Gazekompressen),
Aber das Schlafmittel zuunterst: Zolpidem.
Für einen 23 Jährigen. Für etwas, was wohl die Nachbehandlung eines kleineren Eingriffs war.
Dann: Die Schrift ist anders. Man hat sich zwar offensichtlich bemüht, das gleich zu machen, aber die „M“s sind zweimal anders geschrieben (am besten sichtbar beim mg) , und der Kugelschreiber .. eigentlich sind es beim Zolpidem gar 2 verschiedene, als hätte er erst angesetzt, gemerkt, dass die Farbe nicht stimmt und dann einen anderen genommen.
…. Hmmmmm …..
Also erkläre ich dem Patienten erst mal: „Ich muss da noch etwas abklären, haben sie noch etwas zu erledigen? Kommen Sie doch in einer Viertelstund noch einmal vorbei.“
Die beiden gehen. Ich frage derweil beim Spital nach. Schon blöd für die beiden … die haben durchgehend offen und sind für Fragen auch nach “Feierabend” erreichbar.
Pharmama: „Ich habe da eine Frage wegen dem Rezept für Herrn …“
Krankenkschwester: „Ja, die Unterlagen habe ich hier.“
Pharmama: „Haben Sie auf dem Rezept noch etwas angefügt?“
KS: „Ja, Verbandsmaterial.“
Pharmama: „Okay … sonst noch etwas?“
KS: „Nein.“
Pharmama: „Also …Kein Schlafmittel?“
KS: „Nein.“
Pharmama: „Danke vielmals, das habe ich mir schon gedacht. Jetzt ist allerdings eines drauf.“
Ich mache den Rest vom Rezept parat.
Die beiden kommen wieder herein, wieder hält sich der „Kollege“ im Hintergrund.
Wie schon geschrieben – ich kenne den Kunden und darum erkläre ich ihm das:
“Ich habe im Spital angerufen wegen dem Schlafmittel. Das Spital bestätigt mir, dass nicht sie das aufgeschrieben haben. (Pause)
Das ist das erste Mal – darum schaue ich jetzt ausnahmsweise darüber weg, aber falls es ein nächstes Mal gibt, gibt es direkt eine Anzeige wegen Urkundenfälschung. Man darf nicht selber etwas auf ein Rezept draufschreiben!”
Kunde: „Das habe ich nicht!“
Pharmama: „Dann erklären sie mir, woher das Zolpidem auf dem Rezept kommt. Der Arzt bestätigt, dass er das nicht aufgeschrieben hat.“
Kunde: „Doch, er hat das noch angefügt im Spital.“
Pharmama: „Er hat das Verbandsmaterial angefügt. NICHT das Zolpidem.“
Kunde: „Aber ich brauche das auch.“
Pharmama: „In dem Fall besorgen Sie sich ein neues Rezept.“
Der „Kollege“, als er mitbekommt, dass sein Freund das Schlafmittel nicht bekommt, verschwindet noch bevor der die restlichen Medikamente bekommen hat.
Nett.
Bestätigt aber irgendwie meine Vermutung, dass das nicht mal der Patient selber gewesen ist, der das angefügt hat.

