Seit Jahren leidet eine 45-jährige Patientin an rezidivierenden Magenulcera. Sie hat sich vor sechs Jahren einer Billroth-I-OP unterzogen und jetzt trotz hoch dosierter PPI zwei neue Geschwüre. NSAR nimmt die mehr…
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Ärzte zu Polizisten
Peter Sawicki Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), das den Nutzen von Arzneimitteln und Therapien bewertet, in einem Streitgespräch mit dem Präsidenten der Bundesärztekammer Jörg-Dietrich Hoppe. Das Gespräch hat Spiegel-Journalist Markus Grill geführt und ist in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins erschienen.
Mich hat das an einen Spruch erinnert, den
Petr Skrabanek in seinem Buch: “The Death of Humane Medicine and the Rise of Coercive Healthism” zitiert:
Therapie eines akzidentell geöffneten Pulpencavums bei teilweise durchgebrochenem Zahn 37 eines Mädchens
Bei einem 12-jährigen Mädchen wurde im Rahmen einer Routine-Prophylaxe beim Sondieren des Zahns 37 in der Okklusalebene ein Bluttropfen sichtbar. Der schmerzfreie Zahn ist nur teilweise durchgebrochen und das Wurzelwachstum mehr…
Nüchtern werden – wozu?
„Ich will wieder frei Atmen können.“ „Ich will meine Arbeit nicht riskieren.“ „Ich will …so vieles!“
Ohne ein individuelles Ziel ist eine so komplexe Leistung wie die Bewältigung einer Suchterkrankung nicht zu vollbringen.Die Entscheidung allein gegen das Suchtmittel, bietet nicht genügend Antrieb zu Continuierlicher und positiver Veränderung.Immer setzt die Entscheidung für etwas mehr Energie frei,als die Entscheidung gegen etwas.
Nüchtern werden,aber wozu? Süchtiges Verhalten ist immer auch eine,Reaktion auf unbefriedigende Lebensumstände.Und die werden im Verlauf der Suchterkrankung in aller Regel nicht besser.Süchtige sehen oft keine Perspektive.Was hat eine Frau davon,wenn sie wieder quälend genau spürt,dass bei der Arbeit ihr Rücken verkrampft,ihr Verstand brach liegt,ihre Kreativität keinen Raum hat?
Warum aufhören zu spielen,wenn man ohnehin hoch verschuldet ist? Weshalb nicht mehr trinken und die quälende Einsamkeit ertragen? Ein Ziel,für das es sich lohnt,die Sucht aufzugeben,kann nicht von außen eingeimpft werden.Das Dilemma vieler Abhängiger ist,dass sie kein solches Ziel finden,bevor nicht ihr eigenes Leben massiv gefährdet ist.Bislang herrscht die Meinung vor,Süchtige seien erst unter größtem Leidensdruck bereit,den einmal eingeschlagenen Weg zu verlassen.
Trotzdem stellt sich gerade im Umgang mit Frauen die Frage,ob diese traditionelle Sichtweise tatsächlich die einzig richtige ist.Frauen sind aufgrund ihrer Erziehung eher als Männer bereit,über persönliche Schwierigkeiten und Probleme zu sprechen und Hilfe anzunehmen.Darin kann eine Chance für suchtgefährdete Frauen liegen.