Eine moderne Notaufnahme, vielleicht sogar eine moderne Arztpraxis, die etwas auf sich hält, bietet dem wartenden Publikum zum Zeitvertreib neben den abgegriffenen Zeitschriften echtes deutsches Fernsehen. Vielleicht sollte man aber ab und zu ein Augenmerk darauf haben, was dort genau angesehen wird. Gut meistens sind es ohnehin nur harmlose Sportübertragungen. Neulich aber lief da eine tolle Daily Soap – oder wie es heute heißt – Telenovela in der sich der gerade agierende Darsteller begleitet von dramatischer Musik mit schmerzverzerrtem Gesicht ans Herz greift, röchelnd zusammenbricht und reglos liegenbleibt. Das alles während ich dem panischen Patienten E. versuche zu erklären, dass hinter seinem Schmerz im Bereich des Brustkorbs eben kein Herzinfarkt, sondern allenfalls Sodbrennen steckt. Super Timing und sehr überzeugend…
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Entscheidung: Wenn wir nun also Daten erheben (das ist der Lauf der Dinge, sich dagegen zu stellen ist vermutlich um ein Lieblingswort unserer Kanzlerin zu benutzen
“alternativlos”), wie sollen wir diese verwenden und wie interpretieren?
Machen wir Druck auf das Tempo der Kollegen wechseln diese aus der Kategorie OMG (oh my god) in “scary, ein treffendes Bild aus dem Blog von
St.Emlyns, der einen sehr treffenden Blogbeitrag zu diesem Thema und auch das unten
dargestellte Bild enthält.

Grossartig! Was für ein Erfolg! Statt vorher 5 Patienten pro Schicht nur ziemlich schlecht zu versorgen werden nun 8 Patienten dafür richtig
schlecht versorgt. Hauptsache die Quote stimmt.
Trotzdem bleibe ich dabei, dass Messen per se nicht das Problem ist, es kommt auf die Schlüsse an, die aus den Resultaten gezogen werden und ob darauf die richtigen Fragen gestellt werden…
Es wäre schade wenn wir hier nicht lernfähig wären…
Und welches könnten richtige Fragen sein?
Zunächst einmal sollten wir Erfahrenen uns diese Frage stellen:
Was können wir tun um einem Youngster Support und Sicherheit zu vermitteln?
Wie können wir ein Klima schaffen in dem ein Youngster seine Kompetenzen entwickeln und erweitern kann?
Wie können wir jüngere Kollegen vor Angreifbarkeit von aussen schützen?
Wie könne wir unsere Kommunikationskultur optimieren?
Als was sehe ich Weiterbildungsassistenten? Arbeitskraft oder Auszubildende?
Lebe ich dieses Verständnis selbst vor?
Aber auch die jüngeren Kollegen werden an ein paar selbstkritischen Fragen nicht vorbeikommen:
Wie kann ich mein Selbstmanagement in einem turbulenten Umfeld verbessern?
Wie kann ich Entscheidungskompetenz erlernen?
Wie komme ich mit Restunsicherheiten klar?
Gebe ich meinem Ausildungsbegehr eine Stimme? Und ist diese laut genug?
Und so kommen wir schliesslich zum Ende, welches gleich einen neuen Anfang darstellt: Act – Handlung
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