Warum Klimaschutz wichtig für Medizin und Gesundheit ist

Klimaschutz klingt für viele nach Politik, Technik oder Energiefragen. Aber er betrifft auch ein Feld, das uns alle direkt angeht: Gesundheit. Ärztinnen und Ärzte, Krankenhäuser, Pflegekräfte – sie alle spüren längst, dass die Erderwärmung kein abstraktes Zukunftsthema ist.

Klimawandel macht krank
Hitzeperioden führen zu mehr Kreislaufproblemen, Dehydrierung und Schlaganfällen. Besonders ältere Menschen und Kinder reagieren empfindlich. Auch Allergien nehmen zu, weil Pflanzen länger blühen oder sich neue Pollenarten ausbreiten. Das ist nicht nur nervig, sondern für Asthmatiker lebensbedrohlich. Und dann die Infektionskrankheiten: Mücken, die früher nur in tropischen Regionen vorkamen, breiten sich aus. Das erhöht das Risiko für Dengue-Fieber oder das West-Nil-Virus – Krankheiten, die bislang kaum jemand in Europa auf dem Radar hatte.

Belastung für das Gesundheitssystem
Wenn mehr Menschen gleichzeitig Hilfe brauchen – etwa in einer Hitzewelle – geraten Notaufnahmen und Rettungsdienste schnell an ihre Grenzen. Schon heute berichten Kliniken von extremen Belastungen im Sommer. Das Problem: Gesundheitssysteme sind oft auf Durchschnittslagen ausgelegt, nicht auf Ausnahmezustände. Das heißt: Ohne Klimaschutz steigt die Wahrscheinlichkeit, dass unser medizinisches Netz reißt.

Luftqualität und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Schlechte Luft macht krank. Punkt. Feinstaub und Ozon schädigen Lungen, verschlechtern Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verkürzen die Lebenserwartung. Klimaschutz bedeutet auch: weniger Abgase, weniger Schadstoffe, weniger Tote durch Luftverschmutzung.

Psychische Gesundheit
Kaum jemand spricht darüber, aber der Klimawandel wirkt auch auf die Psyche. Wer seine Wohnung bei 40 Grad nicht mehr kühlen kann, wer nach einer Flut alles verloren hat oder ständig Angst vor Naturkatastrophen hat – der leidet psychisch. Depressionen, Angststörungen, Trauma. All das hängt mit Klimafolgen zusammen.

Gesundheit und Nachhaltigkeit passen zusammen
Ein kleiner Einschub: Klimaschutz im Gesundheitswesen selbst. Krankenhäuser verursachen enorme Mengen CO₂, unter anderem durch Energieverbrauch, Einwegmaterialien, Medikamente. Aber viele Häuser fangen an, nachhaltiger zu werden – Solaranlagen auf den Dächern, wiederverwendbare Systeme im OP, klimafreundliche Ernährung in Kantinen. Ein Gewinn für Umwelt und Patientengesundheit.

Klimaschutz ist Vorsorge
Man könnte sagen: Klimaschutz ist die größte Präventionsmaßnahme überhaupt. Statt Symptome zu behandeln, packen wir die Ursache an. Ein stabileres Klima bedeutet weniger Hitzetote, weniger Pandemierisiken, weniger Luftschadstoffe. Eigentlich ganz simpel.

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