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Verweigert

Einmal wurde der Notarztwagen in eine Villa am Stadtrand gerufen. Sauberer Vorgarten, weiter Eingangsbereich, viel Platz, spiessige Gemütlichkeit. Doch dem Hausherrn ging es schlecht. Er quälte sich in seinem großen Doppelbett, Schwindel, Schwäche, Übelkeit. Beim Toilettengang zusammengeklappt, kaltschweissig. Die Angehörigen sehr besorgt. Er klagt doch sonst nicht.
Zügig einen Zugang, eine Infusion. Blutdruck eher niedrig.
Seit Wochen schon diese Rückenschmerzen im Brustbereich, ausstrahlend nach vorne. Am Bett liegen noch die Ampullen, die der Hausarzt verabreicht hat: Diclofenac plus Dexamethason. Das bekam er wohl jeden Tag, denn er war eine Persönlichkeit in der Stadt.
Keine Frage, ein Notfall. Ein Notfall, der wie alle anderen Notfälle zügig ins Krankenhaus muss, denn vor Ort läßt sich kaum etwas untersuchen. Mit Blaulicht. Jetzt.
Doch er will nicht. Kennt das Krankenhaus zu gut. Die Strukturen, die Personen. Unterschreibt, daß er die Mitfahrt verweigert. Also, alle Schläuche ab und Gute Besserung.
Keine Stunde später der zweite Einsatz dort. Jetzt war der Mann im Schock. Konnte der Notfalleinweisung nicht mehr widersprechen.
Später fanden die Chirurgen im Krankenhaus ein großes blutendes Magengeschwür. Der Mann hat die Operation nicht überlebt.
Für ein inklusive(re)s Deutschland: Stiftung Gesundheit trägt zum Teilhabebericht 2013 bei
Der Teilhabebericht der Bundesregierung 2013 beschreibt die Lebenslage von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen. Er stellt eine Weiterentwicklung des Behindertenberichts (Bericht zur Lage der Menschen mit Behinderungen) dar und ist ein Instrument der Bundesregierung, um die Inklusion in Deutschland voranzutreiben. Erstmals nimmt der Teilhabebericht neben den Menschen mit anerkannten Behinderungen auch die Menschen mit Beeinträchtigungen in den Blick. Dies sind Menschen, die zwar mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen leben, aber nicht als behindert oder schwerbehindert anerkannt sind. Der Bericht untersucht Faktoren, die die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen fördern oder behindern. Durch diese neue Herangehensweise in der Behindertenberichterstattung gewährt der Teilhabebericht Einblick in die Lebensumstände von etwa 25 Prozent der erwachsenen Bevölkerung (Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales). Der Bericht soll eine empirisch fundierte Informationsbasis für Politik und Praxis liefern.
Gelesen im Februar
Kindeswohl von Ian McEwan (übersetzt von Werner Schmitz) Einer meiner großen Favoriten: Ian McEwan. Nicht alle Bücher haben Nobelpreisreife, aber McEwans Sprache ist so dicht, metaphorisch und lyrisch, dass ich stets in Schwärmen kommen. Dabei bedient er in verschiedenen Sujets (Kriegsromanen, Zukunftsvisionen, Familiendramen, Beziehungsgeflechte, Thriller) das gleiche Thema: Eine vermeintliche bürgerliche Idylle wird durch ein […]![]()