Zu meinem sciebook über “Öl- und Glaubenskriege” erreichen mich immer wieder sehr interessierte und erfreuliche Reaktionen – und zwar sowohl von christlichen und konfessionsfreien wie auch von muslimisch-sunnitischen, alevitischen und yezidischen Leserinnen und Lesern. Manche fügen auch eigene Beobachtungen oder Fragen hinzu, so dass sich mitunter vertiefende Dialoge ergeben. Dabei fällt mir jedoch ein Phänomen ins Auge, dass ich hiermit vorstellen möchte: Unterschiede in der Deutung osmanischer und westlicher Eroberungen. Das sciebook über die “Öl- und Glaubenskriege” löst vielerlei Reaktionen über Religions- und Herkunftsgrenzen hinweg aus. Foto: Michael Blume Die meisten der deutschsprachigen Leserinnen und Leser lehnen Eroberungskriege generell ab – egal, zu welcher Zeit und ob sie nun von Deutschen, Franzosen, US-Amerikanern, Osmanen oder Russen durchgeführt wurden. Diese Einschätzung ist – bei Unterschieden in Details – durchaus auch herkunfts- und religionsübergreifend und wird beispielsweise auch von muslimischen Deutschkurden, alevitischen oder yezidischen Deutschtürken geteilt. Eine bemerkenswerte Ausnahme bilden jedoch Deutschtürken sunnitisch-muslimischen Glaubens: Hier treffe ich häufig auf Aussagen, nach denen man “stolz” auf die osmanischen Eroberungen etwa von Konstantinopel und des Balkans sei – aber zugleich besonders empört über die zeitlich früheren Kreuzzüge und den westlichen Imperialismus ab dem 18. Jahrhundert. Die osmanischen Eroberungskriege seien also moralisch gerechtfertigt gewesen, die davor liegenden Kreuzzüge und die folgenden westlichen Kriegszüge aber nicht.
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Hallo liebes MAYA-2012-Team! Schön, dass ihr da seid! Ich weiß, Elena und ich sind etwas spät in Mexico eingetroffen, aber wir müssen unseren Zeitplan unbedingt einhalten. Mutze schaffte es glücklicherweise über die Grenze und hat den Airstream vor dem Hotel abgestellt. Klasse Leistung! Also, packt eure Sachen, wir brechen nach Tlachichuca auf. Ist etwa 200km […]
Artikel von: Monsterdoc
Was wollt ihr über Wissenschaft wissen – und wie?
Ich war Montag und Dienstag in Hannover auf der Tagung “Image statt Inhalt? Workshop Wissenschaftskommunikation” der VolkswagenStiftung, auf der es um euch ging. Genauer gesagt um die Leserinnen und Leser meines Blogs und all der anderen Medien, die sich mit Wissenschaft befassen. Nachlesen könnt ihr <das Programm auf der Webseite der Veranstaltung und den teilweise ziemlich turbulenten Ablauf von Tag 1 (von mir) sowie Tag 1 und Tag 2 jeweils komplett von Rainer Korbmann. Außerdem hier haufenweise Blogbeiträge zum Thema. Aber irgendwann muss man euch ja auch mal fragen, wie all die Versuche, euch etwas über Wissenschaft zu erzählen, bei euch ankommen.
Eine wirkliche Hilfe für gesetzlich Versicherte
“Ich finde zum Beispiel, wir sollten eine verbindliche Regelung machen, dass Kassenärztliche Vereinigungen, also die Ärzteschaft, Patienten innerhalb von zwei bis drei Wochen einen Termin beim Facharzt anbieten müssen. Ansonsten wird ihr Gesamtbudget gekürzt. Dann kriegen die Kassenärztlichen Vereinigungen weniger Geld von den Krankenkassen. Das wäre mal eine wirkliche Hilfe für gesetzlich Versicherte… ”
Als “CDU-Gesundheitsexperte” sollte er eigentlich wissen, dass die bestehenden Budgets (in Form der Regelleistungsvolumina) gesetzlich festgeschriebene Mengenbegrenzungen sind, die die übermäßige Ausdehnung der vertragsärztlichen Tätigkeit verhindern sollen. Eine politisch gewollte Rationierung sozusagen.
Wenn er jetzt diese Rationierung noch verschärfen will, dann werden die Wartezeiten doch nicht kürzer, sondern länger – auch bei angestrengtem Nachdenken erschließt sich mir die bizarre Logik nicht, nach der das eine Hilfe für gesetzlich Versicherte darstellen soll.
Aber wenn er die medizinische Versorgung durch niedergelassene Fachärzte finanziell weiter austrocknen lassen möchte, dann klingt sein Vorschlag irgendwie doch noch logisch.