“Bringt das fetteste Schwein”, weist der Hirte seine Helfer an und schickt sie zu den Koben. Dieser Festbraten ist nicht wie sonst für die Gelage im Schloss gedacht, sondern für die Jammergestalt, die da plötzlich vor den Ställen aufgetaucht ist. Er muss übers Meer gekommen sein, sichtlich von weither, so verdreckt und zerlumpt wie er ist; sein Gesicht, gezeichnet von Entbehrungen, rekapituliert angestrengt den Ausdruck der Freude, sein Mund mit den rissigen Lippen formuliert stockend Dankesworte – der Schweinehirt winkt ab:… weiter
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Warum sind Menschen musikalisch?
Musik macht glücklich, vor allem wenn sie harmonisch ist. Damit ist Musik ein nebenwirkungsfreies Antidepressivum mit hohem Chill-Faktor, das bei den meisten Menschen wirkt. Doch warum haben Affen, die als unsere nächsten Verwandten gelten, kein musikalisches Talent, wohl aber Vögel, Wale oder Elefanten?
Aus meinem Leben – Die Autobiografie von Meinhard Tenné
Letzten Sonntag habe ich vor Freude ein paar Tränen verdrückt. Der Grund dafür war eine besondere Veranstaltung eines lieben Freundes: Meinhard Tenné (90 J.) stellte seine Autobiografie “Aus meinem Leben” vor, die er – der langjährige Vorstand der jüdischen Gemeinde in Württemberg – dem evangelischen Pfarrer Dr. Reiner Strunk erzählt hatte. Und die Vorstellung fand im “Stuttgarter Lehrhaus” statt, das sich – in der Tradition Martin Bubers – dem Dialog zwischen Juden, Christen, Muslimen und allen Menschen guten Willens verschrieben hat. Entsprechend groß und bunt war die Gästeschar bei diesem ganz und gar nicht gewöhnlichen Termin. Das hervorragend geschriebene Buch schildert das Leben eines “echten Menschen”, der am 26. Mai 1923 in Berlin als Meinhard Teschner geboren wurde. Seine Eltern betrieben eine erfolgreiche Schneiderei und hatten auch während der Wirtschaftskrise ihre Angestellten in Lohn und Brot halten können. Der fromme Großvater hatte ein koscheres Restaurant eröffnet und Meinhard zur Bar Mitzwa (dem jüdischen Vorbild der Konfirmation) einen Tenach (hebräische Bibel) vermacht, die dieser bis heute mit sich führt. Die Teschners waren deutsche Juden und selbstverständlich hatte auch Meinhards Vater Heinrich im ersten Weltkrieg treu für das Kaiserreich gekämpft. Entsprechend hatte sich die Familie – trotz zunehmender Schikanen und dem dringenden Warnungen der Mutter, die nach Palästina auszuwandern drängte – nicht vorstellen können, dass sich die Nazis mit ihrem mörderischen Hass durchsetzen würden. Ein ehemaliger Kriegskamerad, der inzwischen bei der SA war, warnte die Teschners am Tag der Reichspogromnacht vor der drohenden Verfolgung. So entkamen Vater Heinrich und Sohn Meinhard (15… weiter
Lieber Herr Doktor …
Kernspintomografie
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Was ist geschehen?
Es fiel mir auf, dass die bisherigen Radiologen mit einer Diagnose zögerten. Sie beobachteten das Bild als unklar, nicht als eindeutig.
Zur Vorsicht wurde eine Stanzbiopsie gemacht. Mein Gewebe passte nicht ins Schema und wurde vorsichtshalber als “bösartig” bezeichnet.
Ein verdächtiger Knoten ist für mich nicht tastbar,
Meine Grundfrage: