Der Streifzug durchs Netz bringt vier Artikel zu Tage: über die Dringlichkeit der Migränebehandlung, über eine Region im Gehirn, deren Aktivität mit den psychosozialen Aspekten der Migräne korreliert, über Auslösefkatoren und über Migräne und die Menopause. Der neuste Artikel zu Migräne in der medizinischen Datenbank Pubmed stammt von zwei renommierten Migräneforschern. Er trägt den schönen, weil mehrdeutigen Titel „Taking the headache out of migraine“. Noch ist mir nicht mehr als die Zusammenfassung verfügbar. Es geht, soweit ersichtlich, um recht neue Erkenntnisse aus… weiter
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Kontroverse: Das Standard Laryngoskop ist tot!?!
Neben zahlreichen kostenfreien Blogs konsumiere ich auch einige kostenpflichtige, obwohl ich finde, dass Medical Education grundsätzlich kostenlos im Netz sein sollte, wie bei FOAM.
Wie auch immer, www.emrap.org ist einfach zu gut um aussen vor zu bleiben. Eine formale Empfehlung in den Linktips fehlt bislang (eben aufgrund der Kostenpflichtigkeit), aber die derzeitige
Septemberausgabe bringt ein Thema derart kontrovers auf den Punkt, dass es schwer ist diesen Podcast nicht zu erwähnen.
Ron Walls, Editor des beliebtesten Buchs zum Thema “Airway”, das Manual of Emergency Airway Management sagt:
“It is wrong for people to practice direct laryngoscopy in 2012”
Schock! Immerhin ist es nicht irgendein Dahergelaufener, der das sagt…
Nicht ganz unerwartet entwickelt sich eine rege Diskussion auf der Website zu diesem Thema mit kontroversen Meinungen, zum Teil auch persönlichen Anschuldigungen, die etwas über
das Ziel hinausschiessen, nichts destotrotz findet man auch wirklich lehrreiche Hinweise und Beipiele über die Vor- und Nachteile von Videolaryngoskopie als primären Zugang zur
Intubation im Vergleich zur Standardlaryngoskopie, ein insgesamt wirklich wirklich spannender Beitrag.
Hier eine kurze Zusammenfassung der Statements von Ron Walls im o.g. Beitrag zu diesem Thema:
Es gibt klare Evidenz, dass Videolaryngoskopie (VL) der direkten Laryngoskopie (DL) überlegen ist. Die einzigen Studien bei denen dies nicht der Fall ist haben
ausschlisslich “echte Experten” mit Tausenden von Intubationen als Zielgruppe gehabt und “difficult airways” ausgeschlossen. Gerade aber bei ebendiesen funktioniert VL
jedoch noch besser und “echte Experten” mit Tausenden von Intubationen findet man in den Notaufnahmen eben selten (und auch in der Anästhesie nicht an jeder Ecke).
Bester Beispiel-Artikel:
Sakles et al. A Comparison of the C-MAC Video Laryngoscope to the Macintosh Direct Laryngoscope for Intubation in the Emergency Department. Ann Emerg Med. 2012 May
4.
Warum wir seiner Meinung nach überhaupt noch DL verwenden? Laut Ron Walls ist es Angst vor neuen Techniken und höheren Kosten, Argumente die auch gegen die US-gesteuerte
ZVK-Anlage gebracht wurden, die in den USA mittlerweile unbestrittener Standard ist (in D leider fern davon).
Das Argument die Weiterzubildenden müssten auch für eine Arbeit in Notaufnahmen ohne VL geschult werden lässt er ebenfalls nicht gelten, denn wer möchte seiner Meinung
nach schon in einem schlecht ausgestatteten ED arbeiten. An welchen Patienten könne man gegenwärtig noch guten Gewissens das inferiore Verfahren (DL) anwenden? Wie solle
man sich von diesen Patienten die Zustimmung einholen?
Zum Schluss beringt er das persönliche Argument: Angenommen dein Kind ist betroffen, Glottisödem, schwere Luftnot, oder was auch immer… wie ist deine Wahl?
Ron Walls sagt “DL ist tot”, heute wollen wir nicht ohne Pulsoxy arbeiten, nicht ohne Kapnometrie, EKG usw., warum akzeptieren wir eine Arbeit ohne VL?
Eine echte Kontroverse, der Artikel lohnt, leider nur per Abonnement erhältlich, aber Mr. ED Scott Weingart hat schon eine Diskussion in seinem kostenfreien EmCrit
angekündigt.
“In Wirklichkeit …” – Gehirn, Geist, Gott
Ich habe jetzt erst gesehen, dass ein früherer Vortrag von mir, der inhaltlich gut hier zu meinem Blog WIRKLICHKEIT passt, von den Veranstaltern in Lüneburg bei YouTube online gestellt wurde. Manche Gedanken von damals (2010) sind vielleicht nicht mehr auf dem allerletzten Stand, aber im Großen und Ganzen spiegelt der Vortrag meine Überlegungen zum Verhältnis von Hirnforschung (Naturwissenschaft) und Theologie noch immer wieder. Die “Theologische Replik” beginnt bei 57:00.
Japs
Zum Thema Asthma bei Jugendlichen gibt es nicht nur etwas zum Informationsfluss von mir zum Patienten zu sagen, sondern, dass sie oft auch gegen ihre Eltern anarbeiten müssen. Viele verstehen die Krankheit besser als ihre Eltern. “Herr Dokter, ich habe das Inhalationsmittel mal wieder abgesetzt, damit er nicht süchtig wird davon”, sagt die Mutter. Wohlgemerkt: […]![]()