Apps werden das Bild des mündigen Patienten von einer ehemals visionären Vorstellung in ein reales Phänomen umsetzen. Den Technologietransfer für eine Migräne-App fördert nun das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Smartphones gab es noch nicht. Apple bezeichnete seinen Pocket-PC „Newton“ als einen PDA – ein Personal Digital Assistant. Auf Philips’ PDA, der hieß Nino, kam erstmals ein digitales Kopfschmerztagebuch in der Forschung zum Einsatz.1 Ein Jahr später schrieb ich den ersten Geschäftsplan für „MobileDiagnostics“. Mir wurde damals klar, dass der Zusammenschluss drahtloser Kommunikationstechnik… weiter
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Nicht nur Medienberichte, sondern auch eine Kollegin, die dabei war, waren sich einig: Die Rede von Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert (CDU) in der Frauenkirche bildete einen Höhepunkt des Tages der deutschen Einheit in Dresden … Weiterlesen
Wie Chirurgen sterben (Teil 5)
Telefon klingelt, Pforte ist dran, Gespräch von draußen. „Darf ich durchstellen?“ „Wer denn?“ „Ein Herr Großbaum!“ „Aha?“ „Ich stell’ denn mal durch!“ Pause. „Ja?“ „Ja!“ „Äh… ja…?“ „Herr Doktor? Bin ich richtig verbunden?“ „Mit wem spreche ich denn?“ „Ja, Großbaum, ich wollte mich mal nach meinem Vater erkundigen!“ Mir wird siedend heiß. Vorsicht, dünnes Eis! […]![]()
Hutzelmann-Sympathieskala
Und dann war da dieser verhutzelte alte Mann, den sie aus dem Altenheim in unsere Notaufnahme brachten. Ich starrte auf den nichtssagenden Einweisungsschein,, auf dem „Anämie“ stand und überlegte, wie man bitte darauf gekommen war, dem Mann überhaupt Blut abzunehmen und sich dann zu überlegen ihn um 20 Uhr ins Krankenhaus zu schicken. Mit Rettungsdienst. Der Rettungsdienst wusste auch nicht mehr und der einweisende Hausarzt war selbstverständlich nicht mehr erreichbar.
Der Mann krümmte sich derweil in eine komfortable Hutzelposition und erwies sich als besonders schwerhörig. Ich schrie also mehrere Dinge an ihn heran wie: „GUTEN TAG ICH BIN FRAU ZORGCOOPERATIONS UND WERDE SIE AUFNEHMEN!
WIE KÖNNEN WIR IHNEN HELFEN?
WAS SIND IHRE BESCHWERDEN?
WARUM SIND SIE HIER?
SIE WOLLEN AUCH NICHT MIT MIR REDEN, ODER?!!“
Der Mann schaute mich sehr fragend an und ich wiederholte die Frage mit den Beschwerden mehrere Male, da mir weiter unklar war, was den Hausarzt dazu trieb 90 Jahre alte Hutzelmänner mit etwas Blutarmut notfallmäßig ins Krankenhaus einzuweisen.
Naja der Patient schien dann irgendwann die Frage zu verstehen und rief ärgerlich zurück: „BESCHWERDEN? SIE FRAGEN MICH, WAS FÜR BESCHWERDEN ICH HABE? DIESE FRAGE MACHT DOCH ÜERHAUPT KEINEN SINN!!!“ Anschließend erklärte der Patient triumphierend, dass er mich sowieso nicht verstände da ich nicht im landesüblichen Dialekt kommunizierte; nur um später in hysterisches Lachen auszubrechen, nachdem ich mit dem folgenden Satz bewies jenen Dialekt sehr wohl zu beherrschen. Trotz des dadurch großen Sprunges nach oben auf der Hutzelmannsympathieskala, waren mögliche Beschwerden jedoch nicht weiter aus ihm herauszubekommen. Wir nahmen ihn dann glorreich auf eine Station auf.
(„Beschwerden?! Sie fragen mich was für Beschwerden ich habe? Diese Frage macht doch überhaupt keinen Sinn!“ Bestes Patientenzitat ever.)
