Können auch manchmal verdammt schwierig sein. Nicht immer liegt das Würmchen schön brav NICHT retrozökal, wenn dann noch eine Perforation, Eiter, Abszessbildung,… dazukommen bin ich noch ganz froh wenn eine OÄ neben mir steht. 😉 Nicht immer bin ich mir sicher ausschließlich die Appendix rauszufieseln… Wenn einfach alles eitrig und verbacken ist und ich (noch) nicht im Gefühl (ja, Gefühl, weil man einfach nicht deutlich sieht wo welche Struktur aufhört/beginnt) hab wo ich jetzt noch den Wurm raushole, oder ob ich nicht vielleicht doch schon im Dickdarm gelandet bin… Letztens schwitzte (und fluchte) auch der OA, der dann letztendlich übernommen hat. Sein Unmut hat mich beruhigt, da ich ein schlechtes Gewissen hatte, “dass ich so eine einfache OP noch immer nicht jedesmal komplett selbstständig durchführen kann”.
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Mitheulen
Darf man als Arzt/Ärztin vor PatientInnen oder Angehörigen weinen?
Ich verhalte es mir, denn ich bin der Meinung, dass ich nicht die Berechtigung habe auch zu weinen, wenn jemand stirbt. Denn im Beruf bin ich weder die direkt Betroffene, noch die Angehörige. Deswegen muss ich stark sein, auch wenn ich manchmal am liebsten mitheulen möchte.
Es gibt einige Krankheitsfälle, die tragisch verlaufen und die mich nachdenklich stimmen. Wenn aber ein junger Mensch stirbt, noch dazu plötzlich, nimmt es mich wirklich mit. Vor kurzem kam eine junge Frau zu uns, die einen schweren Autounfall erlitt. Eigentlich war bei Eintritt schon klar, dass sie sehr schlechte Karten hat. Das Schädel-CT war eine Katastrophe, komplett verstrichene Sulci und die Mittellinie war überall, nur nicht in der Medianen. Die Leber war am auseinanderfallen, Stunde um Stunde füllten wir Erythrozytenbeutel um Beutel nach. Nach zwei Tagen führten wir mit den Angehörigen das Gespräch. Dass man nicht mehr operieren könne und auch im Sedationsstopp kein Anzeichen von Aufwachen ersichtlich sei. Dass es uns sehr leid tue, aber dass ihre 20-jährige Tochter und Schwester nicht mehr aufwachen werde. Am Bett der Patientin war ich bedrückt, aber es war nicht so schlimm. Dass sie eigentlich schon tot ist, war mir zwei Tage zuvor bei der Aufnahme schon klar. Aber dann sah ich die Familie vor mir, die zutiefst schockierten Eltern, die es nicht fassen möchten und können. Daneben die 3 Geschwister, die nur weinten und nichts mehr sagen konnten. Ich setzte mein “Pokerface” auf, ich versuchte ernst und seriös zu bleiben und musste mich konzentrieren, damit ich nicht auch mitheulte.
Nach dem Gespräch sperrte ich mich auf der Toilette ein und musste erst mal ein paar Minuten heulen und mich wieder fassen. Danach überlegte ich mir, was Angehörige wohl denken, wenn ein Arzt vor ihnen weinen oder feuchte Augen bekommen würde. Würden sie es als Empathie auffassen, oder als Schwäche?
Wochenend-Resumée
Ich schlag mich dich letzten zwei Tage mehr schlecht als recht hier durch… Matt und k.o. hänge ich in den Seilen und wie ich gerade erfahren habe, bin ich dabei nicht die Einzige
Aber all die Kopfschmerzen, das mulmige Gefühl, dass einen dazu bringt immer den nächsten Mülleimer für den Fall der Fälle im […]