Schluss mit dem Inseldenken: Interview mit Dr. Renate Müller, Mit-Initiatorin von TRANSFERIS-Leadership in Healthcare

Das TRANSFERIS-Qualifizierungsprogramm wendet sich an Führungskräfte aus allen Bereichen des Gesundheitssektors, die in ihrem Arbeitsalltag an Schnittstellen arbeiten und diese mitgestalten. Neben dem Begreifen der jeweiligen Denk- und Arbeitsweisen der Kernplayer des Gesundheitssystems ist der persönliche Kontakt zu den anderen TRANSFERIS-Teilnehmern entscheidend, aber auch zu den Referenten der gastgebenden Einrichtungen, wie zum Beispiel Gesetzliche Krankenkassen oder Kassenärztliche Vereinigungen. Denn durch das Vertrauen, das in den fünf Modulen über zehn Monate im gemeinsamen Diskutieren und Entwickeln aufgebaut wird, ist es dann leichter, auch die Barrieren im Arbeitskontext zu überwinden und aufeinander zu zugehen.

Eine Reform mit noch großem Korrekturbedarf

“Die Eckpunkte zur Krankenhausreform lösen die zentralen Probleme der Kliniken noch nicht – bei aller Anerkennung einiger Verbesserungen”, diese Bilanz zog der neue Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Thomas Reumann, auf der DKG-Informationsveranstaltung “Krankenhausreform 2016″ in Berlin vor über 300 Experten aus Politik und Krankenhauswesen. Die Krankenhäuser haben die Befürchtung, dass die Finanzierung der laufenden Kosten und insbesondere die Refinanzierung der Personalkostensteigerungen durch die vorgesehene Einführung neuer Verhandlungskomponenten deutlich schlechter werden. “Wenn in Zukunft Produktivitätseffekte den gesetzlich ohnehin gedeckelten Preiszuwachs auch noch mindern, führt dies zu einer massiven Verschlechterung”, sagte Reumann. Zusammen mit weiteren geplanten hohen Absenkungen bei zusätzlichen Behandlungsfällen (Mehrleistungsabschlägen) würde der Rationalisierungsdruck weiter verschärft und die Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser geschwächt. Insgesamt sei festzustellen, dass die Reform zur Bewältigung der Lasten aus der demographischen Entwicklung und dem medizinischen Fortschritt mit den auf Leistungsdämpfung ausgerichteten Instrumenten keine Lösungen bietet. “Die Finanzierung des laufenden Betriebes der Krankenhäuser ist schon heute so problematisch, dass fast die Hälfte aller Krankenhäuser Verluste schreibt. Eine Reform, die die Finanzierung der laufenden Kosten noch erschwert und die ohnehin unzureichende Investitionsfinanzierung nicht verbessert, könnte nicht akzeptiert werden”, unterstrich Reumann. Reumann bekräftigte die Bereitschaft der Kliniken, die geplante Qualitätsoffensive mit Qualitätsverträgen, Zweitmeinungsverfahren, qualitätsorientierter Krankenhausplanung sowie noch mehr Transparenz und Informationen zu unterstützen. “Wir können aber so viele Qualitätsinstrumente im System installieren wie wir wollen – wenn nicht genügend Mittel für Investitionen in die Ausstattung unserer Kliniken im System sind, können die Erwartungen nicht erfüllt werden.” Die anerkannte Investitionslücke von jährlich 3 Milliarden Euro, für die die Länder verantwortlich sind, müsse geschlossen werden. “So hilfreich und sinnvoll der Investitionsfonds zur Förderung von Schließungen und Umwandlungen auch ist, eine Absicherung des Investitionsbedarfs aller Krankenhäuser ist dringend notwendig.” Eine Aufstockung des geplanten Investitionsfonds und die Einbeziehung von Sicherheitsinvestitionen und besserer IT-Ausstattungen in die Fördertatbestände müsse in jedem Fall erfolgen. Eine falsche Ausrichtung sehen die Krankenhäuser in der vorgesehenen Einführung einer behandlungserfolgsabhängigen Vergütung (Pay for Performance – P4P). Für die damit beabsichtigten Vergütungsabsenkungen gebe es weltweit keine Indikatoren, die eine zweifelsfreie Bewertung der Behandlungsergebnisse ermöglichten. Zehntausendfach sei Streit zwischen Krankenhäusern und Krankenkassen vorprogrammiert. Abzulehnen sei P4P aber vor allem, weil für Patienten mit unklaren Risiken und Compliance-Problemen der Zugang zu medizinischen Behandlungen erschwert werden könnte. Reumann: “Pay for Performance führt zur Risikoselektion und zu einer ethisch und sozial höchst fraglichen Ökonomisierung medizinischer Behandlungen. Dieser Ansatz sollte nicht weiter verfolgt werden – da sind wir uns mit Krankenkassen einig”, sagte Reumann. Pressemitteilung der  Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG)

The post Eine Reform mit noch großem Korrekturbedarf appeared first on Healthcare Netzwerk | TÜV Rheinland.

Gedichtet

Ich beim Impfen des Säuglings: “So, das war der erste Streich…” und nach der zweiten: “Und der zweite folgt sogleich.” Mutter: “Na, Sie können aber gut reimen.” Ich: “Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Dr. Kinderdok heiß!” Mutter: “Toll!”Einsortiert unter:praxissachen Tagged: elternsprüche, praxis

Platzhalter

Ein Mann kommt zurück in die Apotheke. Er hat Zäpfchen verschrieben bekommen und ist trotz Dosierungsetikette (x mal täglich ein Zäpfchen einführen) noch unsicher. „Drücke ich die ganz rein oder halte ich die dort am Platz?“ Naja, in der Packungsbeilage steht: Die Zäpfchen werden von der Umhüllung befreit und in den entleerten Enddarm tief eingeführt. […]

New Horizons: Jetzt wird’s ernst

Gestern, 15.1.2015, 180 Tage vor der größten Annäherung an den Zwergplaneten 134340 Pluto am 14.7.2015, hat für die Raumsonde New Horizons die erste Wissenschaftsphase während der Annäherung an Pluto begonnen. Diese läutet ein Programm wissenschaftlicher Beobachtungen ein, das sich über 360 Tage erstreckt, also bis in den Januar 2016 hinein. (PM von NASA/JHU-APL vom 15.1.2015)

Theory of Everything

kleiner Filmtipp am Rande: “Theory of Everything” oder auf Deutsch: “Die Entdeckung der Unendlichkeit”. Im Kino läuft aktuell eine “Dokumentation” über Steven Hawking. Ich will hier keine inhaltliche Kritik führen, weil es sich bei den Akteuren um lebendige Personen handelt und es darum völlig egal sein muss, ob die Story “wahr” ist oder an welchen Stellen nicht. [ich persönlich wollte eh nie biographisch forschen, darum halte ich mich hier auch zurück – aber ich fand es schön, hier einen Filmweiter