„Mein Mann und ich sind privat und gesetzlich versichert. In keiner Praxis haben wir bislang den Unterschied bei Terminvereinbarung und Behandlung so deutlich erfahren.“ „Heute habe ich 3,5 Stunden gewartet! Das ist aber auch kein Wunder, denn es werden fünf und mehr Patienten auf den gleichen Zeitpunkt bestellt.“ „Manchmal hat man am Empfang das Gefühl, […]![]()
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Stress, Hektik, Überarbeitung: viele Praxisteams kennen dieses Gefühl. Solange es nur in selteneren Stoßzeiten, z. B. während einer Grippewelle, besteht kein Anlass zur Beunruhigung und zur Einleitung von Nachforschungen zu möglichen Problemursachen. Handelt es sich jedoch um einen Dauerzustand, ist eine Gegensteuerung dringend notwendig, um die akuten Negativ-Effekte zu beseitigen und Praxis-Produktivität mittel- bis langfristig […]![]()
Hörens- und sehenswerte Sendungen [akt. 3]
Was wurde in den elektronischen Medien zu Interessenkonflikten und Pharma-Machenschaften berichtet? Was für sehens- und hörenswerte Sendungen gibt es? Was sind die empfehlenswertesten?
Ich habe einmal die sehenswertesten Fernsehsendungen und die hörenswertesten Radiosendungen, die mir begegnet sind, zusammengestellt. Es lohnt sich wirklich in die eine oder andere Sendung reinzuhören. Es müssen nicht alle sein.
Die Beiträge stammen in der überwiegenden Zahl der Fälle von den öffentlich-rechtlichen Medien und sind teils aufwändig recherchiert. Alles anerkannte und seriöse Sendungen.
Deutschsprachig
Video und Fernsehen 
- Pharmakonzerne „kaufen“ Selbsthilfegruppen, Nano, 3Sat, Gemeinschaftsunternehmen von ARD, ZDF, ORF und SF, 2009, 10 min
Über gezielte Geldvergabepolitik sichern sich Pharmakonzerne Einfluss auch auf Selbsthilfegruppen. Sie glauben, Sie werden unvoreingenommen von Betroffenen informiert? Beispiele: Psoriasis Arbeitsgemeinschaft Berlin, Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG). Mit einem Beitrag von Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Arzneimittelkommission dt. Ärzteschaft. - Die Gesundheitsfalle – Tödliche Pillen, SWR, 2007, 43 min
Beitrag mit Prof. Dr. Jürgen Fröhlich, Pharmakologe der Universitätsklinik Hannover, über Nebenwirkungen von Medikamenten und den daraus verursachten Problemen. Beispiele von tödlichen Nebenwirkungen werden geschildert. - Pharma Marketing, Nano, 3Sat, Gemeinschaftsunternehmen von ARD, ZDF, ORF und SF, 2009, 7:07
Wie kann sich ein neues Medikament, das nicht besser ist, aber erheblich teurer ist, am Markt durchsetzen? Wie gelingt ein solcher Marketing-Coup? Ein Mittel dazu sind z.B. sogenannte Anwendungsstudien. Mit Ulrich Schwabe, Arzneimittelkommission der dt. Ärzteschaft. - Wie die Pharmaindustrie, mit Krebs, Geld verdient…, Frontal 21, ZDF, 2011, 7:18
Ein Bericht über Köderung von Ärzten z.B. an Pharmakongressen. Mit Aussagen eines Pharmareferenten und Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Arzneimittelkommission dt. Ärzteschaft. - Pharmaindustrie verschweigt massive Nebenwirkungen, ARD Kontraste, 2010, 9:33
Beispiel Novo Nordisk Unterhautfettschrumpfung und das Beispiel Avandia von GlaxoSmithKline, siehe auch Blogartikel Wieder einmal ein Busse: 3 Mrd. USD für GlaxoSmithKline - Das Pharma Kartell, Frontal 21, ZDF, Teil 2, Teil 3 je 14:46
Bericht über das erhöhte Selbstmord- und Aggressivitätsrisiko von bei Antidepressiva wie Zoloft® von Pfizer oder Prozac® von Eli Lilly. ZDF Dokumentation über den Lobbyismus der Pharmaindustrie. Aufwändig recherchiert. Mit Prof. Bruno Müller-Oerlinghausen, Arzneimittelkommission dt. Ärzteschaft. - Die Einflüsterer, ARD, 10.09.2012, 29min
Eine Sendung über Lobbyismus in Deutschland: Wie Geld die Politik beeinflusst. Die Pharmaindustrie kommt nur am Rande vor, hauptsächlich wird über die Glückspielindustrie berichtet. - Pfusch in der Wissenschaft, WDR, 04.06.2013, 45min Neu!
Angemalte Präparate, erfundene Versuchspersonen, selbstverbuddelte Steinzeitwerkzeuge – manche Wissenschaftler pfuschen ganz plump. Andere verheimlichen Ergebnisse oder entwerfen ihre Studien so, dass ein irreführendes Ergebnis dabei herauskommen muss: Wem darf man noch glauben und warum machen Wissenschaftler so etwas? Quarks zeigt, wie Forscher tricksen und welche Auswirkungen dieser Pfusch auf uns alle hat. - Gierige Pharmafirma: So zockt sie Schwerkranke ab, SRF, Kassensturz, 30.04.2013, 12min Neu!
Zufällig entdecken Forscher, dass ein bewährter Wirkstoff gegen Schuppenflechte auch bei der schweren Krankheit Multiple Sklerose hilft. Der US-Konzern Biogen nützt dies aus und verlangt für ein neues Medikament mit altbewährtem Wirkstoff Tausende von Franken.
Siehe Blogartikel BG-12/Fumarsäure/Dimethylfumarat/Tecfidera® Abzockerei. - Warum Medikamente vom Markt verschwinden, ARD, plusminus, 30.01.2013, 5:34 Neu!
Viele Patienten sind auf bestimmte Medikamente eingestellt. Doch immer wieder nehmen Hersteller ihre Medikamente plötzlich vom Markt. «Plusminus» fragt nach den Gründen.
Siehe Blogartikel BG-12/Fumarsäure/Dimethylfumarat/Tecfidera® Abzockerei. - Klinische Studien, RAI, 2013, 5:08 Neu!
Einführung für Laien in die evidenzbasierte Medizin (EBM). Dieses Video entspringt einem EU Forschungsprogramm.
Radio 
- Ignaz Semmelweis: Entdecker der Hygiene, Wissenschaft DRS 2, 28. Juli 2012, 29:15
Bei der Geburt am Kindbettfieber zu sterben, war für junge Frauen im 18. und 19. Jahrhundert eine grosse Gefahr. Erst der Arzt Ignaz Semmelweis entdeckte 1847 in Wien die Ursache: Die Hände der Ärzte infizierten die Frauen. Heute gilt er als Held der Medizin, der seinen Traum nicht aufgab, das Kindbettfieber zu besiegen. Doch damals spielte er eine ambivalente Rolle, und vieles an seinem Verhalten gibt Rätsel auf. - Geheimsache Pillentest – Wie Studienergebnisse gezielt verschleiert werden, Wissenschaft im Brennpunkt, Deutschlandfunk, 6. März 2012, 27:23
Jeder Patient, der ein Medikament einnimmt, und jeder Arzt, der ein Medikament verschreibt, muss sich auf eines verlassen können: dass es wirkt. Denn schließlich hat es vor der Zulassung in Klinischen Studien ihre Wirkung unter Beweis stellen müssen – an Hunderten oder gar Tausenden von Freiwilligen. Themen: Scheinegrippe und Tamiflu® von Roche. - Ghostwriting bei klinischen Studien: Wenn Forscher nur den Namen liefern, WDR 5, Leonardo, 04. Juni 2013, 15min Neu!
Ein Pharmaunternehmen könnte sein neues Medikament besser verkaufen, wenn es einen positiven Artikel dazu gäbe. Ein junger Akademiker liefert den Text gegen gute Bezahlung. Ein berühmter Professor setzt am Schluss seinen Namen unter das Werk und mehrt sein Ansehen mit einer weiteren Publikation. Drei Gewinner kommen dabei heraus. Nur der Patient kann verlieren – dann nämlich, wenn in diesem Geschäftsmodell Arzneimittelrisiken klein geredet werden.
Englischsprachig
Video und Fernsehen 
Mit deutschen Untertiteln
- Ben Goldacre: What doctors don’t know about the drugs they prescribe, TED.com, Sept 2012, 13:29, Youtube
Ben Goldacre erzählt engagiert über das Problem der Nicht-Publikation von «negativen» Studien (Publication Bias). Wenn von 10 Studien über ein Medikament nur die 5 «positiven» publiziert werden und die 5 anderen nicht, so meinen alle das Medikament sei wirksam, was es aber bei ganzer Datenlage nicht ist.
Mehr dazu steht im neuen Buch Bad Pharma von Ben Goldacre. - Treating Depression: Is there a placebo effect?, CBSNews.com, 19. Feb. 2012, 13:44, Extra: The placebo phenomenon 1:39
Interview mit Irving Kirsch zur Wirkung von Placebos und Antidepressivas. Irving Kirsch hat ein lesenswertes Buch zum Thema geschrieben, The Emperor’s New Drugs: Exploding the Antidepressant Myth
…The reason they get better is not the chemical in the drug. The difference between drug and placebo is very, very small, and in half of the studies, non-existent… You can get the same benefit without drugs.
- Ben Goldacre: Evidence and the Media, Evidence Live, 39:11
The public and patients perception of health is influenced dramatically through media reporting. Ben Goldacre explores the role of the media and the importance of “unpicking” bad science and dodgy scientific claims.
Wer es gern schriftlich hat, dem sei das Buch Die Wissenschaftslüge (Bad Science) von Ben Goldacre empfohlen. - Ben Goldacre: Battling bad science, TED.com, 2011, 14:20
Doctor and epidemiologist Ben Goldacre shows us, at high speed, the ways evidence can be distorted, from the blindingly obvious nutrition claims to the very subtle tricks of the pharmaceutical industry.
Wer es gern schriftlich hat, dem sei das Buch Die Wissenschaftslüge (Bad Science) von Ben Goldacre empfohlen. - Who cares in Sweden?, Artimus, 2012, Triologie, je 60min, Trailer, 3min
Diese Triologie ist über die SSRI-Antidepressiva. Die Filme sind in englisch oder haben englische Untertitel. Der Film handelt von Schweden. Das Phänomen ist aber global. In den Filmen kommen international bekannte Wissenschaftler und Autoren wie David Healy, Robert Whitaker, Ray Moynihan, dem früheren Pfizer-Marketing-Vizepräsidenten Peter Rost und weitere vor. Diese domentarische Trilogie ist ind die Teile The Conscience, The Victims und The Lie aufgeteilt. - Radio- und Videosammlung von Ben Goldacre.
Radiosendungen und Podcasts
- Ben Goldacre about Bad Pharma, Nature Extra Podcast, 28.09.2012
Ben Goldacre diskutiert in einem Podcast der renommierten Wissenschaftszeitschrift Nature über sein neues Buch Bad Pharma. - Ben Goldacre: Placebo, BBC Radio 4, 18. Aug. 2008,
Bad Science MP3
Dies ist eine Radiosendung von Ben Goldacre über den Placeboeffekt. In der Sendung kommen die beiden Placeboforscher Ivring Kirsch und Daniel Moermann zu Wort.
Film
- The Insider / Der Insider Hollywood, Thriller, 1999 mit Russell Crowe und Al Pacino, 7 Oscarnominationen, 3h.
Der Biochemiker Jeffrey Wigand (Russell Crowe) ist Entwicklungschef und Vizepräsident der grossen Tabakfirma Brown & Williamson (Barclay, Lucky Strike, Pall Mall). Wigand ist als Forscher der Wahrheit verpflichtet und erträgt die Lüge, dass Rauchen nicht süchtig macht, nicht. Er wird entlassen. Daraufhin wird er zum Whisteblower und gibt sein Wissen dem Reporter Lowell Bergman (Al Pacino) der Fernsehstation CBS preis. Die Aussagen zeigen, dass die Tabakindustrie jahrzehntelang gelogen hat. Plötzlich verbietet das CBS-Management, die Ausstrahlung der Sendung. Sie haben Angst vor einer Klage der Tabakindustrie. Ein packender und realitätsnaher Film.
Der Film basiert auf der wahren Geschichte von Jeffrey Wigand und Lowell Bergman. Aufgrund der Aussage von Jeffrey Wigand mussten die Tabakfirmen einem Vergleich von über $200 Mrd. zustimmen.
Weitere deutschsprachige Sendungen
Fernsehsendungen
- Pharmahersteller halten gezielt Studien unter Verschluss, Monitor, ARD, 2009, 8:00
Ein Beitrag über Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und verschwiegene Studien, Beispiel Edronax® Reboxetin. Mit einem Beitrag von Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Arzneimittelkommission dt. Ärzteschaft. - Manipulierte Studien – Patienten als Versuchskaninchen, Kontrovers, BR, 2010, 5:52
Mit einem Interview von Prof. Dr. David Klemperer. - Sieg der Pharma-Lobby, der Fall des Peter Sawicki, nano, 3sat, 2010, 12:17
Über das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und deren ehemaligen Chef Peter Sawicki. - Die Macht der Pharmaindustrie 7:11
Uwe Dolata, Bund der Kriminalbeamten: «Die Pharmaindustrie kann in Deutschland eigentlich machen was sie will. Wenn man sich die Methoden betrachtet, mit denen die Pharmaindustrie die Entscheidungsträger unter Druck setzt, so gehören die eigentlich in die mafiösen Strukturen.» Über Pharma und Lobbying der Pharmaindustrie in Deutschland. - Machenschaften der Pharmaindustrie Teil 1, 8:25 und Teil 2, Nano, 3Sat, Gemeinschaftsunternehmen von ARD, ZDF, ORF und SF, 2009, 5:39
Ein Medikament welches seit Jahren erfolgreich eingesetzt wird (kostet 50€) solle verboten werden und durch ein fast gleiches (kostet unglaubliche 1300€) ersetzt werden! Beitrag über Avastin und Lucentis, die bei der feuchten Makuladegeneration (AMD) eingesetzt werden. Darüber habe ich im Blogartikel Umverpacken, Formalitäten erledigen und abkassieren bereits berichtet.
Kurze Radiobeiträge 
- «Bibel der Psychiatrie»: Schreibt die Pharma mit?, Wissenschaft DRS 2, 28. Apr. 2012, 5:56
Wer die Diagnose Depression, ADHD oder Angststörung erhält, zeigt eine Reihe von klar definierten Symptomen. Welche dies sind, steht in der sogenannten «Bibel der Psychiatrie». Diese wird derzeit überarbeitet. Die Krux dabei: Viele der beteiligten Wissenschaftler bekommen Geld von Pharmaunternehmen. - Sollen Ärzte Placebos einsetzen?, Wissenschaft DRS 2, 25. Aug. 2012
Medizin heilt auch ohne Wirkstoffe, denn die Erwartung, dass ein Medikament helfen wird, kann Wunder wirken. Diesen Placebo-Effekt solle man im ärztlichen Alltag nutzen, fordern nun Experten. Andere kritisieren dies als unethisch. - Scheinmedikamente wirken auch ohne Lüge, Echo der Zeit, 26. Aug. 2012, 4:02
Placebos können dieselbe Wirkung entfalten wie echte Medikamente – wenn es der Patient nicht weiss. Das ist eine gängige Meinung. Doch neue Studien kommen zum Schluss: Der Placebo-Effekt wirkt wohl auch ohne Lügen. - Problem Medikalisierung: Wenn Pillen und Pulver zu rasch zur Hand sind, Echo der Zeit, 2. Juli 2011, 4:24
Wer einen entzündeten Blinddarm hat, muss dringend zum Arzt. Und niemand wird bezweifeln, dass eine Magendarmgrippe den Körper ernsthaft belastet. Doch längst nicht immer ist heute so klar, was eigentlich als krank und was als gesund zu gelten hat. Die Grenzen sind fliessend geworden, Pillen und Pulver rasch zur Hand. Das zeigt sich etwa bei Menschen mit leichtem Übergewicht oder Stimmungsschwankungen. Experten sprechen deshalb von einer zunehmenden Medikalisierung des Alltags. - Ein Fälschungsskandal erschüttert die Wissenschaft, Wissenschaft DRS 2, 5. Nov. 2011, 5:13
Diese Woche hat ein Skandal die Wissenschaftsgemeinde erschüttert: Ein niederländischer Psychologieprofessor mit exzellentem Ruf hat über Jahre hinweg Daten gefälscht. Der Schaden für die Wissenschaft ist gross.
Die Liste der Sendungen überarbeite ich von Zeit zu Zeit.
Regividerm: Chronik eines Medienskandals (Update 64)
Bin ich der einzige, der die gestrige ARD-Dokumentation über die von der bösen Pharmaindustrie seit 20 Jahren verhinderte rosafarbene Vitamin-B12-Salbe namens “Regividerm”, die Neurodermitis zu “heilen” in der Lage ist, spontan für einen aberwitzigen PR-Stunt erster Güte hält?
Hier der Link zur Sendung.
Die Süddeutsche Zeitung glaubt die Geschichte.
Fefe, unumstrittener Experte für Verschwörungen jeglicher Art, glaubt sie auch.
Die Home-Page des Herstellers: www.regividerm.de
Wir haben uns deshalb gegen alle Widerstände entschlossen, Regividerm® Salbe selbst zu produzieren und hoffen, damit schon bald den Betroffenen der großen Zivilisationskrankheiten Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) wirksam und nebenwirkungsarm helfen zu können!
Update: Mehr über die Hintergründe gibt es in einem gut 5 Jahre alten Artikel der Boocompany.
Update 2: Vielleicht fehlt ja dem Autor auch ein wenig Abstand zu seiner Geschichte:

Update 3: Martens’ Rezeptbuch zur Doku erreicht Platz 5 der Amazon-Bestsellerliste.

Update 4, 14:30: Platz 3. Herta Müller ist gepackt. Da geht noch was.

Update 5, 17:45: Wer das Rezeptbuch noch nicht bestellt hat, kann sich auch gleich die fertig zusammengerührte Wundersalbe holen. Das ging ja dann doch erstaunlich fix, wenn man das resignierte Gejammer im Film noch vor Augen hat.

Update 6. 18:05: Die Süddeutsche Zeitung bringt einen weiteren Artikel und hat noch nicht Lunte gerochen:
So lange wird er jedenfalls nicht mehr auf Regividerm warten müssen, dem Mann kann geholfen werden. Siehe Update 5.
Update 7: Ich habe ja schon so manche Markteinführung von fragwürdigen Medikamenten und Medizinprodukten verfolgt. Aber diese Geschichte hier hätte man nicht besser inszenieren können. Allein das Timing ist schon ein Meisterstück.
Update 8: Meine absolute Lieblingsstelle im Film ist übrigens ein Zitat von Professor Peter Altmeyer, einem der verantwortlichen Wissenschaftler der beiden bislang bekanntgewordenen Regividerm-Studien (bei ca. 11:25):
Update 9: Hier hat sich jemand die beiden rosabedingt unverblindeten Studien genauer angesehen und ist nicht überzeugt.
Update 10: Die Süddeutsche Zeitung freut sich jetzt in ihrem dritten ahnungslosen Artikel mit uns, dass Regividerm überraschenderweise doch nicht erst in 14 Jahren zu haben sein wird.
TV wirkt.
Update 11: In einem hektisch nachgeschobenen vierten Artikel beginnt die Süddeutsche Zeitung jetzt, mit kräftigen Schlägen zurückzurudern. Aber sie glauben immer noch, dass die Studien verblindet gewesen seien:
Nein. Denn wir wissen ja:
[Edit: In der zweiten Studie ging es dann doch, obwohl “das rosa ist”. Der unglaubliche Trick: Die Placebosalbe war auch rosa!]
Und:
Hätte mich ehrlich gesagt auch überrascht.
Update 12: 21.10., 21:00 Jetzt übernimmt Spiegel Online die PR-Arbeit für die Wundersalbe.
Update 13: Martens bekommt bei Frank Plasberg mit einem seltsam deplaziert wirkenden Auftritt noch einmal eine Plattform für seine Wundersalbenmär, eiert aber gewaltig herum und kommt in der Diskussion mit den anderen Gästen schwer unter die Räder (gegen Ende der Sendung). Auch Markus Grill, nicht im Verdacht, ein Pharmalobbyist zu sein, zeigt sich überaus skeptisch. Er weist auf einen weiteren fundamentalen Denkfehler in der Geschichte hin: Der Preis der Zutaten bestimmt in diesem Markt bekanntermaßen nicht den Preis des Medikaments. Ganz im Gegenteil könnte ein Pharmaunternehmen, das die Patentrechte besitzt, nahezu jeden beliebigen Preis für die Salbe verlangen, wenn sie denn nur besser wirken würde als Vergleichspräparate (wofür es in den beiden vorliegenden Studien keinerlei Anhaltspunkte gibt). Eine zentrale Säule von Martens’ Verschwörungstheorie ist es ja, dass der “günstige” Preis der Salbe quasi vom Erfinder oder durch den geringen Preis der Zutaten vorgegeben sei, und dadurch im Falle einer Vermarktung der Salbe durch Big Pharma der bisherige große Reibach mit teuren (und schlechten) Präparaten ein Ende gehabt hätte.
Update 14: Jetzt ist die Story in den Nachrichten der ARD-Radiosender angekommen. Als Quelle für die Geschichte dient Spiegel Online. Märchen-Ping-Pong.
Update 15: Im Ökotest-Forum, in dem die Geschichte fachkundig kommentiert wird, ist ein weiterer eklatanter Widerspruch aufgefallen:
Er wurde gestern von Plasberg gefragt, was denn Klingelhöller von dem Spinner in der Garage unterscheide.
Martens (sinngemäß): er hat erst klinisch geprüft und dann versucht, zu vermarkten.
Ja klar. Augenrollen
Für das angebliche “Jahr Recherche” ist das aber sehr mager. Er widerspricht damit sogar seinem eigenen Bericht. Aus dem Bericht geht klar hervor, dass die Mini-Studien erst nach 2000 angeleiert wurden.
Das Patent läuft dagegen auf 1994 und er hat das nach dem Bericht nach schon 1994 mehreren Firmen angeboten. hat Martens seinen eigene Film nicht gesehen?
Update 16: Ein Leser weist uns in den Kommentaren darauf hin, dass zur rechtzeitigen Erteilung der PZN (
Pharmazentralnummer) für Regividerm eine Anmeldung spätestens am 25.9. notwendig war (links auf “Redaktionskalender” klicken). Dieser Termin liegt vor der ersten uns bekannten öffentlichen Erwähnung der Martens-Doku in einer KNA-Pressemeldung von 29.9. Ist noch irgendeine Aussage der Protagonisten übrig, die sich noch nicht als falsch entpuppt hat? (Siehe dazu auch
diesen Kommentarthread. )
Update 17:
Regividerm: Wenn die Ethikkommission Urlaub hat…
Update 18: Wir begrüßen fast drei Tage nach der Sendung die Deutsche Apotheker Zeitung als das erste “Mainstream-Medium”, das den Verstand wenigstens nicht komplett an der Garderobe abgegeben hat.
Update 19: Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Die Augsburger Allgemeine – die seinerzeit sogar unser Bankhofer-Video eingebunden hatte – schenkt uns einen Link.
Update 20: Auch der zu Beginn des Artikels erwähnte Blogger
Fefe rudert jetzt zurück:
Update 21: Nachdem die eidgenössische Presse erst in breiter Front unkritisch auf das Thema eingestiegen war, vernehmen wir jetzt deutliche Worte aus der Schweiz:
Update 22: Aus dem gleichen Text eine Passage, die meine Ausgangsthese noch einmal schwarz auf weiß bestätigt:
Update 23: Die dpa ist zwar spät dran, dafür hat sie trotzdem nichts kapiert. Erbärmlich.
Update 24: Wenigstens die Nachdenkseiten haben, wenn auch spät, das getan, was ihr Name verspricht.

Vielleicht auch ein Vorbild für andere?
Update 25: Der Deutsche Neurodermitis Bund meldet sich zu Wort:
[…]
Die ARD hat mit diesem Beitrag den etwa fünf Millionen Neurodermitikern einen Bärendienst erwiesen und sich selbst journalistisch ins Abseits gestellt.
Update 26: Unterdessen sackt der vom Lügengebäude übriggebliebene Trümmerhaufen noch weiter in sich zusammen (vgl. Update 16):
Update 27: Medienjournalist Stefan Niggemeier nimmt sich im FAZ-Fernsehblog den “Hart aber fair”-Moderator Frank Plasberg zur Brust:
Update 28: Hier noch ein pikantes Detail aus dem oben verlinkten Artikel der Deutschen Apotheker Zeitung:
Das würde man bei einer Bankhofer-Sendung in einem dubiosen Spartenkanal mit finanziellen Verbindungen zur Medienaufsicht eher erwarten. Allerdings gibt’s solcherart CDs für den Anbieter des angepriesenen Produkts dort üblicherweise nicht umsonst.
Update 29: Auch der Deutsche Psoriasis Bund (DPB) meldet sich zu Wort und fordert eine Entschuldigung von der ARD:
[…]
Der DPB hat den Vorsitzenden der ARD-Intendanten aufgefordert, sich mediengerecht, öffentlich für die Missachtung publizistischer Grundsätze bei den Menschen mit Schuppenflechte zu entschuldigen und den Deutschen Presserat angerufen.
Update 30, 23.10.: Eine recht nette Zusammenfassung der Ereignisse. Auszug:
Update 31: Es wird noch besser:
Update 32: Der WDR dokumentiert einige “kritische Reaktionen”. Vom Eingeständnis des eigenen Versagens keine Rede.
Update 33: Ein Betroffener berichtet, wie er die Kampagne erlebt hat.
Update 34: Einen schönen Überblick über den Fall mit lehrreichen Hinweisen für angehende Medizinjournalisten gibt es übrigens bei den Kollegen vom Esowatch-Blog.
Update 35: Die Kollegen von den ScienceBlogs haben sich die dürre Studienlage zu Gemüte geführt. Eine weitere Einschätzung hatten wir schon bei Update 9.
Update 36 Die Kollegen von Esowatch haben in kurzer Zeit einen beeindruckenden Artikel zum Stichwort Regividerm auf die Beine gestellt, der die bislang bekannten Fakten in klarer Sprache zusammenstellt. (Wenn man das jetzt mit dem vergleicht, was der preisgekrönte Starjournalist Klaus Martens nach “einem Jahr Recherche” herausgefunden hat…)
Update 37:
Löscht der WDR kritische Kommentare zum Regividerm-Märchen?
Update 38, 24.10., 11:15: Spiegel Online rudert endlich zurück, hält es aber bislang nicht für notwendig, seine erste Version des Märchens wenigstens mit einem entsprechenden Hinweis zu versehen. (vgl. Update 12)
Update 39, 18:45 Danke.
Update 40
Wahrheit unerwünscht: WDR löscht kritische Kommentare zu Regividerm
Update 41, 25.10., Das Nachrichtenmagazin “Der Spiegel” hat in seiner morgigen Ausgabe auf S. 105 ein Stück mit dem Titel Übler Nachgeschmack: In einer Dokumentation und bei “Hart aber fair” propagierte die ARD eine Paste, die gegen Neurodermitis helfen soll. Doch wem nutzt die wirklich? Den Artikel habe ich noch nicht gelesen. Es ist jedoch absehbar, was uns erwartet. Zum einen räumt Plasberg Fehler ein und Martens zeigt sich verkatert, aber uneinsichtig. Das kann bei Spiegel Online nachgelesen werden. Zum anderen haben die Hamburger gewohnt knallhart recherchiert. Mit neuen Fakten ist daher eher nicht zu rechnen:
Das hatten wir schon am Donnerstag (bei Update 16) wesentlich genauer.
Die ARD macht bislang keine Anstalten, auf die bevorstehenden Ausstrahlungen der Wundersalben-Werbesendung am 30.10. und 4.11. zu verzichten, warnt aber in ihrem Videotext-Angebot seit Samstag vor Regividerm.
Update 42, 26.10.: Noch einmal Stefan Niggemeier: Das Wundersalbenmassaker
Update 43.: Und gleich noch einmal:
Sogar Journalisten.
Update 44:: Ebenfalls in der FAZ ein ordentlich recherchierter Beitrag zum Thema mit Schwerpunkt auf den medizinischen Hintergründen:
Update 45: Ein offenkundig in Biochemie bewanderter Kommentator auf der Seite Psoriasis-Netz.de hält die Salbe für gefährlich und potentiell krebserregend und begründet dies im Detail. Seine Vermutung ist, dass es aufgrund der speziellen Absorptionseigenschaften von Vitamin B12 im Zusammenwirken mit Tageslicht zur Bildung von hoch reaktivem Singulettsauerstoff kommt, der auf der Haut zur Schädigung von Zellen führt. Die in einer der Studien beschriebenen Nebenwirkungen könnten durch diesen Effekt zu erklären sein. (Seine Aussagen zum Singulettsauerstoff sind nach meinem Kenntnisstand korrekt; das Thema hat mich in einem anderen Zusammenhang schon einmal interessiert. Wir würden uns über eine Kontaktaufnahme freuen.)
Update 46: Chemiker und Wissenschaftsblogger Lars Fischer hält den beschriebenen Mechanismus für plausibel. Ich würde lieber erst einmal abwarten, bevor ich die Salbe nach der ARD-Rezeptur anrühren lasse und einem Kind auf die Haut schmiere. Die Redaktion des Arzneitelegramms habe ich um eine Einschätzung gebeten.
Update 47: Überraschung: Dr. Dr. Michael Kroll, der in der Dokumentation einen absurden Laienspiel-Auftritt als “Hautarzt” hat (wie mehrfach betont wird), dem die Vorräte an der Wundercreme zur Neige gehen, und der deshalb vor laufender Kamera den Regividerm-Vermarkter telefonisch kontaktiert und im fahrenden Auto erwischt, wo durch viel Glück gerade ein zweites Kamerateam seinen Gesprächspartner im Bild hat, ist gar kein Hautarzt, sondern Chemiker und Allgemeinarzt.

(Screenshot aus der ARD-Dokumentation “Heilung unerwünscht”)
Dafür findet sich im Internet-Archiv der Auftritt einer “Klifo-Med Dr. Dr. Kroll GmbH”, die sich folgendermaßen beschreibt:
Die Auftritt von Kroll in der Dokumentation ist ganz großes Kino, nur noch bei Youtube zu sehen, ab ca. 6:41.
Update 48: Post vom Arzneitelegramm zu der Hypothese, dass Regividerm aufgrund der photochemischen Eigenschaften von Vitamin B12 krebserregend sein könnte (vgl. Update 45 u. 46):
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang BECKER-BRÜSER (Arzt und Apotheker)
Redaktion arznei-telegramm
Update 49: Phiola reicht gerade ein aufschlussreiches Impressum aus dem Internet-Archiv herein:

Kroll kennen wir schon aus Update 47, das ist der Herr, der in der besagten Szene den um das Wohlergehen seines Patienten besorgten Hautarzt mimt. Merges ist sein Gesprächspartner am Handy, der, bei dem Martens Kamerateam just im rechten Moment im Auto sitzt.
(Screenshot aus der ARD-Dokumentation “Heilung unerwünscht”)
Mehr über die Firma auf ihrem aktuellen Web-Auftritt www.mit-gesundheit.com.
Starjournalist Martens kommt aus meiner Sicht allmählich in Erklärungsnot.
Update 50, 29.10.: NDR Zapp hat gestern abend über den Fall berichtet. Die Sendung bleibt eher an der Oberfläche und vermeidet es, dahin zu gehen, wo es richtig weh tut (vgl. Update 47, 49). Immerhin steuert sie ein paar neue Erkenntnisse bei, die die Sache immer wahnsinniger erscheinen lassen. “Hart aber Fair” spricht auf einmal von sechs (!) Studien (“valide”, “seriös”!). Und der WDR hatte schon vor einiger Zeit mit dem Bremer Pharmakologen Peter Schönhofer Kontakt aufgenommen. (Nach meiner Vermutung deshalb, weil dieser als scharfer Kritiker der Pharmaindustrie bekannt ist und somit in den Augen des WDR-Redakteurs vielleicht zur Unterfütterung der Verschwörungstheorie hätte beitragen können.) Schönhofer warnte den WDR-Redakteur jedoch statt dessen vor der Salbengeschichte, weil die Datenlage dazu vollkommend unzureichend sei, worauf er in der Sache nie wieder etwas vom WDR hörte. Dazu die Diskussion bei uns in den Kommentaren.
Update 51: Nach der “Augsburger Allgemeinen” riskiert jetzt auch “Zeit Online” einen Link auf uns: Medien-Kontrolle:
Internet prangert allzu unkritischen WDR-Bericht an.
Update 52: Übrigens ist auch der angebliche Hautarzt Januchowski allem Anschein nach kein Hautarzt. Die Kollegen von Esowatch schreiben dazu:
Update 53:
Zur Vorlage bei der ARD: Auszüge aus dem Heilmittelwerbegesetz
Wenn sie das Stück morgen und am 4.11. noch einmal senden, dürfte sich das vor Gericht nicht unbedingt positiv auf die Prognose auswirken. Herr Martens selbst kann die Summe nötigenfalls sicher aus seinen Tantiemen bestreiten.
Update 54: Der WDR hat nach eigenen Angaben ein journalistisches Selbstverständnis. Mehr noch, dieses sei mit einer Beteiligung an einer PR-Aktion nicht vereinbar. Deshalb kann der WDR diese Möglichkeit überzeugend ausschließen:
Update 55, 31.10.: Ich habe diesem Artikel, der bis gerade eben schlicht “Frage” hieß, einen etwas aussagekräftigeren Titel gegeben.
Update 56, 1.11.: Die österreichische Tageszeitung “Der Standard” erlaubt sich in ihrer morgigen Ausgabe als erstes “Mainstream-Medium”, die Rolle von “Hautarzt” Dr. Kroll anzusprechen:
Update 57: Der Kommentator, der auf Psoriasis-Netz.de vor möglichen schwerwiegenden Gesundheitsschäden durch auf die Haut aufgetragenes Vitamin B12 unter dem Einfluss von Tageslicht gewarnt hat, hat seine Theorie in einem weiteren Kommentar zurückgezogen:
geschrieben von Biochemiker48 , 28.102009
Nach weiteren Nachforschungen und Rücksprache mit einem weltweit führenden Experten kann ich Entwarnung geben:
Vitamin B12 scheint bei Belichten die Ausbildung von Singulettsauerstoff nur in einem sehr geringen, insignifikanten Ausmass zu bewirken.
Dennoch bleibt zu beachten, dass in der zweiten klinischen Studie bei 5 von 45 Patienten, die Behandlung mit Revigiderm wegen gravierender Nebenwirkungen abgebrochen werden musste.
Zu diesem Thema gibt es auch einen weiteren Artikel auf Psoriasis-Netz.de.
Update 58, 2.11.: Hinweis an den Tagesspiegel und andere: Die weitere, vielleicht auch betont kritische Beschäftigung der Medien mit einer wissenschaftstheoretisch nicht auszuschließenden begrenzten Wirksamkeit der rosa Salbe, die feige darauf verzichtet, die Manipulationen, handfesten Lügen und Widersprüche in Martens’ Stück aufzudecken, spielt alleine den Profiteuren der Kampagne in die Hände und hat mit Journalismus nichts zu tun. Es gibt vermutlich hunderte, wenn nicht tausende von windigen Präparaten und Heilmethoden, zu denen es bessere Ministudien gibt als zu Regividerm, über die aus guten Gründen trotzdem nicht in der Tagespresse berichtet wird.
Update 59, 4.11.: Es geht “überraschend früh” los. Auch Österreich darf sich auf die Supersalbe freuen:
Update 60: So richtig scheint das Selberanrühren auf Basis des veröffentlichten Rezepts nicht zu funktionieren:
In eigenen Versuchen ist es Wolf nicht gelungen, mit der vom Hersteller publizierten Rezeptur eine stabile hydrophile Creme herzustellen.
Das wäre bestimmt ein quotenträchtiges Thema für eine Kochsendung mit Kerner und seinen Fernsehköchen. Vielleicht hilft noch ein wenig frisches Basilikum?
Update 61: Ob das für die Trittbrettfahrer mit ihren “Startersets” ein Grund ist, nachzubessern (z.B. www.suppenkoechin.de/pflegeprodukte/starterset.php)? (via)
Update 62, 5.11.: Die Dr. August Wolff GmbH ist eines der 16 Unternehmen, dessen Desinteresse an der Salbe in der vom WDR veröffentlichten
Liste von Absagen von Pharmakontakten zur Untermauerung von Martens’ Verschwörungstheorie herhalten musste. Vermittler in Diensten der Regeneratio-Salber war dem Dokument zufolge auch hier Dr. Merges (vgl. Update 49). Der knappe Kommentar zu dem Wolff-Kontakt in der Liste beschränkt sich auf das Ergebnis: “28.07.05 Absage”. Christoph Abels, der als habilitierter Hautarzt und medizinischer Direktor bei Wolff tätig ist, erklärt nun gegenüber der “Neuen Westfälischen”, warum er die Salbe nicht für erfolgversprechend gehalten hat:
(Nachtrag: Ein Leser weist darauf hin, dass eigentlich nicht das Molekulargewicht, sondern die räumliche Struktur des Moleküls dafür entscheidend sei, ob es in die Haut eindringen könne oder nicht, und wundert sich, dass Abels hier so ungenau argumentiert.)
Update 63: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Noch immer traut sich kein deutscher Journalist, die Lügen, Widersprüche und Manipulationen in Martens’ Film offen anzusprechen. Eines von vielen Beispielen der zwar kritische, aber in der Sache windelweiche Artikel von Werner Bartens in der SZ.
Update 64: In unseren Kommentaren haben schon mehrere Leser über das “Buch zum Film” berichtet. Die Begeisterung über das Werk hält sich bislang eher in Grenzen. Exemplarisch ein Zitat von Kommentator “hema”:
Also, selbst wenn die Geschichte nicht so zusammengeklebt wäre UND nicht so reißerisch UND nicht so unwahr in etlichen Aspekten UND etliche Dinge nicht verschwiegen würden, hätte sich Martens mit diesem Buch keinen Gefallen getan. Einfach zu schlecht nach meiner Meinung.
Das bestätigt ungefähr den Eindruck, den mir die offizielle
Leseprobe vermittelt hat.