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Stiftung Gesundheit erhebt Medizinische Reputation
Was ist eigentlich eine „gute“ Arztpraxis? Patienten haben hier ganz unterschiedliche Vorstellungen und Ansprüche. Einige legen Wert auf kurze Wartezeiten, für andere steht das Einfühlungsvermögen des Arztes oder der freundliche Kontakt zum Praxisteam im Vordergrund. Dann gibt es Patienten, die auf besondere Vorkehrungen der Barrierefreiheit, wie beispielsweise stufenfreie Zugänge oder höhenverstellbare Behandlungsstühle, angewiesen sind. Was jedoch für alle Patienten ein entscheidendes Argument für einen guten Arzt ist: seine medizinische Kompetenz.
Wahnsinnswoche 2017:36
In dieser Woche 110 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle.
Diese Woche war deutlich entspannter als die davor. Langweilig war’s trotzdem nicht.
Termin beim Amtsgericht. Ich sollte mein Gutachten erläutern. Die Grundsatzfrage, ob überhaupt eine psychische Erkrankung vorliegt, hatte ich offenbar zweifelsfrei beantwortet, denn danach wurde gar nicht mehr gefragt.
Wir haben dann eine Stunde über das Leistungsvermögen diskutiert, und ich musste die Abgrenzung zwischen Arbeitsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit bzw. -minderung nochmal erläutern. Naturgemäß wichen die Einschätzungen der Parteien diametral voneinander ab, und letztlich habe ich mich auf ein – für eine chronische Double-Depression immer noch erstaunliches – Restleistungsvermögen von 38 Wochenstunden festgelegt. Bis dahin lief die Diskussion relativ spannungsfrei, aber als es um die Frage ging, ob man – hypothetisch – durch frühzeitige Behandlung (etwa ab 2000) das heutige Leistungsvermögen hätte günstig beeinflussen können, wurde es etwas hitziger, weil ich nur ebenfalls hypothetisch antworten konnte.
Im Zuge der Diskussion musste ich aber deutlich darauf hinweisen, dass es für ein Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse den unterstellten Anspruch auf eine “optimale” Behandlung leider nicht gibt, sondern dass sich die Behandlung im GKV-Bereich nach §12 SGB 5 auf eine wirtschaftliche, ausreichende, notwendige und zweckmäßige Behandlung beschränkt. Und dass seit Jahren unverändert bzw. tendenziell zunehmend erhebliche Wartezeiten bei der Suche nach fachärztlicher (3 Monate) und psychotherapeutischer (6-9 Monate) Behandlung einzukalkulieren sind. Und dass die hausärztliche Behandlung nicht automatisch eine schlechtere Behandlung sein muss.
Antidepressiva (SSRI) wirken tatsächlich! Nicht bei allen Patienten, aber bei vielen.
Hieronymus F et al: Efficacy of selective serotonin reuptake inhibitors in the absence of side effects: a mega-analysis of citalopram and paroxetine in adult depression. Molecular Psychiatry advance online publication 25 July 2017
Die FDA hat Deutetrabenazin zur Behandlung der Spätdyskinesie zugelassen. In Deutschland werden wir darauf noch etwas warten müssen.
Mars One und die harte Realität
Während aktuellere Neuigkeiten über den Rückzug des Medienpartners Endemol (Ja genau, die von “Big Brother”) aus der Kooperation mit dem Mars One-Projekt (Ja genau, die, die in 9 Jahren Leute ohne Rückfahrkarte zum Mars schicken wollen) Wellen schlagen und der Nobelpreisträger Gerard ‘t Hooft, seines Zeichens “Botschafter” des Projekts mittlerweile kräftig zurück rudert und das Vorhaben als unrealistisch einschätzt, ist die wirklich aussagekräftige Nachricht gar nicht in ihrer ganzen Tragweite erfasst worden.