Related Posts
Eine Anekdote aus dem 19. Jahrhundert zur Auslegung der Bibel
Heute mal kein wissenschaftlicher Text, sondern ein Fundstück aus Johann Peter Hebels “Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes” (1811). Gefunden von Lutz Greisinger, übersandt via der religionswissenschaftlichen Yggdrasill-Liste – eine bemerkenswerte Anekdote zur Frage der Auslegung heiliger Texte… Gutes Wort, böse Tat In Hertingen, als das Dorf noch rottbergisch war, trifft ein Bauer den Herrn Schulmeister im Felde an. “Ist’s noch Euer Ernst, Schulmeister, was Ihr gestern den Kindern zergliedert habt: so dich jemand schlägt auf deinen rechten Backen, dem biete den… weiter
Schule und Chronobiologie – Gönnt den Jugendlichen endlich mehr Schlaf!
Jede Wissenschaftlerin und jeder Wissenschaftler kennt das Problem: Auch dann, wenn Erkenntnisse mehrfach überprüft und interdisziplinär (weitgehend) abgesichert sind, bedeutet das noch lange nicht, dass sich diese dann auch in Gesellschaft und Politik durchsetzen würden. Und eine Öffentlichkeit, die unkritisch jedem wissenschaftlichen Trend hinterherläuft, kann ja auch niemand wollen. Und doch empfinde ich es als ärgerlich und frustrierend, wie langsam sich die interdisziplinären (biologischen, psychologischen, pädagogischen usw.) Befunde der Chronobiologie in unseren Konzepten von Jugend & Schule durchsetzen. Auch in der aktuellen (August 2015-)Ausgabe von Gehirn & Geist findet sich ein hervorragender Überblicksartikel von Stefanie Reinsberger “Acht Uhr ist zu früh zum Lernen”. Screenshot zum lesenswerten Chronobiologie-Artikel der Gehirn & Geist-Ausgabe August 2015. Die promovierte Biologin und Wissenschaftsjournalistin stellt darin den schon klassischen Befund dar, nach dem Menschen zu unterschiedlichen Schlaftypen veranlagt sind – den eher frühschlafenden und -aufstehenden “Lerchen” und den eher spätschlafenden und -aufstehenden “Eulen”. Darüber hinaus zeigt sie auf, wie sich die Schlafzyklen im Lebenslauf (durchschnittlich) verändern – gerade im Jugendalter werden Menschen (und auch verwandte Jungprimaten!) deutlich “euliger”, finden also erst später in den Schlaf und morgens schwerer aus den Federn. Das ist ein auch (chrono-)biologisch veranlagtes Verhalten, das also nicht einfach durch “ein bißchen guten Willen” ausgeglichen werden kann!
Wenn Säuglinge nichts hören
“Ja, nein, diese Ohruntersuchung möchte ich nicht.” Die Mama schüttelt bestimmt mit dem Kopf. Ich mache mal wieder meine Vorsorgechecks in der Frauenklinik des Nachbarortes, konsiliarisch, nennt sich U2 – die erste Vorsorge nach der Entbindung, noch in der Klinik. Gerade war Tayo dran, ein schmächtiger Junge mit wahnsinnig vielen Haaren auf dem Kopf, darüber … … Weiterlesen →![]()