Ein Vorteil, den Ärzte in Bezug auf Kooperationen (z. B. in Form von Praxisgemeinschaften oder Gemeinschaftspraxen) sehen, liegt in der Möglichkeit einer flexibleren Zeit- und Arbeitsgestaltung durch abwechselnde Behandlungen der Patienten. So kann ein Arzt in Urlaub gehen oder an einer Fortbildung teilnehmen und weiß, dass die Betreuung seiner Patienten in guten Händen liegt. Arbeiten jedoch in einem Praxisbetrieb Ärzte zusammen, die sehr unterschiedliche Verhaltensweisen bei der Patientenbetreuung haben, so muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Stammpatienten, die von den jeweiligen Medizinern betreut werden, immer streng getrennt bleiben. Wird diese Vorkehrung nicht getroffen und werden Patienten nicht explizit darauf hingewiesen, dass an dem vereinbarten Termin „ihr“ Arzt vertreten wird, kommt es häufig zu einem Absinken der Patienten-Gesamtzufriedenheit. Sie entsteht durch die Enttäuschung der Patienten, nicht von ihrem bekannten Arzt behandelt zu werden, verbunden mit dem Zwang, sich auf eine neue Situation einstellen zu müssen. Ist ein Arzt z. B. sehr empathisch, sein Kollege jedoch eher sachlich orientiert (oder auch umgekehrt), führt ein Austausch – und sei er auch nur Urlaubs-bedingt – zu einer „Disruption of patient satisfaction“. Viele Ärzte sehen leider diese Gefahr nicht, da sie ihre Kollegen nach fachlichen Aspekten, nicht nach der Art ihres Patientenumgangs beurteilen. Das Disruption-Phänomen tritt auch bei einem nur einmaligen Behandler-Wechsel auf. Zwar bringen Patienten nach wie ihrem “alten” Arzt das gleiche Vertrauen entgegen, die Einstellung zur Praxis gesamt hat sich jedoch bereits tendenziell negativ verändert.
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Jahresrückblick 2015
Das fünfte Jahr des Blogs neigt sich dem Ende zu. Viel habe ich gemacht, aber wenig für den Blog.
Dieses Jahr kam ich nicht so viel zum Schreiben. Ich habe anderes gemacht. Ideen habe ich nach wie vor viele. Und das Schreiben selbst macht nach wie vor grossen Spass.
Bemerkenswertes des vergangenen Jahres
- Die Turbulenzen um den EDSS
- Open Access konnte für geförderte Forschung der MS-Gesellschaft noch nicht etabliert werden. Ich setze mich weiter dafür ein.
- Das MS-Register der MS-Gesellschaft ist in Entwicklung. Ich bin daran beteiligt. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich das Register auf dem Blog vorstellen.
- Lobbywatch.ch hat ein zweites erfolgreiches Crowd Funding durchgeführt. Das Transparenzprojekt kann weitergehen.
- Der Blog wird schneller ausgeliefert. Die Ladezeiten des Blogs sind kürzer. (Technisch: Der Blog verwendet HTTP/2.)
- Paternalismus in der Forschung: Ich habe ihn angetroffen.
- Ich habe eine eindrückliche, fast dreiwöchige Bike-Tour durch die Alpen gemacht – von Livigno bis Bosco Gurin.
- Ich habe verschiedene Alpenpässe überquert und Berge bestiegen, beispielsweise Panixer und Calanda.
Ich möchte allen danken mit denen ich zusammenarbeiten durfte und besonders jenen, die mich in irgend einer Art unterstützt haben.
Ausblick
Ich hoffe Open Access wird sich in der Forschung weiter etablieren. Und auch in der Forschungsförderung der MS-Gesellschaft.
Das MS-Register wird 2016 gestartet.
Ich wünsche allen ein gutes Neues Jahr!
Regelleistungsvolumen erklärt
Pelzig unterhält sich …
… mit dem Orthopäden Dr. Roland Werzinger über Ärzteeinkommen und Regelleistungsvolumina.
[Hat tip: Holger Klein]
Ein unwiderstehliches Apotheken-Angebot
“Wir haben Zeit für Sie!”: dieses Angebot trifft den Wunsch vieler Apotheken-Kunden, denn hinsichtlich verschreibungspflichtiger Medikamente bleiben bei Patienten nach dem Arztgespräch viele Fragen zu Wirkung, Nebenwirkungen, Interaktionen und zur Anwendung offen, um deren Beantwortung vor allem Apotheker gebeten werden. Aber auch für die Auswahl von OTC-Präparaten oder bei geringeren Leiden, mit denen man nicht […]![]()
