Related Posts
Unerhört verdienen
Die FTD hat unerhörte Geschäfte aufgedeckt: Gibst du mir Geld, schicke ich dir Patienten” – nach diesem Motto schanzen sich Ärzte und Hörgeräteakustiker illegal Kundschaft zu. Sehr detailliert wird beschrieben, wie bei der Hörgeräteversorgung Abhängigkeiten ausgenutzt werden und Kickback-Zahlungen fliessen.
Das kommt ein wenig spät. Das war seit Jahren bekannt für jeden, der sich ein wenig mit der Versorgung von Hörgeschädigten beschäftigt hat. So offensichtlich, dass, wie von der FTD am Ende des Artikels beschrieben, das Bundesgesundheitsministerium mit einer Gesetzesänderung ab 1. April 2009 dem Treiben ein Ende setzen will. Die Gewährung von finanziellen Vorteilen wird verboten und HNO-Ärzte, die selber Hörgeräte im “verkürzten Versorgungsweg” anbieten, müssen Einzelverträge mit den Kassen abschliessen.
Ob das langt, bleibt offen. Denn es gibt viel zu verdienen. Das eigentliche Problem wird nicht angegangen. Die Versorgung von Patienten mit Höreinschränkungen ist in Deutschland teuer und qualitativ schlecht. Selbst Verantwortliche in der Innung bestätigen im persönlichen Gespräch, dass es zu vielen Hörgeräteakustikern nur ums Geld ginge und nicht um die optimale Versorgung des Kunden. Auf der anderen Seite beklagen Funktionäre von Facharztverbänden, dass niedergelassene HNO-Ärzte und Akustiker gleichermassen nur das Interesse hätten, Hörgeräte dem Patienten zu verpassen und Behandlungsalternativen, z.B. Oto-Chirurgie-Implantate, gar nicht erst in Erwägung zögen.
Ärztliche Qualitätssicherungsinitiative für die Praxisführung
http://www.aeqsi.de/content/erfassung.php?id=84
Einsortiert unter:IFABS Benchmarking-Tools
NRW-Filz bei Verteilung von EU-Fördergeldern
Bei der Verteilung von EU-Geldern in Höhe von insgesamt 70 Millionen Euro sei es Mitte des Jahres beim Wettbewerb „med in.nrw“ offensichtlich zu Unregelmäßigkeiten gekommen, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger.
Inzwischen steht fest, dass nicht nur vier der zehn Jurymitglieder befangen waren, weil deren Firmen im Wettbewerb Angebote abgegeben hatten (wir berichteten). Inzwischen ist auch der mittlerweile ausgeschiedene Staatssekretär Stefan Winter, der das Wettbewerbsverfahren im Gesundheitsministerium geleitet hatte, in die Kritik geraten.
Winter ist seit Mittwoch Vorstandsmitglied der Koblenzer Firma CompuGroup, deren Tochterfirma Ispro an dem NRW-Wettbewerb mit Erfolg teilgenommen hatte. Die Jury hatte damals neben Ispro insgesamt 32 von 233 Bewerbern ausgewählt.
Als Rücktrittsgrund nannte Sommer, dass er mit der Nichtraucherschutzpolitik seines Ministers nicht einverstanden sei. Da hat sich Sommers neue Arbeitgeber einen ausgewiesenen Fachmann für die Lobbyarbeit