Augen-Aua

Ein junger Teenager (so um die 12) kommt in die Apotheke, gefolgt von seiner beunruhigten Mutter. Er hält sein eines Auge zu. Mutter: “Sag was Du hast!” „Mein Auge macht weh“ – sagt der Junge. Pharmama: „Seit wann denn? Ist etwas damit passiert?“ Junge: „Ich … (zögert) … habe etwas ins Auge bekommen.“ Pharmama „Ah […]

Schlechte Lagerhaltung?

Kunde, der ein spezielles Produkt will: „Warum haben sie das nicht an Lager? Ich habe es vor 3 Jahren hier gekauft!“ … Letztens hatte ich noch einen besseren Fall: Und dieses Produkt musste ich fotografisch festhalten. Das war eine Extrabestellung, nachdem der Kunde sich sehr darüber erregt hat, dass wir ein derart klassisches und bekanntes […]

Röntgenpass besser nutzen

Pressemitteilung des  Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg  18.03.2012 Zum besseren Schutz vor schädlichen Wirkungen von Röntgenstrahlen legt das Gesundheitsministerium allen Patientinnen und…

Alkohol, Kaffee, gesunder Lebensstil und Open Access

Hat ein gesunder Lebensstil einen Einfluss auf die Entwicklung der Multiple Sklerose (MS)? Nützt oder schadet Alkohol bei MS? Nützt oder schadet Kaffee bei MS? Hilft mehr Fisch essen bei MS? Nützt oder schadet Rauchen?

Ich bin auf zwei interessante Studien gestossen, die gerade diese praktisch relevanten Fragen für Multiple Sklerose (MS) untersuchen.

Endlich werden damit auch Studien publiziert, die für MS-Betroffene relevante praktische Fragen erforschen. Zusätzlich positiv ist, dass alle freien Zugang (Open Access) zu den Forschungsresultaten haben. Somit können wir Betroffene die Publikationen selbst lesen und beurteilen.

  1. D’hooghe MB, Haentjens P, Nagels G, & De Keyser J (2012). Alcohol, coffee, fish, smoking and disease progression in multiple sclerosis. European journal of neurology: the official journal of the European Federation of Neurological Societies, 19 (4), 616-24 PMID: 22117611 doi:10.1111/j.1468-1331.2011.03596.x Artikel
  2. Hadgkiss EJ, Jelinek GA, Weiland TJ, Rumbold G, Mackinlay CA, Gutbrod S, & Gawler I (2012). Health-related quality of life outcomes at 1 and 5 years after a residential retreat promoting lifestyle modification for people with multiple sclerosis. Neurological sciences: official journal of the Italian Neurological Society and of the Italian Society of Clinical Neurophysiology PMID: 22367222 doi:10.1007/s10072-012-0982-4 Artikel

Jeder erforscht was ihn interessiert. So wurden diese Forschungsprojekte auch von den Betroffenen oder Betroffenenorganisationen selbst gestartet und durchgeführt. Die «Alkohol & Kaffee-Studie» wurde von der belgischen MS-Gesellschaft und die Lebensstilstudie von George Jelinek mit seinen Kollegen durchgeführt. George Jelinek ist ein MS-Betroffener, der zugleich Medizinprofessor ist. George Jelinks Mutter hatte schon MS.

Alkohol, Kaffee, Rauchen und Fisch

Die erste Studie untersuchte den Einfluss von Alkohol, Kaffee und Rauchen auf das Fortschreiten (Progression) der Multiple Sklerose. Kurz zusammengefasst besagt die Publikation, dass Alkohol, Kaffee und Fisch eine umgekehrte Beziehung zum Krankheitsfortschritt (Progression) bei schubweiser MS (RR-MS), aber nicht progressiver MS, haben. Also mässiger Alkohol- und Kaffeegenuss scheint den Verlauf von MS günstig zu beeinflussen. Rauchen hingegen scheint zu schaden. Die Mitglieder der MS-Gesellschaft wurden schriftlich befragt. Wichtig zu beachten ist, dass dies keine Ratschläge oder Empfehlungen sind und es kann keine direkt schützende Wirkung abgeleitet werden kann. Denn es ist schwierig zu beweisen und konnte nicht bewiesen werden, dass die langsamere Progression aufgrund von Alkohol, Kaffee und Fisch kommt. Es könnte nämlich auch sein, dass Leute, denen es besser geht, mehr Alkohol, Kaffee und Fisch konsumieren, einfach weil sie dazu besser in der Lage sind und mehr Gelegenheiten haben.

As we cannot exclude reverse causality, our results do not allow to establish a protective effect of the use of alcoholic beverages, coffee and fish on the disease course in relapsing MS. However, the difference in associations between relapsing and progressive onset MS is similar to the difference in effects of immune therapies in MS.

Es kann nicht ausgesagt werden, dass Alkohol, Kaffee und Fisch einen schützenden Effekt auf die MS hat. Der Unterschied der Beziehung zwischen schubweiser MS (RR-MS) und progressiver MS scheint ähnlich wie bei den Immuntherapien.

Auf dem Blog Friendly Fire wurde der Artikel ins Deutsche übersetzt: Alkohol-, Kaffee- und Fischkonsum gehen mit verlangsamter Zustandsverschlechterung bei RR-MS einher

Gesunder Lebensstil

Die zweite Studie von George Jelinek untersuchte, welchen Einfluss gesundes Leben auf den Verlauf von MS hat. Diese Studie gibt Hinweise, dass ein gesunder Lebensstil den Verlauf von MS günstig beeinflussen könnte. Ein gesunder Lebensstil nach George Jelinek ist wenig/kein rotes Fleisch, Gemüse und Früchte, Omega-3 Fettsäuren/wenig gesättigte Fette, Sonnenlicht/Vitamin D, Meditation, körperliche Betätigung und nach Bedarf pharmakologische Behandlung (Immunmodulation, Cortison).

Die Absolventen seines einwöchigen MS-Kurses wurden nach einem und nach fünf Jahren schriftlich nach einem Standard-MS-Fragebogen befragt.

Trials assessing the impact of lifestyle modification long-term are methodologically complex and there are fewer financial incentives to invest in such research.

Studien, welche langfristige Auswirkungen von Lebensstiländerungen untersuchen sind methodisch komplex und es bestehen wenig finanzielle Anreize solche Forschungen durchzuführen.

Die Studienresultate sind wohl praktisch relevant, man kann die Resultate nachher aber nicht verkaufen und damit Geld verdienen.

1 and 5 years after attendance, most of the MSQOL-54 domains demonstrated significant improvements, with no domain detecting a decline in self-reported HRQOL. This applied to both mental and physical health composites, which continued to improve over the 5-year time frame. As MS is known to result in deteriorating quality of life and increasing disability over time, these results are remarkable.

Nach fünf Jahren wurde eine Verbesserung festgestellt. Dies ist ziemlich bemerkenswert.

Non-drug therapies should be considered as part of any comprehensive treatment plan for people with MS.

Nichtmedikamentöse Therapien sollten in jedem umfassenden Behandlungskonzept von Multiple Sklerose berücksichtigt werden.

Diskussion

Endlich wurden Studien publiziert, die für MS-Betroffene relevante praktische Fragen erforschen (Hilft Fisch essen? Nützt oder schadet Alkohol? Hilft gesünder Leben?). Erfreulicherweise sind diese Studienresultate für alle frei zugänglich (Open Access) und können selbst nachgelesen werden.

Diese praktisch relevanten Fragen wurden von einer MS-Gesellschaft und einem Betroffenen durchgeführt. Wer sonst hätte ein Interesse an solchen Fragestellungen und den Resultaten?

Die MS-Gesellschaften sind unsere Organisationen und sollen unsere Interessen vertreten. Ich finde es wichtig, dass sich die MS-Gesellschaften für die Erforschung solcher praktischer Fragestellungen einsetzen.


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Pflege — Pflegenot — Kinder — ohne Pflegejahr

Nur 4% der Pflegebedürftigen sind unter 20 Jahre — eine Statistik, mit der ich die Frage habe, ob denn die Richtlinien zur Begutachtung auch die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ausreichend berücksichtigt. Eigentlich ist diese Frage wiederum veraltet, denn es müsste ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff entwickelt werden. Aber wie es ausschaut, aus dem Jahr der Pflege […]

Laktoseunverträglichkeit und Homöopathie

Homöopathie Berlin Kinder Laktoseunverträglichkeit

 

Laktoseintoleranz zählt zu den häufigen Beschwerden in der schulmedizinischen und homöopathischen Praxis.

 

Babys, Kleinkinder, Schulkinder und auch Erwachsene jeden Alters plagen Bauchschmerzen, Durchfälle, Übelkeit oder Erbrechen. Auch Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Depressionen können
unspezifische Symptome sein. 10-20 % aller Europäer klagen über Beschwerden.

Die Spaltung des Milchzuckers ist bei Säuglingen überlebenswichtig, daher wird Laktase (das Enzym zur Spaltung des Milchzuckers) zu Beginn des Lebens in fast allen Fällen ausreichend produziert.
Nur bei einem von 1000 Säuglingen fehlt das wichtige Enzym von Geburt an. Hier kann es schon von Beginn an zu einer Unverträglichkeitsreaktion auf die Muttermilch mit Durchfällen und
Gedeihstörungen kommen. 

 

Normalerweise verringert sich nach dem Abstillen die Laktase-Aktivität wieder, bleibt jedoch bei Europäern in der Regel bis ins hohe Alter, wenn auch verringert, bestehen.

 

Grundsätzlich lässt jedoch die Produktion des Laktaseenzyms im Laufe des Lebens immer weiter nach. Das bedeutet, dass Laktoseintoleanz eigentlich keine Krankheit, sondern ein physiologischer
Zustand ist. Nur auf Grund unserer Essgewohnheiten bekommen empfindliche Personen Beschwerden. Durch eine Laktose Diät verringern sich die Symptome sofort.

 

Asiaten, Südarfikaner und Südamerikaner können genetisch veranlagt Milchzucker weniger tolerieren.

 

Eine Laktoseintoleranz kann durch oder nach einer akuten Erkrankungen entstehen. So führen Rotaviren, Bakterien, Shigellen, Candida albicans oder Medikamenten zu einer Störung im Enzymhaushalt.
Die Laktase wird in der Darmschleimhaut gebildet. Ist diese entzündet, beschädigt oder gestört, kann es zu Laktoseintoleranz- Symptomen kommen. Diese sind üblicherweise:

  • saure, schaumige Stühle
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Blähungen
  • Gedeihstörungen bei Säuglingen
  • Bauchkrämpfe

Nach Abklingen des Infektes wird das Enzym in der Regel wieder normal in der Darmschleimhaut gebildet.  Die Intoleranz normalisiert sich.

Bleiben jedoch Symptome bestehen, folgen chronische Schmerzen und/oder Durchfälle, immer wenn der Betroffene Nahrungsmittel zu sich nimmt, die mehr oder weniger Laktose enthalten.

 

Manchmal treten eher diffuse Beschwerden auf. Ohne Durchfälle und Bauchschmerzen denkt man bei Kopfschmerzen und Schlafstörungen selten an Laktoseintoleranz. Doch können diese Symptome einen
Hinweis auch auf den Enzymmangel geben. Eine “Dauerentzündung” des Darmes kann Depressionen begünstigen.

 

Laktose ist nicht nur in den bekannten Produkten enthalten wie Milch, Zuckerstoffen, Sahne, Rahm oder Joghurt sondern auch in Fertigprodukten, Backwaren, Wurstwaren oder Süßspeisen.

 

Diese Nahrungsmittel müssen je nach Anfälligkeit reduziert oder weggelassen werden, was die Lebensqualität der Betroffenen oft einschränkt. Der Nahrungsmittelmarkt hat auf dieses Problem reagiert
und bietet eine Vielzahl laktosefreier Produkte an.

 

Doch nicht jedes, der meist teueren, laktosefreien Nahrungsmittel ist sinnvoll. So beinhalten bestimmte Käsesorten oder hochprozentige Schokolade nur Spuren von Laktose und sind gut verträglich.
Hier muss kein laktosefreies Produkt gekauft werden. Laktose ist übrigens deklarierungspflichtig, ein Blick aufs Etikett ist ratsam.

 

Eine homöopathische Konstitutions – Therapie  bei einem erfahrenen Therapeuten kann die Laktoseintoleranz verringern. 
Eine homöopathische Selbstbehandlung ist in diesem Fall nicht zu empfehlen.

 

 

Gesundheitsmessen im April 2012

20.04 – 22.04.2012 “Die 66″ ist Deutschlands größte 55+-Messe und findet in München im MOC  in der Lilienthalallee 40 bereits zum 8. Mal statt. Hier gibt es mehr als 300 Workshops, Vorträge und Shows in 6 Vortragsräumen und auf 4 Bühnen. Über 450 Aussteller informieren die Besucher über Themen wie Gesundheit, Reisen, Sport, Wohnen , […]

Gastbeitrag: Diabetes, Kreppel und Fleischwurst

Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Christian Mang, Mainz Ein Medizinstudent, der auch hier bei WordPress ist (Synonymo), hat mich auf diese Seite aufmerksam gemacht! Ich bin selbst Arzt und lese mit Amüsement, wie sehr sich doch die Erlebnisse ähneln, die man mit Patienten und Angehörigen macht! Wobei -ehrlich gesagt- die Patienten von Medizynicus ja direkt […]