Einem Patienten ist ein 24-Stunden-Blutdruckmessgerät angelegt worden, das er zu Hause fallen ließ – Schaden ca. 800 Euro. Der 26-jährige Auszubildende hat keine Haftpflicht und die Praxisversicherung des Threadinitiators deckt mehr…
Related Posts
Stern kritisiert Pharmawerbung
Fast ein halbes Jahr nach Einführung von Bayers Anti-Baby-Pille Qlaira® (gesprochen “Klära”), die von einer vorher nicht gekannten Marketingkampagne begleitet worden ist, hat es die Journailie gemerkt: Wie Frauen mit ‘Natürlichkeit’ gelockt werden titelt der Stern.
Hier im Blog hatte das Thema seine Premiere mit einem
ersten Posting am 2. März 2009.
Was in dem Artikel nicht erwähnt wird: Der Verlag G+J, der den Stern herausgibt, verlegt in Österreich die Frauenzeitschrift “Woman”, das Nachrichtenmagazin “News”, und “News Leben”. Dort haben sich die G+J-Medien mit Freude und ohne Scham an der
Kampagne
beteiligt, obwohl in unserem Nachbarland auch das Arzneimittelgesetz Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente untersagt – Schleichwerbung sowieso.
Kritisiert der Artikel lediglich das Qlaira-Marketing im
Internet, weil es das eigene Geschäft in der lukrativen Grauzone zwischen Werbung und redaktionellem Inhalt bedroht? G+J soll es nicht so glänzend gehen. Und dass die Pharmaindustrie bei Werbung im Printbereich zurückhaltend ist, musste G+J gerade bitter erfahren. Die geplante Gesundheitsbeilage “Vitaguide” wird wegen des zu geringem Interesses an Anzeigenbuchungen seitens der Pharmaindustrie nicht erscheinen.
Derweil erscheint die nächste Marketing-Welle für die Pille am Horizont: Bayer will Qlaira® für die Therapie von “übermässig starken Regelblutungen” in Europa zulassen. Das könnte viele Zeilen Text in den Frauenzeitschriften bedeuten, um die Leserinnen über das Krankheitsbild “starke Regelblutungen” und die neue Therapiemöglichkeit aufzuklären.
—
Update 13:07 Uhr: Der Artikel ist weg.
Update 17:00 Uhr: Soll laut der Autorin des Beitrags ein technisches Problem sein.
Update 18:17 Uhr: geht wieder.
Eine Zahl macht Karriere: 10%
10% – das soll der Anteil der Arzneimittelfälschungen sein. Ob vfa, ABDA, Spiegel, usw. Eine Zahl, die sich gut verkauft und für die Durchsetzung von eigenen Interessen benutzen lässt. Den Pharmakonzernen geht es darum, der Konkurrenz vo…
Schleichwerbeanfrage bei Selbsthilfeportal
Diese E-Mail erhielt ein grosses nicht-gewinnorientiertes Internet-Portal, das ehrenamtlich in Kooperation mit Selbsthilfeverbänden betrieben wird, von einer Werbeagentur:
gern möchten wir, im Zuge einer Kampagne für einen unserer Kunden, im Internet verstärkt auftreten und Media-/PR-Arbeit durchführen.
Ihre Mediadaten konnten wir direkt von Ihrer Website herunterladen, allerdings interessiert uns ferner ob es möglich ist mit Ihnen eine tiefergehende Kooperation einzugehen? Ist es beispielsweise möglich redaktionellen Content bei Ihnen einfließen zu lassen, oder einen ganzen “Krankheitsbereich” zu sponsern und mit Inhalten zu füllen? Weiterhin denken wir daran einen Expertenrat/-forum zu entwickeln/einzubinden.
Über eine baldige Antwort würden wir uns sehr freuen und danken Ihnen vorab für Ihre Mühen.
Mit freundlichen Grüßen
***** ****
Eigentlich hätte die Agentur das kürzer formulieren können:
“Geben Sie uns eine Stelle in Ihrer Site, wir kippen unsere Werbung als Content rein”.
In diesem Fall lief die Anfrage ins Leere. Ich schätze jedoch, dass der überwiegende Teil der Betreiber von medizinischen Angeboten im Internet die redaktionellen Grundsätze nicht so ernst nimmt. Allen Qualitätssiegeln zum Trotz.
—
Die betreffende Internetseite bietet über einen Vermarkter auch Bannerwerbung an – daher die Mediadaten – aber Schleichwerbung scheint die Werbeagentur für effektiver zu halten.