Nachdem sich meine Sommerpause etwas länger hingezogen hat als geplant, melde ich mich nun zum Beginn der zweiten Staffel der „Geschichten aus der Notaufnahme“ zurück. Auch der Klatsch und Tratsch in der Klinik soll natürlich nicht zu kurz kommen. Es beginnt nun wieder der Ernst des Lebens und die ungemütlichen Herbst- und Winterabende müssen schließlich auch irgendwie gefüllt werden. Ich freue mich auf die nächste Zeit!
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ok, so ganz bleibe ich auch nicht unbeleckt von den medienberichten zu der tollen neuen … impfung … äh … impfung gegen die neue grippe … also pandemrix eben. leider keine mutti, die für mich entscheidet, ob ich mir nun die impfung antun muss oder nicht. muss ich alles auf die eigene kappe nehmen. immerhin […]
Geheimsprache der Ärzte (Teil 9)
Notärzte sind die Outlaws unter den Medizinern. Wobei es hier ja wenige Hauptberufliche gibt. Die meisten agieren vollschichtig als Gasleute (Anästhesisten) oder Internisten. Chirurgen können in der Regel EKGs nicht richtig herum halten und werden daher auf der Landstraße mit Blaulicht nicht gern gesehen. Wie codet nun ein Notarzt? Es ist nicht ganz einfach. Da […]
Artikel von: Monsterdoc
Aspirin-Ausstattung
Eines Tags fühlte sich Frau Gorbardi sehr schlecht und besuchte daher den Hausarzt ihrer Wahl.
„Sie sind aber blass“, sagte der Hausarzt der Wahl und diagnostizierte eine Blutarmut.
Zur Abklärung woher das denn in aller Welt käme, schickte er Frau Gorbardi in ein etabliertes Krankenhaus der Region. Das Klinikum Beteigeuze City.
Schnell hatten die Gastroenterologen auch einen plausiblen Grund gefunden. Ein größeres Magengeschwür sickerte kontinuierlich Blut hervor.
Nun war es aber so: Jedes Mal wenn Frau Gorbardi Kopfschmerzen hatte, nahm sie so ein Aspirin. Also alle 2 Tage. Das wollte sie auch gerne haben, während sie so in diesem Krankenhaus rumlag.
„Nein, nein!“ rief der Stationsarzt. (Das war ich). „Das ist ganz schlecht für die Magenblutung und das Magengeschwür. Das viele Aspirin ist vermutlich die Ursache für beides. Aspirin hat das leider als Nebenwirkung. Sie dürfen das nicht mehr nehmen.“
Frau Gorbardi nickte verständig und zusammen mit unseren Neurologen entwickelten wir ein extra neues Anti-Kopfschmerz-Konzept ohne Aspirin. Alles war gut oder so dachten wir und weil Frau Gorbardi so sehr blutarm war, planten wir sie noch zwei, drei Tage eine stationäre Überwachung.
Am Abend hielt mich Herr Gorbardi im Flur auf.
Er habe da eine Frage, das sei ihm nun etwas peinlich, aber naja, was wolle man machen. Ich schaute etwas verwirrt.
Ja, erzählte Herr Gorbardi, seine Frau habe ihn gerade angerufen, sie habe wieder die Kopfschmerzen. Ob er da nicht Aspirin mitbringen könne? Das Krankenhaus hier habe das nicht. Da würde kein Aspirin vorgehalten.
„Oh“, sagte ich und erklärte hier läge ein Missverständnis vor. Außerdem fühlte ich mich verpflichtet zu erwähnen, dass das Klinikum Beteigeuze selbstverständlich Großvorräte an Aspirin besäße, mit der man ganz Beteigeuze für Monate versorgen könne.
