(HANNOVER) Gestern haben wir berichtet, dass die GRÜNEN sich für eine Pflegekammer in Niedersachsen engagieren – und fast zur gleichen Zeit bringt die SPD auch einen Antrag zur Gründung einer Pflegekammer in Niedersachsen ein. Die SPD hat sich lange und intensiv mit der Einführung einer Pflegekammer befasst und gegen alle Widerstände aus anderen Organisationen nun der Pflegekammer zugestimmt. Dafür sei ihr – bei aller parteilichen Unabhängigkeit – schon mal gedankt. Natürlich begrüßt der DBfK dass Engagement der SPD. Die Anträge der GRÜNEN und der SPD werden am 18.02.2010 im Landtag in Niedersachsen erstmalig beraten – in derselben Sitzung, in der der Antrag der CDU/FDP-Koalition zur Attraktivitätssteigerung der Pflegeberufe bereits zum zweiten Mal beraten wird. Sage noch mal jemand, es tue sich nichts. (Zi)
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Arznei- und Heilmittel: Rahmenvorgaben für 2016 vereinbart
Die Verhandlungen über die Rahmenvorgaben Arzneimittel und Heilmittel für das Jahr 2016 sind abgeschlossen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband) gehen im Arzneimittelbereich von einer Steigerung des Ausgabenvolumens in Höhe von 3,7 Prozent beziehungsweise rund 1,2 Milliarden Euro aus. Da weitere Einzelkomponenten wie Alter und Anzahl der Versicherten regional zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen und den Krankenkassen verhandelt werden, handelt es sich bei der genannten Summe nicht um eine abschließend definierte Größe. „Diese Ergebnisse sind ein positives Signal für die Arbeit der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen“, betonte KBV-Vorstand Dipl.-Med. Regina Feldmann. „Hervorheben möchte ich, dass wir einvernehmliche Ergebnisse erzielt haben. Die gemeinsame Selbstverwaltung funktioniert also.“ Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Johann-Magnus von Stackelberg, erklärte: „Die Vereinbarungen bilden eine solide Grundlage für eine bedarfsgerechte Arznei- und Heilmittelversorgung im Jahr 2016.“ Auch bei den Heilmitteln rechnen die KBV und der GKV-Spitzenverband im nächsten Jahr mit einer Steigerung des Ausgabenvolumens in Höhe von 3,7 Prozent (ca. 195 Millionen Euro). Ein Teil des Mehrbetrages soll in die Heilmittelversorgung von geriatrischen Patienten fließen. In diesem Bereich wird ein höherer Bedarf unter anderem aufgrund der neuen geriatrischen Institutsambulanzen erwartet. Rückwirkend für 2015 wurde eine Steigerung der Anpassungsfaktoren von 0,8 Prozent vereinbart. Gemeinsame Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und des GKV-Spitzenverbandes
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KV Nordrhein: Zahl der barrierearmen Praxen hat sich in vergangenen fünf Jahren fast verdreifacht
In vielen Bereichen wird daran gearbeitet, Menschen mit Behinderung einen ungehinderten oder zumindest leichteren Zugang zu Gebäuden oder anderen Bereichen des öffentlichen Lebens zu ermöglichen. Die medizinische Versorgung steht dabei besonders im Fokus. Die niedergelassenen Mediziner in Nordrhein haben in den vergangenen Jahren schon sehr viel getan, um auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung einzugehen. Das ist das Ergebnis einer groß angelegten Befragung von mehr als 13.000 nordrheinischen Praxen, die von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein zum Status der Barrierefreiheit ihrer Praxenbefragt wurden. „Die Ergebnisse unserer Umfrage sind sehr erfreulich. Wir sind viel weiter, als wir es nach bisherigen Daten erhoffen konnten“, sagte Dr. med. Peter Potthoff, Vorsitzender KV Nordrhein, bei der Eröffnung der Fachtagung „Barrieren abbauen in der Praxis“ am 2. September in Düsseldorf. „Wie ernst die Kolleginnen und Kollegen das Thema nehmen, zeigt sich daran, dass fast 60 Prozent der Praxen detaillierte Angaben gemacht haben.“ Fast die Hälfte der Praxen in Nordrhein haben danach einen barrierearmen Zugang und eine – wenn auch nicht umfassende – behindertengerechte Ausstattung. Damit hat sich der Anteil der barrierearmen Praxen in Nordrhein in den vergangenen fünf Jahren um rund 30 Prozent erhöht. Präzise Angaben zur Barrierefreiheit bei der Online-Arztsuche In absoluten Zahlen ausgedrückt: Die Zahl der barrierearmen Praxen ist von 2.300 in 2010 auf 6.200 in 2015 gestiegen. „Die Zahl der – im Sinne der einschlägigen DIN Norm – vollständig barrierefreien Praxen hat sich verdreifacht, nicht nur durch Neu-Praxen, sondern auch durch Investitionen in Bestandspraxen“, sagte Potthoff, der auf einen positiven Nebeneffekt der Befragung hinwies: „Durch den Rücklauf können bei unserer Online-Arztsuche auf www.kvno.de noch differenziertere und ganz aktuelle Angaben zur Barrierefreiheit machen“. Potthoff betonte, statt des Begriffs „barrierefrei“ lieber den Ausdruck „barrierearm“ zu verwenden. „Bei allen Vorgaben und aller Sympathie für weitreichende Ansätze sollten wir das Machbare im Blick behalten und keine zu hohen finanziellen oder bürokratische Hürden aufbauen, die davon abhalten könnten, Verbesserungen in Angriff zu nehmen.“ Die Pläne der Landesregierung zur Novelle der Bauordnung NRW etwa enthielten Regelungen zur Barrierefreiheit, die sich kontraproduktiv auswirken könnten. Staatssekretärin Martina Hoffmann-Badache vom Gesundheitsministerium des Landes NRW lobte das Engagement der KV Nordrhein: „Die Fachveranstaltung zeigt, wie wichtig das Thema allgemein und für die KV Nordrhein ist. Und die Ergebnisse der jüngsten Umfrage zeigen, dass ich mir um die Arztpraxen keine Sorgen machen muss.“ Hoffmann-Badache betonte, dass Barrierefreiheit nicht nur ein Thema für mobilitätseingeschränkte Menschen sei, sondern viel weiter gefasst werden müsse. Hohe Investitionen für Bestandspraxen Klaus Balke von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) verwies auf verschiedene Initiativen und Hilfestellungen für die Praxen in den vergangenen Jahren, gab aber auch zu bedenken, dass der Umbau von Bestandspraxen mit enormen Investitionen verbunden sei – und valide Daten für die ganze Bundesrepublik fehlten. In der Versichertenbefragung der KBV 2014 gaben 70 Prozent der Befragten an, zuletzt in einer barrierefreien Praxis gewesen zu sein. Internist, Pneumologe und Allergologe Norbert Mülleneisen aus Leverkusen nahm die Tagungsbesucher mit in seine vertragsärztliche Praxis und verriet, wie er Barrieren begegnet und sie so weit möglich beseitigt – vom Empfang bis zum Wartezimmerfilm im Gebärdensprache. Aber: „Eine vollkommen barrierefreie Praxis ist ein Ideal, dem wir uns nur annähern können, schon allein wegen der vielen verschiedenen Formen von Behinderungen – und wegen der baulichen Beschränkungen.“ Dirk Meyer, Patientenbeauftragter der Landesregierung in NRW, warb dafür, die Unterscheidung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung weitgehend aufzuheben: „Wir alle leben mit Beeinträchtigungen“, sagte Meyer. „Und eine Barriere ist bereits, wenn mich eine Arzthelferin nicht anschaut, wenn ich in die Praxis komme. Vieles ist schlicht eine Frage der Haltung und der Kommunikation gegenüber den Patienten.“ Frank Opper aus Kaarst, öffentlich bestellter Sachverständiger für barrierefreies Planen und Bauen, berichtete von seinen Erfahrungen mit Bauprojekten. Der querschnittsgelähmte Architekt plädierte für ein „Design für alle“, das für alle funktioniere, da niemand genau sagen könne, was barrierefrei, barrierearm oder seniorengerecht heiße. „Wir müssen alle Menschen erreichen und berücksichtigen, wenn wir Räume gestalten.“ Pressemitteilung der KV Nordrhein
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