(NORDWEST) Worüber man sich in Fachkreisen wohl einig ist ist, dass man Qualität nicht in Einrichtungen „hinein kontrollieren“ kann. Nachhaltig kann Qualität nur durch eine entsprechende Qualitätspolitik der Unternehmensleitung generiert werden, die durch partizipative Führungsinstrumente sowie durch ein mitarbeiterorientiertes Personalmanagement umgesetzt wird. Leider ist momentan zu beobachten, dass Führungskräfte durch den Druck, der durch externe Qualitätsprüfungen sowie durch die Veröffentlichungen der Ergebnisse aufgebaut wird, diesen Druck an die Mitarbeiter weitergeben anstatt sich hinter sie zu stellen. Um in dieser angespannten Situation den Leitsatz umzusetzen, der wohl in jedem Pflegeleitbild zu finden ist, nämlich dass der pflegebedürftige Mensch im Mittelpunkt des pflegerischen Denkens und Handelns steht, müssen Führungskräfte ihre Mitarbeiter darin bestärken, zu ihrer Professionalität zu stehen und ihnen helfen, diese zu erklären. Für den Moment mag eine Leitungskraft sich entlastet fühlen, wenn sie für ein schlechtes Prüfergebnis die mangelnde Qualifikation ihrer Mitarbeiter verantwortlich macht. Allerdings wäre es im Interesse der Qualitätsentwicklung und insbesondere im Interesse der gesellschaftlichen Wahrnehmung unserer Berufsgruppe weit zielführender, die Mitarbeiter darin zu unterstützen, ihre Professionalität zu artikulieren und sie darin zu schulen, die von ihnen geleistete qualifizierte Pflege zu begründen. Pflegekräfte brauchen Leitungen, die hinter ihnen stehen und ihnen den Rücken stärken! Führungskräfte in der Altenpflege sollten sich nicht dazu hinreißen lassen, die Rechtfertigungspflege voranzutreiben, indem sie die Mitarbeiter wöchentlich zur Verwendung neuer Checklisten verpflichten. Sie sollten den Mitarbeitern vielmehr helfen, zu erkennen, wo sich in ihrer täglichen pflegerischen Arbeit die Fachlichkeit zeigt und wie sie dies im Rahmen der Dokumentation des Pflegeprozesses zum Ausdruck bringen können. Es ist kein Geheimnis, dass sich ein eklatanter Fachkraftmangel in der Altenpflege anbahnt. Da können wir es uns unmöglich leisten, den Pflegekräften, die bereits an der Grenze ihrer Belastbarkeit arbeiten, durch Druck noch die letzten Energiefunken zu nehmen. Sowohl für die Führungspraxis als auch für die Gesundheits- und Sozialpolitik muss gelten: Aufrichten statt Niedertreten, Qualifizieren statt Aburteilen. (Al)
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11. GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESS diskutiert über die Zukunftschancen von Kliniken “Geld treibt keine Innovationen”, stellt Gesundheitsunternehmer Prof. Heinz Lohmann “trocken” fest. Zwar stimme die Gleichung “reiche Kommune = bankrottes Krankenhaus” nicht immer, aber die reale Situation einer ganzen Reihe von öffentlichen Kliniken lasse den Verdacht zu, dass die Bereitschaft, Schulden am Ende aus dem öffentlichen Haushalt zu … Weiterlesen →![]()
Studien zum Forschungsstand zu Kaiserschnitten veröffentlicht – BM Gröhe: Kaiserschnitte nur dann, wenn sie medizinisch notwendig sind
Das Bundesministerium für Gesundheit hat vier Studien zur Auswertung des aktuellen Forschungsstandes zu Kaiserschnitten gefördert, die heute veröffentlicht werden. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärt dazu: „Ein Kaiserschnitt ist ein operativer Eingriff, der sowohl für die Mutter als auch für das Kind gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann. Deshalb sollten Kaiserschnitte nur dann vorgenommen werden, wenn sie medizinisch auch wirklich notwendig sind. Wichtig ist jetzt, dass die zuständigen Fachgesellschaften eine hochwertige Leitlinie erarbeiten, damit künftig Entscheidungen für oder gegen einen Kaiserschnitt auf einer noch besseren wissenschaftlichen Grundlage erfolgen können. Die jetzt vorliegenden Studien sind ein wichtiger Beitrag für die Erarbeitung dieser Leitlinie und die Übernahme weiterer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Geburtshilfe. Im Zentrum muss immer der Schutz von Mutter und Kind stehen.“ Die vier Forschungsprojekte mit einem Auftragsvolumen von insgesamt 150.000 Euro haben sich mit wichtigen Versorgungsfragen befasst: Beratung der Schwangeren, Zeitpunkt des geplanten Kaiserschnitts, Maßnahmen zur Begegnung von Gefahren beim Kaiserschnitt und Zustand der Frau nach Kaiserschnitt. Die Ergebnisse der heute veröffentlichten Studien fließen in eine interdisziplinäre S3-Leitlinie „Kaiserschnitte“ ein, die derzeit von den zuständigen Fachgesellschaften erarbeitet wird und eine wissenschaftlich begründete Entscheidungshilfe für Ärzte darstellt. Die Arbeit der ebenfalls geförderten Koordinierungsstelle „Kaiserschnittforschung“ an der Universität Frankfurt wird noch bis März 2017 fortgesetzt, um die Leitlinienentwicklung weiterhin zu unterstützen. Die Studien und weitere Informationen finden Sie unter: www.bundesgesundheitsministerium.de/Kaiserschnitt-Studien Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit
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1. Mitteldeutscher Mediationskongress – Anwalt und Mediation
Heute möchte ich, abseits des Medizinrechts, auf eine interessante Veranstaltung hinweisen: Die ARGE Mediation Sachsen e.V. veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Institut für Anwaltsrecht der Universität Leipzig und der Steinbeis Stiftung unter der Schirmherrschaft des Sächsischen Staatsministeriums für Justiz und freundlicher Unterstützung der ERGO Versicherung AG und der Hans Soldan Stiftung am 03.Juni 2010 in […]