Ärzte sollen ständig “up-to-date” sein, sich selbständig regelmäßig weiterbilden. Heute stelle ich eine Möglichkeit vor, wie man aus dieser Pflicht eine spannende Unterhaltung machen kann:
Unter folgendem Link im Apple iTunes Store stehen an die 100 Podcasts – alle kostenlos, entweder als Audio- oder Videodatei – zum Download bereit.
Besonders empfehle ich folgende Podcasts:
Springer(audio) Kongressnews, Experteninterviews und Nachrichten aus der Welt der Medizin
OR-Live (video) Vorschau, Ausschnitte und vollständige OP-Videos, in englischer Sprache
Radiology (video) Radiologische Case-Reports, in englischer Sprache
LANCET (audio) mehrere Podcasts eines der größten Journals stehen hier zur Verfügung, engl
NEJM (audio) die Highlights der letzten aktuellen Ausgabe werden hier zusammengefasst, engl
Nach die erneute Dioxin Fund in Bio-Eier in NRW jetzt auch in Niedersachsen sind erhöhte Dioxinwerte in Eiern in zweier Höfe aus dem Kreis Aurich in Ostfriesland bekanntgeworden. Die beiden…
Weiter Info und analyse in Website Medizin und Gezundheit
Nachtdienste find ich so oder so immer etwas mühsam. Man muss den Tag-Nacht-Rhythmus umstellen, wechselt anschließend direkt von dem Nacht- in den Tagdienst, und die Notfälle sind nachts etwas “spezieller” als die untertags. Kommt mir zumindest so vor. So kommt es also, dass ich um 4 Uhr morgens auf die Notaufnahme schlurfe. Verdachtsdiagnose: Appendicitis, also Blinddarmentzündung. Es ist ein junger, ansonsten gesunder Herr, ich untersuche ihn, erkläre ihm die Blutwerte und führe einen Ultraschall durch. Die Diagnose ist einfach und klar. Die Therapie, also Lösung des Problemes auch. Schritt für Schritt erkläre ich dem Patienten die laparoskopische Appendektomie (= Blinddarmentfernung). Für mich ist der Fall klar, aber nachdem ich ihm die Operation erklärt habe, fragt er mich nach einer medikamentösen Therapie mittels Antibiotika. Innerlich seufze ich kurz. Aber es ist ja eigentlich eine sehr berechtigte Frage, weswegen ich ihm die Vor- und Nachteile beider Optionen erläutere. Bzw., warum ich ihm zur Operation rate, und dass ich das nicht tu, nur weil ich Chirurgin bin und sonst zu wenig zu tun wäre. Plötzlich hält er mir sein Handy hin. Ich blicke fragend in sein Gesicht.
“Können Sie sich bitte kurz Zeit nehmen und sich den Artikel durchlesen?”
Ich seufze nun glaube nicht nur mehr innerlich. “Ich habe mich schon genug in das Thema eingelesen,…”
Doch er hält mir noch mal sein Telefon hin. Es ist 4 Uhr morgens. Ich bin hundemüde. Auf der Station müssen noch einige Patientinnen begutachtet werden. Herr H. ist hypoton, Frau P. blutet aus dem Stoma, ich habe seit Stunden nichts gegessen,… Aber um die ganze Geschichte abzukürzen, nehme ich sein Telefon in die Hand. Irgendein gegoogelter Artikel über die antibiotische Therapie einer Blinddarmentzündung. Ich überfliege ihm zu liebe den Text, lege sein Telefon zurück auf das Notfallbett, und fasse noch einmal kurz zusammen, warum ich ihm zur Operation rate. Und dass ich ihn natürlich zu nichts zwinge. Letztendlich frage ich, warum er meinen Vorschlag ablehne.