Lipoedem – Teil 2

Tuesday, 26. October 2010

Woran erkenne ich dass ich unter einem Lipödem leide? Das Erscheinungsbild und seine Beschwerden:

Die Fettpolster treten immer symmetrisch an den Beinen, seltener, in rund einem Drittel der Fälle, auch an den Armen auf. Ein typisches Erscheinungsbild sind verstrichene Knöchelübergänge, ein kräftige Fesselregion, Wulstbildung um das Kniegelenk und Polster an Vorder- und Innenseite der Oberschenkel. Gelegentlich treten an den Aussenseiten sogenannte Reiterhosen auf.  In vielen Fällen ist die Umfangsvermehrung so stark, dass es beim Gehen zum „Wundscheuern“ an den Oberschenkelinnenseiten kommt. Bei sehr ausgeprägtem Befall kann durch Bildung von Fettwülsten an den Knieinnenseiten eine Beeinträchtigung beim Gehen eintreten, X-Beine mit chronischer Schädigung des Kniegelenkes können die Folge sein.

Welche Beschwerden deuten auf ein Lipödem hin?

Die Beschwerden werden von den Betroffenen als dumpf, drückend und schwer beschrieben.

Besonders belastend sind die Beschwerden durch die Ödeme d.h. durch Wassereinlagerung (syn. Ödem) in den Beinen. Im Tagesverlauf treten diese Schwellungen zunächst im Unterhautgewebe der Unterschenkel auf. Zu Beginn der Krankheit  sind die Ödeme am Morgen nicht oder kaum vorhanden, abends jedoch deutlich sichtbar. Die Schwellungen und auch die übrigen klinischen Symptome werden in der Sommerzeit,  sowie durch langes Stehen oder Sitzen verstärkt.

Im Laufe der Jahre kann sich der Befund verschlimmern; die Unter-, und später auch die Oberschenkel, sind dann sowohl am Tage  als auch über Nacht geschwollen. Durch die Wasseransammlungen können zusätzlich folgende Beschwerden auftreten:

  • dumpfes Schwellungsgefühl
  • Berührungs- und Druckschmerzhaftigkeit
  • Kälteempfindlichkeit

Die Berührungsschmerzhaftigkeit kann so weit führen, dass sogar das Anziehen eines  Rockes oder der Hose zu unerklärbaren Schmerzen an den Unterschenkeln führt. Durch die entstehende Abflussbehinderung, d.h. den Lymph-Stau in der Haut können sich im Bereich der Oberschenkel seitlich „Besenreisernester“ bilden.  Durch den Rückstau in die Haut kann es zudem schon bei leichtem Anstoßen auch zu stärkeren Blutergüssen und Hauteinblutungen kommen.

Eine praktisch  immer vorhandene psychische Belastung entsteht durch das kontinuierlich schlechter werdende Aussehen. Viele Betroffene weisen sich, oft bestärkt duch wenig sachkundige Äußerungen ihres Umfeldes, fälschlicherweise selbst die Schuld an Ihrer veränderten Figur zu. Auch Maßnahmen wie Diät oder Sport scheitern fast immer. Erfolglosigkeit der eigenen Bemühungen führt zu immer wiederkehrenden Frustrationen, die sich bei einem Teil der Betroffenen in Form von Essattacken äußern. Als deren Folge entsteht nun noch zusätzlich ein Übergewicht, welches das Krankheitsbild weiter verschlimmert.

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