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Medizinstudenten und Depression
Oh, da hab ich wohl ein Thema für mich gefunden.
Wie schon
zuletzt geblogt (Originalartikel hier),
leiden US-Medizinstudenten deutlich häufiger als
ihre Kollegen anderer Studienfächer an Depressionen. Interessant aus
einem
aktuellen Artikel in der BMC Medical Education (2008, 8:60) zu erwähnen ist die Aussage
An exploratory analysis of possible risk factors showed that […]
the internship period (p = .001)
were factors for the development of depressive symptoms.
Internship ist so was wie das PJ,
nur dauert das bei den US-Medizinern
länger, ist hinsichtlich des Frustrationsausmaßes wohl grob
vergleichbar. Diese Phase des Studiums ist also ein hochsignifikanter
Prädiktor für depressive Symptomatik.
Ich werde bei Gelegenheit noch mehr zu dem Thema schreiben und
recherchieren (fuck yeah pubmed rocks!),
wenn ich Luft, Lust und Laune habe.
Hm.
Ein Anruf, es ist Wochenende, Mittag, die Visite so halb durch.
“Ein Hubschrauber ist auf dem Weg in unsere Klinik. Eine 24-jährige Frau ist aus dem 6. Stock gesprungen. In der 28. Schwangerschaftswoche.”
24 Jahre. Suizidversuch. 28. Schwangerschaftswoche.
Wir gehen in den Schockraum, wo sich schon mehrere Teams eingetroffen haben. Es gibt ein Ganzkörper-CT, da die Patientin zuerst in ein kleineres Spital gebracht wurde. Dort gab es zu wenig SpezialistInnen. Während wir warten sehen wir uns das CT an. Knochenbrüche von Kopf bis Fuss. Organruptur. Eingefallener Lungenflügel. Baby mit Schädelbasisbruch.
Die Notfallärztin als Chefin ist mit einer roten Weste gekennzeichnet. Sie gibt den Ton an. Neben dem Tisch, auf dem in wenigen Minuten eine junge Frau liegen wird, steht ein Inkubator. Und viele Leute. Gynäkologie (Kind entbinden). Neonatologie (Betreuung falls Entbindung). Viszeralchirurgie (Leber zermantscht). Orthopädie (Schädelfraktur, Wirbelkörperfrakturen, instabile Beckenfraktur).
Wir hören den Helikopter landen. “Ich bitte die Teams alle vor den Schockraum. Wir machen den primary survey und rufen euch dann je nach Bedarf dazu. Zuerst erfolgt ein Ultraschall um zu entscheiden ob wir das Kind entbinden müssen, um uns anschliessend um die Frau zu kümmern.”
Der Heli landet und kurz darauf wird die Patientin in den Schockraum gefahren. Intubiert, mit blauen Flecken übersäht. Erstaunlich wenig Blut äusserlich. Aber das Gesicht sieht komisch verschoben aus. ABCDE. Ultraschall: Kind tot. Das Neonatologie-Team packt den Inkubator und zieht wieder ab gen Kinderklinik.
Das tote Kind muss nicht sofort raus, deswegen der Entscheid die Frau zuerst den OrthopädInnen zu übergeben, um die instabile Beckenfraktur und die instabilen Wirbelkörperfrakturen zu versorgen. Solange das Baby im Bauch bleibt, ist vorerst auch die zermantschte Leber komprimiert. Viszeralchirurgie-Team zieht also auch ab. Die zweite Hälfte der PatientInnen muss noch visitiert werden.
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