Vor fünf Jahren wurde die Fachzeitschrift Nature Climate Change gegründet – als Ableger von Nature, der seit 1869 erscheinenden traditionsreichsten Wissenschaftszeitschrift. Die neue Zeitschrift ist eine Anerkennung der wachsenden Bedeutung der Klimaforschung, und setzte sich zum Ziel, neben den naturwissenschaftlichen Grundlagen auch die breiteren gesellschaftlichen Folgen des Klimawandels zu betrachten (eine umfassende Mission ähnlich wie die des Potsdam-Instituts). Zum 5. Geburtstag bringt Nature Climate Change eine lesenswerte Analyse der Klimaforschung durch die Gründungsredakteurin Olive Heffernan. Und es werden in fünf… weiter
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Vorfahrt für Barrierearmut – Symposium fordert inklusiveres Gesundheitswesen
Ist das deutsche Gesundheitswesen inklusiv? Inwieweit ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland umgesetzt? Wie steht es um das Recht auf medizinische Versorgung? Diesen Fragen gingen die Teilnehmer*innen des Symposiums „Inklusion im Gesundheitswesen“ nach, veranstaltet von den stipendiatischen Arbeitskreisen Inklusion und Gesundheit der Friedrich-Ebert-Stiftung, vom 23. bis 25. Januar 2015 in Berlin.
Kurz
Er kam aus einer anderen Stadt. War an der Endhaltestelle aus der S-Bahn aufgelesen worden. Kam mit dem RTW in die Ambulanz. Kein Name, keine Papiere, nicht fähig Auskunft zu geben. Ende zwanzig vielleicht, aber greisenhaft ausgemergelt, abgemagert, schwach und stinkend dreckig. Im Geldbeutel ein Terminzettel einer Arztpraxis, Methadonprogramm. Ein Drogensüchtiger.
Drogies will niemand im Krankenhaus. Sie fordern von Ärzten und Schwestern Beruhigungsmittel von der starken Sorte. Klauen sie dann aus dem Medikamentenschrank. Machen sich dann aus dem Staub, wenn sie die Handtaschen der Omis durchwühlt und die ganze Station in Aufruhr versetzt haben. Doch diesen kann der Arzt nicht wegschicken.
Verlaust, verdreckt, vielleicht HIV-positiv? Nicht mal stehfähig, kurzatmig. Beim Husten schwallartig Eiteriges. Aber kein Fieber.
Zum Glück gibt es auch in diesem Krankenhaus beherzte Schwestern, die sich nicht zu schade sind, so jemanden erstmal zu baden, zu waschen, zu entlausen.
Danach die Aufnahme-Untersuchung am sauberen Bett, sauberer, rasierter Patient in weißen Laken: Als er sich aufsetzen soll setzt die Atmung aus, der Puls auch. Neurologische Reaktionen komplett weg. Ganz plötzlich alles auf Null. Vollständig. Und unumkehrbar: Alle Reanimationsbemühungen, mit Anästhesisten, auf Intensivstation, eine Stunde lang, alles umsonst. Keine QRS-Zacke, kein eigener Atemzug, keinerlei Pupillenreaktion. Ungewöhnlich, daß jemand so schnell so tot sein kann. Selbst alte, herzschwache Patienten zeigen doch hin und wieder kleine Herzaktionen oder Bewegungen während einer Reanimation. Hier: Nichts.
Das schnelle Ende eines kurzen Lebens.
Die Obduktion ergab nichts ausser einer Lungenentzündung bei einem stark reduzierten Allgemeinzustand.
Die Angehörigen wurden erst Tage später von der Polizei aufgetan. Sie hatten keine Fragen.