Einer meiner Kindheitshelden hörte auf den schönen Namen Dimetrodon, was soviel wie „der mit den zwei unterschiedlich großen Zähnen“ heißt. Nicht, dass ich das als Kind schon wusste. Es war eigentlich auch egal. Mich faszinierte an dem Wesen etwas anderes. Zum einen, dass es ausgestorben ist. Und das schon sehr, sehr lange. Schon weit vor den Dinosauriern verschwand es von der Erde (obwohl mir das als Kind auch noch nicht ganz klar war, ich hielt ihn nämlich für einen Dinosaurier. Das er keiner war, lernte ich erst später).
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ein glücklicher moment
ich bin heute in dieses untersuchungszimmer gegangen, die mutter hat mir tatsächlich alles erzählt, was für die erkrankung ihres kindes wichtig war, sie hatte sogar fieber gemessen (rektal!), und erst einmal nichts gegeben, weil die temperatur moderat war. trotzdem kam sie jetzt am dritten fiebertag vorbei, und nicht etwa, weil wochenende ist, oder morgen die […]
Zukunft und Zuversicht
Es sind die letzten Tage meines Abenteuers Auszeit. Ganz bewusst verbringe ich sie nicht in Gemeinschaft und nicht in einer großen Stadt. Ich habe mir Besinnung verordnet in Punta Rubia, einem winzigen Ort voller zusammengewürfelter Sommerfrische-Häuschen in Uruguay. Hier, am sturmumtosten Atlantik gibt es außer Wind und Wellen kaum etwas. Das macht nichts. Ich will lesen und schreiben, über Vergangenes und Zukünftiges nachdenken, aber vor allem im Jetzt sein. Das gelingt mir mehr oder weniger gut – je nach Tagesform.… weiter
papagei
setting: fünfjährige tochter, mutter, kinderdok. untersuchung.
ich: "oh prima, unterhemd ist schon ausgezogen, dann höre ich dich mal ab."
mutter: "jetzt hört der onkel dich mal ab."
ich: "so, dann schaue ich noch in die ohren."
mutter: "nur kurz ohren schauen, nicht schlimm."
ich: "alles klar, und noch den mund auf."
mutter: "komm, mach schön den mund auf."
ich: "legst du dich mal hin, dann taste ich noch deinen bauch ab."
mutter: "legst dich schön hin, passiert nichts."
ich: "also wunderbar, dann setz dich mal wieder."
mutter: "setz dich mal wieder."
ich: "wie alt bist du denn schon?"
mutter: "komm sag, wie alt bis du?"
tochter: "…"
mutter: "bist du vier oder fünf?"
tochter: "…"
ich: "kannst mirs auch mit den fingern zeigen."
mutter: "bist du fünf?"
tochter nickt. lässt die hand wieder sinken.
ich: "hast du denn arge halsweh? oder gehts mit dem essen und trinken."
tochter mund öffnet sich.
mutter: "essen geht schon. gell, marlies-susann?"
tochter nickt.
ich, erstmals zur mutter: "also, sie hat einen leichten racheninfekt, ist nicht so schlimm, ein wenig rot, nichts eitriges. da darf sie was lutschen, viel trinken. das wird schon."
mutter: "siehst, marlies-susann, alles nicht so schlimm beim onkel dokter."
ich: "also tschüss, marlies-susann." reiche ihr die hand.
tochter versteckt sich hinter der mutter.
mutter: "naja, das macht sie nicht so gern, sie ist immer sooo schüchtern."