2013 neigt sich dem Ende zu, aber das Team von medproduction ist natürlich nach wie vor zur Stelle. Wir hoffen, Sie hatten ein frohes Fest und erholsame Feiertage und kommen nun gut erholt und gesund ins Jahr 2014!
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Samstag Nachmittag in der Notaufnahme. Die Geschäfte gehen eher schleppend, was mir gar nicht mal so unrecht ist. Ich sitze mit einer Kaffeetasse am Schreibtisch und tu so als würde ich Krankenakten bearbeiten. Nebenan in der Küche steht ein Fernseher, daraus die üblichen „Tröööt… Pfeiff… johl…“ Geräusche. Nach ein paar Minuten kommt Marvin aus der […]
Handschriftlich – Professionelle Hieroglypie
Vor langer Zeit in der Grundschule, da fand der Grundschullehrer, die Schülerin Zorgcooperations solle sich mal mehr Mühe geben. Ein sehr hässliches Schriftbild wäre das. Als mittelbraver Schüler gab ich mir natürlich Mühe. Hey, ich besaß sogar einen fancy Schönschreibfüller, der eine extrabreite Feder für besonders elegante Schwünge hatte. Dieser machte mein Schriftbild noch viel hässlicher.
Arzt werden war dem Schönschreiben auch nicht förderlicher. Erst versuchte ich als tugendhaft motivierter Student den rasend schnellen Ausführungen der Professoren mit detaillierten Notizen zu folgen, welche ich später nie wieder betrachten würde. Dann war ich tatsächlich so ein Arzt und sollte in hoher Geschwindigkeit alles Mögliche von Hand dokumentieren. Das zügige Schreibtempo verkrumpelte die Wörter dann weiter zu wellenförmigen Hieroglyphen, bezüglich derer die Schwestern fragen würden: „WAS hast du da wieder geschrieben?! Gibst du dir mal mehr Mühe bitte.“
Ich würde dann beleidigt tun, alles persönlich vorlesen und behaupten, das wäre doch klar: das hieße „Bitte noch 2 Blutkonserven kreuzen“ und ganz sicher nicht „Bitte noch 2 Blutkonserven und Sex.“ (Ernsthaft. Das macht doch gar keinen Sinn! WARUM sollte ich „und Sex“ schreiben?!)
Ich würde dann beleidigt tun, alles persönlich vorlesen und behaupten, das wäre doch klar: das hieße „Bitte noch 2 Blutkonserven kreuzen“ und ganz sicher nicht „Bitte noch 2 Blutkonserven und Sex.“ (Ernsthaft. Das macht doch gar keinen Sinn! WARUM sollte ich „und Sex“ schreiben?!)
Auf jeden Fall rief die Pforte an und erklärte ein Hausarzt wolle mich sprechen, zing, hier würde sie den Mal zu mir umleiten. Noch während ich „Uhoh“ und „Was habe ich jetzt getan?!“ dachte, sprach auch schon der Hausarzt zu mir.
„Ja, schön, dass ich sie erreiche. Ich rufe an wegen des Patienten Herr Mim-Dümpre.“ Während mir der Name Mim-Dümpre noch irgendwie bekannt vorkam, konnte ich mich irgendwie nicht mehr so richtig an meine Behandlung dessen erinnern. „Erst mal möchte ich hier lobend erwähnen“, fuhr der Hausarzt wohlwollend fort“, dass sie dem Patienten ja diesen sehr schönen handschriftlichen, vorläufigen Brief mitgegeben haben. Sehr ordentlich haben sie das geschrieben. Das finde ich sehr gut. Sehr gut lesbar.“ Hm komisch dachte ich misstrauisch. Da ich mich außerdem wirklich nur noch dumpf an Herrn Mim-Dümpre erinnerte, sicherte ich dem Hausarzt zu, ich würde seiner Frage zur Medikation nachgehen und später zurückrufen.
Dann freute ich mich, dass endlich jemand meine Schrift lobte, aber immerhin bemühte ich mich bei meinen seltenen handschriftlichen Briefen auch sehr um eine gute Lesbarkeit.
Nun denn, ich suchte Herrn Mim-Dümpre im Alles-Wissenden Patientenverwaltungsprogramm. Ja tatsächlich, ich hatte den Patienten betreut. So ungefähr zwei Tage. Dann war ich in den Urlaub gegangen. Meine Kollegin Frau Dr. Bo hatte übernommen und nach einer Woche die Entlassung verlasst. Frau Dr. Bo mit der Schrift eines professionellen Kalligraphen. Frau Dr. Bo, deren Visitendokumentation ein Kunstwerk symmetrischer Wortgebilde waren, Frau Dr. Bo, der vor Freunde weinende Grundschüler zu Füßen lagen.
Hmhm.
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