Dr. Angela Spelsberg, Ärztliche Leiterin des Tumorzentrums in Aachen und Vorstandsmitglied bei der Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland, im Interview mit “Stern.de”.
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Arztpraxis-Homepages: Die Erfolgsorientierung an Nutzungszahlen ist nur teilweise hilfreich
Ein Beitrag der Ärzte Zeitung (18.09.2012, http://bit.ly/QWUbPE ) unter dem Titel „Die Anatomie der Webbesucher“ beschäftigt sich mit der Erfolgskontrolle von Arzt-Homepages und geht auf Analyse-Instrumente ein, mit deren Hilfe Nutzungszahlen und –strukturen von Praxis- Seiten untersucht werden können. Der Beitrag kommt zur richtigen Zeit, denn die Praxis-Homepage entwickelt sich immer mehr zu einen Standard-Informationsinstrument […]![]()
Spitzenpreise für Medikamente in Deutschland
Cornelia Yzer, die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), meint die deutschen Arzneimittelpreise lägen im europäischen Mittelfeld. Dabei bedient sie sich der Konkurrenz aus dem Lager der Generikaanbieter, denn die 200 meistverordneten Wirkstoffen, bei denen Deutschland auf gleicher Höhe mit den skandinavischen Ländern – und weit unter Belgien oder Irland – rangieren würde, sind zu einem grossen Teil patentfreie Wirkstoffe. Durch Festpreise und Rabattverträge sind Generika in Deutschland preiswerter als in den meisten anderen europäischen Ländern. Im September 2009 gaben die deutschen Apotheken bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln in 62 von 100 Fällen Generika an Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ab.
Bei den patentgeschützten Medikamenten, deren Hersteller der VFA vertritt, ist Deutschland dagegen in Europa Höchstpreisland, das legt auch ein
Bericht des britischen Gesundheitsministeriums nahe. Im direkten Vergleich der Herstellerabgabepreise für die 150 meistverordneten Originalpräparate (“branded drugs”) hat Deutschland 42% höherer Preise als Grossbritannien. Das ist mit Ausnahme der USA (152%) der höchste Wert aller analysierten Länder.

Bei solchen Betrachtungen ist nur der direkte Vergleich mit einem Referenzland sinnvoll, da nicht alle Wirkstoffe und Dosierungen in allen Ländern auf dem Markt sind. Ein gemeinsamer Vergleich würde die Datenbasis verkleinern und verzerren. Der Kurs des britischen Pfunds war 2008 gegenüber dem Euro schwach – ein Grund für die niedrigen Preise auf der Insel. Jedoch auch in der Betrachtung des mittleren Wechselkurses der letzten 5 Jahre sind in Deutschland die Herstellerabgabepreise um 19% höher als im Vereinigten Königreich – und damit spitzenmässig teuer gegenüber den dortigen Preisen.
Bei solchen Betrachtungen wird gerne auf Länder wie die Schweiz verwiesen, es wird halt immer jemand gesucht, der noch schlimmer ist. Zum einen ist die Schweiz ein erheblich kleinerer Markt und zum anderen ziehen die schweizer Behörden England, Deutschland, Dänemark und die Niederlande als Vergleich heran. Daher ist selbst die Schweiz kein
Hochpreisland mehr. Gemäss Angaben des Bundesamt für Gesundheit sind 75% der neuen Arzneimittel in der Schweiz billiger als in den europäischen Vergleichsländern
Deutschland bestimmt zum Teil die Preise in anderen Ländern mit. Das bestätigt Cornelia Yzer:
Des Preisniveaus hierzulande bedienen sich selbstverständlich auch Arzneimittelhersteller, die in Deutschland weder produzieren, noch forschen. Die anderen Länder würden gerne woanders hinschauen. Jedoch wird ihr Blick von den Pharmakonzernen bei Preisverhandlungen mit Krankenkassen und Behörden mit dem Hinweis auf die hohen Preise auf dem weltweit drittgrössten Markt für Arzneimittel zwangsweise auf Deutschland gelenkt.
Deutsche Medien ignorieren Wissenschaftsskandal (Update)
Weit über eine Woche ist vergangen, seit die internationale Presse in breiter Front über den vielleicht spektakulärsten und folgenreichsten
Wissenschaftsskandal der vergangenen Jahrzehnte berichtet hat.
Nicht so die deutschsprachigen Medien. Außer im Deutschen Ärzteblatt fand sich lediglich in der Wiener Zeitung ein Bericht.
Die Autorin dieses Artikels zeigt sich denn auch in einem Blogkommentar verwundert:
Weiterhin werden in Deutschland täglich vermutlich tausende von Patienten postoperativ auf der Grundlage von Leitlinien mit teuren Medikamenten wie Celebrex® behandelt, deren Nutzen-Risiko-Profil nicht zuletzt anhand von frei erfundenen Studiendaten ermittelt wurde.
—
Update: Immer noch herrscht Funkstille in Deutschland, nur die Wiener Zeitung legt in ihrer Samstagsausgabe noch einmal nach.
An der Sprachbarriere alleine kann es nicht liegen. “Le Monde” bringt das Thema morgen angemessen illustriert und in großer Aufmachung.