Atheism and its critics – Radiointerview mit Richard Dawkins, John Haught, Alister McGrath, Jenny Phillips und Brad Hirschfield.
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Gesundheit: "Ayurveda"
Montag 27. April, 18.20 Uhr, WDR
"Bedrohte Pflanzenmedizin"
Montag 27. April, 20.00 Uhr, ZDF Doku
Gesundheit!: "Rätselhafte Heilungen"
Dienstag 28. April, 19.00 Uhr, BR
"Freud – Aufbruch in die Seele" – Doku
Mittwoch 29. April, 16.15 Uhr, 3Sat
"Hahnemanns Medizin"
Mittwoch 29. April, 19.45 Uhr, […]
Lobbyistenrätsel im Internet
Lobbyisten bleiben gerne im Hintergrund. Das will in den USA das National Public Radio (NRP) mit Unterstützung des Internets ändern. Die Nutzer sind aufgerufen, auf einem Panoramafoto Interessensvertreter zu identifizieren, die an der Sitzung des Senatsausschuss für Gesundheit, Bildung, Arbeit und Pensionen zum Start der Beratung über die US-Gesundheitsreform teilgenommen haben.
Präsident Barack Obama hat versprochen, bis Ende 2009 das entsprechende Gesetzpaket durch den Kongress zu bringen. Für die grosse und wegen der Finanzkrise derzeit wachsende Zahl der Unversicherten soll es neben den privaten Versicherungen auch eine staatliche Krankenversicherung geben. Als Kosten werden in den nächsten 10 Jahren dafür 1 Billion Dollar veranschlagt, die möglichst in anderen Bereichen des ineffizienten Gesundheitswesens eingespart werden sollen.
Das ist die Stunde der Lobbyisten. Pharmaindustrie, private Krankenversicherungen, Krankenhäuser, Ärzte, die gesamte Gesundheitsindustrie stemmt sich gegen zu erwartende Gewinneinbussen. Nach Informationen der Washington Post haben die grössten Versicherungen, Kliniken und Interessensgruppen alleine mehr als 350 frühere Mitarbeiter der US-Regierung und ehemalige Abgeordnete des US-Kongresses angeworben. Drei Viertel der bedeutenden Gesundheits- Pharnakonzerne hätten mindestens einen Insider auf ihrer Gehaltsliste. Dazu kommen noch Lobbyisten, die ihre frühere Regierungstätigkeit nicht offen gelegt haben, wie der Präsident des Pharmaindustrieverbandes PhRMA, W.J. “Billy” Tauzin, ein Ex-Kongressabgeordneter.
Mächtig Gegenwind, der Obama entgegenschlägt. Die Medizinindustrie könnten Erfolg haben. Uwe Reinhard, Professor für Gesundheitsökonomie in Princeton, skizziert ein Szenario, das angesichts der titanischen Aufgabe nicht unwahrscheinlich ist:
Dank des NPR sehen die Bürger dann wenigstens, wer in Washington Tag und Nacht gegen ihre Interessen gearbeitet hat.
Interessenskonflikte in der Menopause
In der NY Times hatten Ende letzten Jahres zwei Journalisten das Marketing von Wyeth bei der Hormontherapie in den Wechseljahren unter dem Titel “Menopause, as Brought to You by Big Pharma” aufgearbeitet.
Im Internet-Fachportal Medscape beklagt sich nun der Gynäkologe Prof. James Simon über die tendenziöse und inhaltlich falsche Berichterstattung der Journalisten: “A Sad Commentary on the State of Medical Journalism for the Lay Press”. Dabei geht er auf die wissenschaftlichen Fakten ein und zitiert die Empfehlungen der North American Monopause Society (NAMS).
Ein Geplänkel jenseits des Atlantiks. Es zeigt jedoch, warum die Pharmaindustrie jedes Vertrauen verspielt hat, was auch hierzulande derzeit sich bei der gesundheitspolitischen Diskussion in den oft gerechtfertigten, aber zum Teil auch überzogenen Angriffen in den Medien widerspiegelt.
Die North American Monopause Society finanziert sich zu über 50% aus “Educational grants and sponsorship and exhibit fees” von Unternehmen, was nur dem Jahresbericht und nicht sehr transparent zu entnehmen ist. Die Sponsorenliste ist lang:
Amerifit Nutrition, Inc.
Amgen USA
Ascend Therapeutics
Bayer HealthCare Pharmaceuticals Inc.
Bellevue Pharmacy Solutions
BioSante Pharmaceuticals, Inc.
Breckenridge Pharmaceutical, Inc.
Duramed Pharmaceuticals, Inc.
Élégance Woman’s Lubricant
Eli Lilly and Company
Elsevier/Saunders/Mosby
Endo Pharmaceuticals
Enzymatic Therapy, Inc.
Genova Diagnostics
GlaxoSmithKline
Graceway Pharmaceuticals, LLC
Helm Pharmaceuticals, Inc.
Medscape
National Women’s Health
Resource Center
Novartis Pharmaceuticals Corporation
Novo Nordisk Inc.
Novogyne Pharmaceuticals
Pfizer Inc.
Procter & Gamble Pharmaceuticals
Roche
Sciele Pharma
Solvay Pharmaceuticals, Inc.
Ther-Rx Corporation
University of Pittsburgh Medical Center
Upsher-Smith Laboratories, Inc.
Warner Chilcott
Wyeth Pharmaceuticals
Darunter auch: Medscape. Damit nicht genug. Prof. Simon hängt seinem Artikel eine beeindruckende Liste von potentiellen Interessenskonflikten an:
Served as speaker or a member of a speakers bureau for: Amgen Inc.; Ascend Therapeutics; Bayer HealthCare Pharmaceuticals; Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, Inc.; GlaxoSmithKline; KV Pharmaceutical; Merck & Co., Inc.; Novartis Pharmaceuticals Corporation; Novogyne; Sciele Pharma, Inc.; Teva Neuroscience, Inc.; Ther-Rx Corporation; Warner Chilcott; Wyeth Pharmaceuticals Inc.
Received grants for clinical research from: Biosante Pharmaceuticals; Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, Inc.; FemmePharma Global Healthcare, Inc.; GlaxoSmithKline; Nanma/Tripharma/Trinity; Novartis Pharmaceuticals Corporation; Procter & Gamble; QuatRx Pharmaceuticals; Teva Neuroscience, Inc.
Während die wissenschaftliche Direktorin von Medscape und Mitautorin des Kommentars keine relevanten finanziellen Beziehungen angibt. Medscapes Zuwendungen an die NAMS gehören also nicht dazu.
Da könnte glatt ein Kommentar geschrieben werden mit dem Titel: “A Sad Commentary on the State of Medical Journalism for the Professional Press”.
In Deutschland wies der Medizinjournalist Klaus Koch bereits 2003 in der Mitgliederzeitschrift der Berliner Ärztekammer in einem Artikel auf die engen Beziehungen zwischen Ärzten und Industrie hin:
nicht bereits Geld von der Pharmaindustrie erhalten hat.
Nur ein Beispiel für die Aussage von Peter Sawicki Die Pharmaindustrie beeinflusst alle.