PCA Pumpe

Jemand hat nach Umgang mit PCA Pumpen gesucht und ist auf meinem Blog gelandet. Dürfte leider eine Enttäuschung gewesen sein, weil ich hier keinen Artikel dazu habe. Das ändert sich jetzt, dann stehts wenigstens für die Zukunft hier.

PCA steht für Patient Controlled Analgesia oder auf Deutsch: patientengesteuerte Analgesie. Darunter fallen neben den gesuchten Pumpen auch Tabletten, Sprays oder sonstige Anwendungsformen, deren Einnahme der Patient selbst steuert.

PCA Pumpen sind elektronische oder mechanische Pumpen, die ein Schmerzmittel enthalten (z.B. Piritramid), das meist intravenös, manchmal aber auch epidural (PCEA) oder über einen Regionalkatheter peripher (PCRA) appliziert wird.
Das Grundprinzip besteht darin, dass der Patient – und nur der Patient, nicht die Angehörigen, nicht das Personal – sich bei auftretenden Schmerzen selbst ein gut wirksames Mittel applizieren kann, in einer Dosis, die keine Probleme macht. Der Patient weiß am Besten, wann es weh tut. Die Pumpen sind so konzipiert, dass bei Auslösung eine definierte Menge abgegeben wird und dann eine Sperrzeit aktiv ist, in der keine weitere Dosis gegeben werden kann. Damit werden Überdosierungen des Medikaments effektiv verhindert.
Elektronisch gesteuerte Pumpen bieten zusätzlich noch die Option einer Basistherapie, bei der kontinuerlich eine geringe Menge abgegeben wird und der Patient sich zusätzlich etwas geben kann.

PCA Pumpen sind eine tolle Erfindung. Sie helfen bei einer adäquaten postoperativen Schmerztherapie und geben dem Patienten ein Stück Autonomie, weil nicht jedes Mal nach dem Personal gerufen werden muss, wenn ein Schmerzmittel benötigt wird.
Falsch machen kann man mit den Geräten auch nichts, da sich vom Patienten nichts verstellen lässt und die Sperre, wie gesagt, eine Überdosis verhindert.
Die genaue Bedienung unterscheidet sich natürlich von Gerät zu Gerät, aber das Pflegepersonal wird den Umgang in jedem Fall genau erläutern und anleiten. Normalerweise ist es auch selbsterklärend, der relevante Knopf ist gut zu erkennen.
Die Vorgehensweise für den Patienten ist im Grunde immer die gleiche: sobald man merkt, dass die Schmerzen zunehmen drückt man aufs Knöpfchen. Damit kann man eine Schmerzspitze gut abdämpfen. Drückt man zu spät, weil man meint, dass man lieber noch etwas zuwartet, kann es allerdings sein, dass die Dämpfung nicht effektiv ist und außerdem liegt man dann noch länger mit Schmerzen im Bett als nötig. Auch hat es sich bewährt präventiv vor schmerzhaften Handlungen, wie zum Beispiel der Krankengymnastik oder einem Toilettengang, eine Dosis zu applizieren, sodass man (nahezu) schmerzfrei die Handlung ausführen kann.

Natürlich können auch Nebenwirkungen auftreten, wie bei jeder Opiatgabe, allerdings sind die in der Regel gering und der Körper gewöhnt sich auch daran, sodass der eventuell zu Beginn auftretende Schwindel auch wieder geht. Aber auch hier gilt: über die Nebenwirkungen wird aufgeklärt und sollten sich Fragen ergeben oder hat man das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, informiert man umgehend das Personal.

Abgesetzt wird die Pumpe je nach Bedarf. Sobald die Schmerzen so gering sind, dass kaum bis keine Auslösungen mehr nötig sind, kann sie weg. Man braucht auch keine Angst vor einer Suchtentwicklung zu haben. Im Rahmen einer Akutschmerztherapie wird man nicht Opiatabhängig. Auch wenn das viele Patienten – und leider auch Pflegekräfte und so mancher Arzt – glauben.

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