Verbände haben am Mittwoch in Berlin den 5. Alternativen Drogen- und Suchtbericht vorgestellt. Schwerpunktthemen sind in diesem Jahr Tabak und Alkohol sowie Cannabis.

Die zentrale Botschaft des Berichts lautet: Die Zahl der Drogentoten sowie gesundheitliche Schäden durch Drogenkonsum ließen sich durch eine andere Drogenpolitik in Bund, Ländern und Kommunen erheblich verringern.

Der Alternative Drogen- und Suchtbericht (ADSB) versteht sich als kritische Ergänzung zum Bericht der Bundesregierung. Er benennt Missstände und beschreibt wissenschaftlich abgesicherte Wege, um schädliche Auswirkungen von Drogenkonsum für Individuen und die Gesellschaft zu vermindern. Dazu nimmt er sowohl legale wie auch illegale Drogen in den Blick.

Alternativer Drogen- und Suchtbericht: Kritische Ergänzung zum Bericht der Bundesregierung

Ein Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt auf Cannabis, der mit Abstand meistkonsumierten illegalisierten Droge in Deutschland wie auch weltweit. Hier wird deutlich: Die massenhafte Strafverfolgung von Konsumierenden ist ein Kampf gegen Windmühlen. Sie bindet Ressourcen, die an anderer Stelle wirksam eingesetzt werden könnten.

Ein weiteres Thema: 110.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen von Tabakkonsum, 74.000 durch Alkohol. Auch hier herrscht dringender Handlungsbedarf.

Der Drogenreferent der Deutschen AIDS-Hilfe, Dirk Schäffer, schreibt im 5. Alternativen Drogen- und Suchtbericht über Beratungs-, Test- und Behandlungsangebote für Menschen, die Drogen injizieren, außerdem über die fachgerechte Vergabe sauberer Spritzen und Konsumutensilien.

Der Alternative Drogen- und Suchtbericht wird vom Bundesverband akzept e.V., der Deutschen AIDS-Hilfe und dem Bundesverband JES herausgegeben.

(hs/hw)

Der Bericht als PDF: http://www.akzept.org/uploads0517/akzeptADSB2018web.pdf

Broschüre: Eine moderne Drogenpolitik nützt allen – Eine Handreichung für die Politik https://www.aidshilfe.de/shop/moderne-drogenpolitik-nutzt-allen

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Holger Sweers

Holger Sweers, seit 1999 als Lektor, Autor und Redakteur bei der Deutschen Aidshilfe, kümmert sich um die Redaktionsplanung des Magazins.

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