Ich hasse es, wenn Microsoft Windows 10 gegen meinen Willen installiert

BLOG: Labyrinth des Schreibens

Die Suche nach dem roten Faden
Labyrinth des Schreibens

Das sind die typischen Räubermethoden aggressiven Verkaufens, wie sie amerikanische Firmen so lieben. Gangstermethoden – mafiöse Strukturen wie bei der Blatter-FiFa, bei den Doping-Freaks, bei den Wirtschaftsflüchtlingen der Panama Papers und und und. Es ist zum Kotzen.
Zum Glück funktiomiert – soweit bisher erkennbar – mit meinem PC alles wie gehabt. Nur beim Windows Explorer waren zunächst alle vertrauten Adressen -schwupps! – verschwunden; stattdessen jede Menge Werbung.

[Nachtrag am 18. Juni: Die vertrauten Adressen sind doch noch vorhanden und konnten wieder aktiviert werden. Ansonsten: Windows ist schneller geworden, nach wie vor zuverlässig und – hoffentlich auch sicher. Die Methoden “ehrbarer Kaufleute” sind das nach wie vor nicht.]

Weiß jemand da draußen in den Weiten des Internet Rat, um diese idiotischen Werbeeinblendungen zu entfernen?

Was das alles mit meinem Blog zu tun hat? Naja: Labyrinthische Gefühle machen sich in mir breit, will sagen: eine gewisse Verwirrtheit. Alles wurde langsamer – also entschleunigt. Und die Arbeit an meinem Roman-Projekt wurde ebenfalls ausgebremst, weil mir von Microsoft durch die Installation des neuen Windows Lebenszeit gestohlen wurde.
Um es klar zu stellen: Ich habe nur das vertraute Häkchen “x” rechts oben, das ansonsten zuverlässig solche unsittlichen Angebote wegklickt, aktiviert – und genau das hat Microsoft auf wirklich kriminelle Weise umgedeutet und sich selbst damit die “Erlaubnis” gegeben, sich auf meinem PC breitzumachen. Genauso, wie neulich in der Süddeutschen Zeitung gewarnt wurde. Gangstermethoden, wie gesagt. Und was machen die [gar nicht Sanften] von Micro<em>soft</em> sonst noch alles in den Tiefen meines Computers?

Eines steht jedenfalls fest: Was als “kostenlos” angepriesen wird, ist nach meinen Erfahrungen immer recht teuer. Ich würde jedenfalls für den Internet-Explorer lieber etwas bezahlen als unaufhörlich mit lästiger Werbung zugeschüttet zu werden.

Naja, ich nehme es mit stoischer Gelassenheit hin, bekomme die Chance, mit Mademoiselle (?) Cortana Bekanntschaft zu machen – wer kann schon etwas gegen die Hilfe Künstlicher Intelligenz einwenden? Außerdem hat Microsoft in der Tat große Verdienste. Ich denke mit Grausen an meine ersten Computererfahrungen ab 1984 zurück, als MS noch nicht Industriestandard war und man ohne profunde Programmier- und DOS-Kenntnisse ziemlich verloren im digitalen Wald stand.
Genug gejammert. Man muss diese minotaurische Seite der Computerei und des Internets wohl akzeptieren – wenn man die vielen wertvollen guten Aspekte nützen möchte.
Es gibt Wichtigeres zu tun.

Post 299 / JvS #1061 / SciLogs #1492 / Aktualisiert: 18. Juni 2016/10:25 [Publiziert::09. Juni 2016/12:24 / v 1.2

"Zwei Seelen wohnen a(u)ch in meiner Brust." Das Schreiben hat es mir schon in der Jugend angetan und ist seitdem Kern all meiner Tätigkeiten. Die andere „zweite Seele“ ist die praktische psychologische Arbeit plus wissenschaftlicher Verarbeitung. Nach dem Psychologiestudium seit 1971 eigene Praxis als Klinischer Psychologe. Zunächst waren es die Rauschdrogen, die mich als Wissenschaftler interessierten (Promotion 1976 mit der Dissertation "Der falsche Weg zum Selbst: Studien zur Drogenkarriere"). Seit den 1990er Jahren ist es das Thema „Hochbegabung“. Mein drittes Forschungsgebiet: Labyrinthe in allen Varianten. In der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn fand ich ein effektives Werkzeug, um mit Gruppen zu arbeiten und dort Schreiben und (Kreativitäts-)Psychologie in einer für mich akzeptablen Form zusammenzuführen. Ab 1978 Seminare zu Selbsterfahrung, Persönlichkeitsentwicklung und Creative Writing, gemeinsam mit meiner Frau Ruth Zenhäusern im von uns gegründeten "Institut für Angewandte Kreativitätspsychologie" (IAK). Als "dritte Seele" könnte ich das Thema "Entschleunigung" nennen: Es ist fundamentaler Bestandteil jeden Schreibens und jedes Ganges durch ein Labyrinth. Lieferbare Veröffentlichungen: "Kreatives schreiben - HyperWriting", "Kurzgeschichten schreiben", "Das Drama der Hochbegabten", "Zeittafel zur Psychologie von Intelligenz, Kreativität und Hochbegabung", "Blues für Fagott und zersägte Jungfrau" (eigene Kurzgeschichten), "Geheimnis der Träume" (Neuausgabe in Vorbereitung). Dr. Jürgen vom Scheidt

15 Kommentare

  1. Da bleibt wohl nicht viel übrig als auf eins der Linuxe/Unixe umzusteigen.
    Oder man hat, wie ich, noch zum Spielen ein nicht registriertes Windows installiert. Mich hat er noch nie nach nem Windows 10 Update gefragt 🙂

  2. Ich verstehe nicht, warum kluge Menschen wie Sie das einfach hinnehmen.
    Die Lösung wurde hier bereits gekostet. Ich nutze bereits seit meiner Studienzeit Linux. Da wusste Microsoft noch nicht mal, wie TCP/IP geschrieben wurde, geschweige was ein Browser ist. Ich klappe mein Laptop auf, arbeite in 10 Sekunden und bestimme selbst, wann ich update!

    • “Ich klappe mein Laptop auf, arbeite in 10 Sekunden und bestimme selbst, wann ich update!”

      Geht mir mit Windows nicht anders.

      “Ich verstehe nicht, warum kluge Menschen wie Sie das einfach hinnehmen.”
      Weil Windows unterm Strich sehr viel komfortabler ist als Linux.

      • Welches Linux? Ein Linux from a scratch? Mit Sicherheit.
        Nen atuelles Ubuntu oder Debian? Hab mich letztens noch drüber gefreut wie einfach die Installation im Gegensatz zu dem Windows auf dem selben Rechner war.
        Und mit nem bisschen rumspielen konnte ich es sogar wieder unverständlich genug machen, damit mein Vater denkt er würde weiterhin Windows benutzen 😀

        • “Welches Linux?”

          Jedes Linux.
          Ich habe seit 1998 keine Probleme mehr gehabt Programme oder Hardware unter Windows zum laufen zu bringen. Auch Spezial- und Nischensachen nicht. Unter Linux geht mir das heute regelmäßig noch so. Wenn es die Programme überhaupt gibt.

          Man muss mit Windows einfach zu keinem Zeitpunkt einen Gedanken an das Betriebssystem verschwenden. Nichtmal bei der Auswahl welches man nimmt. Das ist Komfort.

    • Ich bin zocker und mir kommt linux nicht ins haus, da es nicht alle spiele supportet. Man muss immer hoffen, dass die hersteller eine linux version rausgeben und darauf habe ich leider keinen bock. Mit windows kann man alle programme installieren und ohne jegliche einschränkungen. Deswegen habe ich auch windows 10 auf dem macbook air statt der bescheuerten mcOS. Alles läuft automatisch oder manuell, wenn ich es will. Man muss halt nur die grundeinstellungen ändern. Linux ist nicht schlecht und es nutzen viele programmierer und leute, die sich kein windows leisten können. Aber für einen nicht programmierer und zocker ist es eher kein passendes OS.

  3. @ Jürgen vom Scheidt

    Verstehe ich nicht. Haben Sie jetzt Werbung im Windows-Explorer oder im Internet-Explorer? Wahrscheinlich meinen Sie den Internet-Explorer. Den verwendet doch seit gefühlten 20 Jahren eh kein Mensch. Aber auch im IE gibt es die Möglichkeit, den Tracking-Schutz zu aktivieren, indem man die EasyList Germany herunterlädt. Ich merke bei Win10 keinen großen Unterschied zu Win7. Allerdings habe ich unter Einstellungen->Datenschutz alles auf AUS stehen.

  4. Innerhalb der ersten 30 Tage nach der Zwangsinstallation kann man noch zu der ursprünglichen Windows 7 Installation zurückkehren:
    – Öffnen Sie das Startmenü und wählen Sie den Punkt “Einstellungen” aus.
    – Klicken Sie auf “Update und Sicherheit”.
    – Unter “Wiederherstellung” finden Sie nun den Punkt “Zu Windows 7 zurückkehren”.
    – Nach einem Klick auf den Button “Los geht’s” wird das bisherige System wiederhergestellt.

    Meistens wird man im wiederhergestellten System gleich wieder der Upgradeaufforderung auf Windows 10 begegnen. Diese läßt sich mittels der Datei “NoWin10.zip” abstellen: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Upgrade-auf-Windows-10-per-Doppelklick-verhindern-3093805.html
    Dabei werden 2 Einträge in die Registry geschrieben, die das automatische Windows 10 Upgrade sowie das lästige Updatefenster abschalten.

  5. Ich verwende zwar für das Internet einen billigen Windows-10-Computer,
    aber für die Programmentwicklung, Robotersteuerung, Bildergestaltung und
    das gute alte GWBASIC verwende ich einen guten Windows-XP-Computer,
    der ohne das Internet völlig virensicher und werbungsfrei ist.
    Falls ich Dateien mit einem USB-Stick zwischen den beiden Computern
    übertragen will, dann werden diese vom GDATA-Antivirenprogramm
    auf dem Windows-10-Computer geprüft.
    Die gewohnte Bedienung von Programmen aus den 90er-Jahren
    ist wirklich sehr erholsam, im Vergleich zu dem neuen Mist.

  6. Vielen Dank für den Heise-Link – mich hatte heute früh die digitale Nötigung erwischt. Bei Windows-10 hege ich die Befürchtung, das wichtige ältere Software-Programme oder lieb gewonnene Spiele nicht mehr funktionieren könnten. Dieses Problem hatte ich schon einmal mit LINUX – trotzdem kann ich dieses Programm, für die “reine” PC-Arbeit bestens empfehlen, da es sehr schnell einsatzbereit ist und im Gegensatz zu Windows auch kaum Viren-anfällig ist .

    Fazit: Ich brauche momentan nicht Windows 10 und verbiete mir diese digitale Nötigung!

    Dankbare Grüße,
    Frank

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