29. September 2011

Immer wieder liest man in einschlägigen Fachpublikationen, dass es einen Trend zu Mehrbehandlerpraxen gebe. Von der Filialisierung des Arztberufes ist bisweilen die Rede. Die Einzelpraxis sei eine aussterbende Praxisform redet dann ein „Experte“ dem anderen nach.

Und wie ist die Realitität? Zumindest bei Zahnärzten ganz anders. 

Von 45.318 Praxen waren im vergangenen Jahr 36.818 Einzelpraxen. Mehr als 80% aller Praxen sind also nach wie vor Einzelpraxen.

Und der Trend? Ist für Mehrbehandlerpraxen sogar rückläufig. Waren es im Jahr 2006 noch 8.734 Berufsausübungsgemeinschaften, sank die Zahl auf 8.496 im Jahr 2008. Und auch aktuell präferieren Zahnärzte bei der Existenzgründung die Übernahme einer Einzelpraxis. Das belegt die gemeinsam von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) und dem Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) durchgeführte Existenzgründungsanalyse 2010. Demnach entschieden sich in den alten Bundesländern 48 Prozent und in den neuen Bundesländern 68 Prozent der Existenzgründer für diese Praxisform.

In den alten Bundesländern investieren Existenzgründer für die Neugründung einer Einzelpraxis übrigens im Schnitt 400.000 Euro (inkl. Betriebsmittelkredit).  Die durchschnittlichen Finanzierungskosten für die Übernahme einer Einzelpraxis liegen bei 307.000 Euro.

Frauen scheinen insgesamt vorsichtiger zu investieren als Männer: Für die Neugründung einer Einzelpraxis zahlten männliche Existenzgründer 444.000 Euro; für die Übernahme 353.000 Euro. Sie investierten somit deutlich offensiver als ihre weiblichen Kolleginnen. Diese zahlten für eine Neugründung 390.000 Euro und für eine Übernahme 272.000 Euro.

Eine Zusammenfassung der Analyse finden Sie hier: Zusammenfassung_Analyse

 

Kategorien
Newsletter
Wollen Sie unter den Ersten sein, die über aktuelle Entwicklungen im Gesundheitsrecht und der Gesundheitspolitik informiert werden?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.