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Besuch vom Online-Date: gleich gemeinsam ins Bett?

Besuch vom Online-Date-
Couch oder Schlafzimmer?

Nächstes Wochenende bekomme ich Besuch von einem Mann, mit dem ich jetzt seit einem Monat chatte. Wir haben uns auch schon stundenlang über Skype unterhalten und verstehen uns prima. Eigentlich habe ich das Gefühl, ihn schon sehr gut zu kennen, auch wenn wir uns noch nie wirklich gesehen haben.

Da er 400 km von mir entfernt wohnt, kommt er jetzt übers Wochenende bei mir zu Besuch.

Ich bin mir jetzt etwas unsicher, wo ich ihn übernachten lassen soll: auf der Couch im Wohnzimmer oder doch gleich bei mir im Schlafzimmer. Schließlich will ich ja auch wissen, ob wir im Bett zueinander passen.

Allerdings möchte ich ihn auch nicht dadurch vor den Kopf stoßen, dass ich viel zu schnell bin.

Sabine L. (Name geändert)

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Wie geht das mit der Übernachtung?

Hallo Sabine,

Sie haben vor einem Monat einen Mann über das Internet kennengelernt, den Sie für das nächste Wochenende zu sich nach Hause eingeladen haben. Jetzt wissen Sie nicht, ob Sie ihm zum Schlafen die Couch im Wohnzimmer oder Ihr eigenes Bett anbieten sollen.

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Etwas Vorsicht schadet nie…

Gerade, weil Sie sich auf Anhieb mit Ihrem Online-Date sehr gut verstanden haben, ist Ihr Wunsch sehr verständlich, dass Sie jetzt auch herausfinden wollen, ob Sie im Bett zueinander passen. Dadurch, dass Sie so weit auseinander wohnen, ist der Druck, das jetzt gleich beim ersten Treffen zu machen, natürlich besonders groß.

Allerdings gibt es auch Gründe, hier vielleicht nicht ganz so schnell vorzugehen:

  1. Der harmloseste Grund: Es kann sein, dass Sie, wie Sie selbst schon geschrieben haben, Ihr Date schlicht und ergreifend überfordern.
  2. Der viel gewichtigere Grund: Trotz aller Skype-Gespräche kennen Sie diesen Mann noch nicht. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit nicht hoch ist: Es gibt durchaus Männer im Internet, deren Motive nicht so lauter sind, wie sie das bei den ersten Kontakten sagen. Prinzipiell ist alles möglich: Trickbetrug, Diebstahl, Vergewaltigung… Das Risiko liegt deutlich niedriger, wenn Sie den Mann wenigstens einmal vorher persönlich außerhalb Ihrer Privatwohnung getroffen haben.

Es kann ein ziemlicher Leichtsinn sein, wenn Sie Ihr Online-Date das ersten Mal gleich in der eigenen Wohnung empfangen- und das auch noch über ein ganzes Wochenende.

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Rückzugsraum einplanen!

Angenommen, Sie wären ab einem bestimmten Punkt doch wieder lieber allein (und sei es auch nur für ein paar Stunden): Weder können Sie ihn so ohne weiteres mitten in der Nacht auf die Straße setzen, noch haben Sie selbst irgendeinen Rückzugsraum.

Aus Sicherheitsaspekten wäre es also sinnvoller, er würde sich erst einmal ein Hotelzimmer bei Ihnen in der Nähe nehmen. Wenn Sie sich dann zum ersten Kennenlernen in einem Restaurant zum Abendessen verabreden, können Sie ja immer noch entscheiden, die Nacht bei ihm im Hotelzimmer oder bei Ihnen in der Wohnung zu verbringen.

Wenn Ihr Besucher an einer langfristigen Beziehung mit Ihnen interessiert ist, wird er sicherlich dafür Verständnis haben, dass Sie ihn nicht gleich in Ihre Wohnung einladen. Er wird sicherlich ebenso glücklich sein, wenn Sie ihm z.B. vorschlagen, sich auf halben Weg in einem schönen ferienort im Hotel das erste Mal zu treffen.

Sollte er allerdings darauf insistieren, unbedingt beim ersten Date bei Ihnen privat übernachten zu wollen, und für keinne Alternativvorschlag offen sein, liegt der Verdacht nahe, dass irgendetwas nicht ganz stimmt. Dann ist Vorsicht geboten!

Wenn Sie dazu weitere Fragen haben, freue ich mich über Ihre Nachricht.

Mit freundlichen Grüßen
© M.Petery.
Dr. rer. biol. hum. Michael Petery

Von mpetery

Zuletzt aktualisiert am 19.09.2017.

Ein paar Worte zu meiner Person:
Mein Name ist Michael Petery, bin verheiratet und arbeite in Hildburghausen (30km nordwestlich von Coburg) in meiner Praxis für Psychotherapie gemäß Heilpraktikergesetz.

Studiert habe ich in Tübingen, Paris und Berlin. Bis 2014 war ich am Universitätsklinikum in München-Großhadern tätig als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Palliativmedizin und der Professur für Spiritual Care bei Prof. Dr. Eckhard Frick (Pychiatrie) und Prof. Dr. Traugott Roser (ev. Theologie). Daneben habe ich meine Klienten in eigener Praxis in München-Schwabing betreut.

Leitfiguren für meine therapeutische Arbeit sind Carl Rogers (clientenzentrierte Gesprächstherapie), Fritz Perls (Gestalt-Therapie) und Irvin D. Yalom.

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