Buchempfehlung: Fettlogik überwinden

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Gerade gelesen: Fettlogik überwinden, von der Psychotherapeutin Dr. Nadja Hermann.

Das Buch räumt auf mit allen möglichen Fehlannahmen über das Abnehmen, was den Weg frei macht, (etwas verspätet in diesem Jahr) an die Bikini-Figur zu kommen.

Meine Lieblings Irrtümer:

  • Der Körper geht bei jeder Diät erst mal in einen „Hungermodus“. Tut er nicht. Nach einigen Tagen reduziert er den Grundumsatz um etwa 50 kcal pro Tag, aber das ist echt zu vernachlässigen.
  • Nur durch Sport nimmt man ab“. Nö. Durch weniger Essen als Verbrauchen nimmt man ab. Sport ist zwar gut für die Fitness, kann man aber komplett unabhängig vom Abnehmen betrachten. Die Autorin berichtet, sie habe mit 150 Kg angefangen, und im ersten halben Jahr nur 500 kcal pro Tag gegessen, und keinen Sport gemacht. Sie hat prima abgenommen. Danach hat sie mit Sport weiter gemacht… Merke: Das Six-Pack macht man in der Küche, nicht im Fitness-Studio.
  • Man muss wenigsten 1XXX kcal pro Tag essen, sonst yyyy“. Nein, muss man nicht. Man muss ein paar Proteine und ein paar Nährstoffe essen. Aber das ist kein Problem. Schon gar nicht oberhalb von 500 kcal pro Tag mit ein zwei ordentlichen Zutaten.
  • „Obst hilft beim Abnehmen“. Na ja, so wie 120 kcal für eine Banane und 80 kcal für einen Apfel halt helfen. Genau so viel wie ein Cornetto Nuss mit 200 kcal.
  • Heute hab ich eh schon gesündigt, da kommt es auf den Schoko-Pudding auch nicht mehr an“ ist genau so logisch wie: „Heute habe ich meinen Dispo eh schon mit den beiden Paar Schuhen ruiniert, da kommt es auf den Flachbild-Fernseher auch nicht mehr an. Kauf ich den auch noch.“
  • Ich fange morgen mit der Diät an, wenn ich alle Schokokekse vernichtet habe. Dann sind die Ausgangsbedingungen besser…“. …

Wer mehr über die Irrationalität unserer typischen Denkmuster lesen möchte und wem das Konzept des Abnehmens durch konsequentes Kalorien-Zählens nicht zuwider läuft, kauft das eBook hier:

http://www.amazon.de/dp/B00X01CRY8

25 Gedanken zu “Buchempfehlung: Fettlogik überwinden

    • psychiatrietogo 16. Juli 2015 / 19:56

      Stimmt! Danke, ich habe den blogpost ergänzt und relativiert… Für mich gilt halt immer: you live you learn… 🙂

  1. absolutnormal 15. Juli 2015 / 12:12

    Ernährung, insbesondere gesunde Ernährung und langfristiges Abnehmen ist komplex und lässt sich nicht in einfache allgemein gültige Sätze fassen: Nicht in die die Nadja Herrmann kritisiert aber auch nicht in die die sie aufstellt.
    Was sie mir zu wenig beachtet sind individuelle Voraussetzungen, Wechselwirkungen mit Insulin und die Psyche.
    Um nur ein Beispiel zu nennen: Bei mir sind sämtliche Diätversuche die sich nur auf Ernährung fokussiert haben gescheitert, ebenso alle deren Kalorienzufuhr unterhalb von 1200 lagen. Mein bisher bestes Abnehmergebnis (bezogen auf die Gesamtabnahme und die Dauer für die ich das Gewicht gehalten habe) habe ich durch eine Kombination aus Sport und Bewegung (freiwillig und gerne), 5 Portionen Obst und Gemüse und ausreichend Ballaststoffen sowie einer Reduktion von KH insbesondere den einfachen KHs gemacht bei im Schnitt 2000 Kalorien.
    Meine Erfahrung! Ich komme aber nicht auf die Idee dass diese Methode für alle die beste ist 😉

    Gegen einen deiner Sätz muss ich allerdings heftig protestieren:
    Man kann in der Küche vielleicht einen Fettwampe abbauen, aber keinen Sixpack aufbauen. Dazu bräuchte es entweder unverschämt gute Genetik oder tatsächlich Muskeltrainig.

  2. Annie 15. Juli 2015 / 12:42

    Eine Banane und ein Apfel liefern dem Körper aber weitaus bessere Nährstoffe als ein Cornetto 😉

  3. Heidegage 15. Juli 2015 / 14:00

    Schön. Logisch. Aber was hat das mit Psychiatrie zu tun. wunder

  4. Wunderwaldverlag 15. Juli 2015 / 14:13

    Hat dies auf Wunderwaldverlag rebloggt und kommentierte:

    Psychiatrie to go stellt „Fettlogik überwinden“ vor. Fein 🙂

  5. Ovid 15. Juli 2015 / 16:39

    “ Nach einigen Tagen reduziert er den Grundumsatz um etwa 50 kcal pro Tag, aber das ist echt zu vernachlässigen.“ Das szimmt nicht. Man kann sich durch Hungern den Stoffwechsel so zerschießen, dass man dauerhaft einen Grundumsatz von unter 1000 kcal am Tag behält

    • Viktor 15. Juli 2015 / 16:42

      Gibt es hierfür seriöse Quellen?

      • Ovid 15. Juli 2015 / 17:13

        Es ist
        möglich, dass ein verminderter Ener-
        gieverbrauch als Ergebnis wiederhol-
        ter Reduktionsdiäten resultiert (Jo Jo
        Effekt). Die metabolische Effizienz
        nach Reduktionsdiäten wirkt sich
        dahingehend aus, dass das Gewicht
        über das Ausgangsgewicht vor der
        Diät steigt, so dass wiederholte
        Reduktionsdiäten langfristig eine
        Gewichtserhöhung nach sich ziehen.

        Klicke, um auf Adipositas.pdf zuzugreifen

      • Viktor 15. Juli 2015 / 17:35

        Ich habe nachgelesen. „Es ist möglich….“ ist keine valide Auskunft.

      • Tomi 15. Juli 2015 / 19:43

        Ich glaube, man wird ausreichend Studien finden, die sowohl das eine, als auch das andere nachgewiesen haben wollen.
        Diese Studie hier z.B. hat festgestellt, dass sich im Rahmen einer Diät der Grundumsatz tatsächlich etwas reduziert: http://jama.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=1108368 — und nicht nur um 50kcal pro Tag (wenn ich es richtig gelesen habe, war es eher 100-150kcal). Allerdings gibt es dort keine Auskunft zur dauerhaften Entwicklung.

      • Anna_Cranach 15. Juli 2015 / 19:56

        Kann es schlicht und einfach sein, dass es mit dem Runterfahren der Kalorienverbrennung des Körpers schlicht und einfach individuell ist, bei dem einen tritt es auf, bei dem anderen fast nicht?

    • mom 1. März 2016 / 21:54

      50 cal pro Tag?
      Das wären 350 pro Woche, das wären 1.400 cal in 4 Wochen?
      HÄ????

  6. Anna_Cranach 15. Juli 2015 / 19:54

    Ich fange immer an, fürchterlich zu frieren und kälteempfindlich zu werden, wenn ich wenig esse. Es weist da bei mir wohl schon auf einen reduzierten Umsatz hin.

    • erzaehlmirnix 15. Juli 2015 / 21:08

      Ist das so, wenn du längere Zeit wenig isst? Es gibt nämlich zB. eine Studie, derzufolge sich der Grundumsatz nach drei Tagen Fasten sogar leicht erhöht (erst danach sinkt er leicht ab).

      Bei längerer Zeit mit Kaloriendefizit ist dann die Frage nach den Nährstoffen, also wurde genug Protein und alle Vitamine und Mineralstoffe zugeführt?
      Bei mir war es nämlich auch so, dass ich grundsätzlich eine Frostbeule war und beim Abnehmen noch mehr dazu mutiert bin. Als ich allerdings mit sehr viel Protein und allen Nährstoffen (regelmäßig gecheckt mit Bluttests) abgenommen und Muskeln dabei aufgebaut habe, hat sich der gegenteilige Effekt eingestellt: Ich war dann diejenige, der es zu warm war, und die noch im Shirt rumlief wenn mein Mann schon den Pulli anzog.

      Mittlerweile denke ich, ich hatte langjährig relativ viele Mängel und die Symptome kamen eher daher, als vom Kaloriengehalt, Vor allem in Sachen Protein fand ich krass, wie schnell und wie stark sich so ein Mangel auswirkt. Und rückblickend aß ich immer sehr viel Obst und Gemüse sowie Brötchen/Brot/Gebäck, Süßkram und Pasta… in meiner „Alltagsernährung“ kann es sogar bei 2000-3000kcal passieren, dass ich zu wenig Protein esse.

      Im Buch steht das alles etwas mehr mit Studien unterfüttert^^

      • Anna_Cranach 16. Juli 2015 / 15:35

        nein, ich bin normalerweise alles andere als eine Frostbeule, aber wenn ich wenig esse, kriege ich sofort kalte Hände und friere fürchterlich.

        Nach dem Essen wird mir wieder warm, auch wenn das Essen aus belegten Brötchen und Apfelschorle besteht, also eine kalte Mahlzeit ist.

    • Ovid 16. Juli 2015 / 18:18

      Das ist doch auch so mit der Gewichtszunahme unter Neuroleptika – es betrifft sehr VIELE Patienten als Nebenwirkung, aber eben nicht ALLE . Auch hier ist der Mechanismus noch nicht ganz genau erforscht, doch könnte ich zumindest einige Doktorarbeiten verlinken, die sich mit dem Problem beschäftigen ( notgedrungen musste ich mich auch damit beschäftigen ;))

    • Ovid 16. Juli 2015 / 18:21

      Anna , ich war als junger Mensch jahrelang anorektisch. Dennoch kann ich mich NIE an ein Hungergefühl erinnern, sondern nur daran, dass ich die ganze Zeit fürchterlich gefroren habe. Frieren heißt für mich , dass deine Kalorienaufnahme bereits unter deinem Grundumsatz liegt.

      • Anna_Cranach 16. Juli 2015 / 22:33

        ich habe da dann schon beides gleichzeitig, weiß also, woher das Kältegefühl kommt.

        Nur in depressiven Phasen habe ich es manchmal, dass ich keinen Appetit und keinen Hunger spüre und dann nur an den eiskalten Händen merke, dass ich zu wenig esse. (und an anderem, was mit Hunger oft einhergeht, der sog. „Hungerast“ der Sportler, also die Schwäche, oder ein leichtes Schwindelgefühl.)

        Sport ist fürs Abnehmen echt besser. Und darauf achten, dass man nicht ÜBER dem Verbrauch liegt, Schokolade und dergleichen streichen.

        Es gibt übrigens eine These, warum Sport durchaus beim Abnehmen helfen kann. Nämlich helfen angeblich diejenigen Sportarten beim Abnehmen, bei denen man sich schnell bewegt. Die schnelle Bewegung signalisiert dem Körper, dass aus Gründen physikalischer Trägheit (Massenbeschleunigung) nicht so viel Gewicht an ihm hängen sollte.

        Nach dieser These sind Sportarten mit schnellen Bewegungen und schneller Beschleunigung fürs Abnehmen geeignet (Fußball, Joggen). Schwimmen und Radfahren und Wandern eher nicht. Diese drei letzteren Sportarten sind natürlich auch sehr gesund, antidepressiv, muskelaufbauend und allgemein erfreulich, aber zum Zweck des Abnehmens eher schlechter geeignet.

  7. anneinsideoffice 15. Juli 2015 / 21:24

    Ich esse seit 3 Wochen wieder mehr Eiweiss, nehme ab und meine Fingernägel sind herrlich. Sie splittern nicht ab, ich kann sie wachsen lassen und bald sehen sie aus wie künstliche Nägel, aber alles natürlich und frei Haus!!

  8. mom 1. März 2016 / 21:57

    Ich stehe diese Hype um „Fettlogiken“ eher kritisch gegenüber, insbesondere, weil das Buch bzw. auch das Blog erst relativ kurz existieren, und die zahlreichen Jünger ja noch gar nicht in der Lage sind, zu beurteilen, ob sie den Gewichtsverlust halten können. Ich halte es wirklich und wahrhaftig für absurd, wenn Leute bei Amazon Kritiken schreiben nach dem Motto „Best book ever! Ich mache das jetzt seit 2 Wochen und mein Leben hat sich verändert.“
    Also: zuerst mal ein paar Jährchen warten und schauen, ob sich die vollmundigen Versprechen bewahrheiten. Es ist mir schon klar, dass jemand, der verzweifelt abnehmen will, nicht ein paar Jährchen warten kann und will – aber dann wäre ich doch vorsichtig mit Lobeshymnen aller Art.

  9. Silke 27. September 2016 / 20:09

    Ich halte nichts von 500-Kalorien-Diäten. Die meisten Dicken haben nicht das extreme Anfangsgewicht einer Nadja Hermann von 150 kg, und deswegen ist es durchaus o.k., wenn man nur 1-2 Pfund pro Woche abnimmt, weil man dann in angemessener Zeit auf ein vernünftiges Gewicht kommt. Frau Hermann hat ihr neues Gewicht ja auch erst seit kurzer Zeit, und es ist fraglich, ob sie es langfristig beibehält. Was Ärzte angeht, die angeblich das Übergewicht nicht ansprechen: ich habe die gegenteilige Erfahrung gemacht, und nachdem ich von einer bösartigen Ärztin gnadenlos heruntergemacht wurde, habe ich sehr viele Jahre auf Arztbesuche und Vorsorge verzichtet. Es gibt sicher massenhaft Dicke, die Arztbesuche deswegen vermeiden, und unter Umständen könnte dies verursachen, dass Krankheiten verschleppt werden. Ebenso finde ich den Vergleich mit Alkoholikern daneben, denn man kann sein Leben lang auf Alkohol verzichten, aber auf Essen ganz bestimmt nicht. Essen als solches ist nicht schlecht, aber man muss eben darauf achten, dass man das Richtige und nicht zuviel isst.

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