Agomelatin (Valdoxan®)

Geschichte

Antidepressiva sind üblicherweise Selektive-Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) oder Selektive-Serotonin-und-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI) oder leichte Variationen zu diesem Thema. Diese Substanzen sind sehr bewährt, sie werden seit Jahrzehnten als Medikamente der ersten Wahl bei Depressionen, Ängststörungen und Zwängen erfolgreich eingesetzt. Das Interesse ist natürlich sehr groß, wenn ein neuartiges Antidepressivum auf den Markt kommt, das ein komplett anderes Rezeptorbindungsprofil hat. Ein ganz andersartiges Medikament könnte bei Patienten wirken, bei denen SSRI oder SNRI nicht gut helfen und man könnte sich ein anderes und besser verträgliches Nebenwirkungsprofil vorstellen. Im Jahr 2009 hat Servier Agomelatin als Valdoxan® in Deutschland auf den Markt gebracht.

Pharmakologie

Agomelatin ist ein leicht modifiziertes synthetisches Analogen des menschlichen Hormons Melatonin. Melatonin hat einen wesentlichen Einfluss auf den Tag-Nacht-Rhythmus. In den USA ist Melatonin als Nahrungsergänzungsmittel in Supermärkten und Drogerien frei verkäuflich und wird dort vor allem beworben als Mittel gegen jet-lag, Schlafstörungen und zur Prophylaxe der Migräne. In der EU ist es unter dem Namen Circadin zur kurzfristigen Behandlung von Schlafstörungen bei Patienten ab 55 Jahren zugelassen, hier aber rezeptpflichtig. Agomelatin ist ein chemisch stabileres Analogon des Melatonins. Wie Melatonin wirkt es agonistisch an den Melatonin MT1 und MT2 Rezeptoren. Darüber hinaus wirkt es schwach antagonistisch auf die serotonergen 5HT2C-Rezeptoren im Nucleus suprachiasmaticus, und soll so die „innere Uhr“ des Menschen beeinflussen und circadiane Rhythmen resynchronisieren. Diese 5HT2C-Hemmung soll auch zum antidepressiven Effekt beitragen. Auch Mirtazapin, Mianserin und Amitriptylin wirken unter anderem antagonistisch am 5HT2C-Rezeptor.

Studienlage

Laut Wikipedia-Eintrag zu Agomelatin gab es sechs Zulassungsstudien, von denen zwei eine Überlegenheit von Agomelatin gegenüber Placebo zeigten; in zwei Studien lagen Agomelatin und Placebo gleichauf und eine Studie verlief negativ. In einer Metaanalyse dieser Studien ergab sich gegenüber Placebo eine Differenz von 1,5 Punkten auf der Hamilton-Depressionsskala. Das britische NICE postuliert für eine klinisch relevante Wirksamkeit eines Antidepressivums im Plazebovergleich jedoch eine Differenz von mindestens 3 Punkten. Die SSRI schneiden mit einem Unterschied von 1,8 Punkten im indirekten Vergleich etwas besser, aber auch nicht gut ab. (Quelle: Arzneimittel-Telegramm). In vier weiteren Studien wurde Agomelatin mit Venlafaxin, Sertralin und Fluoxetin verglichen. Hierbei schnitt es bezüglich der antidepressiven Wirkung gleich ab, bezüglich der Qualität des Einschlafend sogar besser. In einer Langzeitstudie über 34 (bis 52) Wochen zeigte sich kein Unterschied zwischen Agomelatin und Placebo. In einer zweiten, sechsmonatigen Studie zur Rückfallprophylaxe erlitten Patienten, die nach anfänglichem Ansprechen von Agomelatin auf ein Placebo umgestellt wurden, nach sechs Monaten signifikant häufiger Rückfälle (46,6 %) als jene Patienten, die weiterhin Agomelatin einnahmen (21,7 % Rückfälle).

Klinische Anwendung

In Deutschland ist Agomelatin in der Indikation Depressionen zugelassen, nicht aber als Schlafmittel. In den Jahren nach der Zulassung wurde Agomelatin zunächst recht optimistisch eingesetzt, in der Hoffnung, ein wirksames Antidepressivum mit wenig Nebenwirkungen zu haben. Die anfängliche Begeisterung für Agomelatin hat sich inzwischen deutlich gelegt. Bei schweren Depressionen wird es kaum eingesetzt. Am ehesten wird es bei leichten bis mittleren Depressionen mit ausgeprägten Schlafstörungen eingesetzt. Auch eine Kombination mit klassischen SSRI ist nicht selten.

Dosierung

Man gibt in den ersten zwei Wochen täglich 25 mg zur Nacht. Wenn sich nach zweiwöchiger Behandlung keine Besserung der Symptomatik einstellt, erhöht man die Dosis auf 50 mg zur Nacht. Dies ist die Höchstdosis.

Unerwünschte Wirkungen

Agomelatin ist mit der Gefahr des Anstiegs bestimmter Leberwerte, der Transaminasen behaftet. Ein Anstieg dieser Werte kann auf eine Schädigung der Leber hinweisen. Daher sollen laut Fachinfo bei allen Patienten, die Agomelatin erhalten, vor Beginn, nach 3 Wochen, nach 6 Wochen, nach 12 Wochen, nach 24 Wochen und danach in sinnvollen Abständen weiterhin die Leberwerte kontrolliert werden. Nach einer Dosissteigerung sollen erneut die gleichen Kontrollintervalle wie bei einer Neueinstellung eingehalten werden. Patienten mit Leberfunktionsstörungen sollen kein Agomelatin erhalten. Die EMA hat jüngst gefordert, dass Agomelatin älteren Patienten ab 75 Jahren nicht mehr verordnet werden soll, da das Verhältnis aus zu erwartendem Nutzen und zu befürchtendem Schaden negativ sei. Der Warnhinweis des Herstellers für medizinisches Fachpersonal zur Hepatotoxizität von Agomelatin findet sich hier.

Mein persönliches Fazit

Aufgrund der Pharmakologie war ich bezüglich der antidepressiven Potenz von Agomelatin von Anfang an skeptisch. Ganz im Vordergrund steht ein Agonismus an den Melatoninrezeptoren. Dieser Mechanismus ist nicht bekannt für eine antidepressive Wirkung. Er steht eher im Zusammenhang mit einer Beeinflussung des Tag-Nacht-Rhythmus, was eine Wirksamkeit als Schlafmittel plausibel machen würde. Die ersten Studien waren auch nicht besonders überzeugend. Meine bisherigen Verschreibungen und Beobachtungen haben bislang mein Bild nicht wesentlich verändert. Agomelatin kann den Schlaf etwas verbessern, was in den üblichen Depressionsskalen (z.B. auch der in den Studien verwendeten HAMD) schon eine Verbesserung bringt. Zur Behandlung leichter Depressionen mit einhergehenden Schlafstörungen mag es geeignet sein. Eine überzeugende Wirkung bei schweren Depressionen habe ich bislang nicht beobachtet. Nachdem die Hinweise auf Leberfunktionsstörungen sich gehäuft haben, ist mit der Verordnung nun die Verpflichtung zu recht häufigen Blutentnahmen hinzu gekommen.

Eure Erfahrungen?

Wie sind eure Erfahrungen mit Agomelatin? Verschreibt ihr es häufig? Mit welchem Erfolg? Hat jemand es schon einmal eingenommen? Wie hat es gewirkt? Schreibt eure Erfahrungen in die Kommentare!

Copyright

 

Dieser Beitrag ist ein Auszug beziehungsweise eine auszugsweise Vorabveröffentlichung des Werks „Psychopharmakotherapie griffbereit“ von Dr. Jan Dreher, © Georg Thieme Verlag KG. Die ausschließlichen Nutzungsrechte liegen beim Verlag. Bitte wenden Sie sich an permissions@thieme.de, sofern Sie den Beitrag weiterverwenden möchten.

109 Gedanken zu “Agomelatin (Valdoxan®)

  1. Peter Teuschel 16. September 2014 / 18:16

    Ich teile deine Einschätzung. Als Schlafmittel nicht schlecht, aber auch nicht überragend, als Antidepressivum absolut verzichtbar. Das Killerargument ist die Lebergefährdung. In der Praxis sind auch die Laborkontrollen schlechter zu realisieren als in der Klinik (Pat. will nicht, Hausarzt nicht da, Überweisung verloren etc. etc.), so dass ich nicht so recht weiß, warum ich es verordnen sollte. Wenn jemand gut darauf eingestellt und damit zufrieden ist und auch die Laborkontrollen zuverlässig durchführen lässt, würde ich es natürlich weiter verordnen, aber eine Neueinstellung oder Umstellung von einem anderen Antidepressivum habe ich im letzten Jahr nicht mehr gemacht.

      • Wendt 2. Dezember 2016 / 23:22

        Ich nehme es seit ca 8 Wochen …50 mg
        Werde es wieder absetzen meine Leberwerte GGT ist von 38. auf 137 gestiegen und auch der Alat wert und ein anderer Wert stieg an …besser schlafen konnte ich dadurch auch nicht gerade …Auftrieb kam auch nicht auf und ich bin schnell auf 180 …

  2. Userin 16. September 2014 / 18:51

    Ich habe Valdoxan einige Zeit genommen und fürchterliche Suizidgedanken bekommen. Beim Schlafen hat es mir jedoch gut geholfen. Die Suizidgedanken gingen nach dem Absetzen rasant zurück.

    • psychiatrietogo 16. September 2014 / 19:30

      Das ist bemerkenswert; hatte ich zuvor von Valdoxan noch nicht gehört. Danke, dass Du es uns mitteilst, so achten andere in Zukunft auch darauf! Gut, dass diese Gedanken nach dem Absetzen jetzt zurück gegangen sind. Grüße aus Köln,
      Psychiatrietogo

      • Marieluise Hermanns 29. November 2016 / 20:20

        meine Tochter hat sich am 10.11. das Leben genommen. Ich sehe einen Zusammenhang mit der Einnahme von Valdoxan über wenige Tage. Die Dynamik der Suizidalität war rasant und nicht erkennbar. Meine Tochter hat sich nicht mehr um Hilfe bemüht oder bemühen wollen. Es sollte gründlich darüber nachgedacht werden, was Psychopharmaka anrichten können und was sie nicht können – Menschen gesund machen und den Selbstwert steigern.

      • MaCü68 30. November 2016 / 07:44

        Liebe Frau Herrmann, mein herzliches Beileid😔, dass ist mit das schlimmste Ereugnis für eine Mutter. Ich finde keine Worte dafür. Ich empfind es als sehr schlimm, wenn Patienten als Versuchskaninchen benutzt werden, weil man nicht wirklich weiß, wie man helfen kann. Mir wurde das Medikament 2 x von dem selben Arzt verordnet, mit Pausen dazwischen, in welchen auch andere Medikamente verordnet wurden. Beide Male setzte ich das Medikament eigenhändig nach wenigen Tagen ab, da auch bei mir die Suizidgedanken stark zunahmen. Ich nehme seit dem, nur nach langen Recherchen neu verordnete Medikamente. Ich lebe noch, habe aber immer noch keinen spürbaren Erfolg. Es tut mir von Herzen leid, was Ihre Tochter und Sie durchmachen mussten und noch müssen. Herzlichst M.

    • Marion 9. Juni 2016 / 17:05

      Bei mir ist es jetzt akut, erst ca 9 Monate 300 mg Venlafaxin u zum Abend 200 mg Quetiapin (wurde eingeschlichen in kleinen Dosen), dann von einem zum anderen Tag auf Tianeurax 12,5 mg morgens u Valdoxan 25 mg abends. Hatte erst Probleme mit Blutdruck und Puls, Blutdruck leicht niedrig, Puls zwischen 92-96. Mir wurde gesagt, ich soll weiter machen!

      Jetzt, ca 3 Wochen nach Beginn der Einnahme, sind starke Suizidwünsche wieder da. Wenn es so kommt, sollte ich mich melden!
      Wenn jemand ernsthaft „gehen möchte“ ruft er nicht nach Hilfe, er geht!

      Ich verstehe dieses System nicht….

    • Marion 24. Oktober 2018 / 15:57

      Das war bei mir ebenso, ich habe auch abgesetzt.

      Ich habe mehrfach von solchen Nebenwirkungen gehört und bin verwundert,
      dass hier niemand davon was wissen will.

      • Christiane Schüthe 5. November 2018 / 18:30

        Wie hast du es abgesetzt? Hast du geteilt und wieviel und wie lange oder am Stück. Kam es zu Absetzerscheinungen oder gingen es gut. Wäre dir sehr dankbar für eine Antwort.
        Viele Grüße und alles Gute
        Christiane

  3. EIFREE 16. September 2014 / 19:27

    Ich möchte mich der Userin anschließen. Sowohl meine Partnerin hat valoxan bekommen, als auch ich dann später. Ihre suizidgedanken nach dem Suizidversuch gingen erst zurück, stiegen dann aber nach 2 Wochen derart an, dass sie valoxan wieder absetzte, mir ging es ähnlich, nur trat es erst nach drei Wochen auf. Wir beide haben es jetzt wieder abgesetzt. Einschlafen und durchschlafen konnten wir beide damit

    • psychiatrietogo 16. September 2014 / 19:32

      OOUPS, jetzt sind es schon drei, die verstärkte Suizidgedanken unter Valdoxan berichten. Ich werde in Zukunft darauf achten! Danke für eure Offenheit!

      • EIFREE 16. September 2014 / 19:36

        Sie hat valoxan 2x bekommen, da haben sich die Ärzte wohl nicht abgesprochen und ihr Suizidversuch…. Wurde in der ersten Zeit, 2 Tage nachdem sie sie das erste mal abgesetzt hatte erst ausgelöst… Also letzten Endes noch unter Einfluss, das erste mal hat sie sie für 6 Wochen genommen…. Klar ist jeder Mensch anders, aber ich persönlich werde es niemandem mehr empfehlen (als privatmensch, bin kein Arzt)

      • EIFREE 16. September 2014 / 19:37

        Ich halte es zumindest nach unserer Erfahrung hoch gefährlich

  4. Amy 16. September 2014 / 22:27

    Valdoxan… ja, hatte ich auch mal. Allerdings nicht einzeln. Ich hatte Tianeurax, das mir initial eine ganz nette Antriebssteigerung einbrachte (allerdings tatsächlich ab Einnahmebeginn und nach Ende der ersten Woche stetig abnehmend bis irgendwann vollkommen verschwindend), dafür aber meine Schlafqualität (die eh schon ein Dauerbrenner auf der Problemliste ist) in ungekannte Tiefen fallen ließ. Die Nebenwirkungen waren aber insgesamt nicht so schlimm wie die der SSRI und anderen vorherigen Medikamente (gruselig!), also kam Valdoxan dazu um vielleicht die Schlafstörungen in den Griff zu kriegen und zu gucken wie es mit Tianeurax weiter geht.

    Mit 25mg Valdoxan hatten sich dann sowohl der Schlaf als auch die Energie erledigt. Ich wurde davon zwar bleiern müde, konnte aber trotzdem nicht besser schlafen, war nicht mehr in der Lage das mit Valdoxan ständig vorhandene „Blei im Körper“-Gefühl (das ich ja auch aus der Depression kenne) irgendwie zu überwinden und habe das Bett noch weniger verlassen. Auf 50mg bin ich nie gegangen, weil der Effekt von 25mg ja eh schon ewig anhielt und schwer auszuhalten war, nach 3,5 Wochen habe ich den Versuch dann auch gänzlich aufgegeben. Dass es auch sonst keinen positiven Effekt hatte muss ich wohl nicht erst erwähnen, oder? 😉

    • psychiatrietogo 16. September 2014 / 22:35

      Bleiern müde und dennoch nicht schlafen können klingt noch schlimmer als wach und nicht schlafen können… 😦
      Danke für Deinen Erfahrungsbericht!

      • Amy 16. September 2014 / 22:44

        Ja, definitiv. Aber immerhin kann ich die Sache mit der Verträglichkeit ansonsten bestätigen: Normale Dosis, 3,5 Wochen. Dahin haben es nur 2 meiner 9 Medikamente gebracht, der Rest habe ich dank vollkommen untragbarer Nebenwirkungen (Halluzinationen vom Antidepressivum!? Ohne mich!) schon viel früher abgesetzt oder nie bis zur normalen Dosis steigern können. Ich bin allerdings zugegebener Maßen auch eh empfindlich für Medikamente jeder Art, insofern ist mein Bericht vielleicht noch weniger aussagekräftig als der übliche Einzelfallberich.

      • Hako 14. Mai 2019 / 10:10

        Wegen dem Valdoxan habe ich einen starken Libidoverlust erhalten. Habe viel weniger Lust auf Sex. Habe die Medikamente abgesetzt. Hoffe es wird sich bessern.

  5. Seelenklempner 17. September 2014 / 08:20

    Vor kurzem war die Pharma-Frau da, die behauptete, dass die antidepressive Wirksamkeit mit SSRI vergleichbar ist. Dafür hatte Sie auch Studien…. 😉

    So, jetzt aber wieder raus aus der Trickkiste und ab in die medizinische Wirklichkeit:
    Ich persönlich finde die antidepressive Wirksamkeit enttäuschend. Ich arbeite in einem großen Fachkrankenhaus in der Allgemeinpsychiatrie. Ich bin in der Regel damit beschäftigt von Agomelatin auf ein anderes Präparat umzustellen. Insbesondere in der Suchtmedizin in unserem Hause wird es ausgesprochen gerne verordnet, was ich ehrlich gesagt wegen der möglichen Hepatotoxizität überhaupt nicht verstehen kann.

    Die Anwendungserfahrungen hier finde ich erschreckend, was meine Einstellung zu Agomelatin weiter bestätigt. Ich möchte daher aufrufen die UAW zu melden, wenn sie sich einem zeigt.:
    http://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/UAW-Meldung/index.html

  6. Brainbug 17. September 2014 / 19:10

    Lieber Jan!
    Ich glaube, Du hast einen Tippfehler in diesem Absatz (Pharmakologie): „Agomelatin ist ein chemisch stabileres Analogen des Melanins. Wie Melatonin wirkt es agonistisch an den Melatonin MT1 und MT2 Rez…..“

    Agomelatin ist ein chemisch stabileres Analogon des Melatonins, und nicht des Melanins. Melanin, Melanozyten, das waren die Sachen mit der braunen Haut 😉

    Ich arbeite in der Gerontopsychiatrie, da verwenden wir es praktisch nicht (Leber). Bei agitierten Demenzen und Schlafstörungen / Desynchronisation hat es, wider erwarten, auch nichts gebracht, allerdings bisher hier nur n=5. Die Tag/Nacht-Rhythmik-Problematik scheint bei Dementen anders zu funktionieren als über Melatonin. Evtl. müsste man auch höhere Dosen geben, was auf Grund der Leber NW und des oft gebrechlichen Zustandes meiner Patienten nicht geht…

    Nebenbei möchte ich noch sagen, dass ich diese Seite großartig finde, und regelmäßig vorbeischaue. Vor allen Dingen gefällt mir der offene Style und die Einladung zur Teilnahme über die Kommentarfunktion. Ich habe immer die Radiologen wegen ihrer geekigen Seiten beneidet (Aunt Minnie, CTisUs, etc…). Ich fände, dass unsere Fachrichtung dafür auch genügend Potential bietet und sehe das hier als soetwas wie einen Anfang. Ich bin sehr gerne Psychiatrie-Assistent!

    BB

    • psychiatrietogo 17. September 2014 / 22:50

      Vielen Dank für den Hinweis, ich habe es korrigiert. Und vielen Dank für Deine super erfreulichen Worte! Ich finde auch, dass gerade die Psychiatrie von einer sehr lebhaften Diskussion aller Beteiligter sehr profitieren kann! Ich freue mich wirklich, wenn meine Seite einen Schritt in diese Richtung macht!

  7. C.R. 22. Oktober 2014 / 15:54

    Sehr interessante Einblicke,
    ich persönlich kann mich nur der Meinung der meisten Kollegen anschließen, dass die antidepressive Wirkung von Valdoxan seltens klinisch nachweisbar ist.
    Daneben existiert die Mär von diversen Assistenzärzten, dass man sich damit besser „konzentrieren könne“, insbesondere für die Facharztprüfung- jedoch möchte ich diesen Missbrauch hier bestimmt nicht mit phantasieren.
    Was mich allerdings stutzig gemacht hat, waren die positiven Berichte von zwei Kollegen, welche eine eher „aktivierende Wirkung bei Abendeinnahme (20:00 Uhr)“ berichten und eine nachvollziehbare antidepressive Wirkung bei bis zu mittelgradig ausgeprägten depressiven Episoden, wenn man Agomelatin auf der „Bettkannte gäbe“- also Tbl. einnehmen und Licht aus.
    Zumindest diese Schilderungen werde ich zeitnah mit in meine Einnahmeempfehlungen mit einfließen lassen, um zu eruieren, ob es an der Substanz mangelt oder eventuell am Setting.
    Bei ähnlichen Erfahrungen bin ich auf Rückmeldungen gespannt.

  8. schwesterirgendeine 3. November 2014 / 10:45

    Ich nehme Agomelatin seit ca 7 Monaten. Dazu nehme ich aber noch 300 mg Venlafaxin. Mir wurde es zusammen mit Neurocil als Abendmedikation verordnet. Kurzfristig war ich auch mal auf 50 mg, konnte darunter aber keine Verbesserung zu den 25 mg verbuchen, sodass es aufgrund der Leberwerte wieder runtergesetzt wurde.

    Seit ich das Agomelatin nehme, schlafe ich zum ersten Mal in meinem Leben dauerhaft durch. Ich merke in der Regel, dass ich ca. eine halbe Stunde nach Einnahme so müde werde,dass ich schnell einschlafe. Vor der Einnahme lag ich oft stundenlang wach und hab gegrübelt. Das gibt es Abends nur noch höchst selten.

    Allerdings habe ich auch gemerkt, dass es mir am Besten hilft wenn ich ca. 2 Stunden vorher noch das Neurocil nehme. Ohne das bin ich wesentlich unruhiger in der Nacht. Seit in da von 100mg auf 25mg plus Bedarf runter gegangen bin, bin ich auch wieder agiler.
    Tagsüber bin ich immer noch oft müde, allerdings ist das ja auch oft eine Venlafaxinnebenwirkung.
    Im Fazit kann ich also sagen, dass Agomelatin bei mir keine starke antidepressive Wirkung hat, es mir aber wieder einen normalen Schlafrythmus gegeben hat.

    • schwesterirgendeine 9. Mai 2016 / 02:35

      Ich aktualisiere meinen Bericht mal. Ich habe es noch bis Februar 2015 genommen.
      Nach einer weiteren schweren depressiven Episode mit erneutem Suizidversuch und wieder auftauchenden Schlafproblemen, war ich erneut zur Krisenintervention stationär.
      Dort wurde ich auf Mirtazapin, Lamotrigin, Promethazin und Elontril umgestellt.
      Und ich muss sagen, im Vergleich zum Valdoxan ist das Mirtazapin sehr viel wirksamer (zumindest bei mir):
      – Keine Albträume und damit keine Angst mehr vorm Schlafen gehen.
      – Sehr gute antidepressive Wirkung (30mg)

      • Schnulli 1. Juli 2016 / 23:24

        Und was ist mit dem Gewicht? Ich habr unter Mirta ca. 10 kg zugenommen.

      • schwesterirgendeine 3. November 2016 / 14:40

        Ich habe gar nicht zugenommen. Allerdings hatte ich auch lange eine Essstörung (die ich mittlerweile im Griff habe) und nehme noch 2 andere
        Medikamente, die den Appetit hemmen. Ohne das Mirta hätte ich wohl fast gar keinen Hunger mehr.

      • schwesterirgendeine 4. August 2016 / 22:17

        Hallo,
        ich habe durch das Mirtazapin gar nichts zugenommen. Das Elontril und das Medikinet hemmen meinen Appetit stark, so dass dann die Kombi mit dem Mirta ganz gut ausgleicht.
        Zudem eine Essstörung vorhanden, also bzgl. diesen Themas sensibilisiert.
        Mein Freund hat vom Mirta auch nicht zugenommen, allerdings hatte der ebenfalls eine ES.

  9. Wagenschein 10. Dezember 2014 / 09:16

    Ich 28 m nehme Valdoxan seit einem Monat.
    Durch die Einnahme von 25mg am Abend kann ich kurz darauf schnell einschlafen und fast immer auch durchschlafen. Morgens bin ich dann jedoch meistens noch sehr müde, meine Augenlieder sind etwas angeschwollen und die Augen sind im Allgemeinen auch sehr müde.
    Man hat mir Valdoxan gegeben, als ich nachts ab und zu aufgewacht bin und meine Angstzustände (die Partnerin zu verlieren) sich mehr und mehr auch in der Nacht abspielten.
    Die Angst hat sich so gesteigert, dass ich dann den ganzen Tag nur noch an sie gedacht habe und auf alles reagierte, was die Beziehung möglicherweise zerstören könnte. Als ich immer auch depressiver wurde, verschrieb mir die Ärztin dieses Mittel.
    Anfangs hatte ich ein gutes Gefühl dabei (auch psychisch), nach ca. 14 Tagen jedoch hat Valdoxan für mich nur noch die einschläfernde Wirkung gehabt.
    Der Einsatz als Antidepressiva ist für mich eher fragwürdig. Es gibt besonders Momente am Nachmittag oder Abend (noch keine Einnahme des Mittels), in denen fühle ich mich besonders gesprächig und lustig. Aber dieser Effekt ist eher von kurzer Dauer, nicht regelmässig und von daher für mich eher nicht tauglich.
    Ab und zu wenn die Verlustängste grösser sind, nehme ich ein 1,5mg Lexotanil. Ich finde das jedoch auch keine Lösung.

    Vor der Einnahme von Valdoxan habe ich 2-3 Mal pro Woche intensiv Sport gemacht. Die Lust dazu ist mir jedoch durch Valdoxan vergangen. Ich muss mich zwingen, dass ich noch 1-2 Mal hingehe.

    Für mich ist klar: Es muss ein anderes Medikament her. Ich habe jedoch grösste Angst, mit der Libido Probleme zu bekommen und möchte aus diesem Grund nicht wechseln. Das würde meine Verlustangst nur verstärken, wenn das Zusammen-Schlafen auch nicht mehr funktionieren würde.

    Vielleicht habt ihr mir einen Rat, ein Medikament zu finden, dass nicht auf die Libido schlägt und mir bei den Verlustängsten und starken Eifersuchtsgefühlen helfen könnte.
    (Ich bin in Therapie nebenbei, jedoch musste ich eingestehen, dass die Therapie alleine nicht hilft!)

    • Denne 22. November 2017 / 22:24

      Also mit Sertralin hatte ich leider starke Probleme mit der Libido. Sonst war es bei mir gut, als die Dosis stimmte. Habe es wegen der Nebenwirkung dann aber abgesetzt. War für mich auf Dauer keine Lösung. Mein Freund hatte genau das gleiche Problem. Er hat dann Elontril bekommen und alles ist gut bei ihm. Ich hatte Brintellix, aber das ist ja jetzt wieder vom Markt. Bin nun auch auf neuer Suche. Furchtbar denn die Schlafstörungen sind richtig übel. Und habe grade valdoxan bekommen zum schlafen, aber bin auch eher noch mehr am grübeln als weniger. Hab es zwei Tage genommen und in den Nächten kaum 1 Stunde geschlafen. Weiß ja nicht ob die Wirkung länger brauch.

  10. Sebastian 12. Dezember 2014 / 18:47

    Hallo,

    erstmal vielen Dank für diesen Blog, ist echt toll dass es Ärzte gibt die offen über diese Themen reden.
    Jetzt zu meinem Problem, ich nehme seit ca. 7 Jahren Sulpirid welches bei mir ganz gut insbesondere gegen meine Probleme (soziale Ängste) geholfen hat. Nur habe ich dadurch leider stark zugenommen und die Libido ist auch ziemlich eingeschränkt. Nun war ich beim Psychater und der hat mir Valdoxan verschrieben,habe aber ziemliche Zweifel ob ich es nehmen soll. Weil ich im Moment auch gerade im Ausland bin und nicht so einfach meine Leber checken lassen kann. Ausserdem glaube ich nicht so ganz daran dass es bei meinen Problemen hilft. Ich glaube es wäre besser cymbalta zu nehmen oder?

  11. Gisela Vogt 2. August 2015 / 20:38

    Bitte lest alle „Nebenwirkung Tod“ von John Virapen, dann seht ihr alles mit anderen Augen!
    Auch das Buch „Psychopharmaka absetzen“ von Peter Lehmann, kann ich nur empfehlen!

    • Bert 18. Oktober 2018 / 21:38

      Bitte geh weg mit deinen Verschwörungstheorien.

  12. Psychodoc 16. September 2015 / 10:09

    Ich verschreibe Valdoxan eher selten. Habe es letztlich wieder zweimal verordnet, mal abwarten was es bringt. Ich habe einige Patienten die sehr positiv sowohl Schlaf als auch Stimmung betreffend reagiert haben aber natürlich auch einige negative Erfahrungen (fehlende Wirkung, Tagesmüdigkeit). Man bei neuen Medikamenten immer auf die Falle achten, dass wir in der Klinik zunächst dazu neigen es bei Patienten zu geben bei welchen zuvor viele Medikamente nicht gewirkt haben und dann enttäuscht sind weil das „tolle neue Medikament“ auch nicht wirkt. War doch z.B. bei Abilify nicht viel anders und wenn man jetzt schaut wieviele Patienten damit wirklich gut eingestellt sind… Ich bin mit meiner Meinung deshalb noch vorsichtig und warte mal ab wie sich die Ergebnisse bei Ersteinstellungen im praktischen Alltag entwickeln. Ein Wundermittel ist es sicherlich nicht und bei schwerer Symptomatik würde ich grundätzlich auf die bewährten Medis setzen.

  13. Kalindi 15. Dezember 2015 / 21:51

    Ich habe Valdoxan 25 mg zwei Jahre lang „auf der Bettkante“, sprich direkt vor dem Einschlafen genommen. Ich habe seit meiner Jugend rezidivierende Depressionen und Schlafstörungen und schon diese SSRI und Trizyklika genommen und immer sehr unter Nebenwirkungen gelitten (Übelkeit, Schwindel, Kreislaufprobleme, …). Nachdem ich an einem Punkt war, kein neues Antidepressivum mehr ausprobieren zu wollen, habe ich mich zum Glück während eines stationären Aufenthaltes überzeugen lassen Valdoxan zu versuchen!

    Ich hatte erstaunlicherweise keine Nebenwirkungen, meine Schlafstörungen haben auch innerhalb von ca. 3-4 Monaten sehr gebessert und nach ca. 6 Monaten konnte ich das erste mal seit Jahrzehnten sagen, dass ich normal und schlafe und morgens auch fit aufwache. Ich bin immer noch sehr begeistert. Ich habe Valdoxan vor 1,5 Jahren wieder abgesetzt und merke, dass ich etwas weniger gut einschlafe und durchschlafe, aber insgesamt habe ich Dank Valdoxan das Schlafen wieder gelernt.

    Die antidepressive Wirkung fand ich nicht so stark, aber ok. Ich hatte keine Zunahme von suizidalen Gedanken, war aber dennoch froh in der Eingewöhnungsphase stationär engmaschig betreut zu sein.

    Die Leberwerte habe ich über die zwei Jahre regelmäßig checken lassen und sie waren zum Glück immer in Ordnung.

    Ich bin, wie gesagt, wahnsinnig froh über das Valdoxan, da es nach Jahren das erste Antidepressivum war, was mir geholfen hat.

    • marga3 23. Juli 2016 / 08:51

      BIN NICHT MEHR BEGEISTERT …..

      • marga3 23. Juli 2016 / 08:58

        seit etwa 2 jahren nehme ich valdoxan und am anfang fand ich es echt gut, nachdem ich citalopram genommen hatte. es war ein riesen unterschied. durch citalopram stand ich wahnsinnig unter strom und fand es nun als erleichterung, nun valdoxan zu nehmen. einschlafen, schlafen … alles prima … aber seit einiger zeit merke ich, dass ich immer wieder schlechte stimmungen habe und jetzt unbedingt beim arzt vorsprechen will um etwas zu ändern. ich denke daran, dass antidep. langsam auszuschleichen, denn vielleicht sind die nebenwirkungen dieses medikamentes, die mir nicht gut tun … auch habe ich nun 10 kg zugenommen…

        durch remergil hatte ich auch eine enorme gewichtszunahme … 10 kg.

  14. Kalindi 15. Dezember 2015 / 22:21

    Ergänzend zu meinem Beitrag wollte noch erwähnen, dass ich aufgrund sehr niedriger Vitamin-D-Blutwerte und in der Hoffnung, dass sich dies positiv auf die Depressionen und die Erschöpfung auswirken könnte, nach ca. einem Jahr Valdoxan noch Vitamin D (Vigantoletten 1000) genommen habe. Und die Mischung hat mir dann wirklich gut geholfen bei den Depressionen und Schlafstörungen. Beides ist nicht „weggezaubert“, damit hatte ich auch nicht gerechnet, aber so deutlich gebessert, das ich inzwischen ohne Antidepressivum ganz gut zurecht komme. Mein Psychiater ist auch immer noch sehr erfreut, dass endlich mal eines der zahlreichen Medikamente für mich gut begriffen hat, ohne das mich die Nebenwirkungen in die Knie zwingen.

    Ich finde den Blog und den Podcast übrigens super 🙂

    • Mirella 19. Mai 2017 / 23:02

      Hallo Kalindi, bei starkem VitD-Mangel sind Vigantoletten 1000 eher ein Tropfen auf den heißen Stein. Suche mal im Internet nach Vitamin-D-Rechnern und gebe Deine Laborwerte ein. Da kannst Du sehen, wie viel Du eigentlich nehmen müsstest – natürlich mit ärztlicher Kontrolle des Laborwertes, schließlich sind Menschen keine Reagenzgläser 😉

      Bei mir haben über 5-6 Jahre diverse AD’s und auch deren Kombinationen (SSRIs, Tricyclica, Antiepileptika) nicht geholfen, zahlreiche NW (u.a. starke suzidale Gedanken, verstärkte Gewichtszunahme + Müdigkeit + Konzentrations- und Antriebsschwäche, „Zombiegefühl“; also Verstärkung der zu behandelnden Symptome), bis schließlich zufällig (beim Absetzen der hormonellen Verhütung und damit schlagartiger Besserung einiger Symptome) eine wohl schon jahrelange Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert wurde.
      Der TSH, ft4, ft3, SD-Knoten/Struktur, Antikörper waren vorher „wenig auffällig“, nur grenzwertig; erst der vom zum Glück endokrinologisch sehr gut informierten Gynäkologen angeordnete TRH-Test konnte die skeptische Endokrinologin überzeugen: dieser schoss durch die Decke.

      Die SD-Hormon-Substitution gestaltete sich aufgrund der langen Nichtbehandlung als v unerwartet schwierig und langwierig (ca 4 Jahre bis richtige Dosis und Kombi gefunden war), aber schließlich folgte Besserung. Da dieser SD-UF eine Autoimmunerkrankung (AI) zugrunde liegt, waren zahlreiche körperliche Beschwerden damit verbunden, die zuvor als „rein psychisch“ abgetan wurden (Infektionen im 2-Wochentakt, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, starke Erschöpfung, heftige PMS, stark verkürzte Gelbkörperphase). Später wurde ich auf den Zusammenhang AI – Vitamin D aufmerksam und nachdem ich meinen Wert mit Dekristol 20 000 von 7 auf 60 ng/ml gesteigert hatte, verschwanden innerhalb von nur Wochen auch die Schmerzen und kommen nur noch leicht im Winter zurück. Auch andere Nährstoffe und eine AI-gerechte Ernährungsumstellung (glutenfrei, tiereiweißfrei, keine Jodierung, vollwertig + gemüseorientiert) brachte nochmal einen Besserungsschub.

      Fazit: Erschöpfung und Depression ist immer noch Thema, aber ich schlafe nicht mehr jede Nacht 12-15 Std wie ein Stein, danach immer noch unfähig zu Freude und Leistung. Infektionen + Schmerzen sind erheblich weniger, ich verliere keine Zähne mehr, das Gewicht ist normalerweise halbwegs stabil, ich habe auch immer wieder schöne/gute Wochen und Tage, Konzentration/Denken geht dann wieder.
      Allerdings hat mehr als ein Jahrzehnt Kranksein + Ungewissheit auf psychosozialer + finanzieller Ebene natürlich starke Spuren hinterlassen, bis hin zur Arbeitsunfähigkeit mit Anfang 30…

      Ich würde mir wünschen, dass mehr Ärzte ganzheitlich/fachübergreifend arbeiten, so wie der aufmerksame Gynäkologe. 8 Psychater (große Praxis und 2 Tageskliniken), 4 Internisten, 2 Radiologen und 3 Endokrinologen (!) haben die zugrundeliegende Erkrankung trotz vorliegender Laborwerte + verkleinerter SD + auffälliger Symptomatik + AI-Vorgeschichte (Psoriasis + starke Allergien seit Kindheit) nicht erkannt und immer „nur“ die Depression in den Vordergrund gestellt.
      Dadurch habe ich viel selber lernen müssen und bin nun froh drum – mir werden immer wieder kontraindizierte Medikamente zur „Symptomlinderung“ angeboten bis aufgedrängt, oft welche, die sogar schon mehrfach bei mir versagt haben – zum Lesen der Patientenakte ist halt keine Zeit.

      Viele ADs beeinflußen das endokrine System/ die SD sehr stark (u.a. deshalb Laborwerte immer ausdrucken lassen und selber nachhalten/vergleichen/erklären lassen!). Kaum ein Psychater konnte mir auf Nachfrage dazu eine Erklärung abgeben oder berücksichtigt die WW mit der SD-Funktion, selbst wenn die WW (leider oft recht unspezifisch) in der Fachinformation aufgelistet wird.
      Endokrinologische WW, die insbesondere bei Frauen häufig auftreten, werden oft übersehen.
      Die Studien werden vorwiegend an Männern durchgeführt (haben im Schnitt deutlich weniger endokrinologisch bedingte Grunderkrankungen/WW).

      Die lange Geschichte führt mich zu folgendem Eindruck: ADs werden gerne mal als „Mittel für alles“ probehalber zur Symptombehebung verschrieben, auch wenn die Ursachen und WW noch lange nicht abgeklärt sind. Kein Wunder, dass die dann selten wirken bzw nur unerwünschte NW produzieren.

      Nach jahrelanger AD-Abstinenz nahm ich nun nach langem „Überreden“ durch meine Ärzte ein Jahr Bupropion, 3 Monate Pregabalin und aktuell seit 2 Monaten in der Klinik Agomelatin, da ich wieder stärker als zuvor unter Erschöpfung, Ängsten und Müdigkeit leide – meine Lebenssituation ist deutlich angespannter.
      Der in den FI erklärte Wirkmechanismus/NW schien mir „sympathischer“, aber wie unter zuletzt Bupropion habe ich gar keine (Neben-)Wirkung, Pregabalin brachte zuvor außer Benommenheit und Gangunsicherheit nur zusätzliche 10kg (+18%) in 2 Monaten…

      Die hier erwähnte Studienlage ist etwas nüchterner als in der doch sehr optimistischen FI, daher
      danke für den Artikel!

      Allen anderen alles Gute! Ich hoffe, meine lange Beschreibung hilft ggf. einigen „Nonrespondern“ und NW-Opfern weiter 🙂

  15. Stancic 7. Januar 2016 / 18:30

    Hallo, meine Erfahrung mit Valdoxan 25mg möchte ich euch hier mal schreiben.
    2013 war ich in eine Suchtklinik zwecks Alk. Bin 58 Jahre und weiblich. War gerade mal 4 Tage dort und man hat mir geraten Valdoxan zu nehmen zwecks meines grübeln und Schlafstörungen. Habe abgelehnt. Nach 2 Wochen und Gespräch mit Chef Arzt habe ich die dann genommen. Nach 3 Wochen konnte ich tatsächlich gut einschlafen. Als ich entlassen wurde was im Sept.2013 war habe ich sie weiter genommen. Mein Hausarzt guckte mich nur an verstand nicht warum ich die nehme. Nehme sie nun wieder eine Weile hatte sie ja abgesetzt. So,nun kommt es. Kann zwar gut einschlafen bin aber nach 3 Stunden wieder wach. Heißt kann nicht durch schlafen, dazu kommt noch das ich ständig rote und entzündete Augen habe hatte ich in der Klink nach der einmahme auch schon. Dazu kommen noch sehr dunkle Augenringe. Meine Bekannte nimmt auch valdoxan und hat die selben Probleme obwohl Leberwerte ok sind. Dazu kommt der ständige Durchfall mit Krämpfe. Ich werde Valdoxan absetzen weil es mir nichts bringt außer gut einschlafen aber nicht durch schlafen kann.

  16. K.Stancic 7. Januar 2016 / 18:37

    Sorry hatte was vergessen nehme noch andere Medis. Metformin 850mg daran liegt es nicht nehme die seit 2008. Dann noch Omeprazol und Blutdruck Tabletten.

  17. WHF 21. Januar 2016 / 12:38

    Ich nehme Valdoxan nun seit gut 5 Jahren. Ich bekam es wegen einer Einschlafstörung verschrieben und nicht wegen einer depressiven Symptomatik.
    Es funktioniert klasse, ab und zu vergesse ich mal eine Tablette abends. Dann liege ich vielleicht etwas länger wach als sonst, aber schlafen kann ich trotzdem.
    Nebenwirkungen konnte ich in all den Jahren bisher nicht beobachten.
    Meist nehme ich es täglich gegen 21 Uhr. Eine Stunde nach der Einnahme werde ich langsam müde und 2 Stunden nach der Einnahme bin ich dann bettschwer.

    Meine Leberwerte haben sich über die Jahre kein Stück verändert, sind nachwievor top.

  18. Petra Dittmar 24. Januar 2016 / 02:40

    Hallo und Danke für diese Seite.Ich war im November zur Reha.Dort wurde ich, nicht ganz freiwillig, auf Valdoxan eingestellt. Nun nach fast zwei Monaten ist die Wirkung gleich null.Seit etwa zwei Wochen setze ich nun langsam ab.Jetzt hab ich wohl Entzugserscheinungen. Habe starke Unruhe, muss immerzu weinen und hab Soizidgedanken.Kennt das jemand? Trotz keiner Wirkung Entzugserscheinungen? Ich habe Angst.Was kann ich tun?

    • Susanne_Meyer 27. Januar 2016 / 22:12

      „nicht ganz freiwillig“

      wie meinst Du das? Welche Druckmittel wurden denn angewendet? Was ist vorgefallen?

  19. Susanne_Meyer 27. Januar 2016 / 22:14

    Suizidgedanken…. übel.

    Frag mal Deinen Psychiater nach Benzodiazepinen, ob er das als Bedarfsmedikament für sinnvoll hält.

    klingt nicht gut. Bitte tu Dir nichts an.

  20. Petra Dittmar 28. Januar 2016 / 22:13

    Hallo lieb Susanne, bei Psychater war ich noch nie.

  21. Petra Dittmar 28. Januar 2016 / 22:19

    Ich wollte eigentlich nur ein Bedarfsmedikament, weil ich so schlecht schlafen konnte, weil Baldrian nicnts brachte (was für ein Wunder) bekam i h Valdoxan, ich hatte bis dahin noch nie Medikamente gegen meine Depression gemommen.Die wirkung sollte etwa nach 14 tagen einsetzen, da war ich schonwieder zu hause, ohne Wirkung. Mit Hilfe.meiner Hausärztin setzte ich es nun ab, nun gehts mir richtig Sch…..lg

  22. Dieaufmedisscheisst 8. Februar 2016 / 23:53

    An mir wurde alles mögliche Getestet….. 2005 würde bei mir ADHS im Erwachsenenalter diagnostiziert. Seitdem habe ich die Palette mit Antidepressiva durch….. Das Gegenteil passierte…. Schlaflos, Akkresiv usw….. Danach beschloss ich nix mehr zu nehmen….. Gönne mir illegale Amphitamine und ich bin der reinste, liebste und ausgeglichenste Mensch… Und nun????

    • UliB 11. September 2016 / 13:35

      Amphetamine sind genau wie Methylphenidat (Ritalin, Medikinet etc.) ein Stimulanz, also ein ganz ganz spezifisches Medikament bei ADHS. Warum lässt Du sie Dir nicht legal verschreiben ?

      • marga3 16. September 2016 / 10:40

        seite einem jahr nehme ich valdoxan… am anfang fand ich es total toll nachdem ich citalopram nahm … das mich sehr unruhig machte … nun hatte ich immer wieder schlechte stimmungen und habe dauern geheult.. dann dachte ich, vielleicht sind es ja die nebenwirkungen von valdoxan und nachdem ich wusste, dass man es nicht ausschleichen muss, habe ich den versuch unternommen, es mal abzusetzen … mit geht es nun prima und ich bin wieder ich … als wieder eine schlechte stimmung kam, nahm ich wieder eine abends … und ich habe nun keine mehr gebraucht …

  23. Ute Maassch 16. Februar 2016 / 23:48

    Hallo !
    Ich nehme seit Mitte Dezember Valdoxan.zusätzlich zu Paroxetin. Anfänglich konnte ich prima schlafen u habe mich auch ausgeruhter gefühlt. aber inzwichen wirkt es nicht mehr beim schlafen. Das bei 3 Schichten nie einfach war. Inzwischen hatte ich inerhalb von 2 monaten 2 Unfälle mit meinem Auto.!?
    Nun habe ich angst das meine Aufmerksamkeit gestört sein könnte durch Valdoxan.
    Werde es absetzen. Hat jemand ähnliche Erfahrung oder mache ich mir was vor ????????

    • HolgerRabin 29. Februar 2016 / 18:45

      Hallo Ute!
      Ich nehme auch Valdoxan seit Mitte Dezember,konnte auch super schlafen und hab mich ausgeruhter gefühlt.Seit ein paar Nächten wirddasschlafen wieder schlechter und habe „unreale“ Träume. Das Autofahren hat man mir ärztlicher seits auf unbestimmte Zeit verboten,da meine Konzentration nachgelassen hat.
      LG Holger

    • Carl 27. Mai 2018 / 18:12

      Hallo,
      können Sie erläutern, wie die Unfälle entstanden sind bzw. in welchem Zusammenhang es evtl. mit dem Medikament steht?
      Vielen Dank!
      Freundliche Grüße

      • Kerstin Philipp 27. Mai 2018 / 19:04

        >

  24. TH 17. Februar 2016 / 21:17

    Wurde von Venlafaxin auf Valdoxan umgestellt da es weniger Nebenwirkungen haben soll bei einer ( gener, Angsterkrankung mit Panikstörung & Depressionen) Die Antidepressive Wirkung hat sich nicht eingestellt dafür bleiernde Müdigkeit. Leider das schwächste Medikamet, welches ich jemals verordnet bekommen habe.

  25. Sonnenstein 26. Februar 2016 / 08:50

    Ich bekam Valdoxan 4 Wochen lang in der Psychiatrie bei Depressionen mit Schlafstörungen. Es wurde dann am Tag meiner Entlassung abgesetzt, weil die Haare büschelweise ausfielen. Wirkung gezeigt hatte es aber. Nach absetzen vom Valdoxan wurde der Haarausfall nach und nach weniger, aber auch nach 1,5 Jahren sind die Haare nicht mehr ganz so dick wie vorher.

  26. sweetsummersun 29. Februar 2016 / 12:08

    Aufgrund unerwünschter Nebenwirkungen und hoher Dosierung Umstellung von Venlafaxin auf Valdoxan. Ergebnis innerhalb von 2 Tagen: Schlaflosigkeit, Alpträume ( Tod, Verlustängste ), Übelkeit, Erbrechen,Appetitlosigkeit, starke Kopfschmerzen, Gefühlschaos ( Lach-u. Weinanfälle ), innere Unruhe, Verzerrung der Mimik, Sehstörung, stark eingeschränktes Reaktionsvermögen und Verlangsamung des gesamten Bewegungsapparates. Medikament Valdoxan 25mg wurde umgehend abgesetzt. Einnahme von Medikament Venlafaxin 375mg trotz unerwünschter Nebenwirkungen und hoher Dosierung wieder angesetzt. Bin wieder auf dem Weg zur Besserung und im Gleichklang mit mir.

    • sweetsummersun 2. März 2016 / 13:24

      Gleichklang > Einklang

  27. Thomas Prochnow 1. März 2016 / 21:29

    Ich habe Valdoxan im November 2015 zum ersten mal nach einer fast 4 Jahren andauernden Tortour von Schlafstörungen und depressiven Schüben verordnet bekommen.Ich muss ausserdem noch täglich etliche Mittel wegen einer Bypass und Herzklappenoperation einnehmen.Ergo war erstmal die kompatibilität dieser Medikamente mit Valdoxan in Einklang zu bringen.Ich schlafe tatsächlich wieder des Nachts durch wobei die Dosis ab der 2 ten Woche auf 50mg hochgesetzt wurde….bemerke derzeit keine nachlassende Agilität ..Sport etc..und lass mir regelmässig im Zeitrythmus von 6 Wochen die Leberwerte über meinen Internisten checken.Kann bisher nichts negatives vermelden.

  28. Ines B. 7. März 2016 / 21:16

    Hallo, ich bin völlig verzweifelt und weiß nicht was ich tun soll. Meine Mutter ist fast 80. Sie ist momentan stationär untergebracht wegen Schalfstörungen und erhält Mirtazapin 45 und Melperon 50 bis 75, allerdings bleibt das ganze wirkungslos. Sie hat in den 4 Wochen extrem abgebaut. Besonders in der letzten halben Woche, sowohl körpperlich als auch geistig, mir sind fast die Gesichtszüge entgleist, als ich sie nach einer Woche wiedergesehen habe.

    Nun stellt man sie auf Valdoxan um, das Schlimme ist, dass man ihr dort nichts über die extremen Nebenwirkungen sagt und ich keinen Kontakt zu ihr aufnehmen darf, um ihr die Nebenwirkungen mitzuteilen, sie hat mich auch gebeten , die nicht zu tun, da sie komplett arzthörig ist. Wenigsten hat sie mir den Namen des Medikamentes gesagt, damit ich Im Beizackzettel, in einer Info des Herstellers bzw. auf der EMA Seite steht, das es bei Verordnung dieses Medikanten unbedingt erforderlich ist, über die Nebenwirkungen bezüglich der Leber ausführlich zu informieren und auch die Suizidgefahr beunruhigt mich sehr.

    Habe ich eine Möglichkeit, die Ärzte dazu zu bringen, Ihrer Aufklärungspflicht nachzukommen, bzw. sie davon abzubringen ein Medikament zu geben, das für diese Altersgruppe nicht geeignet ist und in Studien lt. EMA keinerlei Verbesserung brachte. Den Namen des 2. Medikaments, das das Melperon ersetzten soll, teilt man weder ihr noch mir mit.

    Ich habe nun Angst, sie am Wochenende nach Hause zu fahren, da sie dann 1,5 Tage allein ist und keiner die Nebenwirkungen kennt und ich nichts sagen darf, also dann auch nicht nach einzelnen Symptomen fragen darf, damit ich sie nicht beunruhige. Dabei können diese Informationen doch lebensnotwendig, sein, falls etwas in dieser Richtung passiert.

    Ich habe Angst, dass sie dort in kürzester Zeit zum Pflegefall gemacht wird oder Schlimmeres, man arbeitet dort auch sehr gern mit Elektroschocks, da wird der Patient ratz batz entmündigt, weil er in „Gafahr“ ist und dann gehts los.

    Könnt Ihr mir einen Rat geben, wäre sehr schön?

  29. dozer 30. März 2016 / 13:38

    Hallo zusammen,

    ich habe Valdoxan mittlerweile über mehr als 3 Jahre eingenommen und unter regelmäßigen Laborkontrollen keine erhöhten Leberwerte. 25 mg zu Beginn haben zwar stimmungsaufhellende Wirkung gezeigt, die aber relativ schnell wieder nachgelassen hat. Ich hatte dann die Dosis auf 50mg/Tag erhöht und damit hat es gut gewirkt, die Stimmungsaufhellung war besser und ich konnte super gut schlafen. Ich habe die Tablette abends unmittelbar vor dem Einschlafen genommen. In der Zeit bis dato habe ich ein paar Entdeckungen gemacht, die ich euch nicht vorenthalten will. Erstens habe ich beobachtet, dass Grapefruitsaft bei mir sehr schnell zu einem Nachlassen der Wirkung führt, ich habe das systematisch untersucht und – zumindest bei mir – gibt es diese abschwächende Nebenwirkung. Zweitens ist die Halbwertszeit von Agomelatin relativ kurz, es wirkt daher nicht über den gesamten Tag, man müsste die Dosis optimalerweise auf 2x täglich verteilen, was aber wegen der Müdigkeit nicht zu empfehlen ist. Ich habe einen sehr deutlichen, stimmungsaufhellenden Effekt bemerkt und vor allem eine deutliche Stimmungsverschlechterung wenn ich die Tabletten vergessen hatte. Ich bin weder Freund der Pharmaindustrie noch von Psychopharmaka im Allgemeinen, aber nach meinen persönlichen Erfahrungen kann Valdoxan stimmungsaufhellend wirken, allerdings – wie bei allen Medikamenten – nicht bei jedem gleich, denn wir wissen bis jetzt viel zu wenig über die Wirkungen von Medikamenten und den interindividuellen (Neben-)Wirkungen auf den Einzelnen (genetische Faktoren, Ernährung, sonstige Medikamente, sonstige Erkrankungen). Ich habe aktuell wieder auf 25mg reduziert, weil ich dauerhaft von dem Zeug (von Psychopharmaka allgemein) weg will. Unter 25mg ist mein Schlaf deutlich schlechter und ich habe kontinuierlich seltsame Träume, allerdings werde ich diesen Übergangszustand ertragen und auf keinen Fall zurück gehen auf 50mg, denn schließlich will ich davon los kommen. Hatte zuvor Cipralex genommen, das war furchtbar, weil es einen irgendwie emotional betäubt hat, also nicht nur die negativen, sondern auch die positiven „Schwingungen“ (ich konnte plötzlich nicht mehr flirten, diese Schwingungsebene war komplett blockiert, was sich nach Absetzen und Ausschleichen allerdings wieder komplett normalisiert hat. Dieses „emotional numbning“ kommt sehr häufig bei SSRIs vor, daher werde ich auch davon die Finger lassen.). Aus meinen persönlichen Erfahrungen kann ich alle Leute nur motivieren, sich einen passenden Therapeuten zu suchen und dauerhaft ohne Psychopharmaka auszukommen, das Zeug soll nur als Krücke dienen und nicht als Problemlöser eingesetzt werden.

    • Janny 15. November 2016 / 06:21

      Dass Grapefruitesaft in Wechselwirkung mit diesen Medikamenten steht, gehört aber zum Allgemeinwissen. Wurde schon vor längerer Zeit bekannt gegeben.

  30. Adhs-storm 25. April 2016 / 21:18

    Ich habe seit gut 20 jahren (mit absetzversuchen) sertralin gegen meine depressionen bekommen, was besser als nichts nehmen geholfen hat, aber auch nicht perfekt war. Seit einem dreiviertel jahr nehme ich (nach endlich offiziell erfolgter diagnose von ADHS) ritalin adult (2×30 mg, da nach 6 stunden die wirkung weg ist), was sich sehr positiv auswirkt. Vor einigen wochen wurde ein versuch gestartet, mich auf venlafaxin umzustellen. Nach zwei tagen einnahme ging mein blutdruck durch die zimmerdecke und ich erhielt stattdessen valdoxan, auch im hinblick darauf, dass ich seit 2 jahren endlich meine schlafstörungen mit 1 mg melatonin (unretardiert) unter kontrolle bekommen hatte. (Das melatonin lasse ich jetzt weg). Ich schlafe sehr gut damit, schlafe sehr schnell ein und meist auch gut durch. Morgens brauche ich etwas, um wach zu werden, aber ich bin motivierter und positiver als früher. Für mich scheint die kombination ritalin adult/ valdoxan zu funktionieren. Vielleicht ist valdoxan kein ideales mittel für reine depressionen, aber vielleicht ist es für adhsler mit komorbidität depression eine option.

  31. Cris 2. Mai 2016 / 03:24

    Ich nahm von 2010-13 eine Zeitlang Valdoxan, weil ich von einem anderen Antidepressivum Bluthochdruck bekam und es sehr schwer auszuschleichen war. Doch das Valdoxan brachte mir fast keinen Effekt. Außer zu Beginn sogar Übelkeit und keine Stimmungsaufhellung. Mit dem Schlaf habe ich auch so keine Probleme. Nahm dann auf eigene Faust 5-HTP 100mg und es half besser und problemloser wie das absurde Valdoxan.

  32. Besucher 9. Mai 2016 / 12:36

    Auch ich habe Valdoxan einige Jahre genommen. War mir nie wirklich sicher, ob das was gebracht hat oder nicht.
    Anfänglich nahm ich 25mg eine halbe Stunde bevor ich schlafen ging. Da ich damals unterschiedliche Arbeitszeiten hatte und immer wieder bis Mitternacht arbeiten musste, war die Einnahme jeden Tag zu einer anderen Uhrzeit.
    Bekommen hab ich die Tabletten vor allem wegen meiner ggr bis mgr Depression und um einen halbwegs vernünftigen Schlaf-Wach-Rhythmus zu bekommen, da ich an arbeitsfreien Tagen selten vor Mittag aufstehen und erst weit nach Mitternacht ins Bett gehen konnte.
    Da mir erklärt wurde, dass Agomelatin an denselben Rezeptoren andockt wie Nikotin, wurde die Dosis recht schnell auf 50mg erhöht (war damals noch Raucher).
    Da ich weiterhin keinerlei Wirkung verspürte, änderten wir die Einnahmeuhrzeit. Immer zwischen 19 und 20 Uhr. Egal wie lange ich arbeitete.
    Ich habe begleitend eine Therapie gemacht, die mir sehr geholfen hat und kann bis heute nicht sagen, ob Valdoxan etwas gebracht hat oder nicht. Ich hatte keine Nebenwirkungen und auch meine Leberwerte waren über den ganzen Zeitraum völlig normal.
    Allerdings reduzierte ich nach einigen Jahren die Dosis wieder auf 25mg und merkte da, dass es mich psychisch durcheinander brachte. Das dauerte einige Tage und war dann auch wieder in Ordnung.
    Als ich das Medikament schlussendlich vollständig absetzte, merkte ich überhaupt keine Veränderung bei mir.

    Meine Meinung ist, dass es bei leichten depressiven Zuständen und geringfügigen Schlafproblemen helfen kann, aber es wird sicher bessere Medikamente geben. Ich selbst wollte niemals ein Psychopharmakon nehmen und da hier keine Nebenwirkungen bekannt waren, habe ich es ausprobiert. Da es mir nicht geschadet hat, bereue ich die Einnahme nicht.
    Eine überzeugende Wirkung hab ich allerdings auch nicht bemerkt.

  33. Marion 9. Juni 2016 / 17:08

    Bei mir ist es jetzt akut, erst ca 9 Monate 300 mg Venlafaxin u zum Abend 200 mg Quetiapin (wurde eingeschlichen in kleinen Dosen), dann von einem zum anderen Tag auf Tianeurax 12,5 mg morgens u Valdoxan 25 mg abends. Hatte erst Probleme mit Blutdruck und Puls, Blutdruck leicht niedrig, Puls zwischen 92-96. Mir wurde gesagt, ich soll weiter machen!

    Jetzt, ca 3 Wochen nach Beginn der Einnahme, sind starke Suizidwünsche wieder da. Wenn es so kommt, sollte ich mich melden!
    Wenn jemand ernsthaft „gehen möchte“ ruft er nicht nach Hilfe, er geht!

    Ich verstehe dieses System nicht….

  34. Marion 11. Juni 2016 / 11:38

    Valdoxan 25 mg (Agomelatin)

    Ich schrieb hie schon vor einigen Tagen, weil es mir mit diesem Medikament immer schlechter ging!
    Nach Ersteinnahme (Umstellung) von Venlafaxin 300 mg morgens/Quetiapin 200 mg abends, auf Tianeurax 12,5 mg morgens/Valdoxan 25-50 mg zur Nacht.

    Zu Beginn meiner Therapie wurde mir Valdoxan schon einmal verabreicht, mit dem gleichen Resultat.
    Ich bekam verstärkte Depressionen und wollte den Suizid umsetzen. Ich suchte nach einer geeigneten Möglichgkeit relativ schmerzfrei „zu gehen“!

    Ich setzte nach einigen Tagen ungefragt ab und erhielt auch relativ schnell einen Termin bei meiner Ärztin. Diese verordnete o. g. Medikation welche mich seit ca 9 Monate stabil hielt, allerdings wurden diese Medikamente hochgeschlichen, mit zuletzt erhöhter Dosis kam ein Heißhunger aus Süßes und eine Gewichtzunahme von 14 kg.

    Die o. g. Medikamente betäubten meine Emotionen, was in meinem Fall wichtig war, da ich starke Suizidwünsche hatte. Sofort nach der Umstellung ging es mir enorm schlecht, mir war schwindlig und meine meine S Wünsche traten fast sofort wieder auf. Da ich nach Rücksprache mit der Ärztin durchhalten sollte, übte ich mich in Geduld, versank gleichzeitig immer tiefer in der Depr…. und wollte nur noch „gehen“ Der Gedanke daran war eine absolute Erleichterung für mich. Endlich alle Ängste, Sorgen, Versagungsängste, Gefühl der Überforderung, weil man auf zig Baustellen gleichzeitig gebraucht wurde. Ständige direkte u indirekte Vorwürfe, wenn man nicht wie gewohnt funktioniert…..

    Auch von der eigenen Familie, was mich enorm nach unten zog!

    Kurz und gut: Ich wollte u konnte nicht mehr, das Valdoxan verstärkte dies bei der ersten und auch jetzt bei der wiederholten Einnahme.

    Ich habe Ähnliche Erfahrungen gelesen und möchte dazu auffordern (sollte die Wirkung nicht so gewollt sein)!!!

    DIESES MEDIKAMENT BZW ALLE MEDIKAMENTE MIT DIESEM WIRKSTOFF VOM MARKT ZU NEHMEN.

    EVTL. SOLLTE GEPRÜFT WERDEN, WIEVIELE SUIZIDE NACH EINNAHME DIESES WIRKSTOFFES TATASÄCHLICH UMGESETZT WERDEN!!!

    Meine Vermutung, sehr viele!

    Seit 2 Tagen nehme ich es nicht mehr und es geht mir bedeutend besser…….

    Ich hoffe sehr, dass diese Erfahrungen hier ernst genommen werden und auch genutzt werden.

    M.

    • Hermanns 19. Dezember 2016 / 19:21

      Liebe Marion,

      ich vermute ebenfalls, dass es sehr viele sind und zwar allgemein mit Psychopharmaka. Über den Tod meiner Tochter habe ich weiter oben schon berichtet. Valdoxan ist nur eines von vielen Mitteln, die unübersehbar wirken und dauerhaft Schäden im Gehirnstoffwechsel verursachen. Bestenfalls halten sich die Nebenwirkungen in Grenzen, aber das Absetzen gelingt oft nicht mehr.
      Mir tut es unendlich weh, dass ich dies vor 12 Jahren alles nicht wusste, als meine damals 15-jährige Tochter ein Antidepressivum (SSRI) verschrieben bekam. Dazu gleich noch ein Schlafmittel. Beides hat den Einstieg in die Medikamentenabhängigkeit und in die Verzweiflung gebracht. Nie wieder würde ich einer Therapie mit Medikamenten zustimmen. Allerdings müssen mehr und bessere Plätze für Langzeitpsychotherapien geschaffen werden, um die Not der vielen Betroffenen aufzufangen.
      Bei meinen Recherchen fiel mir ein neues Buch in die Hände: „Unglück auf Rezept..“ von Peter und Sabine Ansari. Sehr empfehlenwert.

      LG Marie

      • MaCü 21. Dezember 2016 / 16:39

        Liebe Marie,
        für die Empfehlung danke ich Dir. Dieses Buch interessiert mich tatsächlich.
        Ich wünwsche Dir alles Gute, ob wohl ich weiss, dass es Dir nicht viel bedeuten wird.
        Seine Kinder zu verlieren, ist ein sehr hartes Schicksal. Zumal ich es sehr leichtfertig finde,
        dass Ärzte Kinder und junge Menschen als Versuchskaninchen nutzen.
        LG Marion

  35. Anke 9. Juli 2016 / 22:00

    Ich nehme nun seid knapp einem Viertel Jahr Valdoxan und bei mir hat es sehr gut angeschlagen. Ich habe vorher über mehrere Jahre einige Antidepressiva mit schlaffördernder Wirkung ausprobiert, Mirtazapin, Sulpirid, u.a. leidet hat mein Gewicht darunter sehr gelitten und ging rapide nach oben. Da ich morgens bereits ein Antidepressiva nehme war zum Abend die schlaffördernde Wirkung erst mal wichtiger. Ich schlafe damit sehr gut ein und meist auch durch. Was sich unter der Einnahme verändert hat sind meine Träume, zum größten Teil erschreckend real und es gibt fast keine Nacht mehr ohne Träume. Ich wache allerdings am Morgen gut auf und sobald das Licht an ist, bin ich wach. Bisher hatte ich immer die Erfahrung gemacht, dass der Schlaf mit gefühlt in und durch den Tag begleitet. Ich finde es Bis auf die Träume sehr angenehm.

  36. Max 7. August 2016 / 09:52

    Ich habe Valdoxan ca. ein halbes Jahr lang eingenommen (25mg) da ich Probleme mit dem einschlafen hatte. Das Einschlafen geht seitdem sehr schnell (< 5 Min.) und ich bin morgens relativ früh wach, aber auch fit. Ich habe es seit ca. einem Jahr abgesetzt und der Schlaf ist genauso gut geblieben. Des weiteren nehme ich Paroxetin gegen meiner Angsterkrankung. Dies hat nie zu Problemen geführt.

  37. Lotte 11. August 2016 / 10:45

    Leider musste ich wegen Umzug meine ganzen Ärzte neu suchen. Nun bekomme ich, wegen starken Depressionen, seit Anfang Februar Valdoxan. Bis dahin habe ich, von meinem „alten“ Neurologen, immer Doxepin bekommen. Hatte vorher immer mal wieder Phasen, wo es ohne Antidepressiva nicht ging und Doxepin hat gut geholfen, auch für meine Schlafstörungen.
    Mein neuer Neurologe meintey dass Doxepin „zu alt“ sei und ich daher Valdoxan versuchen sollte.

    Auch ich hatte zwei drei Wochen nach der Umstellung sehr sehr starke Suizidgedanken…denen ich nur entkommen bin, weil ich es grad noch so fertig gebracht habe, einem guten Freund zu schreiben.
    Auch der Gedanke, dass ich so etwas meinem Sohn niemals antun würde, hat mich nicht von dem Gedanken abbringen können. Es war erschreckend…und so etwas möchte ich nie wieder erleben.

    Seit ein paar Tagen weiß ich, dass ich zweierlei Weichteilrheuma habe und muss nun auch neue Schmerzmittel nehmen.
    Hat jemand Erfahrung mit Wechelwirkung von Valdoxan mit Celebrex und Novalgin? Mir kommt es so vor, als wenn meine Depressionen seit ein paar Tagen wieder ausgeprägter sind. Auch das Durchschlafen funktioniert gar nicht mehr.
    Leider sind alle Ärzte, die ich fragen könnte im Urlaub und in der Rheumaklinik wurde mir versichert, dass diese Arzneien gut kombinierbar seien.

    Allerdings kann man vermehrt lesen, dass es grade bei Valdoxan sehr große Schwierigkeiten mit anderen Arzneimittel gibt.
    Ich würde mich freuen, wenn jemand etwas dazu schreiben kann.

  38. Betti 29. August 2016 / 22:36

    Hallo, ich leide unter Posttraumatischen Belastung Störungen und Chronischen Depression, mein Arzt hat mir vor 2 Wochen Valdoxan verordnet 25 m
    Seit circa 3-4 Tagen geht es mir sehr schlecht damit, ich bin hochgradig Aggressiv und habe denn starken drang mich selbst zu verletzen.
    Ich habe vorher andere Medis genommen aber davon bin ich wie ein Zombie rum gelaufen.

  39. Anne 10. September 2016 / 16:41

    Nun zu mir. Ich scheine ja echt eine große Ausnahme zu sein. Ich habe im Januar 2011 Valdoxan verordnet bekommen. Ich war zu dem Zeitpunkt in einer Psychiatrie. Ich habe Valdoxan 5 Jahre lang eingenommen und es dieses Jahr ausschleichen lassen. Meine Leberwerte sind Top. Besser als 2011 durch den Alkohol Abusus. Zu der Wirkung von Valdoxan 50 mg täglich kann ich nur sagen, es am besten erst ein einnehmen, wenn man schon im Bett liegt. Nach ca. 20 Minuten ist sonst diese Einschlafphase unterbrochen und es kann dann Stunden dauern bis man einschläft. Ich konnte dadurch wieder gut lernen einzuschlafen und durch zu schlafen. Ich war dadurch ruhiger und gelassener dem Alltag gegenüber. Richtig gut geht es mir aber erst seit August 2015. Ab da an habe ich angefangen L-Thyroxin einzunehmen, obwohl meine TSH Werte im normalbereicj lagen. Es sind aber autoimmunkörper im Blut nachgewiesen worden. Ich war froh das Valdoxan zu haben und würde es jeder Zeit wieder nehmen. Es ist 100 mal besser als mit Alkohol die Wirkung zu erreichen. Ich konnte dadurch vom Alkohol einen guten Abstand nehmen. Trinke mal ein Glas Wein oder Bier aber kein Vergleich mehr zu den täglichen 2 Gläschen Wein oder 3 bis 4 Flaschen Bier oder mehr…… Daher befürworte ich das Valdoxan bei Alkoholabusus. Liebe Grüsse

  40. Silke Walther 11. November 2016 / 11:10

    Hallo, icH bin mit schweren Depressionen ins KH gekommen. Seit 1 Jahr nehme ich morgens 90mg Cymbalta und zur Nacht 150 mg Melperon und 50 mg Valdoxan. Seitdem schlafe ich 5-6 Sdt durch. Ohne Medikamente konnte ich nur im 1 Std Rhythmus schlafen. Mir hilft Valdoxan sehr beim schlafen. Da es auch nicht so starke Nebenwirkungen wie Seroquell hat. Dies hatten wir auch eine zeitlang probiert 400mg zur Nacht. Die Folge war 15 kg Gewichtszunahme.

  41. Insomnia 15. November 2016 / 11:14

    Hallo, ich habe auch eine Frage an die Experten hier. Meine Freundin hat zeitweise depressive Verstimmungen und Schlafstörungen. Sie nimmt jetzt morgens Fluoxetin (10mg) und abends Valdoxan (25mg). Macht das überhaupt therapeutisch Sinn? Ist das nicht doppelt belastend für die Leber? Ich überlege das nämlich auch für mich wenn das bei ihr gut anschlägt.

    Vielen Dank!

    • Stefan 11. Dezember 2016 / 00:36

      Ich bin zwar kein Experte aber Valdoxan wirkt auf den Melatonin spiegel und nicht auf Serotonin wie erwähntes Fluoxetin.
      Wenn ein Problem mit der Leber auftritt sollte (muss) man mit Valdoxan sowieso abbrechen.

  42. Stefan 11. Dezember 2016 / 00:34

    Ich war 5 Wochen in einer Klinik und Valdoxan wurde mir am Ende verschrieben, bei meiner Krankheit handelt es sich um eine „dysthymia“ (Chronisch leichte depression) die ich nun seit 4 Jahren habe. Valdoxan 25mg wirkt für mich super.
    Bisher keine Nebenwirkungen anders als die vorherigen Medikamente die ich bekommen habe (Fluoxetin, Venlaflaxin).

  43. Nadine 14. Dezember 2016 / 20:41

    Einen schönen guten Abend, bin gerade leicht irritiert das so viele das Medikament schlecht finden…. Ich nehme seit gut 2 Jahren tianeurax 2 mal täglich 12.5 mg und valdoxan 50 mg zur Nacht und muss sagen seid ich valdoxan nehme geht es mir viel besser , meine Ängste sind gut im griff und meine Stimmung ist super ich kann endlich wieder ein normales Leben führen ich wünsche euch alles Gute lg

    • Kerstin Weber 1. Februar 2017 / 22:38

      Mir geht es auch so … siehe meinen Beitrag unten. Ich kann nichts negatives über Valdoxan berichten.

  44. Werner 30. Januar 2017 / 14:01

    Was mich bei all diesen Zeilen wundert ist, dass niemand davon schreibt, dass Venlafaxin Citalo…. usw. die erektile Dysfunktion schlagartig auslösen. Wie ist es mit Valdoxan ?

  45. Kerstin Weber 1. Februar 2017 / 22:37

    Valdoxan ist das Beste, was mir passieren konnte. Ich habe es 2011 bei meinen schweren Depressionen verschrieben bekommen. Es hat sofort angeschlagen und mein Leben damit gerettet. Seit dem nehme ich das Medikament durchgängig!!! 2016 wurde es auf Grund eine weiteren schweren Depression auf 50 mg erhöht.

  46. Krystyna 5. Februar 2017 / 09:29

    Hallo
    Meine Ärztin hat mir vor 3 Wochen valdoxan 25 mg verschieben, Ich sollte cymbalta absetzen und eben auf valdoxan umsteigen wegen meinen Schlafproblemen .
    Meine Stimmung war aber bei cymbalta ganz OK.
    Nach fast drei Wochen Valdoxan Annahme bin ich das erste mal in Psychiatrie gelandet, vor ein paar Tagen, pünktlich zu meinem Geburtstag.
    Ich konnte nur noch heulen….hab das erste mal Suizid Gedanken gehabt.
    Hier wurde valdoxan abgestellt, doxapin am Abend und cymbalta früh eingesetzt und ich hab gut geschlafen, auch meine Stimmung ist ganz gut, Es ist unglaublich wie man durch falschen Medikament krank gemacht wird…

  47. Marigold 15. März 2017 / 16:18

    Ich nehme jetzt seit 2 Monaten Valdoxan und fahre damit bisher deutlich besser als mit Citalopram (das ich etwa ein halbes Jahr genommen habe). Unter Citalopram habe ich eine ausgeprägte Schlafstörung entwickelt (vorher gab es da keine Probleme), die die erwünschte antriebssteigernde Wirkung tagsüber völlig blockiert hat. Ich bin wie ein Zombie durch die Gegend gewankt. Abends konnte ich nicht schlafen, morgens nicht aufstehen, weil ich so groggy war…also verschiedene Zusatz-Medikamente zum Schlafen durchprobiert. Mit dem Resultat dass ich entweder am nächsten Tag durch einen üblen Überhang lahmgelegt war oder dass die Medikamente gar nicht halfen und ich wieder bis spät nachts wach-wach-wach war. Also habe ich meine Ärztin irgendwann nach einem anderen Antidepressivum gefragt und sie zauberte Valdoxan aus dem Hut. Sie sagte sie habe die Erfahrung gemacht, dass es sich bei vielen Patienten sehr positiv auf den Schlag auswirke und die kaputte Schlaf-Architektur sozusagen reparieren könne.

    Und das hat bei mir auch ganz gut funktioniert. Ich kann wieder problemlos zu zivilen Uhrzeiten einschlafen und aufstehen. Die Wirkung von Valdoxan empfinde ich als relativ „subtil“ Als ich eine ganze Zeit lang Seroquel und niedriger Dosierung zum Schlafen genommen hatte, spürte ich immer einen ganz klaren Wirkungseintritt. Hat mich zuverlässig und frontal wie eine Keule umgehauen und ins Koma versetzt. Valdoxan hingehen „spüre“ ich in dem Sinne gar nicht. Ich beobachte nur, dass es funktioniert. Ich bemerke so wenig, dass ich überhaupt ein Medikament nehme, dass ich in letzter Zeit manchmal dazu neige es zu vergessen. Und das merke ich dann allerdings…dann liege ich im Bett und warte und warte und warte auf den Schlaf bis mir irgendwann nachts um 3 auffällt, dass ich die Kapsel vergessen habe. Mit dem Medikament zu schlafen fühlt sich für mich wie ganz natürlicher, gesunder und „richtiger Schlaf“ an.

    Was ich ansonsten wirklich genial finde, ist dass ich keine Nebenwirkungen bemerke. Gar keine. Auch in den ersten Tagen nicht. Bei Citalopram hatte ich ganz am Anfang das volle Programm…Übelkeit, Appetitlosigkeit, Unruhe, Restless Legs…bei der Umstellung auf Valdoxan: Nichts.

    Was die antidepressive Wirkung angeht: bei mir hilft es spürbar gegen Ängste und Grüblen; ich fühle mich ausgeglichener und ruhiger. So wie ich mich vor meiner Depression fühlte UND außerdem auch abzüglich meiner generellen Angstproblematik (die schon fast so lange ich denken kann da ist). Als würde das Medikament in meinem Hirn da irgendwas „zurechtrücken“. Nicht, dass ich keine Ängste mehr hätte. Aber sie sind irgendwie auf eine reellere Größe geschrumpft. Und das ist für mich ein unheimlicher Gewinn an Lebensqualität.

    Was mir aber negativ auffällt ist, dass Valdoxan und Alkohol zusammen nicht…funktionieren. Sobald ich Abends mal was trinke (und ich rede hier wirklich nicht von großen Mengen), wirkt das Medikament nicht mehr richtig. Ich bin definitiv kein „Alki“, aber trinke z.B. zum Essen schon gerne mal ein Glas Wein oder am Wochenende einen Cocktail mit Freunden etc. Das merke ich dann wirklich. Schlafprobleme, Müdigkeit und Niedergeschlagenheit am nächsten Tag. Nicht gut. Im Verhältnis zu den positiven Wirkungen ist das aber natürlich definitv verkraftbar…ein regelrechtes Luxusproblem wenn ich mir vor Augen führe, wie es mir vorher ging 😉

  48. Mona 26. März 2017 / 22:03

    Hallo erst mal 🙂
    Also ich hab schon ein paar andere wie z.b mirtazapin oder fluoxetin (habe ich in der klinik/Psychiatrie bekommen) genommen aber damit nicht die erwünschten erfolgen gehabt. Ich nehme seit ca einem Jahr jetzt das valdoxan gegen Sehr starke Depressionen und extreme ein- und durchschlafstörungen mit früh erwachen. Bis jz das beste schlafanstoßende Antidepresiva, keine Nebenwirkungen es hilft wirklich mein schlaf is so viel besser geworden udn meine Depression bessert sivh quch klar liegt das nicht nur am Medikament sondern auch andere Psychotherapie aber es unterstützt mich wirklich so gut mir ist erst vor ca. 4 Monaten so richtig aufgefallen wie krass ich eigentlich drauf war also von meiner Stimmung her wir krass scheiße gelaunt ich in der früh war hahah 2wochen nicht gesprochen genervt von allem nichts mehr mit freundlichen gemacht und das geht alles wieder. Achso ganz vergessen ich nehme das seit ich 16 bin udn werde in 1 woche 17 falls das wichtig ist und ich nehem 25mg .Danke agomelatin hahahaha

    • Bert 18. Oktober 2018 / 21:45

      Was soll das unseriöse hahaha am Schluss?

  49. ch. horvath 8. Mai 2017 / 01:52

    mein sohn hat 9 tage valdoxan25 genommen dann hat er sich erhängt

  50. Tina 14. Mai 2017 / 17:35

    Hallo,
    ich nehme Valdoxan seit 3 Monaten und bin sehr zufrieden damit. Valdoxan wurde mir wegen leichter Depressionen, Selbstzweifeln und wenig Selbstwertgefühlen verschrieben. Es ist mein erstes Antidepressivum und ich bin begeistert! Ich habe insgesamt ein noch nie gekanntes Wohlbefinden und eine viel stabilere Stimmungslage.
    Zwar gibt es auch mit Valdoxan schlechte Laune oder schlechte Tage, aber ich habe kein depressives Gefühl mehr.
    Wahrscheinlich werde ich es insgesamt 6 Monate nehmen und danach versuchen abzusetzen. Ich bin gespannt auf die Zeit danach. Vielleicht kann ich aber ja die Erfahrung, wie sich ein nicht depressiver Mensch fühlt einfach mitnehmen…..?
    Nebenwirkungen habe ich keine, auch sind meine Leberwerte unauffällig.
    Mein Tages-/Nachtrhythmus hat sich stabilisiert.

  51. Cobra96 11. August 2017 / 08:56

    Hier auch mal meine Erfahrung zu Valdoxan:
    Zuerst mal grundsätzlich zu meiner Situation:

    Ich hatte jahrelang an Depressionen mit teilweise manischen Episoden, Suizidgedanken, Selbstverletzungen und starken Schlafproblemen. Dank guter Therapie und sehr vielen verschiedenen Medikamenten, welche jeweils auf die entsprechende Situation abgestimmt wurden, konnte ich diese schwierige Phase hinter mir lassen.

    Neben zeitweise auftretenden, leichten depressiven Phase ist die teils massive Schlafproblematik geblieben. Oft konnte ich stundenweise nicht einschlafen, weil ich über irgendwelche spannende Themen nachgegrübelt habe und war dadurch tagsüber fix und fertig, weil ich tageweise manchmal nur 5 Stunden pro Nacht geschlafen habe, bis der Wecker mich wieder aus dem Schlaf riss.

    Seit ich Valdoxan einnehme (25mg) kann ich massiv besser einschlafen. Abgesehen von diversen Benzodiazepinen, welche mir jeweils kurzzeitig verschrieben, bzw. in der Klinik abgegeben wurden, hat Valdoxan für mich die beste Wirkung auf den Schlaf.

    Valdoxan hat somit folgende Medikamente, welche mir verordnet wurden, im Bereich Schlaf deutlich übertroffen:
    Mirtazapin (verschrieben wegen Depressionen und Schlaf, mässige Verbesserung beim Einschlafen, Gewichtszunahme)
    Quetiapin (verschrieben während Phase mit starken Stimmungsschwankungen, gute Verbesserung beim Einschlafen, allerdings auch starke Dämpfung während des Tages)
    Dipiperon (v.a. wegen Schlaf verschrieben, in zweiter Linie aber auch wegen Stimmungsschwankungen, musste wegen zu niedrigem Blutdruck abgesetzt werden)
    Trazodon (nur wegen Schlaf verschrieben, keine Wirkung)
    Diverse pflanzliche Mittel (keine oder geringe Wirkung)

    Eine Antidepressive Wirkung konnte ich bei Valdoxan nicht feststellen. Dafür kann ich über gar keine Nebenwirkungen klagen. In der Regel kann ich mit Valdoxan innert 15 Minuten einschlafen. Wenn ich die Einnahme vergesse, merke ich es unmittelbar, da ich dann nicht einschlafen kann.

  52. Momentum 17. August 2017 / 19:52

    Ich habe 2011 als einer der Ersten in Österreich, also noch vor der Zulassung, im Krankenhaus stationär Valdoxan 25 mg erhalten. Begleitend Rivotril. Es hatte damals bombastisch eingeschlagen. Mein ganzer Biorhythmus hat sich plötzlich anders dargestellt. Morgens wachte ich leicht auf und konnte ohne Beschwerden mit Antrieb und neutraler Laune aufstehen. Das war schon sensationell für mich. Da ich am späten Nachmittag gelegentlich Weinanfälle bekam und Raucher bin wurden die 25 mg auf 50 mg erhöht. Auch das war ein Erfolg. Die Weinanfälle waren weg. Das Rivotril wurde dann gegen Lyrica getauscht und es ging mir wirklich gut. Ich konnte es gar nicht fassen. Nach 4 Wochen konnte ich als erster meines Zimmers entlassen werden. 8 Wochen später bekam ich Unmengen an Extrasystolen. Zwischen 500 und 3000 pro Tag. Die Ärzte erklärten mir dass es nicht von Valdoxan sein könnte. Als ich die Dosis auf 25 mg runter setzte hatten sich die Extrasystolen um 2 Drittel gesenkt. Allerdings änderte sich auch der Gemütszustand um 2 Drittel nach unten. Eine neuerliche Umstellung der Medikation war notwendig. Ich hatte mich zu früh gefreut. Wären diese verdammten Extrasystolen nicht in dieser Anzahl gekommen wäre ich glücklich gewesen.

  53. Patrick 10. Oktober 2017 / 14:56

    Hallo in die Runde,
    die Berichte über Suizide und -versuche unter Valdoxan sind erschreckend, hoffentlich werden dazu mal seriöse Studien gemacht. Ich leide seit vier Jahrzehnten an mittelschweren und bisweilen schweren Depressionen und bin nach manch anderem jetzt bei Valdoxan gelandet. Meine Erfahrungen mit V. (50 mg/Tag) sind durchwachsen. Pro: deutlich besseres Ein- und Durchschlafen, keine besonderen Nebenwirkungen. Contra: keine ausgeprägt antidepressive Wirkung, meine Suizidgedanken sind zwar nicht schlimmer geworden, aber auch nicht besser. Daher nehme ich inzwischen zusätzlich das gute alte Lithium ein (600 mg / Tag), was offenbar ganz gut zusammenpasst. Und in der Kombination meine Stimmung etwas stabilisiert. Ich versuche es zusätzlich mit einer erneuten Psychotherapie, denn allein auf die Pharmakologie zu vertrauen erscheint mir fahrlässig angesichts der Gefährlichkeit meiner Krankheit.

  54. Michael 10. November 2017 / 23:40

    Ich nehme Valdoxan 25mg jetzt seit vier Monaten und es hat mir sehr geholfen. Meine Stimmung ist besser, meine Motivation etwas zu tun stieg auch. Das fiel sogar meinen Arbeitskollegen auf. Was mir etwas Angst macht, ist das die Wirkung von Alkohol geschwächt wird und man selbst, nachdem man es mal wieder übertrieben hat, man aber nächsten Tag fit ist. Schätze mal, das sich das auch auf die Leberwerte auswirkt und bei einigen den Anstieg begründet. Diese Selbstmedikation bei Depressionen mit Alkohol ist ja nicht unüblich bei Depressionen. Da das aber die wenigsten beim Arzt zugeben, kann das eine Ursache sein. Ich bin damit jedenfalls gut versorgt. Ist eben bei jedem anders.

  55. Anna lena 24. November 2017 / 10:30

    Hey 🙂
    Also Ich nehme Venflaxin jetzt schon seit zwei wochen knapp,Ich habe so schlimme alpträume die ekelhafter garnicht sein könnten ,meine Libido hat sich nicht vermindert sondern eher erhöht,Ich habe mal richtig extreme fress attacken dann hunger Ich wieder ein zwei tage,ganz komisch.Ich war mit mein Freund am Autofahren und aufeinmal habe Ich sooo einen heftigen unbegründeten heulkrampf bekommen ,Ich war eigentlich nicht traurig.
    Ganz komisch.
    Sobald Ich eine Abends nehme und noch im Wachzustand bin höre Ich Aggressive stimmen mal mehr mal weniger hatte Ich vorher noch nie ,Ich werde jetzt diesen Rotz absetzen und Montag zu meiner Ärztin gehen.
    Geht garnicht das zeug.

  56. Kiki 20. Januar 2018 / 22:41

    Hey
    Ich möchte mit euch meine Erfahrungen teilen.
    Ich habe mit 17 begonnen SSRI und SNRI Medikamente zu nehmen aufgrund schwerer Depressionen und borderline. Vor ca einem jahr habe ich jetzt das Medikament Valdoxan bekommen. Da ich mit allen medis (ich durfte alle auf dem deutschen markt erhältlichen nehmen, weil ich enorme nw hatte. Ich fühlte mich mit sertralin, citaloprham, escitalopram ect. Wie auf Droge. Ich habe eine suchterkrankung. Bin seit acht Jahren clean) erst mit beginn der Einnahme von valdoxan hat sich alles gebessert. Ich bin stabiler, schlafe gut, bin von den medis morgens komplett weg. Meine leberwerte sind komplett in Ordnung. Mein Hausarzt kontrolliert diese alle 8 wochen. Ich habe angefangen ohne Ernährungsumstellung 20 kilo abgenommen (welche ich durch die anderen Medikamente zunahm). Mir geht es nach einem jahr wirklich gut. In dem Zeitraum habe ich keine psychotherapie gemacht. Das ist das erste Medikament welches ich ohne Probleme nehme und dies gerne. Zuvor hat mich die Einnahme von anderen Medikamenten immer gesträubt. Aus Angst vor dieser enorme inneren Anspannung und Unruhe die kurz nach der Einnahme von citalopram ect einsetzte, war ich wirklich froh wieder zurecht zu kommen in meinem Leben.

  57. Brigitte Wick 31. Januar 2018 / 20:00

    Welche Erfahrungen gibt es, wenn es parallel zu THC-Konsum genommen wird?

    • Kiki 1. Februar 2018 / 10:06

      Hey ich kann nur von mir sprechen. Ich habe lediglich eine Verstärkung der Müdigkeit gehabt. Mein arzt wusste das ich konsumierte über jahre. Allerdings kommt es meiner meinung nach auf Häufigkeit, dauer des Konsums und Potenz der Pflanzen an. Wir haben auch alle vier Wochen das blut getestet. Ich habe keine Nebenwirkungen gehabt. Ich bin seit Monaten jetzt clean und kann genau so gut schlafen wie wenn ich geraucht habe. (ich war keine Gelegenheits raucher, dauerkonsument trifft es eher)
      Was nach absetzen des thcs extrem wurde waren die Träume die wieder kamen. Was ich aber auf den Konsum lenken kann.
      Besprech dich auf alle fälle mit einem arzt dem du vertraust.

  58. Papa P. 16. November 2018 / 17:34

    Nehme Valdoxan schon über ein Jahr. Nach gefühlt unzähligen ADs mit allen möglichen und unmöglichen Nebenwirkungen damit endlich ohne jede Nebenwirkungen, Leberwerte sind okay. Einnahme: Abends im Bett unmittelbar vor dem Hinlegen und dann Licht aus.
    Wirkung: Schnelleres Einschlafen, endlich wieder durchschlafen in der Nacht, Träume subjektiv verstärkt. Am Tage angenehme moderate Stimmungsaufhellung..

  59. Linda Bartel 3. Februar 2019 / 23:53

    Ich nehme jetzt über ein Jahr Valdoxan 25 mg und empfinde es als äußerst hilfreiches gutes Medikament.

    Bei mir steht aber die Nutzung als schlafförderndes Medikament im Vordergrund.
    Ich habe eine erbliche Schlafphasen Verzögerung bei der ich erst sehr spät müde werde und dafür sehr lang schlafe und mit diesem Medikament kann ich meine Uhr wirklich resynchronisieren.

    Ich werde ungefähr 40 Minuten nach der Einnahme angenehm müde und schlafe bestens ein und wache ohne jegliche Müdigkeit auf. meine Stimmung hat sich auch leicht verbessert.

    Die Leberwerte werden ca jedes Vierteljahr kontrolliert und sind immer in Ordnung ich hatte keinerlei Beschwerden.

    Vorher habe ich andere Antidepressiva wie Venlafaxin oder Amitriptylin probiert mit starken Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme Schwindel Trockenheitsgefühl und so weiter.

    Ich habe jetzt valdoxan erhöht um meine Migräne zu bekämpfen also ein reiner versuch es bleibt abzuwarten ob es hilft.

    Meine persönliche Erfahrung ist dass es in meinem Fall das beste Antidepressiva ist was ich je hatte.

  60. Mandy Kamolz 24. Februar 2019 / 08:29

    Ich weiß ja nicht, ob die Kommentare hier noch irgendwer liest, wenn man bedenkt, dass der erste Beitrag nun schon einige Jahre alt ist.
    Mein Psychiater kam jetzt auch auf die Idee, dass Valdoxan noch eine Idee wäre, nachdem die einschlägigen Medikamente wie Mirtazapin bei den Schlafstörungen nicht geholfen haben, oder ich bei höheren Dosierungen selbst nach längerer Zeit tagsüber auch komplett neben der Kappe war.

    Ehrlich gesagt bin ich mir gerade nicht so sicher. Wenn ich mir die Studienlage so anschaue, weiß ich nicht, ob das ein vernünftiges Nutzen – Risiko – Verhältnis ist. Wenn die Leberwerte einmal angestiegen sind – sind die nach Absetzen des Medikaments rückläufig oder bleibt die Schädigung der Leber bestehen?

  61. Anna Maria 20. März 2019 / 12:29

    Hab dieses Medikament in der Psychiatrie als Kurzzeitmedi gekriegt.

    Hat gut geholfen – konnte besser einschlafen.
    Allerdings haben meine leber Werte ganz schön darunter geleidet.

  62. Sunlegend 13. April 2019 / 12:55

    Ich habe eine wiederholte Depression gehabt. Auslöser war extreme Überarbeitung, im Prinzip das, was populär als „Burnout“ bezeichnet wird.
    Nachdem ich die erste depresssive Phase vor 3 Jahren nach 2 Monaten ohne Medikamente überwunden hatte (Mirtazapin hatte damals bei mir nur Müdigkeit/Benommenheit ausgelöst), glaubte ich dies auch jetzt zu schaffen. Meine Psychaterin verschrieb mir diesmal Valdoxan. Nachdem ich aufgrund der Berichte über VALDOXAN sehr kritisch war und es daher nach der Verschreibung zunächst 5 Wochen nicht einnahm, möchte ich hier meine Erfahrungen teilen.
    Nach 6 Wochen depressiver Phase stellte ich fest, dass ich in einem unveränderten Zustand verharrte und gefangen war. Daher entschied ich mich, meine Bedenken dem möglichen Erfolg der Therapie unterzuordnen. Ich nahm dann nach 6 Wochen zum ersten mal 25mg Valdoxan. Die Leberwerte würden vorher im Blut untersucht und diese waren OK.
    Meine Bedenken gegenüber dem Produkt waren: mögliche Leberschädigung. Ermüdung nach dem Aufwachen durch das Melatonin.
    Jetzt zur Wirkung bei mir, ich schreibe diese ausdrücklich auf mich bezogen und nicht verallgemeinernd.
    Nach der Einnahme, (Abends am besten 15-30 Minuten vor dem Schlafen, schlief ich nach ca. 15 min ein und schlief die ganze Nacht durch. Schlafdauer mit Valdoxan bei mir 6-7 Stunden. Am Morgen wache ich auf und bin „top fit“! Ich möchte dazu sagen, dass meine Depression, entgegen der Mehrheit der Patienten, immer erst am Nachmittag hochkam und ich morgens immer besser drauf war, aber nicht so, wie mit Valdoxan. Der tiefe Schlaf, den mir Valdoxan ermöglicht, bringt eine massive Verbesserung meiner Situation. Ein positiver Nebeneffekt ist, dadurch dass man durchschläft, hat man keine Möglichkeit für Gedankenkreisen und Grübeln!!!
    Nach 3 Tagen! wurden meine depressiven Phasen bereits besser und nach einer Woche fühlte ich mich gesund! Die Angstsymptome, welche meine Depression begleiteten, verschwanden in gleichem Maße, wie die übrigen depressiven Symptome und auch die psychsomatischen Begleiterscheinungen.
    Die 2. Blutuntersuchung nach 3 Wochen, ergab keine Erhöhung der Leberwerte. Ich nehme das Medikament jetzt seit 5 Wochen und fühle mich weiterhin beschwerdefrei!
    Bei mir hat Valdoxan bisher optimal geholfen und ich bedauere, dass ich 5 Wochen bis zur Einnhame verstreichen ließ.
    Ich möchte mit diesem Kommentar denen helfen, die das Medikament verschrieben bekamen und die wie ich, bedenken bezüglich der Nebenwirkungen haben. Durch die vorgeschriebenen Blutuntersuchungen, ist sichergestellt, dass bleibende Lebererkrankungen vermieden werden, da dass Medikament bei einer Erhöhung der Leberwerte sofort abgesetzt wird. Blutwerte werden i.d.R beim Start, nach 3,6,12,24 Wochen getestet.
    Meine bisherige erfolgreiche Therapie mit diesem Medikament, ist wie beschrieben, auf mich und meine spezifische Erkrankung bezogen. Die teilweise diametral anderen Erfahrungen einiger Patienten, führe ich auf ein anderes Erkrankungsbild und eine andere Disposition zurück.

  63. Thomas 24. November 2019 / 16:01

    Ich habe 20 Jahre Leid hinter mir. Major Depression, Generalisierte Angststörung und Posttraumatische Belastungsstörung. Ich hatte insgesamt 18 AD´s durch. Von trizyklischen AD´s, über Serotonin Reuptakeinhibatoren bis hin zum SSNRI AD Venlafaxin. ALLE haben geschadet durch üble Nebenwirkungen oder haben einfach nicht geholfen. EInzig, Valdoxan (Agomelatin) war meine Rettung. Ich schlafe seit 7 Jahren wie ein Baby, meistere mein Leben, UND bin froh zu leben! Und meine Leberwerte waren/sind nie schlecht, bzw, angestiegen!

    ACHTUNG: Für meinen Körper und für meine Seele war Valdoxan die Rettung. Alle von mir im Vorfeld genannten AD´s können bei anderen Menschen wirklich helfen und wirken! Bitte nicht die Hoffnung verlieren: Alles Gute für Euch!

    • Andreas 10. April 2020 / 02:32

      Dank deinem Kommentar habe ich es überhaupt erst versucht! Danke! ❤

      Dem kann ich mich vollumfänglich anschließen. Mein Leidensweg war ähnlich und ich nehme es nun seit drei Monaten und es ist das BESTE was mir je passiert ist. Hoffen wir, dass es für immer auf dem Markt bleibt. Einige Psychiater sollten ihre kritische Haltung zu diesem Wirkstoff unbedingt mal hinterfragen.

      Ein paar Tipps: Zusammen mit einer Kapsel Mariendiestel einnehmen um die Leber zu schützen. Gegen die anfängliche Übelkeit hilft Ingwer prima und wer davon tagsüber müde ist (bei mir Gott sei Dank nicht der Fall), sollte einfach etwas Guarana am Morgen einnehmen.

      Wenn ich überhaupt etwas zu kritisieren habe, dann sind es lebhaftere Träume. Aber wenn es nur das ist, bin ich zufrieden.

  64. Ben 1. April 2020 / 14:37

    Ich habe im Dezember 2019 angefangen Valdoxan abends auf der Bettkante unmittelbar vorm Schlaf (Nach ärzt. Empfehlung) eingenommen. Die Schlaffördernde Wirkung blieb bei mir gänzlich aus. Zu Beginn mit 25mg bekam ich öfter morgens roten Hautausschlag nach dem Duschen. Eine leichté Gewichtszunahme, die sich aber mittlerweile eingependelt hat. Mein Psychiater sagte mir auf Nachfrage 3 Wochen später, ich könne auf 50mg hoch gehen, das Ende der Fahnenstange sei lang nicht erreicht. Ich war guter Hoffnung um andere Libidoschädigende Pillen herumzu kommen. Als um Weihnachten keine Besserung eintrat nahm ich schließlich bis zu 2 Tab. Doxylaminsuccinat ( Hoggar Night) oder Diphenhydramin HCL ( Vivinox). Damit konnte ich ich dann zusätzlich zu 50mg Valdoxan recht gut ein und durchschlafen. Das Valdoxan hat einen natürlich spürbaren antidepressiven Effekt bei mir. Keine tiefen Löcher mehr, kein künstliches aufgedreht sein. Die Wirkung ist recht subtil (vielleicht auch Placebo?) . Dies ist jedoch der einzige Grund warum ich es noch nehme. Im Januar bekam ich dann 7,5mg Mirtazapin zur Nacht und konnte die Hoggar Night weg lassen. Manchmal nahm ich auch eine 15mg Mirta dazu, die Valdoxan wurden aber wieder auf 25mg runter dosiert.
    Ich konnte nach einer Stunde super einschlafen. Leider nahm mir das Mirtazapin entgegen aller Packungsbeilagen meine komplette Libido . Das ist als 30 Jähriger Mann eine unendliche Qual und eine Hauptlebensquelle wird dir genommen. So impotent fühlte ich mich nichtmals während der SSRI Einnahme in den Jahren zu vor. Jedenfalls alles kalt, als wäre ein Loch in der Genitalregion. Probleme eine ausreichende Erektion zu bekommen.

    [Zuerst Paroxetin anderthalb Jahre später Sertralin und dann entwickelte ich schleichend aber sicher PSSD, was nach Absetzen immer schlimmer wurde. Das ist neben dem Schlaf heute eines meiner Hauptthemen. Ich kann alle Leute nur ausdrücklich vor SSRIs warnen. Da ich ambulante VT Psychotherapie nur in einem 3 wöchigen Tonus erhalte, hilft diese nur begrenzt. (Danke tolles System.. ein Therapieplatz auf dem Papier der aber leider nicht effektiv ist , in dem Tonus) ]

    Diese Problematik zwang mich dazu das Mirtazapin wieder abzusetzen . Ansonsten schlug das Mirtazapin auch auf das Gemüt und ich hatte einiges an Gewicht zugenommen, ca 5 kg. Sport fiel mit allerdings auch schwerer. Jetzt stehe ich wieder , wie zu Beginn. 50mg Valdoxan und regelmäßig Hoggar Night. Davon bekomme ich wenigstens keine Libidoprobleme in dem Ausmaß , wobei ich da nicht sicher bin. Jedenfalls ist das keine Dauerlösung. Sollte ich das Valdoxan vllt. absetzen, da zu viel Melatonin negativ für den Schlaf ist?

    • Boris 2. März 2023 / 15:13

      Upps, sollte eigentlich ein eigenständiger Kommentar sein und keine Antwort …

  65. Andreas 10. April 2020 / 02:26

    Ich habe was Antidepressiva angeht fast alles schon durch. So richtig glücklich wurde ich mit keinem Wirkstoff. Oft habe ich Kombinationen eingenommen, aber letztlich war entweder die Wirkung zu gering oder wenn es wirkte, waren die Nebenwirkungen zu stark.

    Nehme nun seit drei Monaten Agomelatin 25 mg. Es ist das beste Antidepressivum, was ich bisher eingenommen habe. Endlich wieder ein erholsamer Schlaf und ich merke nebenbei eine deutliche antidepressive Wirkung, die der von Venlafaxin in nichts nachsteht. Dazu aber kaum Nebenwirkungen. Vor allem keine lästigen Schweißausbrüche mehr bei der kleinsten Belastung.

    Ich kann die oben im Text geäußerten Vorbehalte in keinster Weise nachvollziehen, ich muss sogar herzhaft darüber lachen. Aber so ist das oft mit Wirkstoffen, die tatsächlich mal gut wirken.

    Mag sein, dass Agomelatin nicht bei allen Beschwerdebildern passt oder bei allen Patienten anschlägt, aber es hat seinen berechtigten Platz unter den Antidepressiva. In meinen Augen sogar auf dem Podium. Man sollte auf diesem Gebiet weiter forschen, vielleicht lässt sich der Wirkstoff noch verbessern oder sinnvoll kombinieren.

    Einen Leberwertanstieg habe ich auch nicht erlebt, ich nehme allerdings vorsorglich immer eine Kapsel Mariendiestel zusammen mit Agomelatin.

    Sogar mein Feierabendbierchen kann ich problemlos weiter trinken. Und wenn ich irgendwann mal 75 Jahre sein sollte, werde ich das Medikament auf jedenfall weiter einnehmen.

    • Boris 1. März 2023 / 16:23

      Nehme seit etwa einer Woche Agomelatin (habe zusätzlich noch Tianeurax). Die 25 mg täglich waren mir schon zu viel. Extremes Schwitzen und unangenehme innere Unruhe und Angespanntsein waren die Folge. Außerdem – wie hier öfter schon erwähnt – massive Suizidgedanken. Nehme jetzt die Hälfte und warte mal ab, wie sich’s entwickelt.

      Leider gehören Antidepressiva zu den problematischsten Medikamenten. Extrem unangenehme Nebenwirkungen, die die Lebensqualität noch zusätzlich einschränken. Die allermeisten Präparate sind für jüngere, sexuell aktive Männer auch völlig ungeeignet, Stichwort Impotenz.

      Ich habe schon so viele Psychopharmaka durch, und muss leider hier etwas salopp sagen: Die sind alle Mist. Gute Wirkung muss immer mit zum Teil inakzeptablen Nebenwirkungen erkauft werden. Wir fliegen bald zum Mars, aber vernünftige Antidepressiva zu entwickeln scheint immer noch ein Ding der Unmöglichkeit zu sein …

  66. Birgit Hermanson 20. Februar 2024 / 17:11

    Mir hat tatsächlich nach vielen verschiedenen Medikamenten , die alle entweder nicht gut gewirkt, oder viele Nebenwirkungen hatten , das Agomelatin scheinbar nebenwirkungsfrei gut geholfen bei meiner Mischung aus Angst, Depression, PtBS und Schlafstörungen. Ich habe erholsam geschlafen, Panik war deutlich besser, keine Depressionen, lediglich meinte ich eine leichtere Reizbarkeit festgestellt zu haben. Ich hatte über die Jahre bemerkt, dass mein unruhiger Schlaf alle Symptome phasenweise verschlechtert hat. Nachdem jetzt allerdings die Leberwerte nach der Aufdosierung auf 50mg sehr stark angestiegen waren, musste ich es leider absetzen. Alternative habe ich bislang noch keine

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