Andere Länder, andere Sitten….
Nein, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Assistenzarzt zu sein in Bad Dingenskirchen ist vielleicht nicht unbedingt der Traumjob.
Aber wer sich beruflich verändern will, hat die freie Auswahl: Der Anzeigenteil im Deutschen Ärzteblatt ist so dick wie eh und je und wenn man von Deutschland die Schnauze voll hat, kann man ja ins Ausland gehen.
Australien und Neuseeland locken mit Palmenstränden… USA und Kanada mit Geld und Prestige… Schweden mit menschlichen Arbeitsbedingungen… die Schweiz mit guter Bezahlung und dann gibt’s ja noch Großbritannien und….
Ja, und Österreich.
Da kann man als frisch-promovierter Jung-Arzt als Sprechstundenhilfe („Ordinationshelfer“, damit ist tatsächlich so etwas wie eine Arzthelferin gemeint!) anfangen, wenn man möchte.
Nein, das ist kein Scherz: Es handelt sich tatsächlich um ein Inserat auf der Webseite der Wiener Ärztekammer!
Na prima, schon der Titel törnt einen ja richtig ab.. Wie ist das denn mit der Anerkennung in USA? Eine Freundin hat in GB studiert und dort auch nach dem Studium eine Weile gearbeitet, nach ihrem (ehebedingten) Umzug in die USA haben sie ihr dort fast nichts anerkennt, sie hätte wohl fast nochmal von vorne anfangen müssen (was sie dann nicht getan hat und so ist sie eine wundervolle Ärztin im Zwangsruhestand).
Nina
28. August 2010 at 07:18
Es könnte sein dass es sich um ein Angebot für Jung-Ärzte handelt die gerade ihr Examen abgelegt haben. Um als in Österreich als Arzt praktizieren zu können muss allerdings danach noch ein glaube ich mehrjähriger Turnusdienst absolviert werden (Überbleibsel aus der alten Medizinerausbildung die vor dem Examen mehr oder weniger nur Theorie umfasst hat). Leider existieren immer noch relativ lange Wartelisten auf freie Turnusstellen, die Wartezeit kann bis zu 3 Jahre dauern.
Anna
28. August 2010 at 09:38
@Anna: Na, trotzdem, das sind Ärzte! Wenn die in Österreich ihr Examen abgelegt haben, können die in jedem EU Land anfangen, als richtige Ärzte. Bei uns in Bad Dingenskirchen würden sie mit Kusshand genommen, für ein halbwegs anständiges Gehalt und halbwegs passable Arbeitsbedingungen.
Ist das wirklich wahr, dass die Ösis drei Jahre nach dem Examen drei Jahre ihres Lebens in Warteschleifen verbringen müssen? Sozusagen Putzfrau mit Doktortitel?
medizynicus
28. August 2010 at 10:47